Hundeurin stinkt: 6 Ursachen & Lösungen (Ratgeber)

Hundeurin stinkt

Wenn dein Hund plötzlich stinkenden Urin absondert, ist dies oftmals ein deutliches Warnzeichen. 

Oftmals deutet eine Veränderung im Hundeurin meist auf eine ernst zu nehmende Erkrankung hin. 

Welcher Geruch bei Hundeurin normal ist, was einen stinkenden Hundeurin auslösen kann und wann es Zeit ist, einen Tierarzt aufzusuchen, erfährst du in diesem Artikel.


Hundeurin stinkt – Welcher Geruch ist normal?

welpe muss alle 5 minuten pinkeln

Vorweg: Die Farbe und der Geruch des Urins deines Hundes sind immer eine Momentaufnahme.

Bereits eine hohe Flüssigkeitsaufnahme kann bedeuten, dass der Urin eine viel hellere Farbe bekommt. 

Morgenpipi riecht oftmals etwas konzentrierter nach Ammoniak, als der Urin, den dein Hund über den Tag hinweg absetzt. 

Dies liegt daran, dass dein Hund während des Tages öfter pieselt und sich die Blase somit regelmäßig leert.

Gut zu wissen:

Gesunder Hundeurin ist transparent, gelb und beinahe geruchlos. Ist das der Fall, kannst du also davon ausgehen, dass deine Fellnase nicht an einer Krankheit leidet.


Stinkender Urin als Symptom von Erkrankungen

Eine gute Nase ist oft hilfreich, um die ersten Symptome einer Erkrankung anhand des Uringeruchs zu erkennen. 

Folgende Erkrankungen führen nicht nur zu einer Veränderung der Urinfarbe, sondern auch einer Veränderung des Geruches:

Blasenentzündung

Der Urin deines Hundes stinkt nach Fisch oder riecht nach Ammoniak? Die Farbe ist trübe und dein Hund muss andauernd pinkeln?

Dies sind meist sehr deutliche Symptome für einen HWI (Harnwegsinfekt).

Zeigt dein Hund diese weiteren Symptome:

  • Blut im Urin
  • Schmerzäußerungen beim Urinieren
  • Abgeschlagenheit
  • leichtes Fieber
  • vermehrten Harndrang
  • vermehrtes Lecken im Intimbereich

Dann solltest du mit deinem Hund bei deinem Tierarzt vorstellig werden. 

Eine unbehandelte Blasenentzündung ist nicht nur sehr schmerzhaft und unangenehm für deinen Hund. 

Sie kann auch zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie einer Nierenbeckenentzündung führen.

Dass eine Hündin stark riechenden Urin hat, liegt sehr häufig daran, dass sie sich eine Blasenentzündung zugezogen hat. Eine mögliche Folge ist, dass dein Hund Urin verlieren kann.

Da die Harnleiter von Hündinnen kürzer sind, als die der Rüden, tendieren sie schneller zu einem Harnwegsinfekt.

Dehydration

Der Urin eines normal trinkenden Hundes besteht zu 96 % aus Wasser und zu 4 % aus Abfall- und Schadstoffen. 

Über die Nieren scheidet der Hund die Abfall- und Schadstoffe mithilfe des Urins aus. 

Dehydration bedeutet nichts anderes, als dass der Hundekörper einen Flüssigkeitsmangel erlitten hat. 

Dies geschieht, wenn über einen längeren Zeitraum mehr Flüssigkeit ausgeschieden als aufgenommen wird.

Uriniert der Hund nun in seinem dehydrierten Zustand, hat der Urin einen viel geringeren Wasseranteil. Der Urin ist konzentriert. 

Da der Anteil der Abfall- und Schadstoffe aber gleich bleibt, entsteht der stinkende Geruch. Oftmals ist der Urin eines dehydrierten Hundes sehr dunkel.

Weitere Symptome können auf eine Dehydrierung hindeuten:

  • Schneller Puls
  • Erschöpfung
  • Zittern
  • Blasses Zahnfleisch
  • Haut nicht elastisch

Eine Dehydration muss immer behandelt werden. Bleibt der Hund lange im dehydrierten Zustand, können ernsthafte Nierenschäden die Folge sein.

Diabetes

Diabetes tritt meistens bei Hunden ab einem Alter von 7 bis 9 Jahren auf. 

Da der Blutzucker erhöht ist, wird der überschüssige Zucker mit dem Urin ausgeschieden. Auffallend ist dabei, dass der Hund teilweise extrem fruchtig riecht.

Dass ein Hund an Diabetes erkrankt ist, macht sich meist dadurch bemerkbar, dass er einen viel höheren Flüssigkeitsbedarfs hat als normalerweise. 

Weitere Symptome können ebenfalls auf eine Diabetes-Erkrankung hinweisen:

  • Extremer Heißhunger
  • Gewichtsabnahme trotz erhöhter Futteraufnahme

Liegt die Vermutung nahe, dass der Hund an Diabetes erkrankt ist, muss ein Besuch beim Tierarzt zeitnah erfolgen. 

Medikamentös kann Diabetes gut behandelt werden, unbehandelt kann Diabetes zum Tod führen.

Nierenerkrankung / Niereninsuffizienz

Da die Nieren für den Abtransport und die Ausscheidung der Giftstoffe und Stoffwechselprodukte zuständig sind, ist es naheliegend, dass eine Nierenerkrankung sich auf den Geruch und die Farbe des Urins auswirkt.

Folgende Ursachen können dazu führen, dass die Nieren nicht mehr voll funktionsfähig sind:

  • Starke Dehydration
  • Vergiftung
  • Bakterieller Infekt
  • Erbkrankheit
  • Kardiologische Probleme

Hunde, die unter einer Nierenerkrankung leiden, sollten immer beim Tierarzt vorstellig werden. 

