Hund erbricht beim Autofahren: 6 Ursachen & Tipps vom Profi

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Dein Hund erbricht beim Autofahren? Das ist eine sehr unschöne und gefährliche Angelegenheit. Neben Geruch und hässlichen Flecken steht hier allerdings die Gesundheit deines Tieres im Vordergrund.

Je länger du diese Verhaltensweise ignorierst, desto schlimmer kann sie werden. Meistens stecken Angst oder eine Reisekrankheit dahinter.

Im nachfolgenden Artikel informieren wir dich über die möglichen Ursachen und bieten hilfreiche Lösungsansätze an.


Kurz & Knapp: Warum erbricht mein Hund beim Autofahren?

Erbricht dein Hund im Auto, kann das auf einen gestörten Gleichgewichtssinn, eine Angststörung oder eine Reiseübelkeit zurückgeführt werden. Das ist nicht weiter bedenklich.

Bei einem gestörten Gleichgewichtssinn solltest du kurz rechts ran fahren und deinen Hund beruhigen. Nach einer kurzen Pause kannst du sicher weiterfahren. Diese Problematik tritt hauptsächlich bei Welpen auf, da bei ihnen der Gleichgewichtssinn noch nicht ausgebildet ist. Diese Form der Übelkeit können sie abtrainieren.

Sollte dein Hund regelmäßig im Auto erbrechen, solltest du etwas dagegen tun. Sollten alle Tipps, Tricks und Übungen nicht funktionieren, ist es ratsam, einen Tierarzt hinzuzuziehen.


Dein Hund erbricht im Auto: 6 mögliche Ursachen

Erbricht dein Hund im Auto, kann schon ein für ihn unangenehmer Geruch die Ursache gesetzt haben. Welche weiteren Gründe dahinter stecken können, schauen wir uns nun an.

1. Unangenehmer Geruch

Hunde haben eine sehr feine und sensible Nase. Sie nehmen Gerüche viel intensiver wahr als wir Menschen.

Wenn sich dein Hund beim Autofahren übergibt, dann könnte das unter anderem mit den Gerüchen im Wagen zusammenhängen.

Vielleicht reagiert dein Fellfreund empfindlich auf die Düfte der Polster, Automaterialien, Essensgerüche oder Tabakrauch. Lüfte deinen Wagen regelmäßig und verzichte auf weitere Duftstoffe wie beispielsweise Duftbäumchen.

2. Angst

Auch Hunde haben hin und wieder Angst. Insbesondere eine Autofahrt kann bei Deiner Fellnase zu Angst- und Panikattacken führen. Vielleicht hat er oder sie eine negative Verbindung mit Autofahrten gemacht.

Wenn Dein Hund fiept, winselt, jault oder sich im Auto erbricht, sind das klassische Anzeichen für eine Angst vor Autofahrten. 

Sollte sich Dein Hund während der Fahrt unwohl fühlen oder sogar erbrechen, solltest Du rechts ran fahren, kurz aussteigen und dem Tier eine Pause gönnen.

3. Gestörter Gleichgewichtssinn

Dein Hund spuckt beim Autofahren? Dann könnte auch ein gestörter Gleichgewichtssinn dahinter stecken.

Zu schnelle und/oder hektische Bewegungen können bei Mensch und Tier zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Hunde fühlen sich im Auto häufig unsicher. Die ungewohnt rasante Geschwindigkeit kann deinem Liebling auf den Magen schlagen, seinen Gleichgewichtssinn negativ beeinträchtigen und ein Erbrechen begünstigen.

Achte deshalb etwas auf deinen Fahrstil, halte dich ans Tempolimit und vermeide riskante Überholmanöver.

4. Reiseübelkeit

Ähnlich wie wir Menschen können auch Hunde an Reiseübelkeit leiden. Bereits die kleinste Tour mit Bello und Co. kann ganz schnell zur Tortur werden. Nervöses Hecheln, Speicheln oder sogar Erbrechen deuten auf eine Reiseübelkeit hin. 

5. Nervosität

Eine Autofahrt ist für Deinen Hund nicht ohne. Eine gewisse Nervosität fährt immer mit. Insbesondere ein Welpe erbricht häufig beim Autofahren.

Vielleicht handelt es sich um die erste Fahrt und er ist verständlicherweise nervös. Da kann so ein Malheur schon einmal passieren.

6. Ungünstiger Platz im Wagen

Zu guter Letzt kann auch der Platz im Wagen als Ursache für das Erbrechen herangezogen werden. Ein ungünstiger Sitzplatz auf dem Rücksitz oder im Kofferraum kann auch bei deinem Hund zu Übelkeit führen.

Behalte deinen Liebling deshalb genau im Auge und wechsel im Notfall seinen Platz.

Was sind typische Symptome bei Reisekrankheit & Co.?

Deutliche Anzeichen für eine Übelkeit oder Nervosität Deines Hundes während der Autofahrt sind unter anderem:

Wann solltest du einen Tierarzt aufsuchen?

Du solltest mit deinem Hund zum Tierarzt fahren, wenn er sich bei jeder Autofahrt gefühlt ständig übergibt. Es muss eine Lösung gefunden werden, damit dein Hund bei der nächsten Reise entspannter mitfahren kann.

💡Gut zu wissen

Tierärzte verschreiben gegen Reiseübelkeit häufig Cerenia Maropitant. Das Antiemetikum ist in der Regel gut verträglich und verhindert für 24 Stunden, dass sich der Hund erbricht.


