Für gewöhnlich gehst du mehrmals mit deiner Fellnase raus, damit die kleinen und großen Geschäfte verrichtet werden können.
Diesmal kann oder will dein Hund aber keinen Harn absetzen? Wenn dir dabei auffällt, dass dein Hund über 12 Stunden nicht uriniert hat, machst du dir sicherlich Sorgen.
Woran es liegen kann, dass dein Hund sein kleines Geschäft nicht verrichten kann und wann es bedenklich wird, erfährst du in diesem Beitrag.
Hund hat über 12 Stunden nicht uriniert – Ist das bedenklich?
Wenn dein Hund über 12 Stunden lang nicht uriniert hat, solltest du ihn gut im Auge behalten. Doch nicht immer ist dieses Verhalten ein Anlass zur Sorge.
Gerade bei Regenwetter oder niedrigen Temperaturen neigen einige Hunde dazu, lieber einzuhalten, statt nach draußen zu gehen.
Uriniert dein Hund jedoch innerhalb von 24 Stunden kein einziges Mal, solltest du mit ihm zum Tierarzt.
Wie lange kann ein Hund Urin einhalten?
Für gewöhnlich urinieren Hunde etwa 3 bis 5 Mal täglich.
Ein ausgewachsener und gesunder Hund kann jedoch bis zu 16 Stunden seinen Urin einhalten. Dieses Zeitfenster solltest du allerdings nicht ausreizen.
Idealerweise sollte dein Hund spätestens alle 6 Stunden die Gelegenheit bekommen, seine Blase zu entleeren.
Bei Welpen oder älteren Hunden kann es alle 1 bis 2 Stunden nötig sein, sie nach draußen zu lassen.
7 mögliche Ursachen, wenn der Hund nicht pinkelt
1. Harnwegsinfektion
Entzündete Harnwege bereiten oft Schmerzen. Liegt eine solche Entzündung in Harnleiter, Harnröhre, Blase oder Nierenbecken vor, kann es sein, dass dein Hund keinen Urin absetzen möchte.
Dabei wäre dies wichtig, um die Bakterien aus den Harnwegen zu spülen.
Hündinnen sind davon meist häufiger betroffen als Rüden.
Wenn du beobachtest, dass dein Hund keinen Urin absetzt oder es häufig versucht, jedoch kein Urin kommt, er Fieber hat und den Genitalbereich häufig leckt, solltest du ihn zum Tierarzt bringen.
Der Harnwegsinfekt lässt sich in der Regel mit Antibiotika gut und schnell behandeln.
2. Arthritis
Leidet dein Hund unter Arthritis, können kleinste Bewegungen Schmerzen bereiten.
Sind diese zu stark, wollen manche Hunde gar nicht mehr aufstehen. Andere wollen das Bein nicht mehr zum Pinkeln heben oder können sich nicht zum Urinieren hocken.
Die Arthritis tritt jedoch nicht plötzlich auf. Mit der richtigen Behandlung können deinem betroffenen Hund die Schmerzen genommen werden.
3. Nierenerkrankung
Neben der Entgiftung des Körpers, haben die Nieren weitere wichtige Aufgaben, wie Hormonproduktion und die Regulierung des Blutdrucks. Sie regulieren jedoch auch den Wasserhaushalt.
Eine Nierenerkrankung kann deinen Hund daher auf vielfache Weise beeinträchtigen.
Dies kann dazu führen, dass dein Hund nicht pinkeln will oder muss. Oft gehen Nierenerkrankungen mit einem starken Eigengeruch des Hundes einher sowie Antriebslosigkeit und einem geänderten Fress- und Trinkverhalten.
4. Tumor
Vielleicht kann dein Hund wegen einer Tumorerkrankung kein Wasser lassen.
Auch wenn Tumore in den Harnwegen bei Hunden nicht alltäglich sind, können sie vorkommen. Am häufigsten sind die Tumore an der Blase festzustellen.
5. Angst
Hat dein Vierbeiner ein traumatisches Erlebnis hinter sich? Das kann ein Kampf mit einem anderen Hund sein, ein Tierarztbesuch oder das Silvesterfeuerwerk.
Dann kann es sein, dass dein Hund aus Angst nicht pinkelt.
Oft sind verängstigte Hunde auch etwas verwirrt und angespannt. Durch diese Anspannung kann das Wasserlassen manchmal unmöglich werden.
Bei großer Angst kann dein Hund das Pinkeln jedoch auch einfach vergessen.
Angst beim Hund macht sich oft durch Zittern, hektische Blicke und eine eingezogene Rute bemerkbar.
