Phenobarbital Hund: Dosierung & Nebenwirkungen (Ratgeber)

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Bei Phenobarbital für den Hund handelt es sich um ein äußerst starkes Beruhigungs- und Schlafmittel.

Was als Arzneimittel seinen Anfang in der Humanmedizin hat, wird mittlerweile als ein Medikament bei Hunden mit Epilepsie eingesetzt.

Wie du Phenobarbital beim Hund richtig anwendest und dosierst sowie welche Nebenwirkungen und Alternativen es gibt, verraten dir die folgenden Zeilen.


Phenobarbital für Hunde: Was ist das und wofür wird es angewendet?

Phenobarbital für Hunde: Was ist das und wofür wird es angewendet?

Phenobarbital ist zunächst streng genommen kein separates Medikament, sondern vielmehr der Wirkstoff, der in Arzneimitteln für Hunde, die an Epilepsie leiden, zu finden ist.

Phenobarbital zählt zur Gruppe der sogenannten Barbiturate. Als starkes Schlaf- und Beruhigungsmittel soll Phenobarbital antikonvulsiv wirken.

Das heißt nichts anderes, als dass es dazu beiträgt, dass Krämpfe als Folge eines epileptischen Anfalles schnell abklingen.

Phenobarbital bindet sich dabei an den sogenannten GABA-Rezeptor. Dabei handelt es sich um einen Neurotransmitter, der eine Erregungsleitung unterbrechen kann.

Damit werden Krämpfe und Anfälle, die letztlich nichts weiter als eine Nervenerregung sind, gestoppt.

Aufgrund der Eigenschaften von Phenobarbital wird es zudem in der Narkosevorbereitung vor einer Operation bei Hunden verwendet.

Die Stärke von Phenobarbital in einem Medikament mit diesem Wirkstoff hängt hier maßgeblich vom Hersteller ab.

WICHTIG

Bitte unterlasse eine medikamentöse Behandlung deines Hundes, nur weil du sie für richtig hältst. Ob ein Medikament oder Wirkstoff notwendig ist, kann nur der Tierarzt entscheiden!


Die richtige Anwendung und Dosierung von Phenobarbital für Hunde

Unabhängig vom Hersteller, der ein Arzneimittel mit Phenobarbital vertreibt, liegt die empfohlene Dosis Phenobarbital bei 2,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes.

Diese Dosis erhält der Hund in zwei über den Tag verteilten Gaben, also 1,25 mg einmal morgens und 1,25 mg einmal abends.

Für einen Hund mit einem Körpergewicht von 11 Kilogramm würde das demnach wie folgt aussehen:

  • 13,75 mg Phenobarbital 1x morgens und 1x abends = 27,5 mg insgesamt am Tag

Gut zu wissen

Damit das Phenobarbital-haltige Medikament optimal wirken kann, solltest du die Tabletten im Abstand von genau 12 Stunden an deinen Hund geben – ähnlich wie bei Antibiotika.


Wie lange dauert es, bis Phenobarbital bei Hunden wirkt?

Zwar hat Phenobarbital je nach Dosierung eine sehr schnelle Wirkung. Wird es aber bei Epilepsie eingesetzt, ist diese Wirkung erst nach gut zwei Wochen sichtbar.

Erst dann ist Phenobarbital ausreichend vom Organismus aufgenommen und verwertet worden.

Bei einer Langzeittherapie mit Phenobarbital sollen zwischen zwei Drittel und drei Viertel der behandelten Hunde deutlich weniger epileptische Anfälle haben.

In einigen Fällen soll es durch Phenobarbital sogar möglich sein, dass der an Epilepsie erkrankte Hund frei von Anfällen leben kann.


Welche Nebenwirkungen kann Phenobarbital bei Hunden hervorrufen?

Welche Nebenwirkungen kann Phenobarbital bei Hunden hervorrufen?

Die häufigsten Nebenwirkungen, die durch Phenobarbital bei einem Hund auftreten können, sind Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und vermehrtes Urinieren.

Auch ist es nicht ungewöhnlich, wenn ein Hund in den ersten Behandlungstagen einen erhöhten Hunger hat.

Aufgrund der beruhigenden Wirkung führt Phenobarbital bei vielen Hunden darüber hinaus zu Benommenheit und Abgeschlagenheit.

Aber auch Angstzustände und eine hohe Unruhe können Nebenwirkungen von Phenobarbital sein.

Solltest du diese und weitere Nebenwirkungen, die nicht auftreten sollten, bei deinem Hund entdecken? Dann fahre mit ihm bitte schleunigst zum Tierarzt!


Wann darf ich Phenobarbital bei Hunden nicht anwenden?

Phenobarbital solltest du bei deinem Hund definitiv nicht anwenden, wenn die folgenden Krankheiten oder Umstände gegeben sind:

  • dein Hund leidet unter Nierenproblemen/-erkrankungen
  • dein Hund leidet unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • dein Hund leidet an Atemproblemen wie Asthma
  • dein Hund leidet unter Leberfunktionsstörungen
  • dein Hund wiegt deutlich unter 10 Kilogramm

Diese letzte Einschränkung bedeutet demnach auch, dass Medikamente mit Phenobarbital keine geeigneten Arzneimittel für Welpen und kleine Hunderassen sind.

Auch trächtige oder säugende Hündinnen sollten keinesfalls mit Phenobarbital behandelt werden.

Darüber hinaus kann eine längere Gabe von Phenobarbital sich negativ auf die Schilddrüsenfunktion auswirken.

Wird ein Hund zudem ohnehin bereits gegen eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion behandelt, solltest du mit deinem Tierarzt Rücksprache halten.


Wo ist Phenobarbital für Hunde erhältlich?

Phenobarbital beziehungsweise Arzneimittel, die diesen Wirkstoff enthalten, sind verschreibungspflichtig.

Das heißt also, dass du ohne ein entsprechendes Rezept keine Medikamente in einer (Online-)Apotheke erhalten wirst.

Die Kosten, die für das jeweilige Medikament anfallen, hängen vom Hersteller, der Packungsgröße und der Phenobarbital-Stärke ab.


Welche Alternativen gibt es zu Phenobarbital für Hunde?

Dein Hund ist zu klein, er hat Vorerkrankungen oder ist trächtig? Dann kann eine Alternative zu Phenobarbital der Wirkstoff Diazepam sein.

Auch die Wirkstoffe Zonisamid, Levetiracetam und Kaliumbromid werden seit einigen Jahren erfolgreich in der Epilepsiebehandlung bei Hunden eingesetzt.

Welche dieser Alternativen für deinen Hund die richtige sein kann, solltest du natürlich im Vorfeld mit dem Tierarzt besprechen, der die ausreichende Erfahrung hat.

Dieser gibt dir zudem alle wichtigen Informationen zu Dosierung und Anwendung sowie das wichtige Rezept für die Apotheke mit.

Leidet dein Hund an Epilepsie und muss mit Phenobarbital behandelt werden? Dann würden wir deine Erfahrungen und nützliche Tipps gerne in unseren Kommentaren lesen.

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