Immer wieder hört man den Mythos auf dem Hundeplatz, dass ein Hund beim Einschläfern jault und schreit und ungeheure Schmerzen leidet.
Jedoch steht beim Einschläfern das Wohl des Hundes an oberster Stelle, sodass ein solches Verhalten eher ungewöhnlich ist.
Damit du weißt, wie das Einschläfern deines Hundes wirklich abläuft, erklärt dir dieser Artikel alles Wissenswerte.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWarum schreit und jault ein Hund beim Einschläfern?
Hunde sind sensible Wesen. Daher spüren sie, wenn ihre Besitzer traurig sind, und reagieren oft mit Unruhe.
Auch wenn sie selber das Einschläfern nicht verstehen, bemerken sie doch die Trauer, die ihre Besitzer bei dem Termin befällt.
Dies kann auch Angst bei ihnen auslösen, da sie die Ursache der Trauer nicht erkennen können, gerade, wenn ihre Besitzer auch Emotionen stark zeigen und z.B. weinen.
Diese Angst zeigt sich bei vielen Hunden durch Lautgeben, bellen, schreien und jaulen.
Auch kann natürlich die Ursache des Einschläferns den Hund so peinigen, dass er seinen Schmerz geradezu herausschreit.
Wie läuft eine Einschläferung ab?
Bei sehr kranken oder unruhigen Hunden verabreicht dein Tierarzt zuerst ein Beruhigungsmittel in den Muskel.
Für das eigentliche Mittel zum Einschläfern legt er dann einen sogenannten Venenkatheter. Das ist ein Zugang zur Vene deines Hundes.
Darüber wird dann das Medikament gespritzt, das innerhalb zum Atemstillstand oder Herzstillstand führt.
Die dafür verwendeten Medikamente sorgen dafür, dass das Einschläfern absolut schmerzfrei und ohne Angst für deinen Hund verläuft.
Welche Einschläferungsmethoden gibt es?
Viele tierärztliche Praxen bieten Hausbesuche für Einschläferungen an, wenn die Situation dies zulässt.
Dann kann der Hund in einer ihm vertrauten Umgebung und inmitten seiner Familie sterben, sodass ihm der Stress eines Praxisbesuches erspart bleibt.
Als Medikamente nutzt man das Schlafmittel Pentobarbital, das Betäubungsmittel Embutramid oder Kaliumchlorid, das einen Herzstillstand verursacht.
Alle drei Mittel werden leicht überdosiert verabreicht. Die Wirkung tritt nach wenigen Sekunden ein, sodass der Sterbeprozess auch nur kurz dauert und friedlich verläuft.
Die drei Medikamente sind gut erprobt und erforscht, sodass dein Hund sicher schmerzfrei und ohne zu leiden einschlafen kann.
Merkt ein Hund, dass er eingeschläfert wird?
Ob ein Hund den Sterbeprozess spürt, ist bislang kaum erforscht.
Einige Besitzer erzählen sowohl über natürliche Tode wie auch über das Einschläfern, dass ihr Hund zu spüren schien, dass sich etwas verändert hat.
Manche glauben, dass ihr Hund eine besondere Nähe zu ihnen gesucht hat, bevor er seine letzten Atemzüge unternahm.
Obwohl es keine wissenschaftliche Erkenntnis dazu gibt, erscheint es aber denkbar, dass ein Hund es spürt, wenn das Einschläfern ihm Schmerzen und Leid nimmt.
Ist das Einschläfern für den Hund schmerzhaft?
Das Wohl des Hundes ist die oberste Priorität beim Einschläfern. Daher wird auch nur auf Mittel zurückgegriffen, die Schmerzen betäuben oder anderweitig verhindern.
Ängstliche Hunde oder Hunde mit sehr großen Schmerzen erhalten zudem vorab entsprechende Medikamente, die Krämpfe lösen, Angstgefühle nehmen oder Schmerzen lindern.
Welche Fehler können beim Einschläfern passieren?
Dass deinem Tierarzt beim Einschläfern Fehler unterlaufen, ist unwahrscheinlich. Trotzdem kann es natürlich passieren.
