Der Tibetan Mastiff (Do Khyi): Alles über die Tibetdogge

Der Tibetan Mastiff Doh Khyi im Porträt

In unserem folgenden Rasseporträt geht es hoch hinaus – bis in den Himalaja

Denn hier – beziehungsweise in Tibet – hat der Tibetan Mastiff, auch Doh Khyi oder Tibetdogge genannt, seinen Ursprung.

Was es mit diesem außergewöhnlichen Hund auf sich hat und worauf du besonders achten solltest? Das erfährst du nun.


Tibetan Mastiff Steckbrief

Größe Männlich: 66 bis 76 cm, weiblich: 61 bis 71 cm
GewichtMännlich: 41 bis 68 kg, weiblich: 34 bis 54 kg
FarbenSchwarz, Schwarz/Loh, Braun, Braun/Loh, Red Gold, Blue Grey
Lebenserwartung12 bis 15 Jahre
HerkunftTibet
Charakter/Temperamentzurückhaltend, beharrlich, durchsetzungsstark, ausdauernd, intelligent, stur, beschützend
FCI-GruppeGruppe 2: Pinscher – Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.2: Molossoide, Berghunde, Ohne Arbeitsprüfung

Aussehen 

tibetan mastiff schwarz braun steht im schnee

Eines steht fest: Wer dem Tibetan Mastiff zum ersten Mal begegnet, wird sich fragen, ob hier ein Hund oder ein Bär oder Löwe auf ihn zukommt.

Der große Hund mit dem stämmigen, kompakten und muskulösen Körperbau ist tatsächlich eine Erscheinung. 

Das einzig Schlanke beziehungsweise Grazile an ihm sind die langen Beine sowie die nach oben gedrehte, gefederte Rute.

Neben dem kräftigen Körper fällt vor allem der Kopf auf, der relativ kantig und groß ist und von mittelgroßen Hängeohren abgeschlossen wird.

Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben

Das Fell des Tibetan Mastiff ist ein weiteres Markenzeichen der Rasse. Es ist dicht und mittellang

Am Hals kann es sich zu einer Mähne auswachsen, die zur Löwen-Optik beiträgt. Auch an den Läufen ist der Hund im Winter von jeder Menge Fell eingekleidet.

Begleitet wird das Deckhaar von einer dichten und weichen Unterwolle. Damit ist der Tibetan Mastiff bestens für die Witterungsverhältnisse im Himalaja ausgerüstet.

Gut zu wissen

Während der Tibetan Mastiff im Winter aussieht wie ein Löwe, verliert er im Frühling das dichte Unterfell. Dann präsentiert er sich in schlanker Optik.

Bei den Farben sind viele erlaubt – entweder einfarbig oder in Kombination.

Ein Tibetan Mastiff darf gemäß Rassestandard Schwarz, Schwarz/Loh, Braun, Braun/Loh, Rot/Gold oder Blau/Grau sein.

Augenfarben

Die mandelförmigen und kleinen Augen des Tibetan Mastiff sind in der Regel dunkelbraun, können in einigen Fällen aber auch hellere Brauntöne haben.

Größe & Gewicht

Ein Fliegengewicht ist der Tibetan Mastiff definitiv nicht. Und so verteilen sich bei Rüden zwischen 41 und 68 Kilogramm auf 66 bis 76 Zentimeter Schulterhöhe.

Weibchen sind zwar etwas kleiner und leichter, erreichen aber immer noch eine Schulterhöhe von 61 bis 71 Zentimetern und bringen dabei zwischen 34 und 54 Kilogramm auf die Waage.


Geschichte & Herkunft des Doh Khyi

tibetan mastiff tibet dogge do khyi braun schwarz liegen im gras

Wie eingangs erwähnt, geht es in puncto Geschichte und Herkunft beim Tibetan Mastiff hoch hinaus. Und zwar bis in den Himalaja und eines der hier liegenden Länder, Tibet.

Die Rasse gilt als älteste Hunderasse Asiens

Wahrscheinlich diente sie schon vor 3.000 Jahren den Hirten des Himalajas als Schutzhund für ihr Vieh und den tibetischen Mönchen als Bewacher ihrer Klöster.

Es wird sogar vermutet, dass die Tibetdogge, wie der Hund auch genannt wird, der Urvater aller doggenartigen Hunde ist. Auch ist er eine nach wie vor ursprüngliche Rasse, die genetisch kaum von anderen Hunden beeinflusst wurde.