Reiseübelkeit abtrainieren – so funktioniert’s!

Deinem Hund die Reiseübelkeit abzutrainieren beginnt mit einer Trockenübung. Und zwar mit einem stillstehenden Auto. Wieso das? Das erklärt dir hier schnell Tierarzt Dr. Ralph Rückert:

„Zu Beginn wird das Auto idealerweise überhaupt nicht bewegt. Der Hund muss auch gar nicht einsteigen, sondern sich nur annähern und ein Weilchen beim Auto verweilen. Ist das Tier nicht schon an dieser Stelle endgestresst und noch in der Lage, etwas zu sich zu nehmen, kann und sollte man Futterbelohnungen einsetzen. (…)“

Im nächsten Schritt darf dein Hund ins Auto einsteigen, das aber immer noch nicht fährt. Erst dann folgt in einem dritten Schritt eine ganz kurz Fahrt die Einfahrt runter und wieder rauf.

Die Dauer der Fahrt kannst du über die nächsten Tage oder Wochen langsam erhöhen. Behalte deinen Hund dabei natürlich immer im Auge und achte auf mögliche Symptome für Übelkeit und Co.

Idealerweise gehören Reiseübelkeit, Angst, Stress und Erbrechen damit der Vergangenheit an. Ist dein Hund aber trotzdem grün um die Nase, können diese Tricks helfen:

  • Hund genau beobachten und notfalls einschreiten
  • Fahrtzeit für einen Spaziergang unterbrechen
  • Dem Hund Nux Vomica varabreichen
  • Anhalten und den Hund beruhigen
  • langsam und vorsichtig fahren
  • Nicht vor der Autofahrt füttern
  • Sitzplatz wechseln

Wie kannst du dem Erbrechen im Auto vorbeugen?

Es ist wichtig, deinem Hund die Anspannung zu nehmen. Beruhige und besänftige ihn vor Autofahrten und schaffe eine für ihn angenehme Atmosphäre im Wagen.

Auch beruhigende Hausmittel wie beispielsweise Johanniskraut, Bachblüten oder Nux Vomica senken das Stresslevel deines Hundes und vermindern seinen Brechreiz.


Erklär-Video


Fazit

Viele Hunde speicheln oder erbrechen im Auto, weil sie entweder ängstlich, gestresst und nervös sind oder an Reiseübelkeit oder einem gestörten Gleichgewichtssinn leiden. Auch negative Erinnerungen an unschöne Autofahrten können zu Erbrechen führen.

Beruhige deinen Liebling, sorge für eine angenehme Atmosphäre während der Autofahrt und lege im Notfall kleinere Verschnaufpausen ein. Auch leichte Beruhigungsmittel können hilfreich sein.

Sollten all deine Bemühungen nicht den gewünschten Erfolg bringen, ist ein Tierarzt aufzusuchen.

Hast du weitere Fragen zum Thema „Hund erbricht beim Autofahren“ oder kannst sogar Tipps mit uns teilen? Dann melde dich doch einfach in unseren Kommentaren, wir freuen uns!


FAQ

Welche Nux Vomica-Dosierung bekommt der Hund beim Autofahren?

Die Dosierung von Nux Vomica für Hunde während der Autofahrt variiert je nach Größe und Gewicht des Hundes. Es ist üblich, Nux Vomica in niedrigen Potenzen einzunehmen, beispielsweise in einer Potenz von 6X oder 30C. Die häufigste Anwendung besteht darin, dem Hund 30 Minuten bis 1 Stunde vor Beginn der Autofahrt eine Dosis zu geben und dann alle paar Stunden bei Bedarf zu wiederholen.

Hund verträgt Autofahren nicht: Was ist die richtige Cerenia-Dosis?

Die Dosierung von Cerenia Maropitant ist weitgehend gewichtsabhängig. In der Regel beträgt die empfohlene Dosierung 8 mg pro Kilogramm Körpergewicht deines Hundes. Dies sollte einmal täglich verabreicht werden, mindestens eine Stunde vor der Fahrt. Bitte beachte, dass dies allgemeine Informationen sind und es abweichende Dosierungsempfehlungen einzelner Tierärzte geben kann.

Kann eine Krankheit auslösen, dass ein Hund beim Autofahren spuckt?

Ja, eine Innenohrerkrankung oder -entzündung – auch Otitis interna oder Labyrinthitis genannt – kann dazu führen, dass ein Hund beim Autofahren spuckt. Durch die Erkrankung des Innenohres wird der Gleichgewichtssinn gestört. Und ein gestörter Gleichgewichtssinn wiederum ist eine der Ursachen, warum Hunden überhaupt beim Autofahren schlecht wird.

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1 Kommentar zu „Hund erbricht beim Autofahren: 6 Ursachen & Tipps vom Profi“

  1. Avatar

    Ich bin mit meinem Hund in den Urlaub gefahren, und während der langen Fahrt musste er mehrmals erbrechen. Nun muss ich einen Tesla approved body shop finden und die betroffenen Teile ersetzen, da es sich um das Auto meines Vaters handelt. Der Rückweg war viel angenehmer, da meine Schwester auch dabei war und sie konnte den Hund etwas beruhigen. Außerdem haben wir viele kleine Pausen zwischendurch gemacht.

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