Hunde gibt es bekanntlich in allen Größen und in Form unzähliger Rassen.
Dabei handelt es sich aber natürlich nicht immer um „Designer Dogs“ – auch sogenannte Urtypen werden nach wie vor gezüchtet.
Und ein solcher ist der Akita, auch unter dem Namen Aktia Inu bekannt, den wir Dir in unserem ausführlichen Rasseportrait nun genauer vorstellen möchten.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAkita Inu Steckbrief
Größe | Männlich: 64 bis 71 cm, weiblich: 58 bis 66 cm |
Gewicht | Männlich: 45 bis 59 kg, weiblich: 32 bis 45 kg |
Farben | Sandfarben, Rehfarben, Schwarz, Mahagoni, Weiß |
Lebenserwartung | 10 bis 14 Jahre |
Herkunft | Japan |
Charakter/Temperament | tapfer, gelassen, intelligent, loyal, aufgeschlossen, stur, unabhängig, eigenständig |
FCI-Gruppe | Gruppe 5: Spitze und Hunde vom UrtypSektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen |
Aussehen
Als großer Hund fällt beim Akita Inu selbstverständlich zunächst die stattliche Statur auf. Damit fällt er bezüglich seiner FCI-Gruppe ein wenig aus dem Rahmen.
Denn Spitze, zu denen er gezählt wird, sind ja in der Regel eher klein.
Der Körperbau dieser Rasse ist sehr kräftig und muskulös, dennoch hat der Akita Inu ein elegantes Erscheinungsbild.
Besonders charakteristisch ist der Kopf, der eine sehr breite Stirn mit einer Stirnfurche hat.
Abgeschlossen wird dieser von dreieckigen und hochstehenden Ohren. Abgeschlossen wird der Körper von einer Rute, die immer fest eingerollt ist und die diese Rasse auf dem Rücken trägt und die sehr buschig ist.
Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben
Das Fell des Akita Inu ist kurz und dicht. Neben dem Deckhaar besitzt dieser Hund auch eine weiche und dichte Unterwolle.
Diese schützt ihn perfekt vor Wind, Kälte und Nässe. Das Deckhaar fühlt sich dagegen hart und fast etwas grob an.
Für den Akita Inu gibt es bei den Farben zunächst keine festen Vorschriften, es dürfen also quasi alle Farben gezüchtet werden.
Dazu zählen Schwarz, Rot, Sandfarben, Rehfarben und Weiß.
Es gibt hier allerdings eine Besonderheit, die im Rassestandard festgelegt ist: Alle Akita Inus – außer den weißen – müssen das sogenannte Urachiro aufweisen.
Hierbei handelt es sich um weißliches Fell, das an den folgenden Köperpartien vorhanden sein muss:
- Am Bauch
- An der Rute
- An den Backen
- An den Fängen
- An der Kieferunterseite
- An der Gliedmaßen-Innenseite
Augenfarben
Die mandelförmigen und mittelgroßen Augen sind beim Akita Inu immer braun. Eine Besonderheit ist, dass sie von schwarzen Lidrändern umgeben sind.
Diese verleihen dieser Fellnase einen fast geschminkten Eindruck – mit dem gewissermaßen perfekten Lidstrich.
Größe & Gewicht
Der Akita Inu gehört zu den großen Hunderassen. Hier kann ein Rüde eine Schulterhöhe von bis zu 71 Zentimeter erreichen, und das bei einem Gewicht von bis zu 59 Kilogramm.
Ein Akita Inu-Weibchen ist ein wenig kleiner und leichter. Es kann eine Schulterhöhe von bis zu 66 Zentimetern erreichen, das Gewicht sollte 45 Kilogramm nicht überschreiten.
Geschichte & Herkunft des Akita Inu
Der Akita Inu kommt ursprünglich aus dem Land der aufgehenden Sonne, nämlich aus Japan. Hier ist diese Fellnase die Nationalrasse.
Da der Akita Inu eine solch große Bedeutung für Japan hat, ist er bis heute eine sehr urtümliche Rasse geblieben.
Zwar gab es auch hier in der Vergangenheit Einkreuzungen – unter anderem mit dem Chow-Chow, japanischen Schlittenhunden sowie dem Kishu Inu – Züchtungen mit dem Deutschen Schäferhund wurden dagegen abgelehnt.
