Inkontinenz beim Hund: Alles was Du wissen musst! (Ratgeber)

Inkontinenz beim Hund

Früher oder später trifft es viele Hunde – sie verlieren unkontrolliert ein paar Tröpfchen Urin. 

Die Inkontinenz beim Hund beginnt meist mit einem kleinen Malheur, beispielsweise beim Aufstehen oder beim Herumlaufen. 

Wir beleuchten die Inkontinenz beim Hund und was dagegen hilft!


Inkontinenz beim Hund: Das sind die häufigsten Ursachen

Inkontinenz beim Hund: Das sind die häufigsten Ursachen

Unter Inkontinenz versteht man, dass das Absetzen des Urins nicht mehr kontrolliert werden kann. 

Mögliche Ursachen können beispielsweise Kastrationen, Fehlbildungen oder Erkrankungen sein.

Man unterscheidet bei der Blasenschwäche, wie Inkontinenz auch genannt wird, zwischen Primärer Harninkontinenz und Sekundären Harninkontinenz 

Primäre Harninkontinenz 

Was ist der Unterschied zwischen der Primären und der Sekundären Harninkontinenz? Das erfährst du jetzt!

Kastration 

Gerade Hündinnen neigen nach einer Kastration zur Inkontinenz. Diese tritt meist im Alter auf. 

Es kommt zur Schwächung des Schließmuskels der Blase. Grund dafür ist das fehlende Östrogen, das nach der Kastration nicht mehr produziert wird.

Dies führt zu einer Schwächung des Bindegewebes und der Muskulatur. 

Gut zu wissen:

Dazu kommt, dass Hündinnen eine kürzere und geradere Harnröhre haben als Rüden. Deshalb sind Hündinnen häufiger betroffen.

Ektopischer Harnleiter

Bei dieser Fehlbildung mündet der Harnleiter nicht in die Blase, sondern direkt in die Harnröhre.

Im schlimmsten Fall werden beide Schließmuskel umgangen. Dies ist abhängig davon, wie tief der Harnleiter in der Harnröhre liegt.

Hunderassen, die besonders häufig von dieser Fehlbildung betroffen sind: Labrador Retriever, Golden Retriever, Boxer.

Sekundäre Harninkontinenz 

Auch bei der sekundären Harninkontinenz gibt es eine Reihe Auslöser, vor allem Krankheiten.

Erkrankungen, die eine Inkontinenz auslösen können:

  • Blasenentzündung
  • Nierenerkrankungen
  • Blasensteine
  • Diabetes 
  • Tumore
  • Verletzungen der Nerven (Bandscheibenvorfall oder Unfall)
  • Demenz (Hund bemerkt den Harndrang nicht)
  • Arthrose (Schwächung der Muskulatur)

Symptome & Anzeichen von Inkontinenz beim Hund

Symptome & Anzeichen von Inkontinenz beim Hund

Typische Symptome für eine Inkontinenz ist das tröpfchenweise Verlieren von Urin. Es kann aber auch zu permanentem Harnfluss kommen.

Ist der alte Hund inkontinent im Schlaf, kann die Kastration ein Auslöser sein. 

Tatsächlich passiert es aber auch einem jungen Hund, inkontinent im Schlaf zu sein, wenn die Stubenreinheit noch nicht so sitzt.

Liegt eine entzündliche Ursache für die Inkontinenz vor, kommen starke Schmerzen, Appetitlosigkeit, Fieber und ein schlechter Allgemeinzustand dazu.

Ein weiteres typisches Zeichen ist das ständige und schmerzhafte Harnlassen.


Ab welchem Alter tritt Inkontinenz beim Hund auf?

Inkontinenz kann in jedem Alter auftreten. Entscheidend ist der Auslöser.

Tritt die Inkontinenz durch eine Erkrankung oder die Gabe von Medikamenten auf, kann es Hunde in jedem Alter treffen.

Liegt eine Fehlbildung vor, kann Inkontinenz schon in jungen Jahren auftreten. 

Bei kastrierten Hündinnen tritt die Inkontinenz eher im Alter auf.


Behandlung von Inkontinenz beim Tierarzt

Dein Hund ist plötzlich inkontinent. Was tun?

Vereinbare zeitnah einen Termin mit deinem Tierarzt, um den Auslöser zu klären!

Inkontinenz beim Hund – Medikamente, Operationen und Co. die helfen

Inkontinenz beim Hund – was hilft? Die Behandlung ist abhängig von der Ursache. So sind Medikamente wie Entzündungshemmer, Antibiotika etc. nicht die alleinige Lösung.

Es reicht nämlich nicht, nur die Folgen (Inkontinenz beim Hund) zu behandeln.

Missbildungen und Tumore werden in der Regel operativ behandelt. Zusätzlich können bei Tumoren Chemotherapie und Bestrahlungen helfen.

Harnsteine können operativ entfernt werden. Eine andere Möglichkeit ist eine spezielle Diät, die die Steine auflösen soll.

Blasenentzündungen werden in der Regel mit Entzündungshemmern behandelt. Sind Bakterien der Auslöser, werden Antibiotika verabreicht.

