Luminal für den Hund ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das den Wirkstoff Phenobarbital enthält.
Dieser ist einer der häufigsten Wirkstoffe, der bei neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie von Hunden verabreicht wird.
Im folgenden Ratgeber erfährst du alles zur Anwendung, Dosierung, Nebenwirkungen und Alternativen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleLuminal für Hunde: Was ist das und wofür wird es angewendet?
Luminal Vet für Hunde ist ein Medikament, das bei Epilepsie bei Hunden angewendet wird
Auch kann Luminal für Hunde ein Arzneimittel sein, wenn eine Fellnase unter Angststörungen leidet, beispielsweise einer Geräuschangst.
Letztlich soll Luminal bis zu einem gewissen Grad die Nerven beruhigen. Genauer gesagt, bindet sich der Wirkstoff Phenobarbital, ein Barbiturat, an die GABA-A-Rezeptoren.
Diese wiederum sorgen dafür, dass Nervenreize unterbunden werden, die unter anderem für epileptische Anfälle sowie Angstzustände verantwortlich sind.
Luminal Vet für Hunde ist als Tablette in der Stärke 100 mg Phenobarbital erhältlich. Darüber hinaus gibt es Luminaletten für Hunde.
Luminaletten für Hunde können eine Alternative zu Luminal für Hunde darstellen – gerade für die kleineren Fellnasen, die weniger als 20 Kilogramm auf die Waage bringen.
Denn die hier enthaltene Phenobarbital-Konzentration liegt bei 15 mg, ist also deutlich niedriger als bei Luminal Vet für den Hund.
Die richtige Anwendung und Dosierung von Luminal bei Hunden
Die richtige Dosierung von Luminal Vet für Hunde liegt in der Regel bei 2,5 mg Phenobarbital pro Kilogramm Körpergewicht, die der Hund 2x täglich bekommt.
Damit liegt die Anfangsdosis von Luminal beziehungsweise Phenobarbital bei insgesamt 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht und sollte keinesfalls überschritten werden.
Diese vom Tierarzt festgelegte Dosis hängt auch vom Gesamtzustand des Hundes ab und der Schwere der epileptischen Anfälle.
Es kann also sein, dass die für deinen Hund richtige Dosis erst im Laufe der Therapie mit Luminal für Hunde festgestellt wird.
Dafür sind regelmäßige Kontrollen des Blutspiegels notwendig – unter anderem, um erkennen zu können, wie gut der Hund auf die Luminal-Behandlung anspricht.
Wie lange dauert es, bis Luminal bei Hunden wirkt?
Die Wirkung von Luminal beim Hund tritt in der Regel nach 1 bis 2 Wochen ein. In diesem Zeitraum ist Phenobarbital vom Körper vollständig aufgenommen worden.
Das heißt auch, dass die anfängliche Phenobarbital-Dosis durch Luminal während dieser 1 bis 2 Wochen nicht geändert wird.
Ist eine Anpassung notwendig, erfolgt diese erst, wenn der erste Behandlungszyklus abgeschlossen ist.
WICHTIG
Du selbst entscheidest bitte niemals über die Anwendung & Dosierung von Luminal, sondern nur der Tierarzt. Nur so können gefährliche Nebenwirkungen verhindert werden.
Welche Nebenwirkungen kann Luminal bei Hunden hervorrufen?
Phenobarbital zählt zu den stärksten Schlaf- und Betäubungsmitteln – Nebenwirkungen wie extreme Müdigkeit lassen sich damit kaum verhindern.
Auch Trägheit und Schwindel sowie Hyperaktivität sind Nebenwirkungen, die gerade in den ersten Behandlungstagen mit Luminal bei Hunden auftreten können.
Es kann aber auch sein, dass diese Begleiterscheinungen nicht nach einigen Tagen verschwinden, sondern den Hund über den gesamten Behandlungszeitraum plagen.
Darüber hinaus konnten bei einigen Hunden Polyurie, Polydipsie und Polyphagie beobachtet werden – vermehrtes Urinieren, vermehrtes Trinken und ein erhöhter Appetit.
Ebenfalls können schwere Nebenwirkungen auftreten, wenn eine Überdosierung von Luminal Vet beim Hund stattgefunden hat. Hierzu zählen die folgenden:
- Hypotonie
- Nierenversagen
- respiratorische & kardiovaskuläre Depression
Diese Symptome können tatsächlich zum Tod der Fellnase führen. Deshalb auch hier noch einmal: Die richtige Dosierung bestimmt ausschließlich der Tierarzt!
Wann darf ich Luminal bei Hunden nicht anwenden?
Luminal für Hunde ist nicht das richtige Arzneimittel für die Fellnase, wenn diese eine Überempfindlichkeit gegenüber Phenobarbital hat.
Ebenfalls solltest du einen anderen Wirkstoff verabreichen, wenn dein Hund unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet oder unter Atemwegserkrankungen.
Wie fast alle Tierarzneimittel, ist Luminal für Hunde zudem nicht anzuwenden, wenn Funktionsstörungen von Nieren und Leber vorliegen.
Diese verhindern den richtigen Stoffwechsel des Medikamentes und ein Ausscheiden von Stoffen, die im Organismus nichts mehr zu suchen haben.
Auch für Hundehalter gibt es Einschränkungen bezüglich der Gabe von Luminal an den Hund. Frauen, die schwanger sind, dürfen nicht mit Luminal für Hunde in Kontakt kommen.
Phenobarbital kann über die Hautaufnahme neurologische Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben.
Und auch stillende Mütter sollten die Finger von Luminal für Hunde lassen.
Da Phenobarbital über die Milch abgegeben werden kann, sollten demnach auch säugende Hündinnen nicht mit Luminal behandelt werden. Gleiches gilt für trächtige Fellnasen.
Wo ist Luminal für Hunde erhältlich?
Luminal für Hunde ist ein rezeptpflichtiges Tierarzneimittel und demnach verschreibungspflichtig.
In Apotheken erhältst du es demnach nur, wenn dein Tierarzt das notwendige Rezept ausgestellt hat.
Welche Alternativen gibt es zu Luminal für Hunde?
Hat dein Hund schlechte Erfahrungen mit Phenobarbital gemacht, sollte eine Alternative zu Luminal einen anderen Wirkstoff enthalten, wie beispielsweise Pexion für Hunde.
Dieses enthält Imepitoin, was ebenfalls bei epileptischen Anfällen hilft. Es kann darüber hinaus auch mit Phenobarbital-haltigen Medikamenten kombiniert werden.
Eine weitere Alternative sind Arzneimittel, die Primidon enthalten. Wie immer gilt: Die Anwendung und Dosierung darf nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt erfolgen.
Muss dein Hund mit Luminal für Hunde behandelt werden? Dann sagen wir Danke, wenn du seine Erfahrungen und deine Tipps in den Kommentaren mit uns teilen magst.
1 Kommentar zu „Luminal für Hunde: Anwendung, Dosierung & Nebenwirkungen“
Guten Tag,
meine Hündin ist in der ersten Eingewöhnungsphase einer Luminal VT Theraphie, Dosierung wurde vom Arzt festgelegt und die Verabreichung auf alle 12 Stunden festgelegt. Ich würde gern wissen in wie weit der Zeitrahmen der Verabreichung bindend ist. Das Mittel Punktgenau meinem Hund zu geben ist kaum möglich (Appetitlosigkeit, Futterverweigerung), deshalb würde mich dringend interessieren ob der genaue Rhytmus eingehalten werden muss und sich eine Zeitverschiebung nachteilig auf die Therapie auswirkt.
Mich im Voraus bedankend….mit freundlichem Gruß
Zöllner Frank