Leptospirose beim Hund: Erkennen, Ursachen & Behandlung

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Diese Infektionskrankheit kann ernsthaft lebensbedrohlich für deinen Liebling sein.

In diesem Artikel erfährst du, was diese gefährliche Leptospirose beim Hund ist und wie du sie erkennen kannst.

Nützliche Tipps, damit dein Hund vor der Leptospirose verschont bleibt, erhältst du natürlich auch.


Was ist Leptospirose beim Hund?

Bei der Leptospirose beim Hund handelt es sich um eine durch fadenförmige Bakterien ausgelöste Krankheit, die sich im ganzen Körper ausbreiten kann.

Sie lieben feuchtwarme Regionen. Daher findet man sie häufig im Mittelmeerraum.

Bei uns fühlen sie sich im Sommer besonders in stehenden Gewässern wohl und leben dort über mehrere Monate.

Es gibt weltweit über 20 Arten von Leptospiren mit 200 Unterstämmen. Davon sind aber „nur“ 10 gefährlich für den Hund.

Unentdeckt bzw. zu spät erkannt, kann die Leptospirose ein Multiorganversagen auslösen. Der Hund verstirbt in diesem Fall.

Die Leptospirose beim Hund ist hochansteckend und zählt zu den Zoonosen.

Das bedeutet, dass auch du als Hundehalter dich damit bei deinem Hund anstecken kannst. Beim Menschen ist die Leptospirose eher als Weilsche Krankheit bekannt.

Interessant

Die Leptospirose beim Menschen zählt zu den meldepflichtigen Erkrankungen und darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Neben dem Menschen kann Leptospirose auch bei Schweinen, Rindern, kleinen Nagern, Igeln und Füchsen auftreten.

Nager, Igel und Füchse dienen allerdings nur als Wirt (Reservoire) ohne Krankheitsverlauf. Von ihnen geht daher ein hohes Infektionsrisiko aus.


Was sind die Ursachen von Leptospirose?

Was sind die Ursachen von Leptospirose?

Die Leptospirose beim Hund erfolgt über die Aufnahme der Leptospiren vom Boden oder aus stehenden Gewässer.

Dort hinein gelangen sie über den Urin infizierter Tiere, beispielsweise von kleinen Nagern.

Die Erreger der Leptospirose werden über den Urin ausgeschieden und landen dann im Boden oder eben stehenden Gewässer wie Tümpel und Pfützen.

Tatsächlich werden Leptospiren aber auch über andere Körperflüssigkeiten wie Speichel, Sperma, Fruchtwasser und Milch ausgeschieden.

Leckt dein Hund also im Sommer über leicht feuchte Böden, säuft aus Pfützen oder Tümpeln, kann er sich leicht mit Leptospirose infizieren.

Über die Schleimhäute von Maul und Nase finden die Leptospiren den Weg in den Körper des Hundes. 

Auch ein Wälzen über kontaminierte Böden kann reichen, wenn dein Hund kleine Hautverletzungen hat. Dann wandern die Erreger direkt in die Blutbahn ein.

Einmal im Körper breiten sich die Leptospiren innerhalb weniger Stunden über die Blutbahn im ganzen Körper und innerhalb weniger Tage in Organen wie Leber und Lunge aus.


Leptospirose richtig erkennen

Die Infektionskrankheit Leptospirose beim Hund ist nicht leicht zu erkennen, da sich anfangs erst mal nur Symptome wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber zeigen.

Diese Symptome zeigen sich immer, wenn der Hund mit einer Infektion kämpft. Schon hier solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Der Körper deines Hundes zeigt deutlich, dass etwas nicht stimmt und Ursachenforschung dringend notwendig ist. Symptombehandlung mit Hausmitteln ist nicht hilfreich.

Bei fortschreitender Leptospirose werden die Symptome dann sehr viel deutlicher:

  • Zittern durch Muskelschmerzen und -steifheit 
  • Gesteigerte Wasseraufnahme und Urinabsatz erhöht
  • Blutiger Kot/Urin
  • Blutiger Husten
  • Atemprobleme
  • Gelbliche Schleimhäute (Gelbsucht)

Diese Symptome zeigen sich durch die ersten Schäden, die die Leptospiren an Leber, Nieren und Lunge verursachen.

