Dem Alabai kann man seine große Kraft auf den ersten Blick ansehen. Auch im Kiefer dieses Hundes aus Russland steckt einiges an Power.
Welche Beißkraft hat der Alabai? Das erfährst du in diesem Beitrag.
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ToggleWie hoch ist die Beißkraft des Alabai?
Der Alabai, der auch als Mittelasiatischer Schäferhund oder Zentralasiatischer Owtscharka bekannt ist, hat eine Beißkraft von 500 bis 650 PSI.
Die Abkürzung PSI steht für “pounds per square inch”. Das bedeutet: Ein Alabai kann beim Zubeißen umgerechnet einen Druck von 227 bis 295 Kilogramm pro Quadratzoll ausüben.
💡Interessant
Wir Menschen sind im Vergleich zum Alabai ziemlich schwache Beißer. Unsere Beißkraft liegt bei verhältnismäßig geringen 120 bis 160 PSI oder 54 bis 73 Kilogramm pro Quadratzoll.
Welche Faktoren beeinflussen die Beißkraft des Alabai?
Die Beißkraft des Alabai wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Dazu gehören vor allem:
- Form und Größe des Schädels und Kiefers und der sich daraus ergebende Beißwinkel
- Kraft der Kaumuskulatur
- Festigkeit der Verankerung der Zähne im Kiefer
- Geschlecht
- Alter
- Gesundheitszustand
Diese Faktoren sind zu einem Großteil genetisch vorgegeben. Doch auch im Laufe des Lebens erworbene Eigenschaften können eine Rolle für die Beißkraft des Alabai spielen.
Das betrifft vor allem die Kaumuskulatur, deren Kraft durch die Ernährung beeinflusst werden kann.
Ein Alabai, der nur weiches Nassfutter frisst und zudem kein Kauspielzeug zur Verfügung hat, wird sehr wahrscheinlich eine unterdurchschnittliche Kraft in der Kaumuskulatur haben.
Mit welchen Techniken kann man die Beißkraft des Alabai messen?
Es gibt verschiedene Arten, die Beißkraft des Alabai und anderer Hunde zu messen.
Es wurden zum Beispiel Tests an sedierten Hunden durchgeführt, deren Kaumuskulatur auf elektrische Impulse reagierte.
Die bei dieser Methode gemessene Beißkraft entspricht allerdings nicht zwingend der Kraft, mit der ein Hund tatsächlich zubeißt.
Bei anderen Methoden erfolgt die Messung mithilfe von Implantaten im Kiefer des Hundes oder mithilfe von Beißhülsen, die mit Tierhaut umwickelt wurden.
Bei letzterer Methode ist laut der Studie Bite Forces and Their Measurement in Dogs and Cats „der entscheidende Faktor für die Beißkraft die Begeisterung, mit der ein Hund auf dem in der Beißhülse eingewickelten Sensor kaut“.
Bei einer weiteren Methode wird die Beißkraft gar nicht gemessen, sondern anhand der Struktur des Kiefers und Schädels einfach berechnet.
Die Ergebnisse hängen von der Mess- oder Berechnungsmethode ab. Deshalb gibt es auch verschiedene Rankings für die stärkste Beißkraft von Hunden nach Rasse.
💡Interessant
Als gesichert gilt, dass kein Hund den türkischen Kangal an Beißkraft übertrifft. Für die auch in Deutschland zum Schutz von Schafen eingesetzte Rasse wird meist eine maximale Beißkraft im Bereich von 743 PSI oder 337 Kilogramm pro Quadratzoll angegeben.
Welche Rolle spielt die Beißkraft des Alabai als Herdenschutzhund?
Historisch betrachtet war eine hohe Beißkraft für den Alabai überlebenswichtig.
In seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Zentralasien musste er sich in seinem rauen Leben als Hirtenhund gegen Raubtiere wie Wölfe und sogar Bären zur Wehr setzen können.
Diese harten Anforderungen erklären nicht nur seine hohe Beißkraft, sondern auch seinen sehr kräftigen Körperbau, die Größe und das unerschütterliche Temperament dieser eindrucksvollen Hunde.
Auch heute erfüllt die Rasse ihre Aufgabe als Herdenschutzhund in Zentralasien und Russland. Dabei kommt dem Alabai nach wie vor seine Beißkraft zugute.
💡Interessant
Der Alabai gehört nicht zu den überzüchteten Hunderassen. Seine urwüchsige Natur macht sich auch bei der für einen so großen Hund sehr hohen Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren bemerkbar.
Besitzt du einen Alabai und hast eine spannende Erfahrung mit seiner Beißkraft gemacht, zum Beispiel beim Durchbeißen von Kauknochen oder Holz? Erzähle uns gerne davon in den Kommentaren!