Dein Hund bellt dich an, obwohl ihr eigentlich ein großartiges Team seid? Das ist kein schönes Gefühl. Denn es bringt dich dazu, eure Beziehung zu hinterfragen.
Damit es nicht weiter ausartet und dein Hund vielleicht sogar zu Schnappen beginnt, solltest du das Problem schleunigst beheben.
Um herauszufinden, wie du deinem Hund das Bellen abtrainieren kannst, musst du zuerst der Ursache dafür auf den Grund gehen.
Damit das nicht zu Stress für dich wird, haben wir dir die wichtigsten Informationen bereitgestellt.
Kurz und Knapp: Mein Hund bellt mich an – was soll ich tun?
Du solltest deinen Hund unter anderem ignorieren, wenn er dich anbellt. Außerdem musst du herausfinden, warum er dich anbellt.
Dagegen solltest du ihn keinesfalls anschimpfen oder schlagen. Dadurch wird dein Hund verunsichert und aggressiv. Das Anbellen wird dann ebenfalls nicht aufhören.
Auch deinen Hund zu beruhigen, kann einen gegenteiligen Effekt haben. Es kann dazu führen, dass dein Hund sich in seinem Verhalten bestätigt fühlt.
Generell ist es wichtig, dass ihr eine gute Vertrauensbasis habt. Mache deinem Hund ohne jegliche Gewalt klar, dass du der Anführer bist. Stelle klare Regeln auf und lege eine feste Struktur für den Alltag fest.
Natürlich ist auch ein respekt- und liebevoller Umgang gefragt. Das gibt deiner Fellnase Sicherheit und Vertrauen.
Das große Happyhunde Erziehungsbuch beschäftigt sich mit genau diesem Problem ausgiebig und hat dem Thema Bellen abgewöhnen 1 komplettes Kapitel gewidmet. Schau doch mal rein!
Hund bellt mich an – daran liegt’s
Hunde machen durch das Bellen auf sich aufmerksam. Das hast du natürlich schon gewusst. Aber weißt du auch, worauf genau dein Hund dich aufmerksam machen möchte?
Um zu verhindern, dass dein Hund dich anbellt, gehen wir jetzt den Ursachen auf den Grund. Die Lösungen zu den einzelnen Ursachen findest du dann anschließend.
Hey, du, dich mag ich!
Freude – der wohl schönste Grund, warum ein Hund bellt. Das ist auch der Grund, warum dein Hund andere Hunde anbellt.
Selbstverständlich wünschst du dir einen besonders fröhlichen Hund. Aber dann wird auch das Bellen immer mehr. Daher solltest du deinem Hund dennoch das freudige Bellen abgewöhnen.
Dein Hund bellt dich nicht nur an, weil er sich freut. Er möchte dich damit auch zu einem Spaziergang animieren.
Manche Hunde bellen auch, wenn man mit ihnen spielt. Sie möchten zum Ausdruck bringen, dass sie gerade eine riesige Freude haben.
Dominanzverhalten – Hund oder Herrchen?
Das Dominanzbellen sollte dein Hund schnellstmöglich wieder sein lassen. Du liebst deinen Hund, aber dennoch bist du das Herrchen (oder Frauchen).
Im schlimmsten Fall ist das Bellen nur ein kleiner Teil dieses Dominanzverhaltens.
Dominante Hunde können auch gefährlich werden. Die Dominanz legt die Rangfolge des Rudels fest und führt unter Hunden auch mal zu Rangkämpfen, in denen gebissen und attackiert wird.
Damit dein Hund nicht gefährlich wird, musst du klare Regeln festlegen: Du bist hier der Boss.
Du machst mir Angst…
Angsthunde oder Hunde mit schlechten Erfahrungen bellen manchmal. Dieses Bellen soll dir sagen: „Das mag ich nicht, lass das, sonst wehre ich mich.“ Gerade gerettete Hunde zeigen dieses Verhalten häufig.
Beim Abtrainieren dieser Gewohnheit solltest du vorsichtig und geduldig vorgehen, damit die Situation nicht eskaliert.
Jeder Hund wird sich irgendwann wehren, wenn er sich von dir in die Enge getrieben fühlt.
Ich habe da was gehört – Mitteilungsbedürfnis
Siehe hin und wieder sofort nach, warum dein Hund dich anbellt. Hunde hören und erkennen oft deutlich mehr als wir.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir folgende Geschichte dazu erzählen. Unsere ältere Nachbarin war auf der Treppe gestürzt.
