Hund verweigert Futter, frisst aber Leckerlis: 5 Ursachen

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Die meisten Hundehalter klagen eher über die Gefräßigkeit ihres Hundes als über das Gegenteil. Trotzdem kann es harmlose Gründe dafür geben, wenn der Vierbeiner sein Futter verweigert. Vor allem, wenn er weiterhin Leckerlis frisst.

Wie du der Futtermuffeligkeit deines Hundes auf den Grund gehst und mit welchen Tricks du deinen Hund wieder an ein normales Fressverhalten heranführst, erklärt dir dieser Artikel über Fressgewohnheiten.

Hund verweigert sein Futter, frisst aber Leckerlis: Das kann dahinterstecken

Wenn der Hund ohne zu zögern Leckerlis annimmt, jedoch sein Futter verweigert, ist meistens eine falsche Erziehung das Problem. Das solltest du unbedingt korrigieren.

Darüber hinaus können aber auch folgende Auslöser der Grund für dieses Verhalten sein:

  • Stress
  • Überfütterung
  • Zahnschmerzen
  • Futterumstellung
  • Allgemeine Futter-Mäkeligkeit
  • Hormonelle Veränderungen (Pubertät, Läufigkeit, Trächtigkeit, Kastration, Krankheiten, usw.)
  • Hitze

Eine kurzzeitige Appetitlosigkeit beim Hund ist meistens kein Grund zur Sorge. Hält sie jedoch länger an, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.

Wie du deinen Hund von Anfang an richtig erziehst und was du tun kannst, wenn sich trotzdem Trainingsfehler einschleichen, lernst du mit einem Blick in das Große Happyhunde Erziehungsbuch


Hund verweigert Futter, frisst aber Leckerlis: die 5 häufigsten Ursachen

Hund Frisst Alles Vom Boden

Wichtig!

Ein erwachsener, gesunder Hund kann bis zu sieben Tage ohne Nahrung auskommen, während übergewichtige Hunde sogar mehr als zwei Wochen aushalten können, laut Sabine Kaufmann von Planet Wissen.

Bei Welpen ist der Zeitraum jedoch deutlich kürzer, sie können nur ein paar Tage ohne Futter überstehen.

Es ist nicht empfehlenswert, diese Zeitspannen auszureizen. Bei Anzeichen von Appetitlosigkeit sollte schnellstmöglich die Ursache gefunden werden. Bei Unsicherheiten sollte stets der Rat eines Tierarztes eingeholt werden.

1. Antrainiertes Verhalten

Wenn der Hund sein Futter verweigert, aber weiterhin Leckerlis ohne zu zögern annimmt, liegt das Problem oft mehr beim Besitzer als beim Hund.

Während wir Menschen lieber Süßigkeiten als Kartoffelsuppe essen, bevorzugen auch Hunde spezielle Snacks statt normalem Futter. Einige Hunde sind besonders wählerisch und wollen nur ausgewählte Leckerbissen.

Diese Hunde fangen an, mehr Leckerlis zu fordern, besonders wenn sie das Futter im Napf nur noch als Notreserve sehen.

Das Problem kann sich schnell verschärfen, besonders wenn der Hund die Leckerlis ohne jegliche Gegenleistung erhält. Dadurch fühlt er sich bestätigt, ohne etwas tun zu müssen.

Hunde, die oft mit Snacks belohnt werden, ohne dass sie eine Leistung erbringen müssen, verlieren vielleicht das Interesse an ihrem normalen Futter.

Sie wissen, dass sie auch ohne Mühe etwas Besseres bekommen können. Aber für ein zusätzliches Leckerli ist immer Platz, ähnlich wie wir meist noch Platz für ein Dessert haben.

Lese-Tipp: Du fragst dich, warum dein Hund nicht aus dem Napf frisst? Hier erfährst du alles, was dahintersteckt: „Hund frisst nicht aus dem Napf: Das steckt dahinter!“

2. Überfütterung

Überfütterung kann ein Grund sein, warum ein Hund sein normales Futter verweigert, aber weiterhin Leckerlis frisst. Wenn ein Hund zu viele Snacks oder Portionen bekommt, die zu groß sind, kann sein Magen voll sein, sodass er kein Interesse mehr an seinem regulären Futter hat.

