NSAID für Hunde: Anwendung, Dosierung & Nebenwirkungen

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Bei NSAID für den Hund handelt es sich nicht um ein spezielles Medikament für die Fellnasen, sondern um eine besondere Wirkstoffgruppe.

Diese findest du vor allem in Schmerzmitteln, die eine entzündungshemmende Wirkung besitzen.

Was genau sich hinter NSAID für Hunde eigentlich verbirgt und weitere wichtige Informationen, verrät dir der folgende Ratgeber.


NSAID für Hunde: Was ist das und wofür wird es angewendet?

NSAID für Hunde: Was ist das und wofür wird es angewendet?

NSAID ist eine Abkürzung, die für nichtsteroidale Antiphlogistika steht.

Diese NSAID werden in der Regel bei Gelenkerkrankungen und den damit verbundenen Schmerzen sowie als Teil einer postoperativen Schmerztherapie verabreicht.

Medikamente, die NSAID enthalten, werden dabei nicht nur bei einer kurzen Schmerztherapie eingesetzt, sondern auch als Teil einer Langzeittherapie.

Aber wie helfen NSAID überhaupt? Sie wirken, indem sie die Bildung sogenannter Prostaglandinen hemmen.

Diese wiederum sind an der Entstehung von Entzündungen beteiligt und brauchen dafür unter anderem das Enzym Cyclooxigenase/COX.

Treffen diese Prostaglandine und COX nun auf NSAID, werden sie gehemmt und damit Entzündungen entgegengewirkt.

Um die Sache noch ein wenig komplexer zu machen, gibt es zwei Hauptgruppen von NSAID:

  • selektive NSAID, die nur COX2 hemmen
  • gleichmäßige NSAID, die COX1 hemmen

COX1 bezeichnet dabei die Enzyme, die hauptsächlich in den Nieren und der Magenschleimhaut zu finden sind.

COX2 sind die Enzyme, die bei einer fortgeschrittenen Entzündung gehemmt werden müssen.

Da die Liste von NSAID sehr lang ist, nennen wir dir im Folgenden einige der bekanntesten NSAID, die auch bei Hunden angewendet werden:

WICHTIG

Bitte verwende keine NSAID, die ausschließlich in der Humanmedizin eingesetzt werden. So kann zum Beispiel Diclofenac bereits in geringen Dosen tödlich für einen Hund sein!


Die richtige Anwendung und Dosierung von NSAID bei Hunden

Die richtige Dosierung und Anwendung von NSAID beim Hund hängt maßgeblich von der Erkrankung und dem verabreichten Medikament ab.

Demnach können wir dir hier keine allgemeingültige Dosierung an die Hand geben, sondern lediglich einige Beispiele für unterschiedliche NSAID für Hunde.

NSAIDtägliche Menge NSAID pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes/mg
Carprofen2,0 bis 4,0 mg
Firocoxib5,0 mg
Ketoprofen1,0 bis 2,0 mg
Mavacoxib2,0 mg
Meloxicam0,2 mg
Metamizol20-50 mg
Robenacoxib1,0 bis 2,0 mg

WICHTIG

Die Verabreichung von NSAID-haltigen Arzneimitteln an Hunde darf niemals in Eigenregie erfolgen, sondern ausschließlich nach Absprache mit dem behandelnden Tierarzt.


Wie lange dauert es, bis NSAID bei Hunden wirken?

Vielfach setzt die Wirkung von NSAID bei Hunden bereits innerhalb einer Stunde nach Verabreichung des jeweiligen Medikamentes ein.

Nach dieser Gabe soll die Wirkung für 8 bis 12 Stunden anhalten.

Hast du deinem Hund morgens nur die halbe empfohlene Dosierung gegeben, kann er nach dieser Zeit ein weiteres Mal mit NSAID behandelt werden.


Welche Nebenwirkungen können NSAID bei Hunden hervorrufen?

Welche Nebenwirkungen können NSAID bei Hunden hervorrufen?

NSAID können bei Hunden unter anderem Durchfall und Erbrechen als Nebenwirkungen hervorrufen.

Nicht selten leiden Hunde, die mit NSAID behandelt werden, außerdem unter einem verringerten Appetit und Abgeschlagenheit.

Diese Nebenwirkungen werden nicht als besorgniserregend eingestuft, da sie meist innerhalb weniger Tage nach Behandlungsbeginn von allein abklingen.

Dennoch solltest du diese Reaktionen auf NSAID genau beobachten und im Zweifel lieber einmal zu viel als einmal zu wenig mit deinem Hund beim Tierarzt vorstellig werden.

Das gilt natürlich im Besonderen, wenn Nebenwirkungen auftreten, die in keinem der Beipackzettel aufgelistet sind.

Übrigens kann es durch NSAID auch zu Magenblutungen und -geschwüren kommen. Das ist der Tatsache geschuldet, dass NSAID die Prostaglandine hemmen.

Diese sind nämlich auch für den Schutz der Magenschleimhaut und der Magenwand zuständig – und diese Schutzfunktion wird durch NSAID ausgehebelt.


Wann darf ich NSAID bei Hunden nicht anwenden?

Liegt eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber NSAID beim Hund vor, sollte dieser nicht mit einem entsprechenden Arzneimittel behandelt werden.

Des Weiteren gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Verabreichung von NSAID bei Welpen, die unter sechs Wochen alt sind, sowie älteren Hunden.

Hier sollte eine Behandlung mit NSAID nur unter regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle erfolgen.

Bitte informiere dich beim Tierarzt zudem, wie es mit NSAID und trächtigen oder säugenden Hündinnen aussieht.

Nicht zuletzt sprechen die folgenden Erkrankungen gegen eine Behandlung mit NSAID:

  • Lebererkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Nierenprobleme

Wo sind NSAID für Hunde erhältlich?

Alle Medikamente, die NSAID enthalten, sind verschreibungspflichtig. Das heißt für dich, dass du zunächst ein Rezept von deinem Tierarzt benötigst.

Mit diesem kannst du das verschriebene Arzneimittel dann in einer Apotheke – auch online oder speziell für Tiere – erhalten.


Welche Alternativen gibt es zu NSAID für Hunde?

Verträgt dein Hund absolut keine NSAID und macht dauernd schlechte Erfahrungen? Dann muss eine Alternative mit einem anderen Wirkstoff gefunden werden wie ein Opioid.

Allerdings sprechen wir hier von Schmerzmitteln, die deutlich stärker sind als die meisten NSAID.

Ebenfalls können Gabapentin und Pregabalin als schmerzhemmende Mittel an Hunde verabreicht werden.

Bei diesen beiden Wirkstoffen handelt es sich um solche, die vor allem in der Humanmedizin verwendet werden, und das meist bei neuropathischen Schmerzen, also Nervenschmerzen.

In einigen Fällen können auch Arzneimittel, die Cortisone enthalten, als entzündungshemmende Schmerzmittel eingesetzt werden.

Hier möchten wir aber vor den möglichen Langzeitfolgen warnen, unter denen ein Hund leiden kann.

Auch viele Tierärzte werden solche Arzneimittel nur in absoluten Ausnahmefällen verschreiben, weil sie sich dieser Langzeitnebenwirkungen bewusst sind.

Inwieweit eine dieser Alternativen sinnig für deinen Hund ist, hängt a) von der Erkrankung ab und b) natürlich davon, ob dein Tierarzt diese für sinnvoll und zielführend hält.

Hat dein Hund schon einmal NSAID bekommen? Welche Erfahrungen hat er damit gemacht? Wir freuen uns, seine Geschichte bald in unseren Kommentaren zu lesen.

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