Im folgenden Rasseporträt dreht sich alles um eine der ältesten Hunderassen Spaniens: den Majorero Canario.
Der Hund ist auf Fuerteventura seit Hunderten von Jahren ein treuer Beschützer von Mensch und Vieh.
Hierzulande ist die Rasse jedoch eher unbekannt. Aber das möchten wir nun ändern. Und vielleicht ist der Majorero Canario ja ein Hund, mit dem du zusammenleben möchtest.
Um dir die Entscheidung zu erleichtern, erfährst du nun alles Wissenswerte zum Majorero Canario.
Inhaltsverzeichnis
ToggleMajorero Canario: Steckbrief
Größe | Männlich: 57 bis 63 cm, weiblich: 55 bis 61 cm |
Gewicht | Männlich: 30 bis 45 kg, weiblich: 25 bis 35 kg |
Farben | Schwarz gestromt mit grünlichem Schimmer |
Lebenserwartung | 12 bis 15 Jahre |
Herkunft | Spanien (Fuerteventura/Kanarische Inseln) |
Charakter/Temperament | ruhig, wachsam, ausgeglichen, beschützend, stur, treu, intelligent |
FCI-Gruppe | nicht von der FCI anerkannt |
Aussehen
Der Majorero Canario ist eine mittelgroße Hunderasse mit einem robusten Körperbau.
Er hat eine tiefe und breite Brust, getragen wird sein Körper von langen, schlanken Beinen.
Ein auffälliges Merkmal ist die kurze Rute (“cola”), die der Hund meist aufrecht trägt.
Der schmale und dreieckige Kopf wird von einem starken Nacken getragen. Die Ohren sind dreieckig und nach vorne abgeknickt.
Die Augen des Majorero Canario sind klein und oval und meist bernsteinfarben.
Schon gewusst?
Der Majorero Canario wird auch Bardino auténtico oder Bardino Majorero Canario genannt. Hündinnen werden als Bardina, Rüden als Bardino bezeichnet.
Größe und Gewicht
Männliche Majorero Canarios erreichen eine Schulterhöhe von 57 bis 63 Zentimetern. Weibchen werden zwischen 55 und 61 Zentimeter groß.
Während Rüden zwischen 30 und 45 Kilogramm wiegen, bringen Hündinnen 25 bis 35 Kilogramm auf die Waage.
Fell, Fellbeschaffenheit und Fellfarben
Der Majorero Canario hat ein kurzes und dichtes Fell, unter dem sich eine wetterfeste Unterwolle befindet. Damit ist der Hund bestens für alle Witterungen gerüstet.
Geht es um die Farben des Fells, dann kommen wir zum eigentlichen Markenzeichen der Rasse. Das ergibt sich beim schwarz gestromten Fell aber nicht auf den ersten Blick.
Was das Fell so besonders macht, ist der rassetypische grünliche Schimmer. Ihn kannst du im Sonnenlicht erkennen.
Die changierenden Farben haben der Rasse auch einen weiteren Spitznamen eingebracht: Verdino.
Geschichte & Herkunft des Majorero Canario
Der Majorero Canario ist eine der ältesten Hunderassen Spaniens und stammt von der Kanarischen Insel Fuerteventura.
Es ist wahrscheinlich, dass die ersten Majorero Canarios dort schon lange vor den ersten Menschen lebten. Bis heute werden sie dort als Hütehunde geschätzt.
Bislang ist die Rasse nicht von der FCI anerkannt worden.
Wesen & Charakter des Majorero Canario
Dem Majorero Canario wird ein äußerst beschützendes und treues Wesen attestiert. Tatsächlich soll die Rasse für ihre Menschen gewissermaßen durchs Feuer gehen.
Darüber hinaus gilt der Bardino als hochintelligent und lernwillig. Als Hütehund freut er sich nicht nur, wenn er seine Menschen beschützen kann.
Er liebt es auch, durch Aufgaben geistig gefordert zu werden. Ausreichend Kopfarbeit ist für den Majorero Canario daher ein Muss.
Er kann sich zudem als Sturkopf erweisen. Diesen Wesenszug solltest du für die Erziehung im Hinterkopf behalten.
Nicht zuletzt ist der Bardino Majorero Canario ein ruhiger Hund mit einem ausgeglichenen Temperament. Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe.
Mit dem richtigen Training und Aufgaben kannst du ihn einige Stunden alleine lassen. Allerdings solltest du auch diese Rasse nicht den ganzen Tag alleine lassen.
Haltung & Erziehung
Als Hütehund hat der Majorero Canario bestimmte Anforderungen in Sachen Haltung und Erziehung. Was das alles ist, schauen wir uns nun an.
Erziehung
Konsequenz und eine starke Hand sind in der Erziehung des Majorero Canario gefragt.
