Der Barsoi – auch Psovaja Borzaja, Barzaia, Barsoi oder russischer Wolfshund genannt – ist ein russischer Windhund der Extraklasse.
Diese Hunderasse ist wirklich außergewöhnlich und wir verraten dir, warum!
Unser heutiger Artikel handelt vom Aussehen, Wesen und Charakter, Lebenserwartung, Temperament und möglichen Problemen und Krankheiten des Barsois.
Inhaltsverzeichnis
ToggleBarsoi Steckbrief
Einen kurzen Überblick verschafft dir unser Steckbrief über den russischen Barsoi.
Größe | Männlich: bis 80 cm, weiblich: bis 75 cm |
Gewicht | Männlich: 34 bis 47 kg, weiblich: 25 bis 40 kg |
Farben | rein weiß oder weiß mit roten, grauen, blauen, schwarzen oder gestromten Platten oder einfarbig ummantelt |
Lebenserwartung | 7 bis 10 Jahre |
Herkunft | Russland, Belarus |
Charakter/Temperament | Intelligent, eigenständig, sanft, sensibel, würdevoll, ruhig, respektvoll |
FCI-Gruppe | Gruppe 10: Windhunde, Sektion 1: Langhaarige oder befederte Windhunde |
Aussehen
Der Barsoi ist ein großer, eleganter, langbeiniger und gut proportionierter Hund.
Sein Erscheinungsbild ist einzigartig, anmutig und edel – den besonderen Ausdruck verleiht ihm unter anderem das lange, seidige Fell in verschiedensten Farben.
Farbschläge beim russischen Wolfshund reichen von reinweiß über weiß mit roten, grauen, blauen, schwarzen oder gestromten Platten bis hin zu einfarbig gemantelt.
Der Kopf ist lang und schmal mit feinen Rosenöhrchen. Der Rücken ist leicht gebogen, die Brust windhundtypisch tief.
Barsoi Rüden können eine Schulterhöhe von bis zu 80 Zentimetern erreichen, Hündinnen schaffen stolze 75 cm Körpergröße. Das Gewicht liegt zwischen 25 und 47 Kilogramm.
Geschichte & Herkunft des Barsois
Die Namensherkunft des Barsoi leitet sich vom russischen “borsy” ab, was “Windhund” bedeutet.
Man sagt, umgangssprachlich stünde “Psovaja Borzaja“ für die Bedeutung schnell und flink. Zutreffend für einen athletischen Windhund wie diesen.
Bis 1914 galt der Barsoi als Nationalhund der Russen und wurde fast ausschließlich in seinem Heimatland gezüchtet.
Ende des 19. Jahrhunderts begann die Zucht des russischen Wolfshundes auch in England und es kristallisierte sich ein einheitlicher Rassestandard heraus.
Früher wurde der majestätische Windhund für die Hetzjagd auf Großwild, Füchse, Wölfe und Hasen eingesetzt.
Schon gewusst?
Windhunde sind Sichtjäger.
Mit der Nase am Boden wirst du den Barsoi, anders als typische Jagdhunderassen, eher nicht sehen. Das erleichtert das Anti-Jagd-Training immerhin ein bisschen.
Wesen & Charakter des Barsois
Man sagt, der Barsoi habe zwei Gesichter. Damit gemeint ist die stoische Gelassenheit und Gemütlichkeit auf der einen Seite und die unbändige Power auf der anderen.
Der russische Windhund kann durchaus als Familienhund gehalten werden und schließt sich seinen Menschen bereitwillig an.
Seinen eigenen Kopf wird er jedoch immer behalten und diesen – wenn ihm danach ist – auch durchsetzen.
Er gilt als freundlich und aufgeschlossen, zuverlässig und treu mit hohem Temperament.
Wichtig ist, wie bei allen Hunden, eine gute Sozialisierung, damit der junge Barsoi sich zu einem ausgeglichenen Hund entwickeln kann, der für alle Situationen gewappnet ist.
Haltung & Erziehung
Der Barsoi ist ein anhänglicher und treuer Wegbegleiter. Er liebt das Zusammensein mit seinen Menschen und pflegt engen Kontakt zu ihnen.
Damit du diesen Hund zeitweise alleine lassen kannst, solltest du kontinuierlich schon im Junghundalter daran arbeiten.
Für eine Zwingerhaltung kommt der sensible Russe auf keinen Fall infrage, das würde seine zarte Seele nicht verkraften.
Da es sich beim Barsoi um einen großen und bewegungsfreudigen Hund handelt, bevorzugt er ein Haus mit großzügigem Garten.
Hinzu kommen täglich ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, welche der aufmerksame Windhund meistens an der Leine genießen muss.
