Die meisten Hunde sind verrückt nach Knochen. Doch wie wirken sich diese auf die Verdauung aus?
Wir sind dem genauer auf den Grund gegangen und informieren dich in unserem Artikel über die Verdauungszeit von Knochen beim Hund.
Außerdem klären wir dich auf, ob Verdauungsprobleme auftreten können und wann du zum Tierarzt gehen solltest.
Wie lange dauert die Verdauungszeit von Knochen bei Hunden?
Die Verdauungszeit von Knochen bei Hunden kann stark zwischen acht und 24 Stunden oder noch länger
variieren.
Der Grund dafür ist, dass verschiedene Faktoren dabei eine Rolle spielen, wie Knochenstärke, Knochenmenge und individuelle Verdauungsaktivität deines Hundes.
Knochenstärke und Knochenmenge
Knochen werden im Magen durch die Magensäure zu einem Nahrungsbrei zersetzt und in den Darm transportiert, von wo sie als Kot ausgeschieden werden.
Je schwerer sowie dichter ein Knochen und höher die Knochenmenge ist, desto länger braucht der Zersetzungsprozess im Magen. Zudem sind sie schwer verdaulich, was weitere Zeit im Darm beansprucht.
Individuelle Verdauungsaktivität
Die Verdauungszeit von Knochen wird beim Hund stark durch die individuelle Verdauungsaktivität beeinflusst.
Manche Hunde besitzen ein zügiges Verdauungssystem und die Knochen werden nach etwa acht Stunden ausgeschieden.
Andere Hunde weisen ein langsameres Verdauungssystem auf und der Hund braucht länger zum Koten.
Weitere Einflüsse können sich auf die Dauer der Verdauung negativ auswirken, wie beispielsweise:
- Stoffwechselerkrankungen
- Stress
- Zu viele Kohlenhydrate wie beispielsweise Reis und Getreide
- Geringe Wasseraufnahme
Wie kann ich die Verdauung von Knochen unterstützen?
Du kannst die Verdauungszeit von Knochen bei deinem Hund beschleunigen, indem du Nahrungsmittel mit reichlich Ballaststoffen fütterst und spezielle Nahrungsergänzungsmittel anwendest.
Ballaststoffe
Bestimmte Ballaststoffe binden Wasser und quellen im Darm auf. Dadurch erhöhen sie das Kotvolumen und die Bakterienanzahl im Darm, wodurch die Darmaktivität angeregt und die Dauer der Verdauung verkürzt wird.
Das solltest du beachten: Ballaststoffreiche Nahrungsmittel verkürzen die Verdauungszeit von Knochen beim Hund, wenn du je eine Portion vorher und direkt nach der Knochenfütterung verabreichst.
Reichlich Ballaststoffe findest du vor allem in diesen Nahrungsmitteln:
- Vollkorn
- Gemüse
- Leinsamen
- Trockenfrüchte
- Hülsenfrüchte
- Weizenkleie
Nahrungsergänzungsmittel
Zur Optimierung der Verdauungszeit von Knochen können dem Hund Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden.
Hier empfiehlt Dr. vet. Hölter Probiotika für eine gestärkte Darmflora, gesunde Verdauung und zur Vorbeugung von Verdauungsproblemen.
Kann die Verdauung von Knochen bei Hunden zu Problemen führen?
Während der Verdauungszeit von Knochen können beim Hund verschiedene Verdauungsprobleme vorkommen.
Es besteht vor allem ein hohes Risiko einer Verstopfung, aber auch Durchfall und Blähungen sind keine Seltenheit.
Verstopfung
Eine Verstopfung wird durch Knochenkot verursacht, der bröselig-hart bis „knochenhart“ ist und sich deshalb kaum durch die Darmzotten zum Enddarm fortbewegen lässt.
Durch die Verstopfung kann es zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss kommen.
Durchfall
Zu Durchfall kann es durch zu viel Kalzium kommen, das in Knochen reichlich vorhanden ist. Es wird mit dem Kot ausgeschieden und kann zuvor im Darm Durchfall auslösen.
Das vom Körper aufgenommene Kalzium kann den Kalziumgehalt auch im Blut stark ansteigen lassen, was den Hund zum Urinieren großer Mengen veranlasst.
In Kombination mit Durchfall besteht ein hohes Risiko einer Dehydrierung, die ohne zügige Gegenmaßnahmen für deinen Hund tödlich enden kann.
Blähungen
Knochen sind schwer verdaulich, sodass im Dickdarm mehr Bakterien zur Fermentierung benötigt werden. Dabei bilden sich Wasserstoff und Methangas, die Blähungen und Darmreizungen verursachen können.
Blähungen riechen nicht nur angenehm, sondern können beim Hund auch zu starken Bauchkrämpfen führen.
Wie erkenne ich Verdauungsprobleme?
Du kannst mögliche Verdauungsprobleme an typischen Symptomen erkennen, zu denen die Koteigenschaften und das Verhalten des Hundes zählen.
Hier einige Beispiele von möglichen Symptomen, die auf Verdauungsprobleme hinweisen können und die du beachten solltest, wenn du deinem Hund Knochen gefüttert hast:
- Blähungen
- Durchfall oder Verstopfung
- Blut im Kot
- Erbrechen
- Fressunlust
- Schmerzverhalten, wie unruhiges Umherlaufen und Jaulen
- Hund liegt vermehrt und rollt sich stark ein
- Lustlosigkeit
Wann sollte ich mit meinem Hund zum Tierarzt gehen?
Zum Tierarzt solltest du gehen, wenn während oder nach der Verdauungszeit von Knochen beim Hund bestimmte Symptome auftreten, die du stets ernst nehmen solltest.
Hier eine Auflistung von Symptomen und wann du bei diesen zum Tierarzt solltest:
- Verstopfung: spätestens nach 48 Stunden
- Verstopfung mit Erbrechen: sofort zum Tierarzt
- Durchfall: spätestens am dritten Tag
- Durchfall mit starkem Urinieren: spätestens am nächsten Tag zum Tierarzt
- Blut im Kot: bei frischem Blut unverzüglich zum Tierarzt, bei geringeren Blutmengen innerhalb von drei Tagen
- Schmerzverhalten: zügig zum Tierarzt
Gefällt dir dieser Artikel oder hast du eigene Erfahrungen mit der Verdauungszeit von Knochen beim Hund? Dann hinterlasse uns gern einen Kommentar.
