Die Nase eines Hundes soll eine erste Anlaufstelle für die Gesundheit des Vierbeiners sein.
Oft wird angenommen, dass eine kalte und feuchte Nase ein Indiz dafür ist, dass es dem Hund gut geht.
Aber ist das immer so?
Ist es tatsächlich immer gesund, wenn der Hund eine kalte Nase hat? Finde die Antwort in diesem Ratgeber heraus!
Inhaltsverzeichnis
ToggleIst eine kalte Nase beim Hund normal?
Generell ist eine kalte Nase beim Hund normal.
Die erwähnte Annahme, dass diese für einen gesunden Hund spricht, stimmt bis zu einem gewissen Grad also. Dabei sollte die Nase auch feucht sein.
Gut zu wissen:
Wichtig ist, dass Du die Nase Deines Hundes nicht als Gradmesser verwendest. Denn wie sie sich anfühlt, kann mehrmals am Tag wechseln.
Also von kalt und feucht über kalt und trocken bis hin zu warm und feucht und warm und trocken.
Wie sollte sich die Nase beim Hund anfühlen?
Wie erwähnt, kann sich der „Nasenzustand“ Deines Hundes über den Tag verändern. Anstatt auf die Temperatur zu achten, sollten diese Dinge im Vordergrund stehen:
- Hat die Hundenase Krusten?
- Wie sieht der Nasenausfluss aus?
- Hat Dein Hund Pusteln auf der Nase?
Anhand dieser Faktoren kannst Du besser auf eine mögliche Erkrankung schließen. Bezüglich des Nasensekrets gilt: Dieses sollte durchsichtig sein. Ein wenig so, wie bei uns Menschen also.
Lese-Tipp: Du möchtest mehr über das Phänomen Warme Nase beim Hund erfahren? Lies unseren Artikel mit dem Titel „Warme Nase beim Hund: Das steckt dahinter (Ratgeber)“ und entdecke interessante Einblicke in die Hintergründe dieses faszinierenden Themas!
Kann mein Hund bei kalter Nase krank sein?
Die Antwort lautet: Ja, kann er.
Zwar gilt, dass eine warme Nase ein sichereres Indiz für eine mögliche Erkrankung ist. Dennoch kann auch eine kalte Nase darauf hinweisen, dass mit der Gesundheit etwas nicht stimmt.
Begleitet wird die Nasentemperatur von weiteren Symptomen. Das heißt für Dich: Du musst Deinen Hund genau beobachten. Was Du wahrscheinlich ohnehin tust. Denn hinter einer kalten und auch warmen Nase könnten sich diese Krankheiten verstecken.
Schnupfen
Eine laufende, nasse und auch kalte Nase kann ein Zeichen für einen Schnupfen sein.
Gewissermaßen der Klassiker unter den Nasenerkrankungen. Dieser kann bei Hunden durch Milben, Pilze, Viren und Bakterien ausgelöst werden.
Erkennen kannst Du ihn unter anderem am Nasenausfluss. Dieser gibt auch Aufschluss über den Auslöser.
Ist das Sekret wässrig und durchsichtig, stecken eine Allergie oder ein Virus dahinter. Bei dickem, gelb-grünlichem Ausfluss ist der Übeltäter ein Pilz oder ein Bakterium.
Gut zu wissen:
Bitte nimm den Schnupfen nicht auf die leichte Schulter. Denn er kann sich rasch auf die oberen Atemwege sowie die Lunge ausbreiten. Und eine solche Erkrankung kann lebensgefährlich werden!
Allergie
Auch eine Allergie zeigt sich in vielen Fällen an der Hundenase. Denn diese löst meist einen Niesreiz aus.
Nicht immer muss eine Allergie ein Grund zur Sorge sein. Aber: Sie kann unter anderem durch Schimmelpilze ausgelöst werden! Und mit diesen ist nicht zu spaßen. Denn: Sie können sich in den Atemwegen festsetzen.
Die Folge: Asthmaerkrankungen sowie eine Bronchitis und eine Lungenentzündung können bei Nichterkennen und Nichtbehandeln zu den wirklich schlimmen Erkrankungen zählen.
Rückwärtsniesen
Dieser umgekehrte Niesreiz tritt unter anderem nach dem Trinken und Fressen auf. Auch Raumsprays und Parfüms können das Rückwärtsniesen auslösen.
Zwar muss es sich hier noch nicht um eine Erkrankungen handeln. Kommen allerdings Symptome wie blutiger Husten, Atembeschwerden und Fieber hinzu, zittert der Hund, heißt es: Ab zum Tierarzt!
Staupe
Hierbei handelt es sich um eine der gefährlichsten Hundekrankheiten überhaupt. Auslöser ist das Morbilli-Virus. Vor allem sind hiervon Welpen im Alter von 8 Wochen bis 6 Monaten betroffen.
Wie der Hund mit dem Virus umgeht, ist eng mit der Bildung von Antikörpern verbunden.
Schafft es das Immunsystem, diese in ausreichender Menge in den ersten 9 Tagen zu produzieren, verläuft die Staupe in der Regel ohne Symptome.
Schafft es das nicht, gehören diese Symptome zu den sicheren Zeichen für Staupe: Hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen, Verhornungen an der Nase sowie Gleichgewichtsstörungen.
Gut zu wissen:
Gegen Staupe – die den menschlichen Masern ähnelt – gibt es eine Schutzimpfung. Diese sollte Dein Hund auf jeden Fall als Teil seiner Grundimmunisierung erhalten.
Sonstige Gründe/Erkrankungen
Neben den oben genannten Erkrankungen kann auch eine Reizung der empfindlichen Hundenase vorliegen.
Hier kann bereits ein Staubkorn ausreichen, um das sensible und so wichtige Riechorgan aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Ebenfalls kann die sehr seltene Wegener Granulomatose vorliegen. Diese tritt aber wirklich selten auf. Erkennbar ist sie an einem blutigen Nasensekret.
Diese Erkrankung, die die Schleimhäute sowie Lunge und Nieren betrifft, ist auch unter dem Namen Polyangiitis bekannt.
Wann sollte ich zum Tierarzt?
Der Gang zum Tierarzt ist nicht immer nötig. Allerdings wird er zur Pflicht, wenn es Deinem Hund nach einigen Tagen nicht besser geht – und womöglich sogar schlechter.
Sichere Anzeichen, dass Du sofort zum Tierarzt gehen solltest, stellen diese Symptome dar: Das Niesen hält lange an, der Hund hat einen Juckreiz, das Nasensekret ist gelb, grün oder blutig.
Kommen dann weitere Symptome hinzu, unter anderem auch kalte Pfoten und kalte Ohren, ist schnelles Handeln in den meisten Fällen gefragt.
Fazit
Eine kalte Hundenase ist ebenso wenig ein aussagekräftiges Zeichen für eine Erkrankung, wie eine warme Hundenase. Ausschlaggebend sind weitere Symptome.
Anhand dieser kannst Du zumindest vermuten, was der Grund für die Nasentemperatur ist. Diesen wirklich zu bestimmen, obliegt in der Regel dem Tierarzt – sofern die Beschwerden nicht nach einigen Tagen von alleine verschwunden sind.
Kannst Du bereits auf Erfahrungen mit der Nase Deines Hundes zurückblicken? Wenn ja, freuen wir uns, wenn Du diese mit uns in den Kommentaren teilst.