Wichtig! Nierenversagen

Oftmals kommt es zu einem starken Geruch des Urins, wenn die Niere bereits stark betroffen ist. 

Erleidet der Hund ein akutes Nierenversagen, ist die Niere bereits zu ⅔ betroffen! Der Urin stinkt hier extrem stark nach Ammoniak. 

In diesem Fall gibt es nur eine Lösung: Umgehend den Tierarzt konsultieren.

Nierenerkrankungen werden oft von folgenden Symptomen begleitet:

  • Starker Mundgeruch
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Blasse Schleimhäute
  • Gewichtsverlust
  • Blutiger Urin
  • Ammoniakgeruch im Urin
  • Lethargie
  • Fressunlust

Da Nieren eine überlebenswichtige Funktion haben, rate ich dir: Lieber einmal zu viel beim Tierarzt vorbeifahren, als es auf die leichte Schulter zu nehmen. 

Viele Erkrankungen können einfach behandelt werden, wenn man sie früh genug erkennt.

Blasensteine

Alle Säugetiere können unter Blasensteinen leiden, auch Hunde.

Blasensteine sind extrem schmerzhaft und entstehen, wenn sich die Salze im Urin des Hundes binden. 

Kleine Steinchen und Greis können einfach durch die Harnleiter abgesondert werden.

Sind die Steine jedoch größer als “der Ausgang”, kann es problematisch werden. 

Ein Hund, welcher unter Blasensteinen leidet, zeigt oft folgende Symptome:

  • Dunkler, trüber Urin
  • Kleine Urinmengen
  • Vermehrtes Urinieren
  • Inkontinenz
  • Blutiger Urin
  • Vermehrtes Lecken im Genitalbereich
  • Antriebslosigkeit

Mehreren Statistiken zufolge sind vor allem kleine Hunde wie unter anderem der Mops, der Zwergschnauzer und der Malteser von Blasensteinen betroffen.

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Blasensteine relativ leicht auffinden. 

Eine entsprechende Behandlung wird den Hund vollkommen von den Blasensteinen befreien. 

Ernährung

Ab und an findet man die Erklärung für den stinkenden Urin des Hundes auch einfach in seinem Napf.

Gemüse, welches einen bestimmten Schwefel- oder Säureanteil aufweist, kann zu einer Veränderung des Uringeruchs führen.  

Kohl und Spargel werden von Hunden sehr gerne gefressen, sind aber oft die Hauptursache dafür, dass der Urin des Hundes vorübergehend stinkt.

Vergiftungen

Stinkender Urin ist oftmals auch eine Begleiterscheinung bei Vergiftungen. Welche Lebensmittel du deinem Hund nicht füttern solltest, erfährst du in unserem Artikel: Achtung Lebensgefahr! Diese 10 Lebensmittel sind giftig für deinen Hund

Gut zu wissen:

Stinkender Urin kann ebenfalls folgende Ursachen haben:

  • Schwangerschaft
  • Prostataerkrankung 
  • Blasenkrebs
  • Kastration
  • Läufigkeit

Was kann ich selbst für meinen Hund tun?

hund trinkt wasser aus napf trinknapf

Fällt dir auf, dass der Urin deines Hundes stinkt, solltest du dies ernst nehmen. Versuche herauszufinden, ob es eventuell an einer Futterumstellung liegt. 

Normalerweise trinkt ein Hund 20 bis 100 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag und scheidet dies mit 4- bis 5-maligem Urinieren aus. 

Das Wichtigste ist, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. 


Wann sollte ich zum Tierarzt?

Kannst du ausschließen, dass die Ernährung der Auslöser für den stinkenden Urin ist, solltest du auf jeden Fall deinen Tierarzt konsultieren.

Stinkender Urin ist beinahe immer ein Symptom dafür, dass der Hund eine entsprechende Behandlung benötigt

Wird stinkender Urin bei einem Hund nicht beachtet, kann dies nicht nur zu Schmerzen für deinen Hund führen. 

Auch schwerwiegende Folgeerkrankungen können entstehen. Und einige von diesen Erkrankungen führen unbehandelt leider zum Tod.


Wie kann ich stinkenden Urin neutralisieren?

Stinkenden Urin zu neutralisieren, geht ganz einfach mit den folgenden Hausmitteln, die garantiert in jeder Küche aufzufinden sind: 

Essig

Essig und Wasser werden im Verhältnis 2:1 gemischt und danach auf die betroffene Stelle aufgetragen. 

Backpulver

Einfach großzügig Backpulver auf die betroffene Stelle auftragen. Hier gilt: Lieber mehr, als zu wenig. Dann am besten über Nacht einwirken lassen und abbürsten.

Möchtest du lieber zu Chemie greifen, um den Geruch endgültig zu neutralisieren, gibt es eine große Produktpalette an Geruchsentfernern für Hundepipi.


Fazit

Dass der Hunde-Urin stinkt, hat immer eine Ursache. 

Hat dein Hund nicht gerade Spargel oder anderes säurehaltiges Gemüse verputzt, kann dies ein Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung sein und sollte durch deinen Tierarzt abgeklärt werden.

Eine Veränderung des Urins – egal, ob im Geruch oder in der Farbe – wird bedauerlicherweise von den meisten Hundehaltern nicht wahrgenommen. Deshalb ist es wichtig, dass man die Ausscheidungen seines Hundes im Auge behält und regelmäßig kontrolliert.

Hast du Erfahrung mit stinkendem Urin? Oder gar ein erprobtes Rezept, wie man den Geruch auf dem Bett beseitigen kann? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar!

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