Denn beim Akita Inu sollte gewissermaßen ein asiatischer Genpool erhalten bleiben. Zudem sollte durch die Kreuzungen mit den oben genannten Rassen erreicht werden, dass der heutige Akita Inu dem ursprünglichen Hund am ähnlichsten ist.
Übrigens lassen sich die ersten Akita Inus bis auf 5.000 Jahre zurückdatieren. Das geht unter anderem aus Darstellungen auf Tongefäßen hervor.
Tatsächlich haben Forscher inzwischen sogar herausgefunden, dass der Akita Inu der nächste Verwandte des Wolfes ist.
Und zwar aus genetischer Sicht. Diesen Status teilt er sich unter anderem mit dem Shar Pei und dem Chow-Chow.
Und weil diese Rasse den Japanern ihr Ein und Alles ist, wurde der Akita Inu im Jahr 1931 zum Naturdenkmal erklärt.
Schon gewusst?
Bei fast allen Züchtern steht heute im Vordergrund, die ursprüngliche Rasse zu erhalten. Um das zu schaffen, arbeiten diese eng mit Forschern und Wissenschaftlern zusammen. So sollen zum einen die „Original-Merkmale“ dieser Rasse erhalten bleiben.
Zum anderen wird so versucht, genetisch bedingte Krankheiten und auch den ein oder anderen weniger schönen Wesenszug zu vermeiden.
Seit dem Jahr 1964 ist der Akita Inu von der FCI, der Fédération Cynologique Internationale, als eigenständige Rasse anerkannt und eingetragen.
Wesen & Charakter des Akita Inu
Der Akita Inu gilt als sehr ruhiger und ausgeglichener Hund, der mit Jubel und Trubel nicht allzu viel anfangen kann.
Das heißt aber nicht, dass er nicht auch als Familienhund geeignet wäre – denn seine Menschen liebt der Akita Inu über alles.
Zudem zeichnet er sich durch seine Unabhängigkeit und Eigenständigkeit aus. Unterwürfigkeit ist für den sanften Riesen ein Fremdwort.
Fremden gegenüber tritt er gleichgültig entgegen.
Bitte beachte, solltest Du Kinder haben: „Seine“ Kinder liebt dieser Hund. Ein wenig anders kann es sich aber mit fremden Kindern verhalten, mit denen diese Fellnase nicht automatisch gut klarkommt.
Tatsächlich ist der Akita Inu sehr menschenbezogen und pflegt eine enge Bindung zu seiner Bezugsperson, alleine lassen ist bei ihm keine wirklich gute Idee.
Denn ist das der Fall, kommt sein stures Wesen zum Vorschein. Und der Hund sucht sich dann auch gerne Dinge aus, mit denen er sich beschäftigen kann.
Und vielleicht hast Du schon einmal gehört, dass zu diesen unter anderem Deine Schuhe und Dein Mobiliar gehören können.
Allerdings wird davon ausgegangen, dass dieses Verhalten bei dieser Rasse eher selten auftritt.
In seinem eigenen Zuhause verhält sich der Akita ruhig und neigt nicht gerade zum Bellen.
Darüber hinaus gilt diese Rasse als sehr treu und loyal sowie tapfer und intelligent. Zudem ist sie sehr aktiv, was sich auf den nun folgenden Punkt, die Haltung und die Erziehung, auswirkt.
Haltung & Erziehung
Aussehen, Wesen und Charakter sind nur einige Dinge, die Dich als neuen Mitbewohner des japanischen Hundes interessieren.
Aber wirken sich sein Temperament und sein Charakter vielleicht auch auf die Haltung und die Erziehung aus? Das findest Du nun heraus.
Haltung
Der Akita Inu zählt zu den großen Hunderassen. Und das heißt natürlich, dass er jede Menge Platz braucht, eine kleine Stadtwohnung also nicht das geeignete Zuhause für ihn darstellt.
Am wohlsten fühlt er sich in der freien Natur, wo er ausgiebig unterwegs sein und entdecken kann.
Idealerweise planst Du für Deinen neuen Mitbewohner täglich 3 Gassigeh-Einheiten ein. Diese sollten zwischen 1,5 und 2 Stunden lang sein.