Wenn ein Venenkatheter falsch liegt, tritt das Medikament statt in die Gefäße ins umliegende Gewebe ein. Das ist sehr schmerzhaft.
Um dies zu verhindern, wird der Durchfluss eines Katheters immer zuerst mit einer harmlosen Kochsalzlösung getestet und notfalls erneut gelegt.
In seltenen Fällen kann die übliche Dosierung nicht ausreichen, z.B. bei einem Hund mit Übergewicht oder vielen Vorerkrankungen.
Dann kann jedoch ohne Verzug eine zweite Dosis nachgespritzt werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist.
Wie gestalte ich den Ablauf des Einschläferns so stressfrei wie möglich für meinen Hund?
Das Beste, was du für deinen Hund tun kannst, ist bei ihm zu bleiben, auch wenn es dir sehr schwer fällt und mit vielen Tränen und emotionalem Schmerz verbunden ist.
Zwar wirken die Medikamente beruhigend, doch davor sind viele Hunde unruhig, weil sie sich alleine fühlen.
Bleibst du dabei, kannst du ihn in seinen letzten Momenten begleiten. Streichel ihn zur Beruhigung und gib ihm die Ruhe, die er braucht, um loszulassen.
Viele Tierärztinnen treffen Vorkehrungen, wenn ein Euthanasietermin ansteht, und geben dir den Raum und die Ruhe, um Abschied nehmen zu können.
Hund einschläfern: Erfahrungen von anderen Hundebesitzern
„Olli hat es bis zum 15. Geburtstag geschafft. Fast keinen Zahn mehr und blind wie ein Maulwurf, aber wenn er Leberwurst roch, brachte er Leben in die Bude.
Wir haben schon länger gemerkt, dass er abbaute. Jeden Tag wurde der Spaziergang schwerer für ihn und der Appetit geringer.
Also haben wir irgendwann mit unserem Tierarzt ein Sterbeprogramm geplant, für den Fall der Fälle. Er sollte unbedingt Zuhause sterben, bei uns, und er sollte wunderbare letzte Wochen haben.
Wir waren mit ihm nochmal am Meer und haben ihn über den Strand getragen. Es gab Leberwurst und Magerquark in Hülle und Fülle – sein Lieblingsessen.
Und als er kaum noch sein Körbchen verließ und begann Schmerzen zu zeigen, haben wir unseren Tierarzt gerufen und ganz still Abschied genommen.“
„Tammy wurde angefahren. Den Fahrer trifft keine Schuld, sie hatte sich losgerissen und war einem Eichhörnchen hinterhergejagt.
Es war furchtbar, alles voller Blut und sie schrie vor Schmerzen. Ich habe noch nie so schreckliche Laute gehört wie dieses Jaulen.
In der Tierarztpraxis gab man ihr sehr viel Schmerzmittel. Da lag sie, sehr ruhig und guckte mich an. Als ob sie mir sagen würde: Es ist okay, lass mich gehen.
Das Röntgen hätten wir kaum gebraucht, es war klar, dass sie das nicht überleben würde.
Sie ist dann ganz friedlich eingeschlafen, während ich ihren Kopf gestreichelt habe.“
Fazit
Einen Hund einschläfern zu lassen ist manchmal der letzte Ausweg, um ihm einen leidvollen Tod zu ersparen.
Dabei wird darauf geachtet, dass das Sterben schmerzlos und angstfrei abläuft.
Trotzdem hört man noch oft das Vorurteil, dass beim Einschläfern der Hund schreit und jault. Dies entspricht aber nicht der Realität.
Musstest du schon mal einen Hund einschläfern lassen? Wie lief das ab? Und wie ging es dir dabei? Erzähl uns deine Geschichte in den Kommentaren.
4 Kommentare zu „Hund schreit beim Einschläfern: Was bedeutet das? (Ratgeber)“
Als ich im Urlaub in Kuba war fand ich eine kleine Katze. Es gab viele Straßen Hunde und Katzen auf Kuba.! Diese kleine Katze hatte hinten ihren halben Darm raushängen. Sie war dünn wie ein Skelett und lag neben einer stark befahrenen Straße.