Bei Inkontinenz durch Kastration helfen Akupunktur, Neuraltherapie und Sympathomimetika

Auch eine Operation kann die Symptome lindern oder sogar ganz beseitigen.


Hund ist plötzlich inkontinent, was tun? 

Hund ist plötzlich inkontinent, was tun? 

Im folgenden haben wir 3 gute Tipps für dich und deinen Vierbeiner!

1.Schulmedizin 

Erste Anlaufstelle bei Inkontinenz sollte immer der Tierarzt sein. Er ist der Fachmann, der herausfinden wird, was die Ursache ist.

2. Hausmittel bei Inkontinenz 

Neben der Schulmedizin gibt es pflanzliche Mittel, die du deinem Hund zur Unterstützung geben kannst. Dazu gehören Kürbiskerne und Cranberries. 

Auch Kräuter wie Goldrute, Brennnessel und Weidenrinde können das Immunsystem deines Hundes stärken.

Kürbiskerne gegen Inkontinenz 

Kürbiskerne helfen gegen Inkontinenz, weil sie die Muskulatur unterstützen. Ebenso wie Cranberrys wirken sie antibakteriell. 

3. Homöopathie 

Auch in der Homöopathie gibt es Möglichkeiten, deinen Hund bei Kontinenz zu unterstützen.

Sepia (Tintenfisch) soll den Hormonhaushalt ausgleichen können. Dies würde die Inkontinenz nach einer Kastration unterstützen.

Propalin enthält den Wirkstoff Phenylpropanolaminhydrochlorid. Ist die Kastration Auslöser der Inkontinenz, soll dieser gegen die Schließmuskelschwäche helfen.

Achtung:

Auch oder besonders bei der Unterstützung durch Homöopathie und Hausmittel wie Propalin, ist es wichtig, die Ursachen der Inkontinenz des Hundes durch einen Tierarzt abklären zu lassen.


Inkontinenz beim Hund durch Medikamente? 

Tatsächlich können manche Medikamente den Harndrang erhöhen! Schauen wir mal genau, welche Medikamente das sind.

Hund inkontinent durch Antibiotika? 

In der Regel gibt es keinen Zusammenhang zwischen einer Blasenschwäche und der Gabe von Antibiotika. 

Der Hund wird nicht inkontinent durch Antibiotika, sondern durch die Blasenentzündung, gegen die diese gegeben werden.

Cortison als Auslöser

Anders als bei Antibiotika kann es bei der Gabe von Cortison zu einer leichten Blasenschwäche kommen. 

Durch das Cortison wird Wasser eingelagert, was zu einem vermehrten Harndrang führt.

Inkontinent durch Entwässerungstabletten?

Durch die „treibende“ Wirkung von Entwässerungstabletten  muss dein Hund häufiger Pippi. Da kann es passieren, dass mal ein paar Tröpfchen daneben gehen.

Übrigens kann ein Hund auch nach der Narkose inkontinent sein. Das liegt an den Medikamenten während der OP. 

Der Hund ist nach der Narkose aber nur vorübergehend inkontinent!


Produkte, die dir das Leben mit einem inkontinenten Hund leichter machen

Produkte wie Windeln für den inkontinenten Hund oder bestimmte Unterlagen auf den Liegeplätzen sind für dich und deinen Vierbeiner bei Urininkontinenz Gold wert.

Hier sind ein paar, mit denen viele Hundebesitzer gute Erfahrungen gemacht haben.

Windeln

Es gibt im Handel verschiedene Windeln bei inkontinentem Hund. 

Windeln für Rüden und Hündinnen sind unterschiedlich konzipiert. So nutzen sie an den richtigen Stellen.

Inkontinenzbezug fürs Hundebett

Damit du nicht jedes Mal das komplette Hundebett waschen musst, schützt der Bezug das Hundebett.

Inkontinenzunterlage

Auch die Inkontinenzunterlage ist hilfreich. Sie saugt den Urin auf.


Hund ist inkontinent – wann einschläfern?

Solange dein Hund nicht leidet, keine Schmerzen hat und gut frisst, gibt es keinen Grund, einen inkontinenten Hund einschläfern zu lassen. 

Auch für diese Entscheidung ist maßgeblich, wodurch die Inkontinenz bei deinem Hund hervorgerufen wird. 

Blasenentzündung und Blasensteine sind gut behandelbar. Sind Nerven zerstört oder hat dein Hund einen unbehandelbaren Tumor, ist die Prognose nicht so gut.

Sollte dein Hund keine Lebensqualität mehr haben und leiden, dann sollte er unbedingt erlöst werden.


Fazit

Inkontinenz ist immer nur ein Symptom. Es muss die Ursache gefunden werden. Diese muss dann behandelt werden.

Mach dir klar, dass dein Hund nicht mit Absicht „unsauber“ ist. Er kann das nicht steuern.

Geh häufiger mit deinem Hund nach draußen. So kann das eine oder andere Malheur verhindert werden.

Gib deinem inkontinenten Hund das Gefühl, dass er nichts falsch macht. So hat er weniger Stress.

Hast du Erfahrungen mit einem inkontinenten Hund? Wie bist du damit umgegangen? Hinterlasse uns gern einen Kommentar.

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