Erziehung
Der Akita Inu ist ein sehr treuer und loyaler Hund. Damit er diese Charaktereigenschaften aber auch ausleben kann, braucht er bereits im Welpen-Alter eine konsequente und geduldige Erziehung.
Dazu gehört sogar auch, dass Du als neues Alphatier seinen Dickschädel tolerieren kannst, ihm dabei gleichzeitig aber auch seine Grenzen aufzeigst.
Versteht er, was er darf und was nicht, hast Du für die nächsten Jahre einen wirklich sehr treuen Begleiter an Deiner Seite.
Gesundheit & Pflege
Die Gesundheit und die Pflege, die Dein Akita Inu benötigt, gehören zu den weiteren und wichtigen Faktoren, die in Deine Entscheidung miteinfließen müssen.
Fellpflege & allgemeine Pflege
Bezüglich der Fellpflege handelt es sich beim Akita Inu um einen sehr pflegeleichten Gesellen.
Wie bei einigen anderen Rassen auch, hat der Akita Inu nämlich ein selbstreinigendes Fell. Es reicht hier völlig aus, wenn Du dieses einmal pro Woche gründlich durchbürstest.
Ein wenig anders sieht es aber in Zeiten des Fellwechsels aus. Dieser findet zweimal im Jahr statt und bedeutet: Tägliches und natürlich gründliches Bürsten sind dann ein Muss.
Gesundheit
Beim Akita Inu handelt es sich um eine Ursprungs-Rasse. Wenn Du so willst, haben diese Rassen gegenüber beispielsweise Mode-Zuchten einen Vorteil:
Sie haben eine sehr robuste Gesundheit und demnach hier fast keine Probleme.
Dennoch solltest Du natürlich darauf achten, dass Deine Fellnase aus einer seriösen Zucht stammt.
Denn es gibt durchaus einige Erbkrankheiten, die aber selbstverständlich nicht auftreten müssen:
- Haar- und Hauterkrankungen, zum Beispiel Sebadenitis
- Progressive Retina-Atrophie/PRA
- Hüftgelenksdysplasie/HD
- Autoimmunstörungen
Es kann also sinnvoll sein, wenn Du für Deinen Akita Inu eine Hunde-Krankenversicherung abschließt.
Diese kostet Dich nur wenige Euro pro Monat, übernimmt dafür aber die deutlich höheren Tierarztkosten.
Lebenserwartung
Darf sich der Akita Inu über unter anderem eine artgerechte Haltung mit ausreichend Beschäftigung sowie eine auf ihn zugeschnittene Ernährung freuen, kann er ein Alter von 10 bis 14 Jahren erreichen.
Passt der Akita Inu zu mir?
Wie Du nun weißt, handelt es sich beim Akita Inu um eine besondere Hunderasse, die mit einigen Ansprüchen „ausgestattet“ ist.
Diese beziehen sich unter anderem auf die Haltung und die tägliche Bewegung und Beschäftigung.
Darüber hinaus handelt es sich um einen sehr großen und starken Hund, der unter Umständen deutlich mehr wiegt, als Du selber.
Das heißt für Dich: Diese Rasse ist nur dann für Dich geeignet, wenn Du sowohl körperlich als auch geistig stark genug für diesen Hund bist.
Und darüber hinaus ausreichend Platz, Zeit und Auslauf für diese Fellnase bieten kannst.
Als Familienhund kann der Akita Inu geeignet sein. Allerdings reicht es ihm auch völlig aus, wenn er mit Singles oder einem Paar zusammenlebt.
Hauptsache, seine Menschen lieben ihn und wissen, wie sie mit ihm umzugehen haben.
Fun-Facts zum Akita Inu
Nach all den wichtigen Informationen, die Du brauchst, wenn Du mit einem Akita Inu zusammenleben willst, gibt es nun noch einige Fun Facts zu dieser wunderschönen Rasse.
Wie Du nun weißt, ist der Akita Inu seit 1931 das japanische Naturdenkmal. Und das hieß in der Folge auch, dass bis zum Jahr 1945 kein einziger Akita Inu das Land verlassen durfte.
