Hund beißt in die Leine? – 3 Ursachen & 5 Lösungsansätze

Hunde- und Welpenerziehung kann einen ganz schön an die eigenen Grenzen bringen.

Endlich hat die Fellnase gelernt, warum Frauchen und Herrchen immer so etwas wie “Sitz!” sagen, und schon kommt das nächste Problem ums Eck:

Der Hund beißt in die Leine.

Damit sollte möglichst schnell Schluss sein, denn die Leine wird sonst zum Verbrauchsgegenstand. Das geht irgendwann ins Geld und die Spaziergänge machen so auch keinen Spaß mehr.

Mit unseren Tipps und Ratschlägen, wird dein Problem jedoch bald der Vergangenheit angehören.

Kurz & Knapp: Hund beißt in die Leine – Was soll ich tun?

Wenn der Hund oder Welpe in die Leine beißt, hat das einen simplen Grund: Es funktioniert und bringt dem Hund etwas. Meistens beißen und kauen Hunde auf ihrer Leine herum, weil es Spaß macht und der Hund gerne beschäftigt ist.

Manchmal ist es jedoch auch eine sogenannte “Übersprungshandlung”. Das bedeutet, dass der Hund überfordert ist und lieber etwas Spaßiges machen würde – etwa die Leine zerstören!

Wenn dein Hund sich an der Leine wie Rambo verhält, dann schaue dir gerne unseren Artikel zum Thema Leinenaggression an.

Das Problem der Leinenbeißerei lässt sich auf mehrere Arten lösen. Du kannst deinen Hund beispielsweise ignorieren, ihm ein Stoppsignal beibringen, Spielzeuge und Hilfsmittel verwenden oder das Training vereinfachen.

In unserer Hundeerziehungsbibel kannst du dir weitere Tipps zur Erziehung deines Hundes oder deines Welpen holen.

Hund das beißen in die Leine abgewöhnen

Dein Hund beißt in die Leine und springt dich an?  Daran liegt’s

Die Leine ist nicht nur ein hervorragendes Spielzeug, wenn deinem Hund langweilig ist, sondern auch ein Kommunikationsmittel. Sobald du herausgefunden hast, warum dein Hund dieses Verhalten zeigt, wirst du es ihm schnell abgewöhnen können.

Lass uns lieber etwas Lustiges machen

Klar, Spaziergänge machen Spaß und sind aufregend. Manchen Hunden ist das aber einfach nicht genug – sie möchten lieber spielen oder eine Aufgabe haben.

Gerade lernwilligen Welpen und Junghunden passiert das häufig. Da ist die Leine ein “gefundenes Fressen”. Der Mensch hält sie fest, sie ist leicht mit dem Maul zu schnappen …

Einige Hunde haben schlichtweg gerne eine Aufgabe und machen sich nützlich. DU erkennst diese Motivation, daran, dass dein Hund die Leine in den Mund nimmt, aber nicht an ihr zerrt.

Das verstehe ich nicht – lass uns aufhören

In anderen Fällen kommt es zur Übersprungshandlung. Einerseits will dein Hund dir wirklich gerne gefallen. Er möchte mehr Tricks und Kommandos lernen und dir die größte Freude machen.

Andererseits will das manchmal einfach nicht funktionieren. Das kann deinen Hund frustrieren und ihn dazu bringen, seinen Frust an der Leine abzubauen.

Welpen erleben diesen Zustand oft. Sie haben so schön “Sitz” gemacht, “Platz” ging super von der Pfote … und trotzdem will der Mensch noch einen Trick üben. Dabei hat der kleine Knopf vielleicht gar keine Lust oder Konzentration mehr.

Verstärkung der Signale

Wenn dein Hund in die Leine beißt und an dir hochspringt, hat das Zerren wohl nicht zum gewünschten Ergebnis geführt.

Deshalb verstärkt dein Hund seine Signale und wird aufdringlich, ungeduldig und grober.

Du willst deinem Hund das Beißen abgewöhnen 6 Auslöser und 4 Lösungen

Lösungsansätze – Das kannst du tun

Ignorieren ist bei unerwünschtem Verhalten oft ein guter erster Schritt. Natürlich gibt es aber auch noch weitere Methoden, um deinem Hund das Leine-Kauen und das Zerren an der Leine abzugewöhnen.

Ignorieren

Sobald dein Hund in die Leine beißt und zerrt, bleibst du stehen. Sieh deinen Hund nicht an, schimpfe nicht und gib ihm keinerlei Signale. Alleine spielen macht dem Hund keinen Spaß – die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass er aufhört.

Wenn du dir sicher bist, dass dein Hund bei dir bleibt, kannst du zusätzlich die Leine auf den Boden schmeißen und einfach weitergehen.

Eine weitere Option ist es, die Leine an etwas zu befestigen und alleine weiterzugehen, bis dein Hund aufhört. Du gehst dabei natürlich nicht wirklich weit weg.

