Hund hat geschwollene Zitzen: 8 Ursachen & Behandlung

Hund geschwollene Zitzen

Geschwollene Zitzen beim Hund treten meist aufgrund von hormonellen Schwankungen oder bei einer (Schein-)Schwangerschaft auf. In selteneren Fällen kann auch eine Erkrankung dahinterstecken.

Welche Ursachen für die geschwollenen Zitzen verantwortlich sein können und was du für deinen Hund tun kannst, erfährst du in diesem Artikel. 


Geschwollene Zitzen beim Hund – 8 mögliche Ursachen

Hund Schwangerschaft Zitzen

Dass deine Hündin geschwollene Zitzen hat, ist meist ein Anzeichen von einer Schwangerschaft oder einer Schwankung der Hormone. 

Milcheinschuss kurz vor der Geburt, Scheinträchtigkeit, oder eine Erkrankung wie eine Mastitis können ebenfalls die Ursachen sein. 

Ein Hund hat zwischen sechs und zwölf Zitzen. Die hinteren Zitzen sind oftmals mehr von einer Schwellung betroffen als die vorderen. 

Folgende acht Ursachen sind meistens dafür verantwortlich, dass dein Hund geschwollene Zitzen hat:

1. Trächtigkeit

Trächtigkeit kann man bei einer kastrierten Hündin natürlich ausschließen. Hat deine Hündin in ihren Stehtagen die Bekanntschaft mit Rüden gemacht und du nicht ausschließen kannst, dass sich die Hunde gepaart haben, solltest du zur Trächtigkeit-Untersuchung bei deinem Tierarzt. 

Mithilfe eines Hormontestes kann ab dem 20. Trächtigkeitstag eine Schwangerschaft festgestellt werden.

Anzeichen einer Schwangerschaft beim Hund

Ist deine Hündin zusätzlich zum geschwollenen Gesäuge gereizt, zeigt verändertes Verhalten, hat mehr Appetit und nimmt zu?

Auch Müdigkeit und Antriebslosigkeit können hinzukommen. Deutliche Zeichen für eine Schwangerschaft beim Hund und dann ist es wohl höchste Zeit für einen Schwangerschaftstest. 

2. Läufigkeit – Die Hormone spielen verrückt

Während der Läufigkeit schwellen die Zitzen der Hündin durch den erhöhten Östrogen- und Progesteronspiegel an. Nach der Läufigkeit sollte sich die Schwellung wieder zurückbilden. 

Es gibt Hündinnen, die nach der Läufigkeit zu einer Scheinträchtigkeit neigen. Die Hündinnen beginnen drei bis fünf Wochen nach der Läufigkeit dieselben Anzeichen zu zeigen, wie schwangere Hündinnen. 

Und auch ihr Körper verändert sich während dieser Zeit. Das Gesäuge schwillt an und es kommt zum Milcheinschuss.

Der einzige Unterschied: bei einer Scheinträchtigkeit hat die Hündin nicht aufgenommen, das heißt, es entstehen keine Welpen. 

3. Mastitis-Gesäugeentzündung

Sowohl Rüden als auch Hündinnen haben Milchdrüsen. Somit können beide von einer Mastitis betroffen sein. 

Meistens entsteht eine Mastitis bei einer Hündin während der Zeit, in der sie ihre Welpen säugt. Ihre Milchleiste ist durch den Milcheinschuss stark angeschwollen, um die Welpen mit Milch zu versorgen.

Staut sich die Milch, wird eine Infektion des Gesäuges begünstigt. 

Bei einer akuten septischen Mastitis liegt oft eine bakterielle Entzündung der Brustdrüse vor. Diese Art der Mastitis kann auch Rüden betreffen und die Anzeichen sind auch bei Rüden eine veränderte Zitze.

Folgende Symptome sind bei einer Mastitis zusätzlich zu einer Schwellung der Zitzen ersichtlich:

  • Fieber
  • Überwärmung
  • Rötung
  • Schlappheit
  • Schmerzen im entzündeten Bereich
  • blutige Milch

Eine Mastitis benötigt eine medizinische Behandlung beim Tierarzt.

4. Allergische Reaktion – Kontaktdermatitis

Mittlerweile ist laut Statistik jeder fünfte Hund von einer Allergie betroffen.

Kommt dein Hund mit dem Auslöser in Kontakt, kann dies an der betroffenen Stelle eine Schwellung auslösen. Zitzen sind durch ihre Lage dazu prädestiniert.

Streift der Hund irgendwo durchs Unterholz, kommt der ungeschützte Bauch oftmals mit Dingen in Berührung, die ihn reizen könnten.