Eine erste europäische Erwähnung verdanken wir Marco Polo, der zunächst dachte, einem Löwen gegenüberzustehen (allerdings hatte Marco Polo auch eine blühende Fantasie).

Nach Europa kam der Tibetan Mastiff erst im 19. Jahrhundert und fand fast unweigerlich seinen Weg zur hundeverrückten Queen Victoria.

Eine gezielte Zucht der Rasse findet dagegen erst seit den 1970er-Jahren statt – und der Tibetan Mastiff ist damit auch über die tibetischen Grenzen hinweg bekannt geworden. 

Die Anerkennung durch die FCI erfolgte aber bereits am 22.08.1961.


Wesen & Charakter des Tibetan Mastiffs

Der Tibetan Mastiff gilt als perfekter Wachhund. Und diese Tatsache spiegelt sich auch in seinem Wesen wider. So gilt der Hund als sehr beschützend und wachsam.

Darüber hinaus wird ihm ein zurückhaltendes Temperament attestiert, das von einer hohen Beharrlichkeit, Sturheit, Durchsetzungsvermögen und Ausdauer begleitet wird.


Haltung & Erziehung der Tibet Dogge

Im Folgenden erfährst du, wie sich das Wesen und Temperament sowie der Charakter und die Größe auf die Haltung und Erziehung des Tibetan Mastiff auswirken.

Haltung

Eine Wohnungshaltung ist für den Tibetan Mastiff keine ideale Wohnsituation.

Das liegt nicht nur an der Größe des Hundes, sondern auch an seiner geografischen Herkunft und den damit verbundenen Gewohnheiten.

Die Tibetdogge braucht viel Platz. Ein Zuhause in einer ländlichen Gegend, am besten ein Hof, wo der Wachtrieb ausgelebt werden kann, ist für diese Rasse perfekt.

Erziehung

Der erwähnte Schutzinstinkt ist etwas, was du bei der Erziehung des Tibetan Mastiffs auf gar keinen Fall vergessen oder unterschätzen solltest.

Diesen in die richtigen Bahnen zu lenken – und zwar schon im Welpen-Alter – ist enorm wichtig. Denn der Schutz seiner Lieben geht diesem Hund über alles.

Die nötige Konsequenz und das Fingerspitzengefühl werden wohl am ehesten Menschen mit Hundeerfahrung mitbringen – nicht aber so sehr Hundeanfänger.

Hier ist auch die enorme Kraft des Hundes von Nachteil. Denn kommt der Tibetan Mastiff einmal in Fahrt, kann es zu Problemen kommen.

Unser Tipp

Du musst deinen Doh Khyi auch einmal alleine lassen? Dann gewöhne bitte schon den Welpen an diesen Umstand, damit es später keine Probleme gibt.


Gesundheit & Pflege des Tibetan Mastiffs

Tibet Dogge, Tibet Mastiff

Wer im Himalaja aufwächst beziehungsweise dort gezüchtet wurde/wird, sollte eine besonders robuste Gesundheit haben und nur selten einer Krankheit erliegen.

Ob das wirklich der Fall ist und wie viel Pflege der Tibetan Mastiff braucht, verraten wir dir nun.

Fellpflege & allgemeine Pflege

Wenn der Winter kommt, dann geht damit auch eine Riesenmenge Fell, die gepflegt, gebürstet und vielleicht sogar getrimmt werden will, einher.

Die Fellpflege des Tibetan Mastiff gestaltet sich damit vor allem in der kalten Jahreszeit sehr aufwendig.

Im Frühling und Sommer kannst du die Fellpflege ein wenig reduzieren, weil hier deutlich weniger Fell vorhanden ist.

Die allgemeine Pflege richtet sich auch beim Doh Khyi vor allem auf das Maul und die Pfoten sowie die empfindlichen Augen und Ohren (siehe Punkt Gesundheit).

Gesundheit

Aufgrund sehr strenger Zuchtauflagen, die teilweise von den Züchtern selbst zum „Standard“ erhoben wurden, gibt es kaum Krankheiten, die dem Doh Khyi Probleme bereiten.

Wie bei allen großen Hunden kann aber auch er mit Gelenkproblemen zu kämpfen haben, darunter die bekannte Hüftgelenksdysplasie/HD.