Ruhiges Temperament hin oder her: Der Hund hat seinen eigenen Kopf und setzt ihn auch durch.
Unklare Ansagen und Doppelbotschaften verwirren den Majorero Canario. Er wird Befehle dann nicht befolgen und sie stur verweigern.
Auch solltest du in der Erziehung den Wach- und Schutzinstinkt des Hütehundes nicht außer Acht lassen.
Er sollte frühzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt werden, um zukünftige Probleme im Zusammenleben zu vermeiden.
Am besten findet die Erziehung des Majorero Canario schon beim Welpen statt. Der lernwillige Hund ist dann am aufnahmefähigsten – wie alle anderen Hunderassen auch.
Der Majorero Canario ist nicht für Anfänger geeignet, die noch keine Hundeerfahrung haben.
Haltung
Der Majorero Canario fühlt sich am wohlsten, wenn er in einem Haus mit weitläufigem Garten leben darf.
Der Hütehund ist es gewohnt, Zeit im Freien zu verbringen und dort seinen Freilauf zu genießen.
Dennoch kann das Zusammenleben in einer großen Wohnung funktionieren. Wichtig ist, dass der Majorero Canario täglich Auslauf bekommt.
Der Hund versteht sich in der Regel gut mit anderen Haustieren und Hunden. Ihnen gegenüber ist er aufgeschlossen und freundlich.
Nicht ganz so begeistert ist er jedoch von fremden Menschen. Ihnen begegnet er zunächst mit Misstrauen.
Gesundheit & Pflege
Ist der Majorero Canario ein robuster Naturbursche, oder gibt es Krankheiten und gesundheitliche Probleme? Die Antworten zu Gesundheit und Pflege gibt es nun.
Lebenserwartung
Ein Majorero Canario hat eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Um diese Lebenserwartung zu unterstützen, solltest du folgende Dinge beherzigen:
- Artgerechte Haltung
- Artgerechte Ernährung
- Artgerechte Auslastung
Gesundheit
Der Majorero Canario ist eine robuste Hunderasse. Sie ist nicht für erbliche Krankheiten anfällig. Bei guter Pflege sollten auch keine gesundheitlichen Probleme auftreten.
Allerdings solltest du mit deinem Majorero Canario einmal im Jahr beim Tierarzt vorstellig werden. Dabei können auch Auffrischimpfungen durchgeführt werden.
Achte zudem darauf, dass dein Bardino oder deine Bardina einen sinnvollen Parasitenschutz bekommt.
Bei älteren Majorero Canarios sollte immer ein Augenmerk auf typische Senioren-Krankheiten gelegt werden.
Sie können die Gelenke ebenso betreffen wie die inneren Organe und die grauen Zellen.
Allgemeine Pflege
Zur allgemeinen Pflege des Bardino auténtico gehört die regelmäßige Kontrolle der empfindlichsten Körperstellen.
Ohren, Augen, Maul und Pfoten können der Nährboden für Bakterien und Parasiten sein.
Diese sorgen nicht nur für Juckreiz und Allergien, sondern auch für mögliche Entzündungen.
Fellpflege
Durch die dichte Unterwolle benötigt der Majorero Canario eine regelmäßige Fellpflege. Tägliches Bürsten kann hilfreich sein.
Passt der Majorero Canario zu mir?
Ein Majorero Canario sollte nur bei dir einziehen, wenn ihr zueinander passt.
Die folgenden Aussagen bringen dich deinem neuen Mitbewohner hoffentlich ein wenig näher:
- Du suchst einen Hund mit einem ausgeprägten Beschützer- und Wachinstinkt.
- Du suchst einen hochintelligenten Hund, der dich ebenso fordert wie du ihn.
- Du bist auf der Suche nach einem Familienhund für deine Lieben und dich.
Kannst du hinter einige oder alle Aussagen ein Häkchen setzen? Dann steht eurem gemeinsamen Leben nichts mehr im Wege.
Fun-Facts zum Majorero Canario
Nach all den wichtigen Infos bekommst du nun noch unsere Fun-Facts zum Bardino Majorero Canario.
Majorero Canario-Welpen von einem seriösen Züchter können bis zu 2.000 Euro kosten.
Du solltest auch beim Tierschutz nach einem Majorero Canario schauen. Leider landen Vertreter der Rasse oft in spanischen Perreras.
Der Majorero hat ein besonderes Feature: Er besitzt oft eine doppelte Afterkralle.
Im 17. Jahrhundert war es jedem Einwohner von Fuerteventura untersagt, mehr als einen Majorero Canario zu halten.
Kannst du weitere Infos und Tipps zu dieser spanischen Hunderasse beisteuern? Dann teil sie gerne in unseren Kommentaren!