Wichtig

Wenn dein Hund Verlustängste hat oder vielleicht bereits einmal ausgesetzt wurde, übertreibe es nicht. Lasse in diesen Fällen lieber einfach die Leine los, stehe darauf und warte ab, bis Ruhe eingekehrt ist.

Stoppsignal verwenden

Ein Stopp- oder Abbruchsignal wie „Nein!“ oder „Stop!“ kann ebenfalls wirken, wenn du deinen Hund davon abzuhalten willst, in die Leine zu beißen. Welpen sollten diese Signale früh lernen.

„Übe diese Abbruchsignale und belohne das Tier bei Erfolg. Wende das Signal an, sobald in die Leine gebissen wird“,

empfiehlt auch der Focus in seinem Praxistipp.  

Ablenkungsmanöver

Ein Spaziergang sollte deine Hund stimulieren. Wenn er das Gassigehen einfach als Pflichterfüllung empfindet, kann Langeweile aufkommen.

Um diese zu vermeiden, und damit auch das Leinen-Beißen, kannst du hin und wieder plötzlich die Richtung wechseln. Auch stehen bleiben und “Sitz” verlangen kann dabei helfen, deinen Hund zu mehr Konzentration zu animieren.

Tempowechsel und “Bei Fuß” funktionieren auch gut. Dabei vergisst dein Hund, dass er gerade die Leine zerstören wollte. Stöckchen holen ist natürlich ein Klassiker und wirkt bei vielen Hunden ganz ausgezeichnet.

Beschäftigung

“Juhu, ich bin nützlich!” Arbeitswillige Hunde tragen die Leine im Maul herum, weil sie schlicht und ergreifend gerne nützlich sind.

Andere Hunde möchten stattdessen nur ihren Ball mitnehmen, weil ihnen eben danach ist. Fehlt der Ball, ist die Leine ein praktischer Ersatz.

Gib deinem Hund sein Lieblingsspielzeug mit auf den Weg oder besorge einen Vorrat an billigen Bällen und Seilen, die auch mal verloren gehen dürfen. Solange es deinen Hund glücklich macht, etwas herumzutragen, lasse ihn ruhig machen.

Überforderung vermeiden

Sobald dein Hund eine Überforderung zeigt, wenn er eine Aufgabe zu lösen hat, lasse ihn eine Aufgabe ausführen, die ihm leichtfällt, zum Beispiel „Sitz!“.

Wichtig

Lass dich nicht veräppeln! Um zu vermeiden, dass dein Hund sich jedes Mal mit einer Übersprungshandlung vor der Arbeit drückt, ist es notwendig, ihn trotz allem noch ein bis zwei leichte Übungen ausführen zu lassen.

Wenn die immer gleichen Übungen eine Überforderung hervorrufen, solltest du versuchen, diese anders anzugehen. Sollte gar nichts helfen, bleibt dir nichts anderes übrig als zu verstehen, dass die Aufgabe (gerade) zu schwer für deinen Hund ist.

Fazit

Dein Hund beißt in die Leine, weil er dir etwas vermitteln möchte. In den meisten Fällen reicht es aus, dieses Verhalten zu ignorieren oder deinen Hund abzulenken.

Beim Training und mit Junghunden solltest du darauf achten, ob dein Hund gelangweilt oder überfordert ist. Hier musst du also genau hinsehen.

Mit unserer Hundeerziehungsbibel sparst du dir Zeit und Nerven. Anstatt lange das Internet nach Lösungen zu durchsuchen, findest du hier bei uns alle wichtigen Informationen und hilfreiche Tipps in Kürze zusammengefasst.

Schaue also gerne in unsere Hundeerziehungsbibel rein.


FAQ

Warum beißt ein Welpe in die Leine und knurrt?

Welpen beißen oft in die Leine und knurren, weil sie in diesem jungen Alter noch ihre Umgebung und ihre Grenzen erkunden.

Durch das Beißen in die Leine können sie ihren Kauinstinkt ausleben und gleichzeitig ihre Zähne und Kiefer stärken. Das Knurren kann ebenfalls spielerisch sein.

Warum beißt ein Hund in die Leine und die Hand?

Ein Hund beißt manchmal in die Leine und die Hand aus verschiedenen Gründen. Möglicherweise versucht er, Aufmerksamkeit zu erregen oder seinen Frust oder seine Angst auszudrücken.

Manche Hunde beißen auch aus Unsicherheit oder um ihre Dominanz zu zeigen. Dominanz gepaart mit dem Beißen in die Hand solltest du auf jeden Fall zügig unterbinden.

Warum springt ein Hund in die Leine?

Wenn ein Hund in die Leine springt, kann dies verschiedene Ursachen haben. Oftmals signalisiert er damit seine Freude und Begeisterung, vor allem wenn er auf andere Hunde oder Menschen trifft.

Es ist trotzdem wichtig, dem Hund beizubringen, dass das Springen in die Leine unerwünscht ist. Belohne das Verhalten nicht und zeige  alternative Verhaltensweisen auf.

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