Ist der Continental Bulldog ein Listenhund oder “Kampfhund”?

continental bulldog listenhund
Quelle: Canva

Der Continental Bulldog ist eine sehr junge Hunderasse. Die Zulassung durch den Hundezüchter-Dachverband FCI erfolgte erst im Jahr 2022. 

Doch wie sieht es mit der Gefährlichkeit der Rasse aus? Gilt der Continental Bulldog in Deutschland als Listenhund?

In diesem Ratgeber findest du die Antwort sowie weitere spannende Informationen zum Continental Bulldog.


Ist der Continental Bulldog in Deutschland ein Listenhund?

Ist der Continental Bulldog in Deutschland ein Listenhund?

Der Continental Bulldog ist kein Listenhund – weder in NRW noch in Hessen oder einem anderen deutschen Bundesland. 

Dasselbe gilt auch für die anderen Länder im DACH-Raum, also Österreich und die Schweiz.

Insofern lässt sich die Frage, ob der Continental Bulldog ein Listenhund ist, mit einem klaren „Nein“ beantworten.

Wie sinnvoll sind Rasselisten?

Ob die Erstellung von Rasselisten für die Beurteilung der Gefährlichkeit von Hunden überhaupt sinnvoll ist, gilt unter Wissenschaftlern als umstritten. 

Es gibt eine Reihe von Studien, die einen statistisch relevanten Zusammenhang zwischen bestimmten Rassen und aggressivem Verhalten infrage stellen. 

Schon 2005 untersuchte die Tierärztliche Hochschule Hannover in einer groß angelegten Studie das Verhalten von Hunderassen, die – anders als der Continental Bulldog – als Listenhunde in NRW, Hessen oder mindestens einem anderen deutschen Bundesland gelten.

„96 bis 98 Prozent der untersuchten American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbullterrier, Dobermänner oder Rottweiler verhielten sich durchgängig nicht angriffslustig“, fasst „Der Standard“ das Ergebnis der Studie zusammen

Wenn ein Hund im Gegensatz zum Continental Bulldog ein Listenhund ist, macht ihn das also noch lange nicht zu einem aggressiven oder beißwütigen Hund.

💡 Gut zu wissen

In den Rassestandards der FCI gilt die Aggressivität eines Hundes immer als disqualifizierender Fehler. Das heißt: Seriöse Züchter verwenden aggressive Hunde grundsätzlich nicht für die Zucht – egal, welcher Rasse die Tiere angehören.

Ist der Continental Bulldog ein „Kampfhund“?

Ein „Kampfhund“ im Sinne eines Hundes, der für Hundekämpfe gezüchtet oder eingesetzt wird, ist der Continental Bulldog ebenfalls nicht. 

Als die Züchtung Anfang des 21. Jahrhunderts in der Schweiz begann, waren Hundekämpfe dort glücklicherweise längst verboten. 

Eine traurige Historie als „Kampfhund“ hat aber die Englische Bulldogge, von der der Continental Bulldog vor allem abstammt. 

Sie verdankt den Namensbestandteil „Bull“ der Tatsache, dass sie in Großbritannien in früheren Jahrhunderten in blutigen Kämpfen gegen Bullen eingesetzt wurde. 

Die Praxis dieses sogenannten Bullbaiting sagt aber ebenso wie organisierte Hundekämpfe mehr über menschliche Grausamkeit aus als über die Eigenschaften der Vorfahren des Continental Bulldog. 

Bereits im Jahr 1835 wurden in Großbritannien alle Arten von Tierkämpfen verboten. Sie finden aber bis heute leider immer noch illegal statt.


Sind Continental Bulldogs gefährlich?

Sind Continental Bulldogs gefährlich?

Der Continental Bulldog ist freundlich, selbstsicher und dabei aufmerksam und nicht aggressiv. Auch als Familienhunde sind Continental Bulldogs gut geeignet. 

Sie sind ausgesprochen gesellig und fühlen sich am wohlsten, wenn sie mit anderen Hunden oder Menschen zusammen sein können. 

Auch das Zusammenleben mit Kindern funktioniert gut. Von der Rasse geht bei guter Sozialisation also keine größere Gefahr aus als von irgendeiner anderen Hunderasse.


Was muss ich bei der Haltung eines Continental Bulldog beachten?

Was muss ich bei der Haltung eines Continental Bulldog beachten?

Da der Continental Bulldog kein Listenhund ist, gibt es auch keine besonderen gesetzlichen Auflagen, die nicht für alle Hunde gelten.

Dies sind einige eigentlich selbstverständliche Anforderungen, die der Gesetzgeber zum Schutz des Tierwohls an alle Hundehalter stellt:

  • jeden Tag genügend Auslauf
  • keine Anbindehaltung
  • keine Haltung in Räumen ohne Einfall von natürlichem Tageslicht
  • Pflicht, für die Pflege und Gesundheit des Hundes Sorge zu tragen

Erziehung des Continental Bulldogs

Auch wenn der Continental Bulldog kein Listenhund ist, muss man seine Erziehung ernst nehmen. Sie gestaltet sich aber im Allgemeinen unproblematisch. 

Die Erziehung sollte vertrauensbasiert und mit einem Fokus auf positive Verstärkung erfolgen. 

Wenn man einem Continental Bulldog allzu schroff fordernd mit Kommandos gegenübertritt, zeigt er sich von seiner sturen Seite. Dann kann es zu Problemen kommen. 

Inkonsequent darf man bei der Erziehung von Continental Bulldogs allerdings nicht sein. Die Hunde testen sonst gerne die Grenzen des Erlaubten aus.

Weitere Aspekte zur Haltung von Continental Bulldogs

Man sieht es der stämmigen Fellnase nicht auf den ersten Blick an, doch der Continental Bulldog ist durchaus ein bewegungsfreudiger Hund

Die Wohnungshaltung ist für aktive Menschen, die gerne länger mit ihrem Hund rausgehen, zwar möglich. Wenn der Hund einen Garten zur Verfügung hat, ist das aber weitaus besser. 

Mit Hunden anderer Rassen kommen gut sozialisierte Bulldogs in der Regel gut aus. 

Bei der Fütterung sollte man darauf achten, die angemessenen Portionsgrößen nicht zu überschreiten. 

Continental Bulldogs sind Leckermäuler und zeigen eine gewisse Neigung zum Übergewicht.

Bist du der Besitzer eines Continental Bulldog? Erzähle uns gerne in den Kommentaren von deinen Erfahrungen!

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