Ein akutes Leber- und Nierenversagen sind keine Seltenheit im Krankheitsverlauf der Leptospirose beim Hund.

Daher gilt: Je schneller behandelt, desto besser ist die Prognose für den Hund.

Diagnose

Besteht der Verdacht, dass der Hund Leptospirose hat, muss er schleunigst zum Tierarzt, zur Diagnose mittels Blutbild und Antikörpernachweis und zur Behandlung.

Beim Blutbild werden Veränderungen der Leber- und Nierenwerte festgestellt, eine erhöhte Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und eine Verringerung der Blutplättchen (Thrombozyten).

Mittels PCR (Blut oder Urin als Grundlage) kann das Erbmaterial der Leptospiren nachgewiesen werden und ist deutlich zuverlässiger. 

Eine weitere Diagnosemethode ist der Mikroagglutinationstest (MAT), der im Blutserum die Antikörper gegen Leptospiren nachweist. 

Dieser Test muss nach 2 Wochen wiederholt werden, um einen Anstieg nachzuweisen. Erst dann handelt es sich um eine akute Leptospirose beim Hund.


Behandlung und Therapie von Leptospirose

Behandlung und Therapie von Leptospirose

Die Behandlung der Leptospirose beim Hund vom Tierarzt ist unumgänglich und erfolgt in einer zweiphasigen Antibiotikatherapie und mit der Behandlung der Symptome.

In der ersten Antibiotikaphase über 14 Tage werden die Leptospiren daran gehindert, sich zu vermehren und weiterhin ausgeschieden zu werden.

In der zweiten Antibiotikaphase über weitere 14 Tage werden die Leptospiren aus den Nieren entfernt.

Des Weiteren werden alle Symptome wie Schmerzen oder Übelkeit medikamentös behandelt.

Sind Leber, Nieren und Lunge schon in Mitleidenschaft gezogen, müssen diese über Infusionen, Dialyse und Sauerstoffgabe behandelt werden.

Ansonsten steigt die Gefahr des Organversagens und damit auch des Versterbens des Hundes.

Daher ist eine stationäre Behandlung des Hundes in vielen Fällen notwendig. Nur so kann der erkrankte Hund ständig unter medizinischer Beobachtung stehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund die Leptospirose übersteht, liegt bei 50 bis 90 Prozent, je nachdem, wie fortgeschritten sie ist.

Ein chronisches Leber- oder Nierenversagen kann aber nicht ausgeschlossen werden. Damit kann der Hund aber durchaus alt werden.

Das kannst du tun

Neben der tierärztlichen Behandlung steht es dir frei, deinen Hund mit Naturheilmitteln zu unterstützen.

Schwarzkümmelöl stärkt beispielsweise das Immunsystem deines Hundes und unterstützt den angeschlagenen Magen-Darm-Trakt.

Es gibt einige homöopathische Mittel, die deinen Hund ggf. auch unterstützen können.

Wichtig

Aber noch einmal der Hinweis: Homöopathie und Hausmittel dienen nur der Unterstützung, nicht der Behandlung selbst!


Wie kann man Leptospirose richtig vorbeugen?

Die beste Vorbeugung ist die jährliche Impfung gegen Leptospirose mit vorangegangener Immunisierung. 

Sie schützt gegen 4 Arten der Leptospiren und sorgt für einige Kreuzimmunitäten bei anderen Arten.

Die Impfung sorgt dafür, dass der Hund keine Leptospirose bekommt oder nur einen äußerst milden Verlauf.

Die Leptospiroseimpfung zählt zu den Pflichtimpfungen beim Hund (Core-Impfung).

Zudem kannst du im Sommer dafür sorgen, dass dein Hund nicht aus stehenden Gewässern trinkt oder darin badet. Das hilft gegen eine mögliche Ansteckung.

Hat dein Hund eine Leptospiroseimpfung? Oder hast du einen Hund mit Leptospirose? Berichte uns von deinen Erfahrungen mit dieser gefährlichen Krankheit.

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