Die häufigsten Auslöser für eine solche Kontaktdermatitis sind unter anderem:

  1. Giftpflanzen, Gräser und Pollen
  2. Schimmel
  3. Parasiten wie Flöhe, Grasmilben, etc.

Starker Juckreiz und Rötungen sind die auffälligsten Symptome bei einer Allergie. Sollte dein Hund dies regelmäßig aufweisen, kannst du zur Sicherheit einen Allergie-Test durchführen lassen.

5. Gesäugetumor / Mammatumor

Gesäugetumore betreffen meist Hündinnen ab dem 9. Lebensjahr. Der Mammatumor ist einer der häufigsten Tumorarten und in nur rund der Hälfte der Fälle bösartig.

Bei einem Mammatumor schwellen nicht alle Zitzen an, sondern es sind vorwiegend nur einzelne angeschwollen.

Mammatumore lassen sich daran erkennen, dass einzelne harte Knubbel spürbar sind. Oftmals ist auch die Umgebung der betroffenen Zitze violett bis lila verfärbt. 

Zusätzlich zu dem spürbaren Knubbel sind folgende Symptome typisch für einen Gesäugetumor:

  • Gewichtsverlust
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Ausfluss aus der betroffen Zitze
  • Lethargie

Hast sich bei einer Hündin die Vermutung eines Mammatumors bestätigt, wird oft gleich die ganze Milchleiste entfernt. 

Je früher dies geschieht, umso grösser ist die Erfolgsaussicht auf eine komplette Heilung.

6. Zyste

Eine Zyste ist ein Hohlraum, welcher sich im Körper gebildet hat. Leider sind die Ursachen, welche Zysten begünstigen, bis heute nicht bekannt.

Zysten können im gesamten Körper vorkommen. Kleine Zysten können von selbst verschwinden, größere müssen jedoch operativ entfernt werden.

Zysten werden begleitet von folgenden Symptomen:

  • plötzliches Auftreten
  • Kreisrunde Wölbung
  • Lokale Schwellung

Bei einer Zyste zeigt dein Hund auf deine Berührung keine Anzeichen von Schmerzen

7. Blutarmut

Befinden sich im Blut deines Hundes zu wenig rote Blutkörperchen, spricht man von einer Blutarmut.

Oftmals entsteht eine Blutarmut durch einen Unfall, wo ein hoher und schneller Blutverlust stattgefunden hat.

Jedoch auch folgende Erkrankungen führen meist zu einer Blutarmut:

  • Vergiftung
  • Nieren Problem
  • Cushing-Syndrom
  • Genetik
  • Parasiten
  • Virale Infektion

Wichtig ist hier zu wissen, dass die geschwollenen Zitzen meist zu einer späten Reaktion gehören. 

Deshalb sollte man folgende Symptome beobachten:

  • hohe Vitalwerte
  • schnelle Ermüdung
  • dunkler Stuhl
  • sehr schnelle Atmung
  • Blut in Urin/Stuhl
  • plötzlicher Gewichtsverlust
  • Lethargie

Wichtig

Besteht der dringende Verdacht, dass dein Hund eine Vergiftung erleidet hat, ist ein sofortiger Tierarztbesuch unumgänglich. Bitte wende dich schnellstmöglich an die nächste Notfallklinik

8. Verletzungen

Da der Bauch deines Hundes relativ ungeschützt ist, entstehen oftmals unbemerkt Verletzungen an den Zitzen. 

Teilweise entsteht nach einer Verletzung eine Ansammlung aus Wasser und Gewebeflüssigkeit und somit schwillt eine oder mehrere Zitzen an.

Meistens werden solche Verletzungen ausgelöst durch:

  • Insektenstiche
  • ständige Reibung
  • Verletzung an Gegenständen
  • Verletzungen beim Raufen
  • Parasiten

Verletzungen geschehen relativ oft und größtenteils unbemerkt. Bei einer Bagatelle reicht dir die Behandlung mit deiner Hausapotheke. 

Hast du jedoch Angst vor einer weiteren Entzündung, rate ich dir zu einem Tierarztbesuch.


Wann sind geschwollene Zitzen normal?

wie viele zitzen hat ein hund

Hündin

Dass die Zitzen bei einer unkastrierten Hündin während der Läufigkeit, während einer Schwangerschaft oder bei einer Scheinschwangerschaft anschwellen, ist ein normales, hormonelles Vorgehen. 

Rüde

Die Zitzen eines Rüden schwellen normalerweise nur bei einer Erkrankung an. 

Gerötete und leicht geschwollene Zitzen können jedoch bei einem Rüden und einer Hündin auch bei sehr starker körperlicher Anstrengung durch die vermehrte Durchblutung auftreten. 


So kannst du deinen Hund bei geschwollenen Zitzen unterstützen

Hast du die Vermutung, dass dein Hund unter gesundheitlichen Problemen leidet, solltest du erstmal deinen Tierarzt aufsuchen, bevor du ihn in Eigenregie behandelst. 