Da es mir nicht erlaubt war sie mit nach Deutschland zu nehmen, suchte ich einen Tierarzt auf. Dort entschied ich sie einschläfen zu lassen.
Um ihr Leid zu beenden. Sue auf der Straße liegen zu lassen wollte ich nicht. Leider war das due schlimmste Entscheidung die ich treffen konnte. Der Tierarzt spritzte ihr etwas in der Haut. Danach schrie und wälzte sich die Katze noch ca. 40 Minuten. Sie schien starke Schmerzen zu haben. Sie war wie gelähmt von dem Zeug! Das war das schlimmste was ich je mit einem Tier mitmachen musste. Ich würde es niemals mehr machen. Bis heute frage ich mich was der zum einschläfern gespritzt hat.
Mein Hund wurde mit Euthadom euthanasiert wegen nicht mehr behandelbaren Leberversagens. Er hatte eine Flexüle, die dazu verwendet wurde. Ich hielt seinen Kopf in meinen Händen und er vertraute mir und entspannte sich. Doch dann riss er sich los, schrie heiser und schaute erst zur Tierärztin und dann zu mir ehe dann der Kopf absackte und das Schreien leiser wurde und er verstummte. Er holte 3 mal kurz Luft während des Schreiens. Es ging also schnell, aber solche Schreie hatte ich noch nie gehört. Die Tierärztin meinte, dass das eine normale Reaktion sei. Ich verstehe nicht, warum er vorher keine Narkose bekommen hat und warum das nicht verpflichtend ist, wenn es zu solchen Teaktionen kommen kann.
Ich musste meine Socke nach 15 glücklichen Jahren gehen lassen. Er war fast taub und blind und zudem auch noch dement. Die letzten Tage trug ich ihn noch in den Garten sodas er mit uns die Sonne genießen konnte weil er mit seinem Hinterteil nicht mehr hoch kam. Als er dann auch nicht mehr fressen und trinken wollte wusste ich es ist an der Zeit ihn gehen zu lassen. Ich machte schweren Herzens einen Termin beim Tierarzt und brachte ihn zu ihm,da kein Hausbesuch möglich war. Er war ganz ruhig als wüsste er was auf ihn zukommt. Ich bin bei ihm geblieben bis der Tierarzt sagte er hat es geschafft. Habe ihn die ganze Zeit über festgehalten und mit ihm geredet. Es war das Schwerste was ich je erleben musste aber ich würde es immer wieder tun und möchte jedem sagen wenn ihr diesen Weg gehen müsst bleibt bei Euren Tieren auch wenn es verdammt weh tut. Danke
Ich musste meine Fellnase nach 16 1/2 Jahren einschläfern lassen. Es ging ihm von Stunde zu Stunde schlechter. Er konnte nichts mehr trinken und wollte es auch nicht mehr. Selbst essen wollte er nicht. Er machte ganz früh noch einmal Pipi im Garten und schlief danach ganz viel.Wenn er trinken wollte, dann fiel er ständig um und ich merkte das sein Zeitpunkt gekommen ist. Ich rief meine Tierärztin an und sie kam auch Ach Hause. Meiner Fellnase sagte ich das sie gehen darf um sich nicht weiter zu quälen. Er winkte mir doch tatsächlich noch einmal. Als die Tierärztin mir alles erklärte wie das einschläfern abläuft, habe ich meine Fellnase fest gehalten um ihn spüren zulassen das er nicht alleine ist. Dann ging alles ganzen Ruhe und meine Fellnase schlief ganz ruhig ein.Ich habe viel geweint und tue es heute noch. Es ist erst 10 Wochen her,aber es kommt mir erst wie gestern vor. Also, auch wenn es schwer fällt, aber lasst euer geliebtes Tier nicht alleine. Bleibt bei ihm bis zum letzten Herzschlag. Es waren eure treuen Gefährten