Der Akita Inu Hachikō ist in Japan eine Legende. Er war einer der treuesten Hunde der Welt – neben dem Greyfriar’s Bobby in Edinburgh.
Hachikō brachte in den 1920er Jahren seinen Papa jeden Tag zum Bahnhof Shibuya in Tokio. Und von dort holte er ihn auch jeden Abend wieder ab. Und das über ganze 10 Jahre lang.
Und weil dieser Hund eine Legende ist, hier ein weiterer Fun Fact zu Hachikō: Im Jahr 2009 wurde ihm ein gleichnamiger Hollywood-Film gewidmet, mit Richard Gere in der Hauptrolle.
Dem Akita Inu ist ein ganzes Museum gewidmet, das Akita Dog Museum in Odate.
Leider kein Fun Fact, aber Fakt: Bis heute wird der Akita Inu für Hundekämpfe eingesetzt.
Und das ist nicht nur schlimm und ungeheuerlich – es steht auch in direktem Widerspruch zu dem Status, den dieser Hund in Japan eigentlich genießt.
Bis ins 17. Jahrhundert durfte nur der japanische Adel diese Rasse züchten und besitzen.
Versicherungen mögen den Akita Inu nicht. Warum? Er ist ihnen zu loyal und sie haben Angst, dass diese Treue in Aggressivität umschlägt. Zwar versichern sie ihn – berechnen dafür aber teilweise deutlich höhere Beiträge.
Der Akita Inu ist in puncto Pflege wie eine Katze – und putzt sich tatsächlich selber und ausgiebig!
Lebst Du schon mit einem Akita Inu zusammen? Dann hast Du doch garantiert noch die ein oder andere Geschichte, mit der Du unsere Fun Facts ergänzen kannst, oder?
Wir freuen uns, wenn Du diese in den Kommentaren mit uns teilst 😊
5 Kommentare zu „Japanischer Akita (Akita Inu): Wesen, Charakter & Farben“
Ich bin Besitzer eines Amer. Akita Rüden und kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Hier werden zwei eigenständige Rassen zusammengeworfen.
Keinerlei fundierte Informationen. Wer hat da recherchiert? Eine Hilfestellung meinerseits – nur mal kurz auf der Seite des VdH vorbeischauen und aha – man erhält Informationen über das Wesen und darüber, was diese Rassen für ein entspanntes zusammen leben Mensch-Hund wirklich benötigen.
Hallo
Ich bin Besitzer von Akita Inu und American Akita.
Leider ist dieser Beitrag stark fehlerhaft.
Auf ein paar Fotos sind American Akitas zu sehen.
Viele Daten sind gemischt mit denen vom American Akita.
Der American Akita ist eine eigenständige Rasse.
Dieser Beitrag ist eine Schande für beide Rassen.
Bitte um vernünftige Aufarbeitung.
MfG
Hallo,
zum Thema fun fact Hachiko:
Das eigentlich besondere ist, das Hachiko, ein japanischer Akita, jeden Tag stets zur selben Zeit sein Herrchen, einen Universitäts-Professor, vom Bahnhof abholte. Eines Tages im Mai 1925 jedoch wartete Hachiko vergebens – der Professor verstarb plötzlich und kam nicht mehr nach Hause.
Dennoch kehrte der Hund weiterhin Tag für Tag zum Bahnhof zurück und wartete vergebens auf sein
Herrchen. Als Anerkennung dieser unerschütterlichen Treue wurde noch zu Hachikos Lebzeiten im April 1934 eine Bronzestatue auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet.
Im März 1935 starb Hachiko.
Hallo
Eins muss ich echt mal los werden, wenn ihr schon über den Akita Inu schreibt dann setzt auch die richtigen Bilder dazu ein.
Diese Bilder von euch sind Amerkin Akitas und kein Akita Inu. Ich besitze eine Inu Hündin und sie hat eine ganz besondere Farbe nämlich Brindel .
Freundliche Grüße
Marianne Akbas
Das meiste stimmt, nur bei den Bildern sind American Akita dabei und die sind eine eigene FCI Rasse und haben auch komplett eigene Charakterzüge, die der Inu nicht hat, der inzwischen übrigens nur mehr Japanischer Akita heißt, da Inu nur Hund heißt. Wir haben übrigens beide Rassen und Chows.