Dieses Problem tritt besonders dann auf, wenn Leckerlis nicht als Teil der täglichen Futterration berechnet werden. Dadurch kann der Hund übersättigt werden, ohne dass es offensichtlich ist.

Im Endeffekt wählt der Hund dann die schmackhafteren Leckerlis aus, während das normale Futter links liegen bleibt.

Dieses Verhalten birgt das Risiko, dass der Hund unausgewogene Ernährung erhält und potenziell gesundheitliche Probleme wie Übergewicht oder Nährstoffmangel entwickelt.

3. Zahnschmerzen

Zahnschmerzen können eine Ursache dafür sein, dass ein Hund sein normales Futter verweigert, aber dennoch Leckerlis annimmt.

Schmerzhafte Zahnprobleme oder Entzündungen im Maul können es für den Hund unangenehm machen, hartes oder körniges Futter zu kauen. Weichere Leckerlis hingegen bereiten ihm möglicherweise weniger Schmerzen beim Kauen.

Weitere Hinweise auf Zahnprobleme bei einem Hund können neben der Futterverweigerung auch schlechter Mundgeruch, sichtbare Zahnbeläge, Zahnfleischbluten oder ein verändertes Kauverhalten sein.

4. Futterumstellung / falsches Futter

Eine Futterumstellung oder die Auswahl des falschen Futters kann ebenfalls dazu führen, dass ein Hund sein normales Futter verweigert.

Hunde haben individuelle Vorlieben und Verdauungssensibilitäten, wodurch eine plötzliche Änderung in ihrer Ernährung oder die Wahl eines Futters, das nicht zu ihren ernährungsphysiologischen Bedürfnissen passt, zu Appetitlosigkeit führen kann.

Währenddessen bleiben Leckerlis, die oft schmackhafter und als Belohnung angesehen werden, weiterhin attraktiv für den Hund.

Es ist wichtig, bei der Umstellung auf ein neues Futter schrittweise vorzugehen und sicherzustellen, dass es alle notwendigen Nährstoffe enthält, um solche Probleme zu vermeiden.

5. Allgemeine Futter-Mäkeligkeit

Manche Hunde entwickeln eine Vorliebe für bestimmte Geschmäcker oder Texturen und können sehr wählerisch werden, wenn es um ihre Mahlzeiten geht.

Dies kann besonders dann der Fall sein, wenn sie regelmäßig mit schmackhaften Leckerlis verwöhnt werden, die im Vergleich zum täglichen Futter als köstlicher empfunden werden.

Solch ein wählerisches Verhalten kann dazu führen, dass der Hund normales Futter ablehnt in der Erwartung, dass letztendlich etwas „Besseres“ angeboten wird.

Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, eine gesunde Balance zwischen regulärem Futter und Leckerlis zu finden und konsequent bei der Fütterung zu bleiben.

Lese-Tipp: Du möchtest wissen, warum dein Hund nur aus der Hand frisst? Erfahre alles Wichtige zu diesem Thema in unserem Artikel „Hund frisst nur aus der Hand„.

6. Hormonelle Veränderungen

Hormonelle Veränderungen können durch verschiedene Lebensphasen wie Pubertät, Trächtigkeit, Läufigkeit oder nach einer Kastration auftreten.

Diese hormonellen Schwankungen können Appetit und Fressverhalten eines Hundes beeinflussen, wodurch er weniger Interesse an seinem gewöhnlichen Futter zeigt, aber für Leckerlis immer noch empfänglich bleibt.

Die bevorzugte Annahme von Leckerlis in solchen Zeiten kann auch mit dem höheren Belohnungswert zusammenhängen, den Hunde diesen gegenüber ihrem Standardfutter zuordnen.

Hormonelle Veränderungen bei Hunden können außerdem durch Verhaltensänderungen, Schwankungen im Appetit, Gewichtsveränderungen oder physische Anzeichen wie eine veränderte Fellbeschaffenheit und bei weiblichen Hunden durch Veränderungen im Zyklus festgestellt werden.