Nach der Stellung einer Diagnose kann anschließend die passende Behandlung eingeleitet werden. 

Natürlich kannst du nach Absprache mit deinem Tierarzt deinen Hund unterstützend mit Heil- und Hausmitteln behandeln.

Hausmittel

Folgende Hausmittel sind in jedem Haushalt anzutreffen und können helfen, die Schwellung an der Zitze einzudämmen.

Apfelessig

Apfelessig wirkt nicht nur antibakteriell und entzündungshemmend, es hat auch einen leicht kühlenden Effekt. 

Hat dein Hund keine sichtbaren Hautverletzungen, kannst du ihm mehrmals täglich die betroffenen Stellen mit puren Apfelessigumschlägen behandeln.

Apfelessig lässt sich auch sehr gut nach einer Stichverletzung durch Bienen oder Wespen anwenden.

Quark

Quark-Wickel wirken ebenfalls entzündungshemmend, schmerzlindernd und vor allem kühlend. In akuten Situationen empfehle ich dir dreimal täglich Quark-Wickel auf die betroffene Stelle aufzulegen.

Lasse die Quark-Wickel jeweils 15 bis 20 Minuten einwirken und entsorge den Quark jeweils nach der Anwendung.  

Globuli bei Scheinträchtigkeit

Neigt dein Hund zu Scheinträchtigkeit nach der Läufigkeit, kannst du mit Homöopathie unterstützend helfen. 

Bei angeschwollenen Zitzen in der Scheinträchtigkeit hat sich die Anwendung von Pulsatilla D30 Globuli bewährt. In der akuten Phase wird die Gabe von dreimal täglich fünf bis zehn Globuli empfohlen. Die Behandlung sollte 7 Tage erfolgen.


Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen?

Hund beim Tierarzt auf dem Tisch

Kannst du eine Trächtigkeit oder Scheinträchtigkeit als Ursache für die geschwollenen Zitzen bei deinem Hund ausschließen und dauert die Schwellung mehr als 2 oder 3 Tage, rate ich dir zu einem Tierarztbesuch.

Kommen zusätzlich zu der Schwellung noch andere ernstzunehmende Symptome wie eine Veränderung des Allgemeinbefindens, Fressunlust oder gar Lethargie, ist es nicht ratsam abzuwarten, sondern zu handeln.

Bei einem Verdacht auf einen Mammatumor sollte immer schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden. 

Je früher Tumorerkrankungen festgestellt und behandelt werden, desto größer ist die Chance auf Heilung.


Fazit

Sind bei einem Hund die Zitzen geschwollen, ist eine Schwangerschaft oftmals das Erste, was in Betracht gezogen wird. 

Jedoch sind auch weiterer Faktoren mit einzuberechnen. Von einem harmlosen Bienenstich bis zu einer ernsthaften Tumorerkrankung, all dies kann das Anschwellen der Zitzen begünstigen. 

Hast du bei deinem Hund auch bereits geschwollene Zitzen entdeckt? Hatte dein Hund gar einen Mammatumor? Erzähl uns gerne eure Geschichte, indem du einen Kommentar hinterlässt. 


FAQ

Scheinträchtigkeit beim Hund: Warum ist das Gesäuge geschwollen?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei einer Scheinträchtigkeit das Gesäuge einer Hündin anschwillt. Das liegt daran, dass ihr Körper denkt, er wäre trächtig, auch wenn das nicht der Fall ist. Hormonelle Veränderungen führen dazu, dass das Gesäuge anschwillt und Milch produziert, obwohl keine Welpen da sind. Dies kann verwirrend und beunruhigend sein, aber es ist ein bekanntes Phänomen bei vielen Hündinnen.

Was kann man tun, wenn eine Zitze beim Hund entzündet ist?

Wenn du bemerkst, dass eine Zitze deines Hundes entzündet ist, ist es wichtig, diese sauber und trocken zu halten. Verhindere, dass dein Hund daran leckt, da dies die Entzündung verschlimmern kann. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, die betroffene Stelle mit einer milden antiseptischen Lösung zu reinigen. Wenn die Entzündung nicht von selbst abklingt oder sich verschlechtert, solltest du jedoch einen Tierarzt konsultieren.

Kann auch der Rüde eine entzündete Zitze haben?

Ja, auch Rüden können eine entzündete Zitze haben. Auch wenn es seltener vorkommt als bei Hündinnen, ist es nicht unmöglich. Ursachen können kleine Verletzungen, Infektionen oder allergische Reaktionen sein. Es ist wichtig, die betroffene Stelle sauber und trocken zu halten und weitere Reizungen zu vermeiden.

Meine 3 Must-Haves Für Jeden Hundefreund​

Trixie Intelligenz Spielzeug
KONG Spielzeug für mentale Auslastung
Hunde Schnüffelteppich

Auch Interessant

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert