HD beim Hund: 3 typische erste Anzeichen & Krankheitsverlauf

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Quelle: Canva

Die Abkürzung HD steht für Hüftdysplasie. Dabei handelt es sich um eine knöcherne Fehlentwicklung der Hüfte.

Erste Anzeichen von HD beim Hund sind häufig schon früh erkennbar.

Wir haben alle relevanten Informationen darüber gesammelt, welche Anzeichen bei jungen und älteren Hunden typisch sind und wie der Krankheitsverlauf üblicherweise aussieht.

Auch erfährst du in diesem Beitrag, wie HD behandelbar ist und worauf du im Umgang mit einem erkrankten Hund achten solltest. 


Was sind die ersten Anzeichen von HD bei einem Hund?

Erste Anzeichen von HD beim Hund können ein untypisches Gangbild, Schonhaltungen und bestimmte Verhaltensauffälligkeiten umfassen.

Sie können sich bei jungen und älteren Hunden unterscheiden.

Wie äußern sich die ersten Anzeichen von HD bei einem älteren Hund?

Bei älteren Hunde sind typische Symptome eine zunehmende Bewegungsunlust, Schmerzen und Auffälligkeiten an der Hinterhand.

Zunehmende Bewegungsunlust

Zu den Ursachen für eine Bewegungsunlust durch HD zählen vor allem Schmerzen, Verlust des Gleichgewichts an der Hinterhand und mangelnde Kraft, die auch auf einer schnelleren Ermüdung beruht.

Schmerzen

Schmerzen entstehen bei einer Hüftdysplasie durch eine Funktionsstörung und spätere Abnutzungserscheinungen von Hüftkopf und Hüftpfanne.

Es kommt zu Reibungen, Rotationsblockaden und Entzündungen, die die Schmerzen deutlich erhöhen können.

Schmerzen sind neben der Bewegungsunlust an diesen typischen Verhaltensauffälligkeiten zu bemerken:

  • Der Hund jault oder heult auf. Bei extremen Schmerzen ist auch ein Schmerzbellen möglich.
  • Er leckt sich am Hüftbereich und ist dort gegebenenfalls berührungsempfindlich.
  • Er hechelt auffallend viel und lange, meist in Kombination mit vermehrter Speichelbildung.
  • Er zittert bei stärkeren bis starken Schmerzen.
  • Er wirkt lustlos und lässt sich nicht zum Bewegen animieren.
  • Er zieht sich häufig zurück und schläft viel.
  • Er sucht länger nach einer geeigneten Liegeposition.
  • Es ist eine erhöhte Reizbarkeit bis hin zu aggressivem Verhalten möglich.

Auffälligkeiten an der Hinterhand

Spätestens dann, wenn du erste Anzeichen von HD bei deinem Hund erkennst, die sich auf folgende Auffälligkeiten an der Hinterhand beziehen, besteht die Möglichkeit einer Erkrankung:

  • Instabile Hinterhand, als wenn der Hund bei einem Windstoß umfallen könnte
  • Lahmen, vor allem nach längerer Bewegung, oder Nachziehen eines Beins
  • Muskulaturverlust an der Hinterhand
  • Kurze Schritte der Hinterbeine
  • „Schaukeln“ mit der Hüfte beim Gehen
  • X-Beinstellung mit nach außen gedrehten Zehen
  • Hörbare Gelenkgeräuschen (Reiben, Rascheln)

Was sind die ersten Anzeichen von HD bei einem jungen Hund?

Ab einem Alter von circa zwölf Wochen sind erste Anzeichen von HD beim Hund durch ein auffallendes Hoppeln beim Laufen und einem Watscheln beim Gehen erkennbar.

Das Hoppeln erinnert an das Gangbild von Kaninchen. Der Welpe drückt sich beim Laufen mit beiden Hinterbeinen ungefähr zeitgleich ab, statt eine aufeinander folgende Schrittfolge zu zeigen.

Der watschelnden Gang beruht auf einer instabilen Hinterhand, was oftmals auch als „Powackeln“ wahrgenommen wird.

Ein betroffener Welpe läuft für eine bessere Balance in der Regel breitbeiniger als ein gesunder Hund ohne HD.

Zudem können die Symptome eine Bewegungsunlust umfassen.

Der Welpe besitzt zwar einen natürlichen Spieldrang, aber je nach Schwere der Fehlbildung hält er sich auffallend zurück oder stoppt sein Spielvorhaben abrupt.

Gleiches ist auch beim Laufen zu bemerken, wenn er lospreschen möchte, aber nach wenigen Schritten stehen bleibt.


Welche Einschränkungen hat ein Hund mit HD?

Welche Einschränkungen hat ein Hund mit HD?

Erste Anzeichen von HD können beim Hund bereits deutliche Einschränkungen im Alltag mit sich bringen, wie Probleme beim Aufstehen, Spazierengehen, Treppensteigen und beim allgemeinen Tatendrang.

Überall, wo die Hinterhand Kraft aufbringen muss und belastet wird und wo Energie und Ausdauer gefragt sind, werden betroffene Hunde durch Schmerzen und den Abrieb der Hüftknochen/-knorpel zunehmend eingeschränkt.


Wie ist der Krankheitsverlauf von HD beim Hund?

Der Krankheitsverlauf ist unterschiedlich und abhängig von verschiedenen Faktoren, beginnt aber meist mit einer leichten Bewegungseinschränkung mit gelegentlichen Schmerzen.

Im Verlauf der Krankheit kann sich dies bis zur gänzlichen Steifheit mit dauerhaften Schmerzen und der Notwendigkeit des Einschläferns erstrecken.

Anfangsstadium

Das Anfangsstadium zeigt sich durch erste Anzeichen von HD, bei denen der Hund nur über leichte Einschränkungen verfügt.

Schmerzen hat er maximal bei bestimmten Bewegungen.

Mittleres Stadium

Erste Anzeichen von HD werden beim Hund schlimmer, und folgende Krankheitsmerkmale kommen hinzu:

  • Der Hund liegt mehr, als dass er sich bewegt.
  • Er kann schlecht aufstehen und stöhnt oder jault dabei mitunter.
  • Er macht kürzere Schritte mit den Hinterbeinen, weil der Bewegungsspielraum weiter abnimmt.
  • Entzündungen treten häufig auf.
  • Die Belastbarkeit nimmt rapide ab, sodass lange Spaziergänge von häufigen Sitzpausen begleitet werden.
  • Er steigt kaum noch Treppen.
  • Das gesamte Gangbild wirkt schwerfälliger.
  • Die Muskulatur an der Hinterhand nimmt rapide ab.

Endstadium

Im Endstadium haben sich die ersten Anzeichen von HD beim Hund in schwerwiegende Bewegungseinschränkungen und massive Schmerzen gewandelt.

Dies sind Kennzeichen für das Endstadium:

  • Der Hund humpelt dauerhaft.
  • Er geht nur wenige Schritte am Stück.
  • Er liegt fast nur noch und vermeidet es, aufzustehen.
  • Er kommt keine Treppenstufe mehr hoch.
  • Er baut muskulär und psychisch drastisch ab.
  • Er kann sich kaum noch auf den Beinen halten.
  • Seine Hinterhand knickt weg.
  • Möglicherweise kommt es zu einer vollständigen Steifheit durch die Total-Blockade von Hüftkugel und Hüftpfanne.
  • Eine häufige Hüftluxation (Herausspringen des Hüftkugelgelenks) ist aufgrund des mangelhaften Pfannenschutzes möglich.

Was sollte ich bei einem Hund mit HD beachten?

Du kannst den Krankheitsverlauf durch bestimmte Maßnahmen positiv beeinflussen und den Alltag deines Hundes erleichtern, wenn sich erste Anzeichen einer HD beim Hund bereits ausgeprägter entwickelt haben.

Dies kannst du tun:

  • Dein Hund sollte sich viel, aber wohldosiert bewegen, um dem Muskelabbau vorzubeugen und die Stabilisierung zu verbessern.
  • Vermeide lange Bewegungsabläufe und setz stattdessen auf häufigere, aber dafür kürzere Bewegungsaktivitäten.
  • Lass deinen Hund mit HD im Idealfall niemals auf den Hinterbeinen springen.
  • Ball-/Wurfspiele sowie Parcour-Training mit Springen sind tabu.
  • Achte im mittleren Stadium vermehrt auf ein langsames Schritttempo.
  • Setz bei der Ernährung auf Vitamin D, viele Proteine und wenige tierische Kohlenhydrate.
  • Vermeide unbedingt ein Übergewicht deines Hundes.
  • Sorg dafür, dass dein Hund Ruhepausen einlegt – vor allem nach Spaziergängen.
  • Lass deinen Hund nicht auf glatten Böden laufen.
  • Stell ihm Rampen zur Verfügung, um beispielsweise auf die Couch oder das Bett zu gelangen, ohne springen zu müssen.
  • Unterstütze ihn beim Laufen mit einem Tragegurt und/oder führe einen Hundewagen mit, wenn ihm Wege zu anstrengend werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei HD?

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei HD?

Als Behandlungsmöglichkeiten stehen schmerzlindernde Medikamente, Physiotherapie und eine Operation zur Verfügung.

Medikamente

Die Schmerzen bei einer HD können für Hunde unerträglich werden. Schmerzmittel sind dann unerlässlich, wobei sie häufig auch für ihre entzündungshemmende Wirkung verabreicht werden.

Mögliche Medikamente sind:

  • Carprofen
  • Meloxicam
  • Firocoxib

Der Hund sollte dagegen kein Diclofenac oder Ibuprofen bekommen, weil diese Medikamente für Hunde giftig sind.

Physiotherapie

Eine Physiotherapie bietet einige Behandlungsoptionen, die von Muskelstärkung bis zur Schmerzreduzierung reichen.

Ideal ist die Hydrotherapie beziehungsweise das Aquatraining. Dabei bewegt sich der Hund sehr gelenkschonend und kann Muskeln zur Förderung der Stabilität aufbauen.

Mit einer Wärmetherapie wird eine entspannende Wirkung mit Schmerzlinderung erzielt. 

Durch die gesteigerte Durchblutung werden die Muskeln in der Hinterhand besser mit Sauerstoff und Nährstoffen für eine optimierte Funktionalität versorgt.

Operation

In besonders schweren Fällen stehen verschiedene Operationsoptionen zur Auswahl.

Sie erstrecken sich von Nerven- und Muskeldurchtrennungen bis zu einem künstlichen Hüftgelenk.


Gibt es Rassen, die besonders anfällig für HD sind?

Wenngleich es jede Hunderasse betreffen kann, sind mittelgroße und große Hunde am meisten betroffen.

Im Speziellen verfügen folgende Hunderasse über eine hohe Anfälligkeit:

  • Deutscher Schäferhund
  • Boxer
  • Rottweiler
  • Retriever
  • Berner Sennenhund

Genbedingte HD-Anfälligkeit

HD ist in den Genen verankert. Es ist wichtig, bei der Zucht auf eine Verpaarung von Hunden mit HD zu verzichten, um die Verbreitung der Erkrankung einzudämmen.

Hast du Erfahrungen mit ersten Anzeichen von HD beim Hund? Berichte uns gerne in einem Kommentar darüber.

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