7. Hitze

Hohe Temperaturen beeinträchtigen oft den Appetit von Hunden, da ihr Körper weniger Energie zur Kühlung aufwenden muss und sie folglich weniger Nahrung benötigen.

Die Gabe von Leckerlis sind dann nicht nur eine Belohnung, sondern bieten auch eine kleine Erfrischung oder Ablenkung von der Hitze.

Es ist wichtig, während heißer Tage besonders auf die Hydratation und das Wohlbefinden des Hundes zu achten.


5 Tipps: wie dein Hund wieder normal frisst

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Manchmal legt sich der Hungerstreik deines Hundes von selbst. Gerade Appetitlosigkeit, die durch das Wetter, Hormone oder eine Narkose verursacht wurde, verschwindet in der Regel wieder und ist kein Grund zur Sorge.

Auch bei Futterumstellungen kannst du erstmal abwarten, ob ein paar Tage Gewöhnung an den Geruch, Geschmack und Konsistenz den Hunger deines Hundes wieder normalisieren.

Hält die Futterverweigerung des jedoch länger an und frisst er irgendwann auch keine Leckerlis mehr, ist ein Besuch beim Tierarzt anzuraten.

Tipp 1: Richtige Menge füttern

Auf der Packung des Hundefutters findest du Angaben des Herstellers, wie viel Gramm für deinen Hund empfohlen werden. Oft ist das in Intervallen angegeben, wie zum Beispiel Hunde von 12 bis 18 kg erhalten 400 g täglich.

Dabei gilt: Ist dein Hund eher 12 bis 13 kg, erhält er auch etwas weniger als 400 g, ist er eher bei 18 kg, erhält er mehr.

Ist dein Hund bereits übergewichtig, gilt nicht das tatsächliche, sondern das Idealgewicht.

Du kannst dich auch an folgende Faustformel halten: Gewicht des Hundes x 2,5 % = Empfohlene Futtermenge in Gramm.

Dazu gilt natürlich noch, dass sehr aktive Hunde, trächtige Hündinnen und unterernährte Hunde mehr bzw. anderes Futter brauchen als Sofaprinzen oder alte Hunde. 

Vergiss außerdem nicht, die Menge an Leckerlis an die Größe und das Alter deines Hundes anzupassen.

Tipp bei Übergewicht: Ersetze einen Teil der Belohnungen einfach mit seinem eigentlichen Futter und ziehe es von der Futterration ab.

Wichtig

Bei jungen Hunden und Hunden mit höherem Futterbedarf solltest du möglichst in mehreren, kleinen Portionen füttern. Das verringert die Gefahr einer Magendrehung.

Tipp 2: Richtiges Futter geben

Wenn der Hund sein Futter verschmäht, solltest du eine Futtermittelunverträglichkeit ausschließen können. Vereinbare dafür einen Termin beim Tierarzt, der den Hund auf mögliche Unverträglichkeiten testen kann.

Achte darauf, nicht jeden Tag eine neue Sorte Futter anzubieten, da dies auch zu Magen- und Verdauungsproblemen führen kann. Auch wird sich nicht unbedingt direkt beim ersten Versuch eine Besserung einstellen.  

Lass ihn sich daran gewöhnen und übe dich in Geduld.

Tipp 3: Richtiges Training

Mäkeligkeit darf sich nicht lohnen. Das gilt besonders für das erneute Heranführen an das Fressen von „richtigem“ Futter.

Einem Hund, der offenkundig nur scharf auf die Leckerlis ist und deswegen sein Futter verweigert, kannst du ruhig das eigentliche Futter etwas schmackhafter machen.

Mit etwas Hühnerbrühe, ein paar Würfeln Fetakäse oder ein paar Löffeln Joghurt mit Honig wird der Futternapf so viel verlockender.

Du darfst den leckeren Zusatz aber nicht nachträglich hinzufügen, wenn der Hund das Futter schon ignoriert und dich erwartungsfroh ansieht. So lernt er nur, dass er lange genug warten muss.

Verfeinere das Futter also von Anfang an – und schleiche die Extras auch langsam wieder raus.