Dank der Warnung meines Jack Russell-Rüden konnte ich helfen kommen. Daher solltest auch du schnell einmal deine Umgebung checken. Vor allem dann, wenn dein Hund ansonsten fast nie bellt.
Beschäftige dich mit mir!
Dein Hund bellt dich an, wenn er spielen will? Hast du ihn heute lange alleine gelassen oder keine Zeit gehabt? Mach es doch mit einer kurzen Gassirunde oder dem Lieblingsspielzeug wieder gut.
Neigt dein Hund eher zum Bellen, wenn er alleine ist? schau dir am besten den Artikel zum Bellen beim alleine sein hier an.
Lese-Tipp: Du wunderst dich, warum dein Welpe dich anbellt? Erfahre in unserem Artikel „Mein Welpe bellt mich an? 3 Ursachen & 1 Universal-Lösung“, welche Gründe dahinterstecken und entdecke die besten Lösungsansätze! 🐾
Lösungsansätze – Das kannst du tun
Du solltest klare Regeln aufstellen, Vertrauen zu deinem Hund aufbauen und ihn ab und zu auch einmal links liegen lassen. Das sind Lösungsansätze, um deinem Hund das Anbellen abzugewöhnen.
Beachte aber, dass diese Lösungen einiges an Zeit und Geduld erfordern. Aber wir sind uns sicher, dass ihr beiden das gemeinsam schafft.
Ignorieren
Es mag schwer sein, aber es ist nötig. Bellt dein Hund aus Freude, solltest du ihn erstmal ignorieren. Und zwar, bis er sich wieder eingekriegt hat.
Schimpfst du hingegen mit deinem Hund, nimmt er deine Reaktion auf das Bellen womöglich als Erfolg auf.
Dein Hund will raus und bellt? Ignoriere ihn und gehe gemütlich weiter deiner Tätigkeit nach.
Du kommst nach Hause und wirst bellend angesprungen? Ignoriere die Begrüßung und antworte deinem Hund erst, wenn er zu bellen aufhört.
Als kleine Bestärkung kannst du mit deinem Hund kuscheln und ihm in aller Ruhe sagen, dass er dich bitte nicht anbellen soll. Natürlich erst, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist.
Klare Regeln aufstellen
Das Dominanz-Bellen abzutrainieren erfordert einige Zeit und absolute Disziplin. Feste Alltagsstrukturen, klare Kommunikation und eindeutige Regeln sind hier das A und O.
Bis das Problem gelöst ist, musst du deinem Hund gewaltfrei klarmachen, dass du der Chef bist. Der respektvolle Umgang steht hier an erster Stelle.
Damit zeigst du deinem Hund klare Grenzen auf, die er nicht überschreiten darf. Gleichzeitig vermittelst du ihm Sicherheit und Vertrauen.
Das gleiche gilt, wenn dein Welpe dich anbellt. Alle Personen, die sich um deinen Hund kümmern, sollten ihn gleich behandeln.
Somit lernt dein Welpe schnell: “Wenn ich laut frage, werde ich ignoriert. Wenn ich leise frage, bekomme ich, was ich will.”
Achtung!
Wenn dein Hund dich anbellt, nach dir schnappt oder sogar bereits zum Angriff übergegangen ist, brauchst du professionelle Hilfe.
Egal, wie klein dein Hund ist: Er ist ein Raubtier und kann richtig gefährlich werden! Kontaktiere in diesem Fall einen Hundetrainer oder Tierpsychologen.
Bei leichteren Fällen reicht es oft aus, wenn du mehr Kontrolle übernimmst. Lass dich nicht einschüchtern, nicht verführen und schon gar nicht drängen.
Baue daher klare Regeln ein: Du entscheidest, wann ihr Gassi geht, wohin ihr geht, wann es Futter gibt, wann gespielt wird und wann Schluss ist.
Beobachte dann über einige Zeit hinweg, ob sich Besserung einstellt, wenn du mehr Entscheidungen triffst.
Sehr wirkungsvoll ist die bewusste Entscheidung beim Spazieren – dein Hund zieht nach links? Dann geht ihr rechts entlang.
Vertrauen aufbauen
Um deinem Hund die Angst zu nehmen, solltest du dich ruhig und liebevoll mit ihm beschäftigen.
Gemeinsames Spielen und regelmäßige Streicheleinheiten bringt euch näher zusammen und stärkt eure Beziehung.
Auf keinen Fall solltest du schimpfen, falls dein Hund dich anbellt. Bewege deine Hand in diesem Falle nicht weiter auf ihn zu. Sobald er sich beruhigt, kannst du ihn loben und dich vorsichtig voranarbeiten.
Vor allem solltest du deinem Hund Schutz bieten, um das Vertrauen zu dir zu steigern und eine Bindung zu deinem Hund aufzubauen.
In stressigen Situationen solltest du ihm beweisen, dass du ihn beschützt und die Verantwortung übernimmst.
Wichtig ist auch, dass deine Körpersprache und dein Tonfall stets zueinander passen. Gemischte Signale verwirren deinen Hund nur.
Ein weiterer Tipp, der Gold wert ist: Lerne, die Hundesprache zu verstehen.
Hunde sprechen eine andere Sprache als wir. Es kann dir enorm helfen zu lernen, was dein Hund dir mit seinem Verhalten und seiner Körpersprache sagen will.
Wichtig!
Begib dich nicht in Gefahr, denn manchmal schwenkt die Angst blitzschnell in Verteidigung um.
Daher musst du sehr vorsichtig vorgehen und im Zweifelsfall auch mal eine Niederlage hinnehmen, ohne deinen Hund zu bedrängen.
Lese-Tipp: Hund bellt plötzlich ohne Grund? Erfahre in unserem Artikel „Hund bellt plötzlich ohne Grund: 5 Ursachen & 7 Profi-Tipps“, warum das passieren kann, und entdecke hilfreiche Ratschläge, um deinem Vierbeiner zu helfen.
Fazit
Damit dein Hund dich nicht mehr anbellt, musst du dich mit der Ursache des Problems beschäftigen und dieses abstellen.
Oft reichen klare Regeln, ein wenig Ignorieren und ein Vertrauensaufbau aus, um das Anbellen zu stoppen.
Wenn das Bellen deines Hundes jedoch bereits mit Aggression und Attacken verbunden ist, musst du einen Experten zurate ziehen.
Hattest du auch das Problem, dass dein Hund dich dauernd angebellt hat? Wie hast du es in den Griff bekommen? Teile deine Tipps gerne in unseren Kommentaren.
FAQ
Warum bellt mein Hund mich an, wenn ich „Nein“ sage?
Wenn dein Hund dich anbellt, nachdem du „Nein“ gesagt hast, kann dies verschiedene Gründe haben. Einige Hunde interpretieren das „Nein“ als Spiel und reagieren darauf mit Bellen. Es könnte aber auch sein, dass dein Hund das „Nein“ nicht richtig versteht und mit dem Bellen seine Verwirrung oder Frustration ausdrückt. Es ist wichtig, klar und konsequent zu kommunizieren und Deinem Hund beizubringen, was „Nein“ bedeutet.
Warum bellt mein Hund ängstliche Menschen an?
Hunde sind sehr feinfühlige Tiere, die auf die Emotionen von Menschen reagieren können. Wenn dein Hund ängstliche Menschen anbellt, könnte er auf deren Angst reagieren. Hunde können Unsicherheit als Schwäche interpretieren und versuchen, diese zu dominieren. Es ist wichtig, den Hund zu beruhigen und ihm zu signalisieren, dass keine Gefahr besteht.
Wie merke ich, dass mein Hund mich dominiert?
Ein dominantes Verhalten deines Hundes dir gegenüber kann sich in unterschiedlichen Verhaltensweisen äußern. Dein Hund beansprucht bestimmte Bereiche des Hauses für sich, blockiert deine Bewegungen, bellt dich an oder ignoriert dich, wenn du ihn rufst? Das können das Anzeichen dafür sein, dass er versucht, dich zu dominieren. Es ist jedoch wichtig, nicht jedes einzelne dieser Verhaltensmuster gleich als Dominanzverhalten zu interpretieren. Ein professioneller Hundetrainer oder Verhaltensforscher kann dabei helfen, das Verhalten deines Hundes genauer zu analysieren und entsprechend einzuordnen.
1 Kommentar zu „Mein Hund Bellt Mich an? 5 Ursachen & 3 Lösungen Erklärt“
Es gibt kein artenübergreifendes dominanzverhalten. Wenn hunde bellen oder knurren, hat das immer einen grund, weil hunde eher körpersprachlich kommunizieren. Anbellen kann auch ein hilfeschrei sein, muss immer situationsbedingt abgeklärt werden. Vermeintliches dominanzverhalten ist immer negative verknüpfung. Isolde perner