Therapiehund bei Depression: Infos, Kosten & Krankenkasse

Therapiehund bei Depression

Wie Du mit Sicherheit weißt, sind Hunde sehr empfindsame Wesen. Sie haben ein ausgezeichnetes Gespür für die Stimmungen ihrer Menschen. 

Und können in einigen Fällen sogar helfen, eine Traurigkeit „wegzulächeln“. Kein Wunder also, dass es Therapiehunde bei Depression gibt. 

Was es damit auf sich hat? Finde es im folgenden Ratgeber heraus.


Kurz & knapp: Wie kann ich einen Therapiehund bei Depressionen bekommen?

Therapiehunde werden seit vielen Jahren für unterschiedliche Krankheiten eingesetzt. Hat ein Psychiater eine Depression festgestellt, die als Behinderung eingestuft wird, kann ein entsprechender Assistenzhund für psychisch Kranke beantragt werden.


Wie kann ein Therapiehund bei Depressionen helfen? 

Therapiehund bei älterer Dame

Wie eingangs erwähnt, sind Hunde sehr empfindsam und sensibel. Sie haben zudem eine sehr gute Nase. Warum wir das sagen? Weil sie tatsächlich Emotionen erschnuppern können. Also beispielsweise Angst und Furcht, aber auch Freude.

Leidest Du nun an einer Depression – und das ist wahrlich nichts, wofür Du Dich schämen solltest! – kann ein Depressions-Therapiehund Dir dabei helfen, Deinen Alltag wieder zu meistern.

Doch wie tut er das? Die Hilfe, die er leistet, ist quasi unbegrenzt. Hier nur einige der Dinge, die Hunde können und jeden Tag aufs Neue für alle von uns tun:

  • Sie verhindern, dass Du Dich einsam und allein fühlst
  • Sie sind sehr gute Zuhörer und dabei völlig unvoreingenommen
  • Sie reagieren äußerst sensibel auf Stimmungen und Emotionen
  • Sie geben Deinem Leben einen Sinn, einen Grund, morgens aufzustehen
  • Sie vermitteln Dir Sicherheit und Geborgenheit, schenken Wärme und Nähe
  • Ihnen ist es egal, wie jung oder alt, wie selbstsicher oder schüchtern Du bist
  • Sie unterstützen Dich bei der Entwicklung kognitiver und sozialer Fähigkeiten
  • Sie sorgen dafür, dass Du vor die Tür kommst – denn Hunde gehen gerne Gassi

Diese Liste ließe sich nun beliebig fortführen. Aber wir glauben, Du weißt, in welche Richtung die Hilfestellung Deines Hundes geht. 

Und: Er gibt diese und seine canine Liebe, ohne irgendetwas zu erwarten. Denn er weiß: Deiner Liebe und Fürsorge kann er sich sicher sein.

Gut zu wissen:

In der Regel haben Psychiater und Psychologen einen „Depressions-Katalog“. Also gewissermaßen eine Skala, die bestimmte Symptome aufweist, die auf eine Depression hinweisen.

Um einen Assistenzhund beantragen zu können, muss ein Fachmann oder eine Fachfrau eine klinische Depression bestätigen

Nicht automatisch dazu zählt, wenn Du beispielsweise an Angst- oder Panikattacken leidest.

Sollten diese Dich aber daran hindern, vor die Tür zu gehen, so also Deinen Alltag massiv einschränken, kann ein Therapiehund zugewiesen werden. 

Dies funktioniert dann meist über gemeinnützige Organisationen oder Stiftungen.

Lese-Tipp: Du interessierst dich für eine Kur mit deinem Hund und möchtest wissen, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt? Erfahre alle Antworten und weitere Infos in unserem Artikel „Kur mit Hund – Zahlt die Krankenkasse? Antwort & mehr Infos“.


Welche Rassen eignen sich als Therapiehund bei einer Depression?

Geeignete Therapiehunde bei Depressionen sind unter anderem diese Rassen: Der Golden Retriever, der Labrador Retriever, der Malteser, der Deutsche Schäferhund und der Pudel.

Als Assistenzhund bei Depressionen – übrigens in einigen Fällen auch Emotional Support Dog genannt – eignen sich zunächst alle Rassen, die in die Kategorie der Begleithunde fallen.

Denn zu ihren wichtigsten Eigenschaften zählt, dass sie so schnell nichts aus der Ruhe bringt

Sie also über ein sehr starkes Nervenkostüm verfügen. Und dieses ist sehr wichtig, um Dir beim Umgang mit Deinen eigenen Emotionen bestmöglich zur Seite stehen zu können.


Wie und wo kann ich einen Therapiehund beantragen?

Zunächst muss ärztlich festgestellt werden, dass Du Dich für einen Therapiehund qualifizierst. 

Gerade bei psychischen Belastungen ist keine deutsche Behörde wirklich flexibel – so schrecklich das auch klingt und ist.

So möchten die meisten Krankenkassen, dass ein Attest vorliegt, das bestätigt, dass Du eine körperliche Beeinträchtigung hast.

Diese liegt unter anderem dann vor, wenn Du unter der sogenannten PTBS leidest – der Posttraumatischen Belastungsstörung. 

Diese schränkt unter anderem Deine Mobilität ein – weil Du Dich beispielsweise nicht mehr vor die Tür traust.