Als weitere Umgewöhnung solltest du eine Weile statt mit Leckerlis mit seinem Trockenfutter trainieren. So lohnt es sich für den Hund nicht mehr, mit Hunger auf das Training zu warten.

Du solltest deinen Hund auch nur mit Leckerlis belohnen, wenn er eine Leistung dafür erbracht hat. Sonst könnte er annehmen, dass er das Leckerli sowieso bekommt.

Das Wichtigste ist, dass du konsequent bleibst, auch wenn dein Hund noch so sturköpfig ist. Er kann auch schlimmstenfalls mehrere Tage ohne Futter auskommen. 

Tipp:

Hundefutter kann durchaus auch einige Stunden stehen bleiben und dem Hund so vor Augen führen, was er haben könnte. Gerade Nassfutter sollte aber nach einem halben Tag weggeworfen werden, da es nicht nur trocken wird, sondern auch schimmeln kann.

Tipp 4: Check-up beim Tierarzt

Lass auf jeden Fall den Zahnstatus deines Hundes kontrollieren und sprich mit deiner tierärztlichen Praxis über die Möglichkeit von Erkrankungen oder Unverträglichkeiten.

Wenn dein Hund nicht nur sein Futter nicht mehr will, sondern auch auf Leckerlis nicht mehr reagiert, könnten auch schwerere gesundheitliche Probleme vorliegen. 

Tipp 5: Stress erkennen und vermeiden

Stressempfindliche Hunde brauchen mehr als einen Napf, um fressen zu können. Verlege den Futterplatz an einen ruhigen Ort, an dem er ungestört von Mensch und anderen Tieren fressen kann. 

Beobachte deinen Hund, um die Quelle seines Stresses zu bestimmen. Denn jeder Hund ist anders. Manche wollen in Stille fressen und manche nur nicht neben einem ranghöheren Tier. 

Andere Stressfaktoren sind oft schwieriger zu vermeiden. Wenn dein Hund unter seelischem Stress nach einer Trennung, einem Umzug oder dem Tod eines Kumpels leidet, hilft oft nur die Zeit.

Lese-Tipp: Gestressten Hund beruhigen


Erklär-Video


Fazit

Dass ein Hund mal nicht frisst, ist erstmal kein Grund zur Panik. Insbesondere, wenn er dennoch Leckerlis weiter annimmt.

Dann hat sich vermutlich nur ein Fehler im Training eingeschlichen, den du leicht korrigieren kannst, oder du solltest die Futtermenge oder -sorte verändern.

Futterverweigerung kann aber auch auf Zahnschmerzen oder Stress hindeuten und muss dann tierärztlich behandelt werden.

Wenn du geduldig mit ihm das Problem angehst und löst, wird euch das beiden weiterhelfen und euer Band stärken.

Wie du das machen kannst und welche anderen Trainingsfehler du vermeiden solltest, verrät dir das Große Happyhunde Erziehungsbuch. So bleiben dein Hund und du ein unschlagbares Team!

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4 Kommentare zu „Hund verweigert Futter, frisst aber Leckerlis: 5 Ursachen“

  1. Hallo 🙂
    Mein Hund frisst unregelmäßig bis garnicht, anfangs hatte er sein Futter mit Begeisterung gefressen.
    Sind andere Hunde bei uns und wir füttern beide, stürzt er sich wie wild drauf aber alleine zu Hause haben wir Probleme.
    Tatsächlich nimmt er jederzeit Leckerlis, ich habe auch schon 3 mal das Futter gewechselt nur glaube ich das er sich das schnell gemerkt hat und immer was neues erwartet.
    Ich werde jetzt diesem Rat hier folgen und hoffe das es besser wird.

  2. Mein Hund isst kein normales Essen. Das macht mir Sorgen. Vielleicht stimmt es, dass er auch nur ein antrainiertes Verhalten hat und lieber Süßigkeiten isst.

  3. Mein Onkel ist derzeit auf der Suche nach Tiernahrung. Dabei ist es gut zu wissen, dass es meistens harmlos ist, wenn Hunde ihr Essen verweigern. Ich hoffe, dass er einen passenden Anbieter finden wird.

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