Ein Serbischer Laufhund, auch bekannt als Serbische Bracke, ist bei Jägern weit verbreitet. Mittlerweile ist er vermehrt auch als Familienhund zu finden, was an seinen besonderen Wesens- und Charaktereigenschaften liegt.
Doch er stellt auch Ansprüche, vor allem an seine Haltung und Erziehung. Ob er zu dir und gegebenenfalls deiner Familie passt, erfährst du in unserem Porträt-Artikel.
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ToggleSerbischer Laufhund Steckbrief
Größe | männlich: 46 bis 56 cm, weiblich: 44 bis 54 cm |
Gewicht | männlich: 17 bis 22 kg, weiblich: 16 bis 20 kg |
Farben | Rot oder Fuchsfarben mit schwarzem Mantel; Dreifarbig (Schwarz/Weiß/Braun) |
Lebenserwartung | 11 bis 12 Jahre |
Herkunft | Serbien |
Charakter/Temperament | lebendig, freundlich, verspielt, stur, selbstsicher, temperamentvoll |
FCI-Gruppe | Gruppe: 6, Sektion: 1.2 |
Aussehen
Ein Serbischer Laufhund wirkt optisch sehr lieb, was an seinen Schlappohren und den rehbraunen bis schwarzbraunen Augen mit sanftem Ausdruck liegt.
Sein Körperbau präsentiert sich robust sowie sportlich. Er trägt eine hoch angesetzte Rute.
Rüden sind in der Regel mit bis zu 56 cm etwas größer und mit bis zu 22 kg gewichtiger als Hündinnen, die normalerweise 54 cm Widerristhöhe und 20 kg nicht überschreiten.
Ein Serbischer Laufhund haart und trägt ein dichtes Kurzhaar mit Unterwolle, die ihn im Winter vor Kälte schützt.
Als Serbischer Laufhund mit den Farben Rot oder Fuchsfarbig besitzt er auf dem Rücken eine schwarze „Platte“, die wie ein Kranz um den Hals herum und bis in die Rute verlaufen kann.
Er ist auch als Dreifarbiger Serbischer Laufhund erhältlich, dessen Fell weiße, braune sowie schwarze Anteile in einer unregelmäßigen Zeichnung besitzt. Der typische schwarze Mantel auf dem Rücken ist bei dieser Variation seltener zu sehen.
Ein Dreifarbiger Serbischer Laufhund wird von der FCI allerdings als eigenständige Rasse betrachtet.
Geschichte & Herkunft des Serbischen Laufhundes
Die Serbische Bracke gehört zu den Laufhunderassen und stammt aus Serbien nahe dem bulgarischen Grenzgebiet.
Erstmals wurde ein Serbischer Laufhund im Jahr 1905 durch den aus Schlesien stammenden Franz Laska gezüchtet. Dieser nannte die Rasse damals „Balkanischer Laufhund“.
Die genaue Herkunft ist unbekannt, aber es besteht die Vermutung einer Züchtung aus Laufhunden Kleinasiens.
1940 wurde der Serbische Laufhund von der FCI offiziell anerkannt und in die Gruppe der mittelgroßen Laufhunde eingeteilt.
Wesen & Charakter des Serbischen Laufhundes
Ein Serbischer Laufhund ist ein temperamentvoller Hund, in dem ein Jagdinstinkt sowie ein ausgeprägter Geruchssinn stecken. Er gilt als sehr beharrlich, ausgesprochen lernfähig und intelligent.
Ansonsten zeigt er sich als ein sehr umgänglicher, menschenbezogener und mäßig kinderlieber Vierbeiner, der ein freundliches, lebendiges und verspieltes Wesen besitzt.
Haltung & Erziehung
Sein Temperament erfordert viel Raum für Bewegung und Beschäftigung, weshalb die Haltung in einer Parterrewohnung oder einem Haus mit Garten angeraten ist.
Ein Serbischer Laufhund bleibt nicht gern alleine. Probleme sind insbesondere vorprogrammiert, wenn er physisch und psychisch nicht ausgelastet ist und dann alleine sein soll.
Ein Training zum Alleinbleiben ist bereits bei Welpen angeraten, aber nur in Kombination mit viel Auslauf und geistiger Beschäftigung durch Suchspiele oder Intelligenzspielzeug sind eventuelle Probleme zuverlässig zu vermeiden.
Ansonsten ist die niedliche, etwas sture Fellnase mit liebevoller Konsequenz leicht zu erziehen.
Gesundheit & Pflege
Wie jeder Hund benötigt auch der Serbische Laufhund eine gute Pflege, um im Idealfall die Lebenserwartung von zwölf Jahren zu überschreiten.
Pflege
Ein Serbischer Laufhund ist relativ pflegeleicht. Das Kurzhaar musst du nur ein- oder zweimal pro Woche bürsten.
Gebadet wird er nur, wenn es unbedingt sein muss. Benutze ausschließlich hochwertiges Hundeshampoo, aber bade ihn damit nicht häufiger als höchstens alle sechs bis acht Wochen, um der Hautgesundheit nicht zu schaden.
Seine Ohren sind laut Allianz Hundekrankenversicherung je nach Verschmutzungsgrad mindestens ein- bis zweimal wöchentlich zu reinigen.
Gesundheit
Ein roter oder fuchsfarbener Serbischer Laufhund weist keine rassetypischen Krankheiten auf. Lediglich besteht aufgrund der Schlappohren ein erhöhtes Risiko von Ohrenentzündungen.
Aber ein Dreifarbiger Serbischer Laufhund besitzt eine Anfälligkeit für verschiedene erbliche Krankheiten, die häufig schon bei Welpen zu Auffälligkeiten führen oder zumindest diagnostiziert werden können.
Typische erbbedingte Krankheitsanfälligkeiten bei Dreifarbigen Serbischen Laufhunden können sein:
- Hüftdysplasie (Fehlbildung des Hüftgelenks)
- Epilepsie
- Progressive Retinaatrophie (Netzhauterkrankung)
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
Beachte bitte, dass ein Serbischer Laufhund-Mischling eventuell von dem anderen Elternhund Krankheiten vererbt bekommen kann. Dabei kommt es auf die jeweilige Rasse an.
Passt der Serbische Laufhund zu mir?
Bist du ein körperlich fitter, aktiver Mensch, der gern in der Natur ist, viel Zeit mit seinem Hund verbringen kann und einen Garten hat? Dann kann ein Serbischer Laufhund zu dir passen.
Für Anfänger ist der Besuch einer Hundeschule zur professionellen Unterstützung bei der Erziehung angeraten.
Kinder und andere Hunde stellen für ihn keine Probleme dar. Aber aufgrund seines manchmal stürmischen Temperaments ist er für Haushalte mit kleinen Kindern weniger geeignet. Dann wäre ein Serbischer Laufhund-Mischling mit einem ruhigen Elternteil die bessere Wahl.
Fun-Facts zum Serbischen Laufhund
Eine Serbische Bracke legt viel Wert auf einen sauberen Körper. Dazu putzt sich der Hund ständig, leckt sich von den Pfoten bis zu den Ohren ab. Das macht er nicht zwingend nur in seinem Körbchen während seiner Ruhephasen.
Er kann das auch zur Belustigung des Halters für so wichtig nehmen, dass er abrupt beim Rennen abbremst, um eine Säuberungspause einzulegen. Ihn zum Weitergehen zu bewegen, bevor er fertig ist, kann zu einer Herausforderung werden.
Interessierst du dich für den Serbischen Laufhund und hast noch Fragen oder eine tolle Geschichte über die Rasse? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar.