Ein schnelles Atmen nach einer OP ist bei einem Hund keine Seltenheit. Das kann harmlose oder ernsthaftere Gründe haben.
Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Hund im Anschluss im Blick behältst, um bei bestimmten Auffälligkeiten richtig handeln zu können.
In unserem Artikel erfährst du, welche Gründe hinter einer schnellen Atmung deines Hundes stecken können, wie du ihn nach der Operation unterstützen kannst und wann du ihn zum Tierarzt bringen solltest.
Warum atmet mein Hund nach der Operation schnell?
Ein schnelles Atmen nach einer OP kann beim Hund normal, aber auch auf verschiedene Ursachen wie Stress, Schmerzen oder die Narkosewirkung zurückzuführen sein.
Stress
Für Hunde ist eine Operation eine große körperliche und psychische Belastung, die Stress in ihm auslöst.
Durch Stress werden Botenstoffe ausgeschüttet, die unter anderem die Anspannung der Atemmuskulatur und die Atemfrequenz erhöhen. Dein Hund atmet dann schneller, aber auch flacher.
Schmerzen
Ein weiterer Grund für ein schnelles Atmen nach einer OP beim Hund kann sein, dass er Schmerzen hat.
Durch die Schmerzen entsteht wiederum Stress, sodass auch hierbei die Atemmuskulatur stärker angeregt wird und die Atemfrequenz steigt.
Narkosewirkung
Die Anästhesie bewirkt eine maximale Muskelentspannung, die auch die Atemmuskulatur betrifft. Bis diese nach der OP wieder ihre vollständige Kraft besitzt, vergeht eine Weile.
Aber alle Organe wollen bis dahin mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Die mangelnde Kraft der Atemmuskulatur versucht der Hund durch ein schnelles Atmen nach einer OP automatisch auszugleichen.
Zudem kann durch eine Narkose die Körpertemperatur abfallen.
Mit Nachlassen der Narkosewirkung pendelt sich die normale Körpertemperatur des Hundes wieder ein. Dazu benötigt der Körper viel Energie und folglich mehr Sauerstoff, weshalb eine schnellere Atmung gegeben ist.
Welche Risiken sind mit schnellem Atmen verbunden?
Weil jeder chirurgische Eingriff Risiken mit sich bringt, kann ein schnelles Atmen nach einer OP beim Hund auch auf mögliche Komplikationen hinweisen, wie beispielsweise Atemwegs- und Herzprobleme oder eine Lungenentzündung.
Atemwegsprobleme
Eines der am häufigsten auftretenden Risiken ist in den oberen Luftwegen zu finden. Dies ist bedingt durch die künstliche Beatmung während der Narkose.
Durch Atemwegsprobleme kann der Hund nicht ausreichend Luft einatmen, was er durch schnelles Atmen versucht auszugleichen. Das kann durchaus auch zu einer akuten Atemnot führen.
Mögliche Gründe dafür sind diese:
- Reizung der Luftröhre durch Tubus (Luftröhrenschlauch)
- Schwellung des Rachens durch Tubus, weil dieser durch einen leichten Knick im Rachen zu führen ist
- Rachen- und Luftröhrenreizung durch inhalative Narkoseeinleitung oder Vollbetäubung durch Lachgas
- Nahrungsreste blockieren durch Erbrechen die Luftröhre (kommt selten vor)
Herzprobleme
Herzprobleme können immer durch eine OP beim Hund auftreten. Vor allem ältere und geschwächte Hunde besitzen ein höheres Risiko, eine Herz-Komplikation zu erleiden.
Mögliche Herzprobleme, die ein schnelles Atmen nach einer OP beim Hund verursachen, können sein:
- Herzrasen (Tachykardie)
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
- Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche/Herzschwäche)
Lungenentzündung
Eine Lungenentzündung (Pneumonie) kann nach einer OP beim Hund vor allem vorkommen, wenn diese im Bauch- oder Brustbereich durchgeführt wurde.
Diese Regionen erlauben dem Hund aufgrund der Schmerzen kein Abhusten und tiefes Atmen, wodurch Mikroorganismen in den Lungenflügeln verbleiben und eine Infektion mit Entzündung hervorrufen können.
In der Folge atmet der Hund schwer und schnell.
Auch ein Erbrechen beschreiben die Tierärzte von AniCura als mögliche Ursache für eine Lungenentzündung, wenn das Erbrochene in die Lunge hineingelangt.
Wie kann ich meinem Hund helfen, wenn er nach der Operation schnell atmet?
Bei medizinischen Komplikationen solltest du den Tierarzt agieren lassen.
In anderen Fällen kannst du deinem Hund mit einer optimalen Umgebung, einer intensiven Beobachtung und Verfügbarkeit von ausreichend Wasser während der schweren Zeit nach einer Operation helfen.
Hier einige Tipps zur Unterstützung deines Hundes:
- Sorge für eine ruhige, stressfreie Umgebung
- Stelle ihm ein warmes Plätzchen zum Ausruhen zur Verfügung
- Positioniere einen Wassernapf in unmittelbarer Nähe deines Hundes und achte darauf, dass er immer gefüllt ist
- Lasse ihn insbesondere am ersten Tag nach der OP nicht allein, sondern beobachte ihn engmaschig
- Achte auf eventuelle Symptome, damit du weißt, wann du einen Tierarzt hinzuziehen solltest (Näheres dazu findest du im letzten Abschnitt)
- Beruhige ihn durch sanftes Streicheln und eine ruhige Stimme
Welche weiteren Symptome können auftreten?
Neben einem schnellen Atmen können weitere Symptome nach einer OP auftreten, die sich häufig über einen erhöhten Herzschlag, Unruhe, Appetitlosigkeit oder Schmerzen erstrecken.
Während dein Hund bei Appetitlosigkeit kein Futter zu sich nimmt, weisen folgende Merkmale auf die anderen genannten Symptome hin:
- Herz „klopft“ schnell, wenn du deine Hand darauf legst
- Schwindel äußert sich durch einen wackeligen, unkontrollierten Stand oder Gang
- Der Hund ist nervös, kommt nicht zur Ruhe, steht immer wieder auf, läuft ziellos umher
- Er jault oder stößt Schmerzlaute aus
- Er zeigt eine erhöhte Reizbarkeit
Wann sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt gehen?
Der richtige Zeitpunkt, wann du zum Tierarzt solltest, ist bereits gekommen, wenn dein Vierbeiner ein schnelles Atmen nach der OP zeigt.
Das gilt erst recht, wenn du bei deinem Hund weitere Symptome nach einer OP erkennst, wie blasse Schleimhäute, Husten, Erbrechen oder Schwäche.
Hast du schnelles Atmen nach einer OP beim Hund schon erlebt? Dann hinterlass uns gern einen Kommentar.