Ebenfalls anfällig sind die Augen und die Hängeohren. Hier ist demnach ein erhöhtes Maß an Pflege und Kontrolle notwendig, um Entzündungen zu vermeiden.

Um eine robuste Gesundheit zu gewährleisten, ist nicht nur ein seriöser Züchter vonnöten. 

Auch eine artgerechte und fleischhaltige Ernährung ist für den Doh Khyi wichtig. Das gilt zudem für den jährlichen Routinebesuch beim Tierarzt.

Gut zu wissen

Bitte vergiss nicht, dich um regelmäßige Entwurmungen, eine umfassende Parasiten-Prophylaxe sowie einen intakten Impfschutz zu kümmern.

Deine Tibetdogge wird es dir danken.

Lebenserwartung

Eine Tibetdogge hat eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren.


Passt der Do Khyi zu mir?

Richtig erzogen und sozialisiert ist der Tibetan Mastiff/Doh Khyi ein toller Familienhund, der seine Menschen bewacht.

Darüber hinaus eignet sich die Rasse auch für alleinstehende Menschen, denn der Vierbeiner kann auch mal alleine gelassen werden.

Idealerweise bringt man bereits einiges an Hundeerfahrung für das Zusammenleben mit.

Aufgrund seiner Herkunft freut sich der Tibetan Mastiff fast natürlich auch über ausgedehnte Wanderungen in den Bergen und ist damit der ideale Begleiter für abenteuerlustige Wanderer.


Fun-Facts zur Tibetdogge

Nun hast du sehr viele wichtige Infos zum Tibetan Mastiff erhalten. Und bei der Herkunft gibt es doch garantiert noch einige spannende Fun-Facts, oder?

Der Doh Khyi mag zwar in kaltem Wetter glücklich sein, aber er fühlt sich drinnen im Warmen ebenso wohl.

Während die meisten Hunderassen mit circa 2 bis 3 Jahren erwachsen sind, braucht die Tibetdogge etwas länger. 

Der Spätzünder unter den Hunden gilt zwischen dem 4. und 7. Lebensjahr als ausgewachsen und reif.

Der Tibetan Mastiff jagt und erlegt gerne Vögel.

Der Doh Khyi kann hervorragend in Höhenluft ab 4.000 Metern leben und überleben – so, wie die Sherpas, die die meisten Expeditionen auf Mount Everest und Co. begleiten.

Bislang hat es aber wohl noch kein Tibetan Mastiff bis auf den Gipfel des Mount Everest geschafft. Der bisherige Rekord liegt aber bei 7.100 Metern!

Es gibt zwei Arten des Doh Khyi: Den Löwen Mastiff und den Tiger Mastiff.

Der Doh Khyi ist besonders nachts aktiv und bewacht dann am liebsten seine Familie.

Ein Tibetan Mastiff-Welpe von einem seriösen Züchter kostet circa 2.000 €.

Fällt dir noch die ein oder andere Geschichte zu dieser Rasse ein? Dann freuen wir uns, wenn du diese in den Kommentaren mit uns teilst 😊

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1 Kommentar zu „Der Tibetan Mastiff (Do Khyi): Alles über die Tibetdogge“

  1. Bevor man sich aber für einen Do Khyi entscheidet, bitte vorher genau informieren. Er sieht zwar flauschig aus, ist aber kein Kuschelhund. Anfassen mag er nicht so gern, schon gar nicht von Fremden. Gestreichelt werden ist nicht seins.
    So robust und selbstbewusst er auch ist, er ist ein Sensibelchen und Strenge kommt nicht gut an. Also viel Geduld und eine liebevolle Erziehung ist gefragt. Kein anderer Hund kann einen so konsequent ignorieren. Alleinlassen ist keine gute Idee, dass mag er nicht und begrüßt einen schon nach kurzer Abwesenheit so, als hätte man ihn stundenlang sich selbst überlassen. Der Trennungsschmerz ist groß.
    Beim Futter sollte man darauf achten, dass der Proteingehalt niedrig ist (20%..23%), da sonst das Fell leidet. In seiner Heimat ist er mehr oder weniger Selbstversorger, daher ist die Futtermenge im Verhältnis zum Gewicht geringer als bei anderen Rassen. Bei der Fellpflege ist weniger bürsten mehr. Im Februar und März, wenn das Winterfell überflüssig wird, wird das Fell ausgebürstet und im Sommer erübrigt das größtenteils.
    Viele Grüße
    Ralf

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