Einige Hunde sind Angsthunde. Gehört auch deine Fellnase dazu und gerät beim kleinsten Geräusch in Panik?
Dann möchtest du ihr natürlich helfen. Möglicherweise suchst du deshalb nach einem Beruhigungsmittel und fragst dich, ob man Hunden Tavor verabreichen darf.
Damit du auf der sicheren Seite bist, haben wir den folgenden Ratgeber erstellt. Hier erfährst du alles, was du zu Tavor für Hunde wissen musst.
Neben der Dosierung und den Nebenwirkungen schauen wir zudem auf alternative Medikamente.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKann man Hunden Tavor verabreichen, und ist das sicher?
Ja, man darf Hunden Tavor verabreichen. Allerdings musst du dich genau an die empfohlene Dosierung halten.
Bei Tavor handelt es sich nicht um ein Tierarzneimittel. Es stammt aus der Humanmedizin, ist also auf meist erwachsene Menschen abgestimmt.
Auch sollte eine Anwendung niemals ohne vorherige Absprache mit einem Tierarzt erfolgen.
Darauf weisen immer wieder Tierärzte und Tierversicherungen hin, wie beispielsweise Santévet: “Häufig kommt es zu Überdosierungen, schweren Magen-Darm-Geschwüren oder Vergiftungen des Tieres durch die falsche Anwendung solcher Arzneimittel.”
Welche Anwendungsgebiete gibt es für Tavor für Hunde?
Meist wird Tavor Hunden mit Angstzuständen und Phobien verabreicht. Des Weiteren kann es auch bei einer vorliegenden Epilepsie beim Hund verschrieben werden.
Tavor enthält den Wirkstoff Lorazepam. Er gehört zur Gruppe der Benzodiazepine und hat die folgenden Wirkungen:
- Beruhigend
- Angstlösend
- Schlaffördernd
- Spannungslösend
Diese Eigenschaften bedeuten, dass Tavor in Ausnahmefällen anstelle anderer Beruhigungsmittel wie Diazepam an Hunde verabreicht wird.
Wie wird Tavor bei Hunden dosiert?
Die richtige Dosierung von Tavor für Hunde liegt zwischen 0,02 und 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes.
Die Milligramm-Angaben beziehen sich auf den enthaltenen Wirkstoff Lorazepam, ein bei Menschen häufig eingesetztes Beruhigungsmittel.
Der Hund bekommt die vorgeschriebene Tagesdosis entweder einmal oder zweimal täglich.
Darüber hinaus können bei Angstzuständen andere und teils niedrigere Dosierungen gelten. Du solltest sie mit deinem behandelnden Tierarzt besprechen.
Die Gabe von Tavor erfolgt bei Angstzuständen übrigens oral. Bei Epilepsie kann die Gabe von Tavor auch intravenös oder nasal (per Spray oder Inhalation) erfolgen.
Wie lange dauert es, bis Tavor bei Hunden wirkt?
Es ist möglich, dass die Wirkung von Tavor bei Hunden schon nach wenigen Minuten einsetzt.
Das hängt aber maßgeblich vom Hund ab. Zudem liegen uns lediglich Informationen zum Wirkeintritt bei Menschen ein, wo von wenigen Minuten die Rede ist.
💡Wichtiger Hinweis
Beachte zudem, dass die Anwendung über einen möglichst kurzen Zeitraum erfolgen sollte. Lorazepam ist ein starkes Beruhigungsmittel, das zu Suchterscheinungen führen kann.
Welche Nebenwirkungen hat Tavor bei Hunden?
Die anfängliche Gabe von Tavor an Hunde kann zu Magen-Darm-Problemen wie Erbrechen und Durchfall führen.
Auch kann durch den Wirkstoff Lorazepam der Appetit des Hundes angeregt werden. Das ist ein Nebeneffekt vieler pharmazeutischer Stimmungsaufheller.
Eine deutlich ernstere Nebenwirkung ist eine mögliche Ateminsuffizienz. Sie kann lebensgefährlich werden, ebenso wie ein möglicher anaphylaktischer Schock durch Tavor.
Wann darf ich Tavor bei Hunden nicht anwenden?
Tavor ist kein geeignetes Medikament für Hunde mit Leber- oder Nierenproblemen. Der Wirkstoff kann durch diese Erkrankungen nicht richtig verstoffwechselt werden.
Auch solltest du von Tavor absehen, wenn dein Hund eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Lorazepam hat. Das kann unter anderem für Hunde mit MDR1-Gendefekt gelten.
Des Weiteren sollte ein alternatives Medikament für den Hund bei folgenden Gesundheitsproblemen gefunden werden:
- Atemwegsprobleme
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Neurologische bzw. komatöse Zustände
Ebenfalls sollten Hunde mit erhöhtem Aggressionspotential keinesfalls mit Tavor behandelt werden.
Gibt es natürliche Alternativen zu Tavor für Hunde?
Es gibt natürliche Alternativen zu Tavor für Hunde, wie beispielsweise Hopfen, Baldrian, Bachblüten und CBD.
Diesen Naturheilmitteln wird ebenfalls eine beruhigende, entspannende und krampflösende Wirkung zugeschrieben.
Neben diesen pflanzlichen Mitteln gibt es auch alternative Medikamente, die gegen Angstzustände helfen können.
Von Tierärzten wird beispielsweise häufig Galliprant für Hunde verschrieben. Es enthält den Wirkstoff Grapiprant.
Das Medikament kommt unter anderem in diesen Situationen zum Einsatz:
- Der Hund hat Angst vor Gewitter oder Silvesterböllern.
- Der Hund hat Angst vor oder bei einem Tierarztbesuch.
- Der Hund hat Angst, sich die Krallen schneiden zu lassen.
- Der Hund hasst lange Autofahrten und muss beruhigt werden.
Natürlich sollten Anwendung und Dosierung auch dabei mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden.
Gleiches gilt für die genannten Naturheilmittel. Sie sollten ebenfalls nicht ohne tierärztlichen Rat an den Hund gegeben werden.
Nur so verhinderst du unangenehme Nebenwirkungen durch Überdosierungen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Tierarzneimitteln.
Hast du deinem Hund schon mal Tavor verabreicht? Welche Erfahrungen hat er gemacht, was würdest du alternativ empfehlen? Teile deine Tipps gerne in unseren Kommentaren!