Einen Antrag auf einen Assistenzhund kannst Du unter anderem bei www.assistenzhunde-deutschland.de stellen. Hier wirst Du auch weitere wichtige Informationen erhalten.

Gut zu wissen:

PTBS-Hunde werden nicht als Therapiehunde bezeichnet. Sie gelten als Assistenzhunde, die ihre Menschen unter anderem dabei unterstützen, Panikattacken zu bewältigen.


Was kostet ein ausgebildeter Therapiehund?

kostet für ein ausgebildeten Therapiehund

Ein ausgebildeter Therapiehund kostet natürlich auch Geld – und das ist je nach zu leistender Assistenz ein ziemlicher Batzen. Hinzu kommt, dass nicht alle Krankheiten als Behinderungen angesehen werden.

Dazu zählen auch leichte Formen von Depression, wie die genannten Panik- und Angstattacken.

Fertig ausgebildete Assistenzhunde

Die Kosten, die hier auf Dich zukommen, liegen für einen fertig ausgebildeten Hund bei rund 25.000 € – eine Summe, die kaum einer von uns mal eben so „aus dem Hut zaubert“.

Hund selber zum Therapiehund ausbilden

Anders verhält es sich, wenn Du Dich entscheidest, Deinen Hund selber zum Assistenzhund auszubilden.

Hier hast Du natürlich Kosten für die Anschaffung etc. bereits gezahlt. Diese sind aber deutlich geringer, als die oben genannten.

Da Du hier mit Deinem Hund mehrere Lehrgänge absolvieren musste, fallen für diese Kosten an. Diese werden in der Regel mit 1.500 € bis 2.000 € bemessen.


Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen Therapiehund bei Depressionen?

Möchtest Du einen Hund als Emotional Support Dog oder Assistenzhund bei Depression haben, lautet die Antwort: Nein

Therapiehunde werden von der Krankenkasse nur dann übernommen, wenn es sich beispielsweise um Blindenhunde handelt.

Der Grund: Bei Hunden, die in der Sehbehinderung als Assistenzhunde eingesetzt werden, gibt es eine einheitliche Ausbildungs-Regelung. Bei allen anderen Therapiehunden gibt es diese nicht. Ergo werden Kosten nicht getragen.

Gut zu wissen:

Auch, wenn das an sich kein schönes Wissen ist. In Deutschland sind lediglich Assistenzhunde bei Sehbehinderungen anerkannt. Alle anderen Erkrankungen schließen einen gesetzlichen Anspruch auf einen Assistenz- oder Therapiehund aus.


Kann ich meinen Hund selbst zum Therapiehund ausbilden?

An sich fungiert bereits jede Fellnase in der ein oder anderen Weise als Therapiehund für ihren Menschen. Schließlich ist keiner von uns immer nur gut drauf.

Jeder von uns hat sein persönliches Päckchen zu tragen, das die Stimmung schon einmal Richtung absoluten Gefrierpunkt treibt.

Das merkt selbst der scheinbar unsensibelste Hund und versucht, seinen Menschen aufzumuntern. Das liegt gewissermaßen in der Natur der Sache.

Du selber kannst beispielsweise Deinen Welpen zum Therapie- oder Assistenzhund ausbilden. Möchtest Du ihn zusätzlich offiziell als Therapiehund registrieren lassen, muss er mindestens 1 Jahr alt sein.

Zusätzlich muss er eine Zertifizierungsprüfung bestehen. Diese beinhaltet unter anderem eine Verhaltensprüfung. 

Bellt Dein Hund viel? Ist er schüchtern oder aggressiv? Diese Dinge sollten bei einem Therapiehund nicht vorkommen.

Hat Deine Fellnase die Prüfung bestanden und das CGC-Zertifikat erhalten, steht ihrer spannenden Laufbahn als Assistenzhund nichts mehr im Wege.

Gut zu wissen:

Die Prüfungen werden unter anderem vom Deutschen Berufsverband für Therapie- und Behindertenbegleithunde e.V., Therapiehunde Deutschland e.V. oder Therapiebegleithunde Deutschland e.V. angeboten.


Fazit

Wie Du nun weißt, gibt es Assistenzhunde für Depressionen. Allerdings werden diese nicht wirklich offiziell als solche geführt, beziehungsweise gelten nicht als klassische Therapiehunde

Nur Hunde, die bei Sehbehinderungen eingesetzt werden, gelten als Therapiehunde, für deren Kosten die meisten Krankenkassen aufkommen.

Dennoch kannst Du selber die Entscheidung treffen, Deinen Hund zum Emotional Support Dog auszubilden. Das ist unter anderem mit geringeren Kosten verbunden.

Wie sehen Deine Erfahrungen mit diesem Thema aus?

Hast Du selber schon einen Therapiehund beantragt oder sogar selber Deinen Hund zu einem Assistenzhund ausgebildet?

Über Deine Erfahrungen freuen wir uns in den Kommentaren.

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1 Kommentar zu „Therapiehund bei Depression: Infos, Kosten & Krankenkasse“

  1. Avatar
    Kathrin Ankermüller

    Hallo,
    Ich finde die Seite sehr informativ, allerdings stört mich, dass hier nur von Rassehunden gesprochen wird. Viele Mischlinge , vor allem auch aus dem Tierschutz, eignen sich meiner Meinung und auch meiner Erfahrung nach mindestens genauso gut als Therapiehund, Assistenzhund oder was auch immer!!!

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