6. Stress
Ihr seid auf einer Urlaubsreise mit Hund und nach einer langen Fahrtzeit will dein Hund dennoch nicht seine Blase entleeren?
Stress beim Hund kann dazu führen, dass er lieber einhält, statt sich zu erleichtern. Manchmal vergisst er auch, dass er muss.
Das kann besonders in einer ungewohnten und in einer neuen Umgebung der Fall sein.
7. Alter
Dein alter Hund pinkelt nicht? Das kann an Schmerzen beim Bewegen liegen.
Manche älteren Hunde haben jedoch auch keine Kontrolle mehr über ihre Ausscheidungen. Daher können sie oft Ihre Blase nicht mehr entleeren.
So kannst du deinen Hund unterstützen
Kann dein Hund aus Stress nicht urinieren, solltest du ihm Ruhe gönnen. Gleiches gilt auch für einen verängstigten Hund.
Nach einer Weile wird dieser in der Regel wieder ganz normal sein und auch wieder pinkeln.
Mit einem guten Training und viel Geduld kannst du deinem Hund zusätzlich die Angst vor vielen Dingen nehmen. Manche Hunde brauchen einfach Zeit, um sich an Neues oder Unbekanntes zu gewöhnen.
Sollte dein Hund jedoch schwerwiegende Erfahrungen gemacht haben, könnte er traumatisiert sein und an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Dies kann sogar zu einem Schockzustand führen.
Hat dein Hund ein schweres Trauma erlitten, wie einen Unfall, und verhält sich auffällig, solltest du ihm zum Tierarzt bringen.
Dieser kann bei einer starken Belastung auch angstlösende Medikamente verabreichen.
Je früher ein bestehendes Trauma bei deinem Hund festgestellt wird, desto besser kann ihm geholfen werden.
Sollte dein Hund durch Schmerzen an den Gelenken am Wasserlassen gehindert werden, kannst du ihm vom Tierarzt Schmerzmittel geben lassen.
Das Treppensteigen und große Anstrengung solltest du deinem Vierbeiner in einem solchen Fall ersparen.
Wann zum Tierarzt?
Immer, wenn du Anzeichen entdeckst, dass dein Hund aufgrund einer Krankheit nicht urinieren kann, solltest du ihn untersuchen und behandeln lassen.
Liegt dem Verhalten deines Hundes eher Stress und Angst zugrunde, solltest du versuchen, ihn an die ungewohnte oder beängstigende Situation zu gewöhnen.
Mit etwas Ruhe und Erholung wird dein Hund so schnell wieder seine Fassung finden und auch sein kleines Geschäft verrichten können.
Vermutest du bei deinem Hund eine Blasenentzündung, solltest du mit ihm zum Tierarzt.
Diese Entzündung kann sehr schmerzhaft sein und bei ausbleibender Behandlung können die eingedrungenen Bakterien sogar die Nieren schädigen.
Der Tierarzt darf deinem Hund auch Schmerzmittel verabreichen, die es ihm etwas erträglicher machen.
Der Tierarzt kann ihn auf Stoffwechsel-Störungen, Schmerzen und weiteres untersuchen und im Falle einer Krankheit einen Behandlungsplan festlegen.
Wichtig
Auch wenn du keine Ursachen erkennen kannst und dein Hund über 24 Stunden keinen Urin absetzt, solltest du ihn durchchecken lassen.
Fazit
Wenn dein Hund mal nicht Pipi machen will, ist das nicht immer gleich Anlass zur Sorge. Auch wenn er mal 12 Stunden nicht uriniert.
Will deine Fellnase aber auch nach über 24 Stunden kein Wasser lassen, solltest du ihn untersuchen lassen. Gleiches gilt, wenn dir weitere Verhaltensänderungen oder Gerüche an deinem Hund auffallen.
Denn die medizinische Beratung durch einen Fachmann, nämlich den Tierarzt deines Vertrauens, ist durch nichts zu ersetzen.
Hat dein Hund auch schon mal über einen langen Zeitraum nicht uriniert? In den Kommentaren kannst du uns mitteilen, woran das lag und was deiner Fellnase geholfen hat.
1 Kommentar zu „Hund hat über 12 Stunden nicht uriniert? 7 Ursachen & Tipps“
Danke für den Hinweis, dass Treppensteigen in dem Fall nicht gut für den Hund ist. Ich habe mit meinem Hund das gleiche Problem und das kenne ich so gar nicht von ihm, was mir ziemliche Sorgen bereitet. Es ist sogar mittlerweile ein ganzer Tag. Zur Sicherheit wende ich mich für eine Kontrolle an eine kompetente Haustierarztpraxis.