Es gibt fast nichts, was nicht den Weg in den Hundemagen findet. Nicht immer handelt es sich dabei um gesundheitsförderliches Futter.
Wie zum Beispiel dann, wenn der Hund Kaugummi gefressen hat. Welche Risiken sich hier verbergen? Finde es im folgenden Ratgeber heraus.
Mein Hund hat einen Kaugummi gefressen – Ist das gefährlich?
Die kurze und knappe Antwort auf diese Frage, lautet: Ja, es ist gefährlich, wenn dein Hund einen Kaugummi gefressen hat! Und das aus mehreren Gründen.
Hast Du gesehen, dass Dein Hund einen Kaugummi gefressen hat, fahre bitte sofort mit ihm zum Tierarzt. Denn hier ist schnelles Handeln gefragt.
Allem voran die Tatsache, dass Kaugummi klebt. Und damit zu einem lebensbedrohlichen Objekt für den Hund werden kann.
Dabei muss der Kaugummi den Weg nicht erst bis in den Magen oder den Darm gefunden haben. Denn bereits in den oberen Atemwegen kann ein Kaugummi dafür sorgen, dass der Hund keine Luft mehr bekommt.
Zwar wird generell davon ausgegangen, dass gerade das Fressen eines alten Kaugummis kein größeres Risiko darstellt. Dennoch ist Vorsicht besser, als Nachsicht. Denn kleben tut es so oder so.
Einziger „Vorteil“, wenn Du so willst: Mögliche Zuckerersatzstoffe sind bereits von einem Menschen weggekaut worden und sollten dem Hund demnach nicht schaden.
Da der Hund möglicherweise in Panik sein kann, solltest Du statt Erster Hilfe den Fachmann oder die Fachfrau den Kaugummi beseitigen lassen. So vermeidest Du, dass die Situation schlimmer wird, als sie vielleicht schon ist.
Gut zu wissen:
Als ungefährlich werden Kaugummis eingestuft, die mit Zucker hergestellt wurden. Aber auch diese sollten nicht auf dem Speiseplan Deiner Fellnase landen. Die Gründe dafür haben wir bereits genannt.
Davon abgesehen ist Zucker keine gute Idee für unsere Vierbeiner. Denn in großen Mengen macht Zucker nun einmal dick. Und sorgt damit für eine ganze Reihe an gesundheitlichen Risiken.
Lese-Tipp: Du darfst Hunde Lakritze essen? Erfahre mehr zu dieser Frage in unserem Artikel „Dürfen Hunde Lakritze essen?“ und lies, was du darüber wissen solltest!
Hund hat Kaugummi gefressen: Symptome
Kaugummi ist nicht nur gefährlich, weil es klebt. Tatsächlich sind hier die Inhaltsstoffe vieler Marken und Hersteller deutlich gefährlicher, als die Konsistenz.
Denn: Viele Kaugummis enthalten Xylit. Hierbei handelt es sich um einen Zuckerersatz-Stoff, den Du in zuckerfreien Kaugummi-Sorten findest. Was für uns Menschen harmlos ist – und maximal zu Durchfall führt – kann für Hunde in Form einer Vergiftung tödlich sein.
Es gibt mehrere Symptome, anhand derer Du erkennen kannst, dass eine Vergiftung durch einen gefressenen Kaugummi vorliegt. Dazu zählen Erbrechen, Zittern, Durchfall, Sehstörungen, Benommenheit, Krämpfe und Bewusstlosigkeit.
Gut zu wissen:
Xylit hat sehr gefährliche Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel von Hunden. Es sorgt dafür, dass der Insulingehalt im Blut ansteigt – und zwar auf sehr ernstzunehmende Werte. Gleichzeitig fällt damit der Blutzucker.
Die Symptome, die von diesem Anstieg ausgelöst werden, können sich innerhalb von 30 bis 60 Minuten zeigen. Dieses Zeitfenster ist unter anderem von der Menge verschluckten Kaugummis abhängig.
Was tun bei einer Xylit-Vergiftung?
Xylit ist nicht nur in den meisten Kaugummis zu finden. Auch Zahnpasta oder die bei vielen so beliebten Mentos enthalten diesen Süßstoff. Darüber hinaus kommt Xylit auch in einigen Medikamenten und Trinkwasserzusätzen zum Einsatz.
Bereits kleine Mengen können für unsere Hunde gefährlich werden. Hier gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht reichen 0,1 Gramm Xylit aus, um zu einer Vergiftung zu führen.
Liegt die Dosis bei 0,5 Gramm/Kilogramm Körpergewicht, kann dies langfristig zu Leberschäden führen. Und damit das Diabetes-Risiko steigern.
Interessant:
Nicht immer wirst Du die Xylit-Information auf einer Verpackung finden. Und so gibt es Kaugummis, Bonbons und Co., die bis zu 90 % aus Xylit bestehen. Das heißt: Bereits 3 Kaugummis können für einen kleinen Hund lebensbedrohlich werden.
Hast Du nun den Fall, dass Du schnell Erste Hilfe leisten möchtest, kannst Du Folgendes tun. Konteragiere das Xylit mit Zucker – also der echten Variante. Geeignet sind hier unter anderem Honig und Zuckerwasser.
Mit diesen beiden Zuckerquellen bestreichst Du beispielsweise die Maulhöhle Deines Hundes. Danach heißt es: Sofort zum Tierarzt! Dieser wird weiteren Zucker per Infusion zuführen.
So hast Du nicht nur das Hundeleben gerettet. Du hast auch dafür gesorgt, dass keine Langzeitschäden auftreten.
Gut zu wissen:
Bei aller Liebe für die canine Mundhygiene: Putze Deinem Hund niemals mit Deiner Zahnpasta das Gebiss. Hierfür gibt es bestimmte Hunde-Zahnpasta – frei von Zucker, Xylit und gesundheitlichen Risiken.
Achte zudem darauf, dass sämtliche Lebensmittel oder Hygieneprodukte, die Xylit enthalten, außer Reichweite Deines Hundes sind.
Fazit
Hat Dein Hund einen Kaugummi gefressen, ist schnelles Handeln gefragt. Das gilt im Besonderen für Kaugummis, Bonbons, Mentos und auch Zahnpasta, in denen Xylit enthalten ist.
Dieser für Menschen unbedenkliche Zuckerersatz kann einen Hund das Leben kosten. Je nach Dosis und Gewicht des Hundes sind erste ernstzunehmende Symptome dabei schon nach kurzer Zeit erkennbar.
Was als Erste Hilfe funktioniert? Echter Zucker – denn dieser bringt den abgefallenen Blutzucker wieder auf ein normaleres Niveau.
Wir hoffen, dass Dein Hund und damit auch Du diese Erfahrung noch nicht haben machen müssen. Sollte dies dennoch der Fall sein – teile Deine beziehungsweise Eure Erlebnisse gerne in den Kommentaren mit uns.