Es ist keine Seltenheit, dass ein Hund kein Nassfutter verträgt. Das kann unterschiedliche Gründe haben, die sich in der Regel nicht von allein erledigen. Deshalb solltest du diese kennen und wissen, wie du richtig reagierst.
Wir haben die wichtigsten Fragen über Ursachen, Symptome und Alternativ-Futter für dich in unserem Artikel beantwortet.
Warum verträgt mein Hund kein Nassfutter?
Wenn dein Hund kein Nassfutter verträgt, ist das meist in einer Unverträglichkeit, einer Allergie oder einem Verdauungsproblem begründet.
Allergien
In Nassfutter sind Zutaten beigemengt, die bei Hunden eine Allergie auslösen können. Am häufigsten reagieren allergische Hunde auf Nahrungseiweiße.
Nassfutter hat einen Proteingehalt, der bis zum Doppelten von dem des Trockenfutters reicht. Insbesondere Rind und Soja gelten als die häufigsten allergieauslösenden Proteinquellen im Nassfutter.
Zudem beinhaltet Nassfutter Gelatine, die ebenfalls zu rund 85 Prozent aus Proteinen besteht. Je höher der Proteingehalt ist, desto wahrscheinlicher kann eine Futtermittelallergie ausgelöst werden.
Wenn dein Hund kein Nassfutter verträgt und dies an einer Futtermittelallergie liegt, dann reagiert das Immunsystem auf die Proteine, weil es diese als Fremdkörper betrachtet.
Futtermittelunverträglichkeit
Nassfutter kann bei deinem Hund eine Futtermittelunverträglichkeit auslösen, weil es Inhaltsstoffe vor allem in Form von Zusatzmitteln enthält, die viele Hunde nicht vertragen.
Wenngleich die Symptome ähnlich wie bei der Futtermittelallergie sein können, so unterscheiden sich diese beiden Ursachen dadurch, dass es sich bei er Unverträglichkeit um eine Überempfindlichkeitsreaktion und bei der Allergie um eine immunologische Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems handelt.
Neben Proteinen spielen bei der Unverträglichkeit von Nassfutter vor allem chemische Zusatzstoffe eine bedeutsame Rolle, wie beispielsweise:
- Konservierungsstoffe
- Künstliche Aromen
- Künstliche Farbstoffe
- Emulgatoren
- Verdickungsmittel
Verdauungsprobleme
Nassfutter hat einen hohen Feuchtigkeitsgehalt. Verträgt dein Hund kein Nassfutter, kann sich dies daran zeigen, dass er stets nach dem Fressen einen weichen bis flüssigen Kot aufweist.
Nassfutter verfügt über einen hohen Feuchtigkeitsgehalt, der in der Regel zwischen 60 und 84 Prozent liegt und Einfluss auf die Verdauung beziehungsweise den Stuhlgang haben kann.
Was kann ich tun, wenn mein Hund kein Nassfutter verträgt?
Dein Hund verträgt kein Nassfutter? Dann solltest du auf Schonkost oder eine alternative Fütterungsmöglichkeit wie Trockenfutter oder Barf umstellen.
Schonkost
Die Schonkost sorgt mit leicht verdaulichen Inhaltsstoffen dafür, dass sich der Magen- und Darmtrakt beruhigt und sich der Verdauungsprozess wieder reguliert.
In der Regel wird die Schonkost nur temporär verabreicht, bis sich der Hund wieder erholt hat.
Trockenfutter
Trockenfutter beinhaltet kaum Feuchtigkeit und der Proteingehalt ist geringer als im Nassfutter, weil durch die Fleischtrocknung Eiweiße zerstört werden. Zusätzlich besitzt das getrocknete Fleisch meist eine bessere Verträglichkeit.
In hochwertigem Trockenfutter sind normalerweise auch keine Geliermittel oder künstlichen Stoffe enthalten.
Du kannst auch versuchen, das Nassfutter mit Trockenfutter zu mischen. Vor allem, wenn dein Hund die hohe Feuchtigkeit im Nassfutter nicht verträgt, bietet Trockenfutter eine ideale Möglichkeit, diese zu binden und für eine verbesserte Verträglichkeit des Nassfutters zu sorgen.
Barf
Beim Barfen handelt es sich um eine frische Ernährungsweise rein mit rohen Zutaten. Diese Fütterungsmethode gibt dir die Möglichkeit, das Futter für deinen Hund so individuell zusammenzustellen, wie er es verträgt.
Wie die Bundestierärztekammer rät, solltest du dich zuvor jedoch ausführlich in das Thema einarbeiten und mit dem Tierarzt Rücksprache halten, denn beim Barfen kann man vieles falsch machen.
Woran erkenne ich eine Nassfutter-Unverträglichkeit?
Verträgt dein Hund kein Nassfutter, kannst du das je nach Ursache an Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Hautproblemen oder Verhaltensänderungen erkennen, wie:
- Anschwellen von Schleimhäuten vor allem im Maul und Rachenbereich
- Atemprobleme bis Atemnot
- Bauchkrämpfe
- Blähungen
- Erbrechen
- Weicher Stuhlgang bis Durchfall
- Hautentzündungen, Rötungen und Pusteln auf der Haut
- Juckreiz
- Schmerzverhalten wie innere Unruhe, Jaulen bis hin zum Schmerzbellen
- Erhöhte Reizbarkeit bis zu Aggressivität mit Beißen
- Nimmt Leckerchen an, lässt Fressen aber stehen
Wie kann ich die Ernährung meines Hundes umstellen?
Wenn dein Hund kein Nassfutter verträgt, sollte die Umstellung auf eine neue Futtersorte beziehungsweise Futterart stets schrittweise über eine langsame Gewöhnungszeit oder nach eingehender Beratung durch einen Tierarzt erfolgen.
Letzteres raten unter anderem die Tierärzte der Akademie für Tiernaturheilkunde und Tierphysiotherapie, wenn dein Hund das Nassfutter aufgrund einer Allergie nicht verträgt.
Weil eine Allergie schwerwiegende Folgen mit sich bringen kann, raten die Tierärzte gegebenenfalls zu einer parallelen Behandlung oder einer speziellen Allergiker- oder Ausschluss-Diät.
Hier ein Tipp, wie die Umgewöhnung schonend klappt:
- Stelle ausschließlich auf hochwertiges Futter um
- Die Umstellungsdauer sollte mindestens eine Woche, idealerweise zwei bis drei Wochen dauern
- Ersetze zuerst ein Viertel des Nassfutters mit dem neuen Futter
- Erhöhe die Portionen des neuen Futters langsam und reduziere das Nassfutter in gleicher Menge
- Nimmt dein Hund das neue Futter gut an, kannst du das Nassfutter nun ganz weglassen
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