Niesen, tränende und gerötete Augen, Juckreiz auf der Haut: Das sind nur einige Symptome, die bei einer Allergie beim Hund auftreten können.
Hier kann ein Antiallergikum für Hunde helfen. Was bei der Anwendung und Dosierung von Antihistaminika beim Hund wichtig ist, erklärt dir der folgende Ratgeber.
Zudem erhältst du Infos zu Wirkung, Nebenwirkungen und Alternativen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAntihistaminika für Hunde: Was ist das, und wofür wird es angewendet?
Antihistaminika (oder auch nur ein Antihistaminikum) sind Arzneistoffe, die eine symptomatische Linderung von Allergiebeschwerden bewirken können.
Für Hunde sind aktuell drei Antiallergika zugelassen, die mit den folgenden Rezeptoren interagieren: H1, H2 und/oder H3, wobei das H für Histamin steht.
Durch die richtigen Antihistaminika können die drei H-Rezeptoren blockiert werden. Eingesetzt werden je nach H-Rezeptor die folgenden Antiallergika:
H1-Rezeptor
- Cetirizin
- Loratadin
- Doxylamin
- Chlorphenamin
H2-Rezeptor
- Ranitidin
- Cimetidin
H3-Rezeptor
- Thioperamid
Wirksam sind die genannten Antiallergika bei unterschiedlichen Allergien, die nicht nur durch Feinstaub oder Pollen ausgelöst werden können.
Bevor eines der genannten Antihistaminika beim Hund angewendet wird, muss zunächst die Ursache für die Allergie festgestellt werden.
Welche Allergien gibt es bei Hunden, und welche Symptome sind typisch?
Die häufigsten Allergien beim Hund werden durch Parasiten oder Futter ausgelöst. Deutlich seltener tritt eine sogenannte Kontaktallergie auf.
Sie kann entstehen, wenn der Hund etwa mit Brennnesseln in Berührung gekommen ist oder allergisch auf eine (medizinische) Salbe reagiert.
Unterschieden wird bei Hunden in vier Allergie-Typen, die wiederum unterschiedliche Krankheiten und Probleme auslösen können.
Ein rasches Handeln bei einer allergischen Reaktion kann notwendig sein, da zu häufigen Symptomen nicht nur Erbrechen, sondern auch ein anaphylaktischer Schock zählen kann.
Die lebensbedrohliche Reaktion tritt unter anderem durch Insektenstiche oder eine Medikamentenunverträglichkeit auf.
Ebenfalls zählen Bewusstlosigkeit und Atemprobleme zu den schweren Anzeichen, an denen du eine Allergie beim Hund erkennen kannst.
Leichtere Allergie-Symptome beim Hund sind Juckreiz, tränende und gerötete Augen sowie Niesen.
Dennoch solltest du mit dem Tierarzt die Möglichkeit eines Antihistamins besprechen.
Die richtige Anwendung und Dosierung von Antihistaminika bei Hunden
Die richtige Dosierung hängt vom Arzneimittel und vom Körpergewicht des Hundes ab, liegt aber meist bei 0,5 mg des Antiallergikums pro Kilogramm Körpergewicht.
Wichtig
Anwendung und Dosierung von Antihistaminika beim Hund dürfen nicht in Eigenregie erfolgen. Zunächst musst du dich wegen der Notwendigkeit mit dem Tierarzt besprechen.
Wie schnell wirken Antihistaminika beim Hund?
Je nach Antihistaminikum setzt die Wirkung beim Hund nach 30 Minuten oder nach einer bis 3 Stunden ein.
Welche Nebenwirkungen können Antihistaminika bei Hunden hervorrufen?
Eine der häufigsten Nebenwirkungen von Antihistaminika ist eine erhöhte Müdigkeit des Hundes.
Weitere Nebenwirkungen sind Durchfall, ein verminderter Appetit und Magenbeschwerden.
Klingen sie nach kurzer Zeit nicht von alleine ab, dann wird die Behandlung mit dem Antihistaminikum abgebrochen.
Möglicherweise ist eine symptomatische Behandlung durch den Tierarzt notwendig.
Wann darf ich Antihistaminika bei meinem Hund nicht anwenden?
Antihistaminika darfst du bei deinem Hund nicht anwenden, wenn er auf die einzelnen Arzneistoffe überempfindlich reagiert.
Ein No-go für die Anwendung eines Antiallergikums kann zudem eine neurologische Erkrankung wie Epilepsie sein.
Vielfach schließen Funktionsstörungen von Leber und/oder Nieren die Anwendung eines Antiallergikums ebenfalls aus.
Hast du eine trächtige oder säugende Hündin? Dann sollte die Gabe eines Antihistaminikums nur nach Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.
Wo ist ein Antiallergikum für Hunde erhältlich?
Antiallergika für Hunde sind ausnahmslos Medikamente aus der Humanmedizin und in Apotheken erhältlich.
Meist benötigst du für ein Antiallergikum für Hunde aber kein Rezept, da die Arzneistoffe nicht verschreibungspflichtig sind.
Welche Alternativen gibt es zu einem Antiallergikum für Hunde?
Einige allergische Reaktionen lassen sich ebenso gut durch sanftere Hausmittel wie Lachs- und Fischöl für Hunde behandeln.
Die Öle enthalten die essentiellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Geeignet sind sie bei Allergien, durch die die natürliche Hautbarriere gestört wurde.
Auch ein sanftes Hundeshampoo kann gerade bei Hautallergien Linderung gegen Juckreiz verschaffen.
Darüber hinaus können Tees aus Kamille oder Fenchel bei Allergien beim Hund helfen. Aloe Vera ist ein weiteres pflanzliches Mittel, das als Antiallergikum beim Hund funktioniert.
Gut zu wissen
Aloe Vera kann in einigen Fällen eine giftige Wirkung für Hunde haben. Es schadet also nicht, sich im Vorfeld zu informieren.
Da Allergien zudem durch eine Futtermittelunverträglichkeit ausgelöst werden können, kann bereits eine langsame Futterumstellung zu einer Symptomlinderung beitragen.
Die Wirkung setzt dann aber nicht schnell ein, sondern erst nach einigen Wochen. Das ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die Umstellung etwas Zeit beansprucht.
Auch pharmazeutische Mittel können als Alternativen zu einem Antihistaminikum verwendet werden. Hier stehen Kortisone im Vordergrund, die allerdings nicht ohne sind.
Gegen eine einmalige oder sehr kurzfristige Anwendung ist nicht immer etwas einzuwenden – sofern der Tierarzt sein Okay gegeben hat.
Langzeitbehandlungen mit Kortisonen beim Hund sind dagegen nicht empfehlenswert.
Denn die Liste an ernsten Nebenwirkungen ist sehr lang – und unschön. Kaum ein Hund macht damit gute Erfahrungen.
Hat dein Hund schon einmal ein Antiallergikum für Hunde bekommen? Welche Erfahrungen hat er gemacht? Wir freuen uns, diese sowie deine Tipps bald in den Kommentaren zu lesen.