Zufällig beobachten Leute einen Hund, der auf Zugschienen sitzt und dort zu warten scheint. Er schläft sogar mitten auf den aktiven Schienen.
Schnell rufen sie Suzette Hall von der Auffangstation „Logan’s Legacy“ zur Hilfe.
Sie hetzte die Gleise entlang, bis sie einen schwarzen und flauschigen Klumpen mitten auf den Gleisen fand. Sie wusste, jetzt musste sie schnell und bedachtsam handeln.
Ausgesetzter Fellball wird gerettet
Die Leute, die in der Auffangstation angerufen haben, hatten gesehen, wie eine Familie den Vierbeiner mitten auf den Schienen aussetzt.
Und von dort hatte er sich seitdem keinen Millimeter wegbewegt – denn hier hatte er seine Lieblingsmenschen zum letzten Mal gesehen.
Hall schnappte sich eine hundefreundliche Falle und ein wenig Futter, um den Hund einzufangen.
Hall erzählt: „Er stand auf und ging von den Gleisen. Und dann drehte er sich um und lief einfach wieder in die Mitte zurück. Ich hatte solche Angst, dass er von einem heranfahrenden Zug erwischt wird!“
Seine Retterin näherte sich dem Hund so nah, wie möglich, ohne ihn zusätzlich zu verschrecken und zu stressen.
Sie stellte die Falle auf den Gleisen ab und legte ein wenig Futter hinein. Dann entfernte sie sich von den Gleisen und wartete.
Der Labradormischling Soldier, wie Hall ihn nannte, fackelte zum Glück nicht lange und begann, in Richtung der Fall zu schnuppern.
Er hatte immerhin seit einer Woche nichts gefressen und war völlig ausgehungert.
Für die Vielfraße Labrador eine beachtliche und traurige Leistung. Soldier stand auf und ging zur Falle hinüber. Dann ging alles ganz schnell, denn Soldier war – wie gesagt – völlig ausgehungert.
Hall brachte den Hund zurück zu ihrem Wagen und fuhr ohne Umwege zu ihrem Tierarzt. Abgesehen davon, dass Soldier sehr dünn war, war er mit Kratzern und kleinen Wunden übersät, die er sich draußen zugezogen hatte.
Hall erzählt: „Wir haben ihn zum Tierarzt gebracht, wo er alles bekam, was er brauchte. Er war so ein guter Junge – aber auch so verängstigt.“
Soldiers Weg der Besserung
Soldier erholte sich schnell von seinen Blessuren und konnte damit auf die Suche nach einer Pflegefamilie gehen. Leider war der Hund sehr scheu und misstrauisch und auch die Sozialisierung ließ einige Wünsche offen.
Nicht einfach also, für die arme Fellnase schnell das richtige Zuhause zu finden. Seine Pfleger bei Logan’s Legacy unterstützten ihn deshalb zunächst dabei, sein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. Sie schickten ihn zur Hunde-Tagespflege – aber auch diese konnte nur so viel erreichen.
Nach 7 Monaten hatte Soldier immer noch keine Pflegefamilie gefunden. Deshalb entschied sich Hall dazu, seine Geschichte einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Dafür kontaktierte sie die Partner-Auffangstation Labradors and Friends Dog Rescue.
Und mit deren Hilfe gelang es, endlich ein Forever Home für Soldier zu finden. Die eigentlich als Pflegefamilie gedachte Familie verliebte sich auf Anhieb in den Hund – und versagte damit als Pflegefamilie.
Soldier und sein Happily Ever After
Soldiers Pflegefamilie ist inzwischen auch seine dauerhafte Familie. Und das tut dem Hund mehr als gut, er ist regelrecht aufgeblüht.
Kaum war er in seinem neuen Zuhause angekommen, war er wie ausgewechselt. Verschwunden war der schüchterne und ängstliche Hund. Stattdessen spielt er den ganzen Tag mit seinen Spielzeugen und konnte nun zum ersten Mal wirklich Hund sein.
Der mittlerweile 2-jährige Soldier hat nun sein eigenes Bett, auf dem er sich einkuscheln kann, und eine Familie, die ihn so liebt, wie er es immer schon verdient hatte.
Als einziger Hund und damit gewissermaßen Chef im Haus, genießt Soldier all die Aufmerksamkeit, die er bislang vermisst hat. Und er liebt jede einzelne Sekunde davon.
Soldier hat gerade rechtzeitig zum Fest der Liebe sein Forever Home gefunden. Er kann tatsächlich sagen: „I’ll be home for Christmas.“