Hund kann nicht mehr aufstehen: 4 Ursachen & Wann zum Arzt

Hund kann nicht mehr aufstehen

Wenn dein Hund nicht mehr aufstehen kann oder mag oder sich nur mit großer Mühe aus eigener Kraft aufrichten kann, ist das ein großer Grund zur Sorge. Dass dein Hund nicht mehr aufsteht, ist in den meisten Fällen auf Schmerzen zurückzuführen.

Seine Schmerzen können auf eine Verletzung, eine Krankheit, aber auch ein chronisches oder altersbedingtes Leiden zurückzuführen sein. 

Kannst du die Ursache einschätzen, bieten sich entsprechende Möglichkeiten, deinen Hund zu unterstützen.

Kurz & Knapp: Warum kann mein Hund nicht mehr aufstehen?

Wenn dein Hund nicht mehr aufstehen kann, steckt möglicherweise eine ernsthafte Erkrankung dahinter, muss es aber nicht. 

Die häufigsten Ursachen sind orthopädischer Natur, wie z. B. Arthrose. Aber auch Infektionen und innere Erkrankungen können der Grund dafür sein, dass dein Hund nicht mehr aufstehen kann. 

Hier findest du die häufigsten Ursachen dafür, dass dein Hund nicht mehr aufsteht:

  • Verletzungen
  • Infektionen und innere Erkrankungen
  • Chronische Gelenkleiden
  • Alterserscheinungen
  • Mögl. Schlaganfall

Hund kann nicht mehr aufstehen: 4 Ursachen

Probleme beim Aufstehen sind meistens ein schleichender Prozess. Dein Hund benötigt immer mehr Zeit, um sich aufzurichten, bis die Beschwerden so groß sind, dass er ganz liegen bleibt.

Beobachtest du, dass dein Hund sich vergeblich aufrichten möchte oder sich dabei immer schwerer tut, ist es Zeit für dich zu handeln. 

Mögliche Ursachen hierfür können sein:

1. Verletzungen

Wie auch der Mensch können sich Hunde bei der alltäglichen Bewegung und beim Sport verletzen. Die Folgen können sich dabei erst verzögert bemerkbar machen. Oft bereiten Bänderrisse, Gelenkverletzungen oder Knochenbrüche nicht sofort, sondern erst nach einer längeren Ruhepause. Dein Hund kommt nicht mehr hoch.

Ist dein Hund noch jung und fit und du konntest bisher noch keine Probleme feststellen oder du konntest im Idealfall einen Sturz oder ähnliches beobachten, ist eine Verletzung am wahrscheinlichsten.

Prellungen und Verstauchungen kann dein Hund selbst auskurieren wenn du ihn eine Zeit schonst. Um jedoch einen Bruch oder Bänderriss auszuschließen, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.


2. Infektionen und innere Erkrankungen

Kann dein Hund nicht mehr aufstehen und wirkt auch sonst lethargisch, kann die Ursache in einer inneren Erkrankung liegen. Dein Hund kann durch Viruserkrankungen, Bakterielle Infektionen oder Parasiten so geschwächt sein, dass er nicht mehr aufstehen möchte.

In Verbindung zu den Bewegungseinschränkungen treten hierbei oft weitere Symptome auf. Diese können sich beispielsweise mit Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen oder klebrigen Augen äußern.

Treten solche Symptome auf, sollte ein Blutbild deines Hundes erstellt werden. Ein Gang zum Tierarzt ist somit unumgänglich.


3. Chronische Gelenkleiden

Tut sich dein Hund immer schwerer aufzustehen, ist irgendwann der Punkt erreicht dass er sich gar nicht mehr aufrichten möchte. Hierfür sind meistens chronische Gelenkleiden verantwortlich.

Bereits junge Hunde können von Gelenkerkrankungen betroffen sein. Die damit verbundenen Schmerzen werden dabei jedoch oft erst im Alter akut.

Ein Gelenkleiden kann auf eine unbehandelte Gelenkverletzung zurückzuführen sein. Eine angeborene Fehlstellung des Hüftgelenks (Hüftdysplasie) verschlimmert sich meist mit zunehmendem Alter.

Weitere Gelenkerkrankungen sind die Arthrose (chronischer Gelenkverschleiß) und häufige Entzündungen der Gelenke (Arthritis).

Bei all diesen Erkrankungen ist eine tierärztliche Behandlung erforderlich.

Lese-Tipp: Informiere dich hier über Hund bleibt stehen, geht nicht weiter: 5 Ursachen & Lösungen


4. Alterserscheinungen

Kommt dein Hund in das Seniorenalter, ist er nicht mehr so belastbar wie früher. Er benötigt längere Erholungspausen, die er natürlich im Liegen verbringt.

Manchmal nimmt dein Hund auch kaum oder gar nicht wahr, wenn du ihn rufst oder mit Zeichen zur Bewegung animierst. Hier spielen oft altersbedingte Seh- und Hörprobleme eine Rolle.

Ein übermäßiges Schlafbedürfnis, eventuell noch in Verbindung mit Lethargie, können aber auch erste Anzeichen für eine Hundedemenz sein. 

Altersprobleme deines Hundes solltest du ernst nehmen und mit einem Tierarzt abklären, um eventuell mit einer Umstellung des Tagesablaufs die Lebensqualität deines Hundes sicherzustellen.


Wann zum Tierarzt?

Hat sich dein junger und sonst agiler Hund nur überanstrengt, gönne ihm einfach eine Pause. Bei allen anderen Ursachen und Symptomen solltest du sofort oder nach einer verhältnismäßigen Beobachtungszeit einen Tierarzt aufsuchen.

Diese sind noch einmal zusammengefasst:

  • Verletzungen: Um einen Knochenbruch oder Bänderriss ausschließen oder behandeln zu können, sollte ein Tierarzt die verletzte Stelle untersuchen.
  • Vermutest du anhand der Symptome eine Infektion oder innere Krankheit, sollte ein Blutbild deines Hundes erstellt werden, um eine genaue Diagnose zu erhalten und darauf eine Behandlung aufzubauen.
  • Gelenkleiden müssen nicht von Haus aus chronisch ein. Werden diese rechtzeitig erkannt und behandelt, kannst du deinem Hund unnötiges Leiden für die Zukunft ersparen oder zumindest erträglich machen.
  • Stellst du bei deinem Hund Alterserscheinungen fest, die seinen Alltag beeinträchtigen, kannst du mit deinem Tierarzt eine Therapie entwickeln, um deinem Hund auch weiterhin eine hohe Lebensqualität geben zu können.

Der Gang zum Tierarzt ist in vielen Fällen unumgänglich. Eine kostenlose Erstberatung, bequem von zuhause aus, erhältst du in einer Video-Sprechstunde mit Dr. Sam.

Wie kann ich meinen Hund unterstützen?

Deinen Hund zu schonen und ihm Zeit zu geben, ist eine Möglichkeit, deinem Hund etwas Gutes zu tun. Er liegt in einer Schonhaltung und hat dabei weniger Schmerzen.

Gerade bei chronischen Leiden ist jedoch Bewegung wichtig. Dabei solltest du den Tagesablauf auf die neuen Bedürfnisse anpassen. Bewegung stärkt die Muskulatur und hilft Herz und Kreislauf.

Die Belastung deines Hundes erfolgt dabei anders, als du es von einem gesunden Hund gewohnt bist. Folge beim Spazierengehen dem Tempo deines Hundes. Gebe ihm zwar weiterhin die Richtung vor, schalte aber einfach einen Gang runter.

Weitere Therapiemöglichkeiten sind Schwimmen, oder einfache Parcours wie zum Beispiel Calvetti-Übungen.

Eine Ernährungsumstellung oder Nahrungsergänzungsmittel helfen oft bei chronischen Leiden.

Hundetreppe für die Stufen zur Haustür oder eine Hunderampe ins Auto geben deinem Hund ebenfalls eine sinnvolle Hilfestellung.

Wie kann einer Erkrankung vorgebeugt werden?

Du solltest regelmäßige Untersuchungen durch einen Tierarzt auf eventuelle Gelenkerkrankungen vornehmen lassen. Diese lassen sich prima mit den Impfterminen, die ohnehin immer wieder fällig werden, verbinden.

Viel Bewegung und eine gesunde Ernährung stärken Muskelaufbau, Herz und Kreislauf sowie das Immunsystem.

Fazit

Kann dein Hund nicht aufstehen, ist das abgesehen von einer Verletzung, meist die Folge einer schleichenden Entwicklung. Sind die Schmerzen so stark, dass dein Hund sich nicht mehr bewegen kann, wird auch die Behandlung schwieriger.

Ein Tierarztbesuch ist hierbei in den meisten Fällen unumgänglich.

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1 Kommentar zu „Hund kann nicht mehr aufstehen: 4 Ursachen & Wann zum Arzt“

  1. Hallo,
    eine weitere und lebensbedrohliche Ursache kann auch ein Schlaganfall sein. Ich nahm auch an, das mein geliebter, 12j. Korthals-Schnauzer- Mix eine Verletzung erlitten hat, habe aber Sicherheitshalber mich auf ihrer Seite nochmals informiert. Da er keine weiteren Symptome zeigte, weder lethargisch, mit den Augen zuckte, Gangprobleme hatte und frass und trank, es zudem noch Samstag war, ging ich davon aus, ein Gang zum Tierarzt würde am nächsten Werktag ausreichen. Einige Stunden später verstarb mein geliebter Freund und Weggefährte.

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