Problem: Mit ihm den Rückruf zu trainieren klappt zwar in der Regel gut – erspäht er Beute am Horizont, kannst du aber so schnell rufen wie du willst, deine Stimme wird ihn eher nicht mehr einholen können.
Gut zu Wissen:
Generell empfehlen wir dir bei der Haltung von Windhunden, ein eingezäuntes Grundstück zur Verfügung zu haben.
Die blitzschnellen Jäger brauchen die Möglichkeit, in einem geschützten Gebiet auch mal ordentlich Gas geben zu können.
Gesundheit & Pflege
Glück gehabt, das Fell des Barsois ist größtenteils selbstreinigend!
(Ja, es gibt selbstreinigendes und eher schmutz-anziehendes Fell bei Hunden!)
Dennoch bedarf seine Haarpracht regelmäßige Pflege.
Mindestens 1x wöchentlich solltest du das lange Fell vorsichtig kämmen. Nach jedem Spaziergang darfst du es auf hängengebliebene Äste, Kletten und Co. untersuchen und diese entfernen.
Zur Pflege des Barsois gehört auch das regelmäßige Schneiden der Krallen sowie das Untersuchen von Augen, Ohren und Zähnen auf Entzündungen.
Wie viele große Hunderassen hat auch der Barsoi eine Neigung zur Magendrehung.
Es ist demnach sehr wichtig, dass er nach dem Fressen ausreichend Pause zur Verdauung hat und nicht unmittelbar danach rennt oder spielt!
Weitere Krankheiten: Einige Barsois haben außerdem den MDR1-Defekt.
Aufgrund seiner Größe ist die Lebenserwartung des Barsois recht gering.
Du darfst dich immerhin auf 7 – 10 tolle Jahre mit diesem atemberaubenden Windhund freuen!
Passt der Barsoi zu mir?
Na, wer bist denn du?
Bist du ein sportlich-aktiver Mensch, selbst ein Frischluftfanatiker, gerne mit dem Rad unterwegs oder häufiger am Joggen?
Würdest du dich als feinfühligen, aber durchaus durchsetzungsfähigen Menschen beschreiben?
Dann könnte der Barsoi für dich infrage kommen!
Couch-Potatoes oder Menschen, die eher dem Typ Holzfäller entsprechen, dürfen sich gerne über andere Hunderassen informieren.
Bist du bereit, täglich mit deinem Barsoi durch die Landschaft zu streichen und ihm die Möglichkeit zu geben, an Rennen und/ oder Coursings teilzunehmen?
Du musst deinen Russen zwar nicht auf die Rennbahn schicken, vielen Windhunden gefällt diese Sportart allerdings sehr!
Der Barsoi kann gut als Familienhund gehalten werden.
Für absolute Hundeanfänger könnte sein zwiespältiger Charakter etwas zu herausfordernd sein – das liegt aber auch an deinem eigenen Naturell und der Bereitschaft, dich mit dieser extravaganten Hunderasse auseinanderzusetzen!
Fun-Facts zum Barsoi
Guten Freunden schenkt er ein Lächeln: Der Barsoi ist bekannt dafür, Zähne zu zeigen.
Jedoch nicht aus Aggression, sondern dann, wenn er sich besonders freut.
Das Dalmatiner-Lachen ist dir vielleicht bekannt und genau so setzt auch der charmante Barsoi seine Zähne ein.
4 Kommentare zu „Der Barsoi im Rassen-Porträt (Mit Bildern & Infos)“
Der Barsoi darf nie eine Blaue Farbe haben!
Wir sind seit 40 Jahren glückliche Barsoi Halter und finden Ihr Rasseportrait sehr passend beschrieben. Mit der Erziehung klappt es auch wunderbar, wir verstehen sofort, wann er wovon naschen will und wann er rein oder raus gehen will. Mit anderen Worten ,ein Buttler ist für ihn die absolute Selbstverständlichkeit. 😉
Rudi + Herta
Danke, sie machen mit ihren Darstellungen und Erklärungen sehr gute Arbeit. Wir selbst haben bisher 2 Whippets gehabt und einen Dritten, der jetzt 9 Jahre alt wird. Er erfreut uns jeden Tag.
Machen Sie so weiter.
Mit freundlichen Grüßen aus Trier,
Ewald
Guten Tag,
Das ist ja sehr interessant, denn es beschreibt meine Sinny sehr treffend. Sie ist eine Straßenhündin aus Primorsko am Schwarzen Meer. Sie ist eine Barsoi Mix Dame und ein volles Familienmitglied, macht keinerlei Probleme, und freut sich an Ihrem Fensterplatz.
Nur wenn es regnet, ist es ratsam Sie in einen Ganzkörper Schutzoverall zu stecken.