Auch in einem glücklichen Hundeleben kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Dazu gehört der Leistenbruch beim Hund.
Das Risiko eines Leistenbruchs soltest du nicht unterschätzen. In unserem Ratgeber erfährst du alles Wissenswerte rund um dieses wichtige Thema.
Inhaltsverzeichnis
ToggleLeistenbruch beim Hund erkennen – Symptome
Die wichtigste Frage zuerst: Wie kann man einen Leistenbruch beim Hund überhaupt erkennen?
Wie bei allen Erkrankungen gibt es auch für den auch als Hernie bezeichneten Leistenbruch Symptome, und zwar vor allem diese:
- Hund presst wahrnehmbar beim Absetzen von Kot, eventuell unter Schmerzen.
- In der Leistengegend ist eine Beule tastbar. Bei größeren Hernien ist die Beule auch sichtbar.
Kann der Hund keinen Harn mehr absetzen, musst du sofort mit ihm zum Tierarzt, weil der Leistenbruch die Harnblase blockiert.
Ursachen: Wie kommt es überhaupt zu einem Leistenbruch?
Ein Leistenbruch wird durch eine Schwächung des Bindegewebes in der Bauchdecke verursacht, das dem Innendruck im Bauchraum nachgibt.
Dadurch kann sich die Bauchdecke nach außen krümmen und die Organe in der Bauchhöhle können in den geformten “Bruchsack” gelangen“,
erklären die Experten von der Tierversicherung Agria.
Die Schwäche des Bindegewebes ist durch eine genetische Veranlagung bedingt. Je instabiler die Bauchdecke, desto wahrscheinlicher ist ein Leistenbruch. Eine gering entwickelte Bauchmuskulatur ist ein zusätzlicher Risikofaktor.
Des Weiteren kommen stumpfe Traumata als Auslöser für einen Leistenbruch infrage. Zu diesen zählen zum Beispiel Stürze, Schläge und Stöße. Das Trauma muss direkt die Leistengegend betreffen, um eine Leistenbruch verursachen zu können.
Gut zu wissen:
Vor allem jüngere Hunde können von einem Leistenbruch betroffen sein. Ebenfalls ist festgestellt worden, dass Hündinnen anfälliger für Hernien sind als Rüden. Bei Menschen ist es genau umgekehrt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Kann ein Leistenbruch von alleine abheilen?
Ein kleinerer Leistenbruch kann durchaus von alleine heilen. Das liegt aber auch im Alter des Hundes begründet.
Je jünger die Fellnase und je kleiner die Hernie, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese von alleine wieder zuwächst und verschwindet.
Ein größerer Leistenbruch heilt nicht mehr von alleine.
Wie kann ich meinem Hund helfen?
Ein Gang zum Tierarzt ist bei einem Leistenbruch auf jeden Fall Pflicht und zugleich die beste Hilfe, die du leisten kannst. Selber behandeln kannst du einen Leistenbruch beim Hund ebenso wenig wie bei einem Menschen.
Nimm einen Leistenbruch nie auf die leichte Schulter. Durch Abklemmen des Darms, der Harnblase und bei Hündinnen der Gebärmutter kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.
Muss ein Leistenbruch beim Hund operiert werden?
Ob ein Leistenbruch beim Hund operiert werden muss, hängt neben dem Alter vor allem die Größe des Durchbruchs ab.
Je jünger der Hund und je kleiner der Durchbruch, desto eher kann man von einer OP absehen. Größere Hernien sollten immer operiert werden, auch bei jungen Hunden.
Bei der Entscheidung für oder gegen eine OP solltest du dich an den Rat deines Tierarztes halten.
Wird ein Leistenbruch beim Hund nicht operiert, muss man ihn dennoch im Auge behalten, denn er kann sich unter Umständen im Laufe der Zeit vergrößern.
OP-Kosten
Die OP-Kosten für einen einseitigen Eingriff belaufen sich auf ca. 200 Euro und ein beidseitiger Eingriff auf ca. 290 Euro.
Zusätzlich können Kosten für Folgeuntersuchungen, Schmerzmittel und weitere Leistungen entstehen.
Du kannst eine Tierkrankenversicherung abschließen, um das finanzielle Risiko von Operationen bei deinem Hund zu kontrollieren. Anbieter von solchen Versicherungen sind zum Beispiel:
- Allianz
- Agila
- Agria
- Hanse Merkur
- Gothaer Versicherungen
Was muss ich nach der OP beachten?
Da es sich bei einer OP um einen anstrengenden Eingriff handelt, solltest du einige postoperative Dinge bei Deinem Hund beachten.
Ganz wichtig ist, dass er sich zunächst von der OP und der Betäubung erholen kann. Gib ihm alle Zeit und Ruhe, die er braucht.
Des Weiteren musst Du darauf achten, dass Deine Fellnase sich in den ersten 2 bis 3 Wochen nicht verausgabt und überanstrengt. Vor allem sollte die OP-Narbe nicht durch Sprünge gedehnt werden. Hundesport ist für die Zeit der Heilung tabu.
Wichtig ist ebenfalls, dass die Fellnase eine Halskrause trägt. So kann verhindert werden, dass der Hund an der Wunde leckt, was den Heilungsprozess behindert und Entzündungen verursachen kann.
Erfahrungen von Hundebesitzern bei einem Leistenbruch
Erfahrungen anderer Hundebesitzer können dir bei der Entscheidung für oder gegen eine Leistenbruch-OP beim Hund nur bedingt weiterhelfen, da die Fälle nicht zwangsläufig miteinander vergleichbar sind.
Wenn du hinsichtlich der Einschätzung deines Tierarztes im Zweifel bist, solltest du lieber eine zweite fachliche Meinung einholen.
Fazit
Ein Leistenbruch beim Hund kann eine ernste Angelegenheit sein. Vor allem, wenn dein Hund schon etwas älter ist, kann eine OP sein Leben retten.
Wichtig ist, dass Du mögliche Symptome rechtzeitig erkennst, beobachtest und entsprechend handelst. Hast Du vielleicht bereits Erfahrungen mit einem Leistenbruch beim Hund? Dann teile diese gerne in unseren Kommentaren.
FAQ
Zahlt eine Tierversicherung für eine Hernie beim Hund die OP-Kosten?
Die Kostenübernahme für eine Hernien-OP hängt von deiner Versicherungspolice ab. Wenn du eine neue Krankenversicherung für deinen Hund abschließt, kannst du darauf achten, dass Operationen explizit darin erwähnt werden.
Ist eine Hernie für den Hund gefährlich?
Eine große Hernie kann für den Hund gefährlich und sogar lebensbedrohlich sein, wenn es zu einer Abklemmung innerer Organe kommt. Bei kleineren Hernien ist diese Gefahr gering.
Hat die Operation eines Leistenbruchs bei Hunden ein hohes Risiko?
Eine Hernien-OP ist ein oft durchgeführter Eingriff mit einem geringen Risiko und guter Prognose. Es bestehen aber die allgemeinen Operationsrisiken wie Entzündungen oder Thrombosen.