Hundekot ist weiß: 3 Ursachen & wichtige Tipps

Hundekot weiß
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Der Kot gesunder Hund ist schokobraun und ein Zeichen für ein gut funktionierendes Verdauungssystem. Er kann aber aus verschiedenen Gründen eine andere Farbe annehmen: grün, rötlich, grau oder schwarz, aber auch weiß.

Woran kann es liegen, dass der Hundekot weiß ist? Worauf deutet es hin, wenn der Hundekot schleimig weiß ist, und wann solltest du mit deinem Hund zum Tierarzt gehen?

Wir haben die Antworten und wichtige Tipps für dich, und wir verraten dir auch, ob du deinem Hund mit bestimmten Maßnahmen helfen oder weißem Kot vorbeugen kannst.


Warum ist der Hundekot weiß?

Zu den hauptsächlichsten Ursachen für weißen Hundekot zählen Fütterungsfehler, bestimmte Erkrankungen und psychische Belastungen.

Fütterungsfehler

Ist der Hundekot weiß oder hell, kann die Ursache im Verzehr von zu viel Knochensubstanz liegen. Weil der Kot zusätzlich bröselig oder „knochenhart“ werden kann, wird von einem Knochenkot gesprochen.

Knochen verfügen über reichlich Kalzium, das eine helle, leicht gräuliche Farbe besitzt.

Nimmt der Hund zu viel Kalzium auf, wird es nicht ausreichend verarbeitet und mit dem Kot ausgeschieden, der in der Folge eine helle bis weißliche Farbe besitzt.

Neben Knochen beinhalten auch andere Lebensmittel hohe Kalziumgehalte, wie beispielsweise:

  • Milchprodukte wie Kuhmilch, Joghurt und Gouda-Käse
  • Grünes Gemüse wie Spinat und Broccoli

Aber auch gern gefütterte Lebensmittel wie beispielsweise Kokos oder Reis können den Hundekot weiß erscheinen lassen, wenngleich sich hierbei lediglich weiße Flocken oder weiße Körner im Kot befinden.

Erkrankungen

Zeigt sich der Hundekot weiß oder hell-gräulich, kann dies durch eine Erkrankung ausgelöst werden, bei der die Fettverdauung und der Bilirubingehalt im Darm gestört sind.

Die Hauptursache liegt meist in einer zu geringen oder vollständig fehlenden Gallensäure. Diese ist für die Verdauung unerlässlich, weil sie unter anderem für die Fettverbrennung erforderlich ist.

Zudem transportiert die Gallensäure Bilirubin (Farbstoff für braune Kotfarbe), das in der Galle gespeichert ist. Ist der Kot dann weiß, kann das an blockierten Gallenwegen liegen.

Auslöser können dafür folgende Erkrankungen sein:

  • Gallensteine
  • Gallenblasenkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenstörung
  • Leberfunktionsstörung

Psychische Belastungen

Stress und stressauslösende Angst nehmen einen negativen Einfluss auf die gesamte Verdauung und im Besonderen auf die Darmflora beziehungsweise Darmbakterien, die eine wichtige Rolle bei der Kotfarbe spielen.

Psychische Belastungen können die Darmflora schädigen, wodurch sich die positiven Darmbakterien in ihrer Anzahl so reduzieren, dass der Hundekot weiß wird.

Häufig treten dazu parallel Symptome wie Bauchschmerzen sowie Durchfall auf und der Hundekot ist schleimig-weiß.

Wichtig ist es dann, die auslösenden Stress- sowie Angstfaktoren zu eliminieren und dem Hund Ruhe zu gönnen. Insbesondere, wenn der Hundekot schleimig-weiß ist, steckt meist eine Darmreizung oder Darmentzündung dahinter.


Was kann ich bei weißem Hundekot tun?

Was kann ich bei weißem Hundekot tun?

Deine erste Handlung sollte die Überlegung sein, was dein Hund zuvor gefressen hat, ob er einer psychischen Belastung ausgesetzt war oder zusätzliche Symptome erkennbar sind.

Zudem sind die Inspektion der Kotkonsistenz sowie die Beobachtung der Kothäufigkeit wichtig.

Zeigt dein Hund keine weiteren Symptome und scheint es ihm körperlich nicht schlecht zu gehen? Ist der Kot nicht durch Knochensubstanz stark verhärtet und folgt keine Verstopfung? Dann kannst du erste Maßnahmen selbst ergreifen.

Bist du unsicher, ist der Besuch beim Tierarzt mit deinem Hund jedoch stets angeraten.

Möchtest du selbst aktiv werden, kannst du folgendermaßen vorgehen:

  • Bei Knochenkot mit bröseliger Konsistenz: Stoppe sofort Fütterung mit Knochenanteilen
  • Bei stress- oder angstbedingtem weißem Kot: Füttere für ein paar Tage nur Schonkost
  • Ist der Hundekot schleimig und weiß: Setze einen Tag lang die Fütterung aus und biete danach Schonkost an
  • Bei gleichzeitigem Durchfall: Schonkost mit geriebenen Möhren und zerdrückten Bananen darreichen
  • Dem Hund insgesamt viel Ruhe bieten
  • Beobachte den Kot und das Hundeverhalten engmaschig auf weitere Symptome und Schmerzverhalten

Wann sollte ich bei weißem Hundekot zum Tierarzt gehen?

Es ist empfehlenswert, grundsätzlich mit deinem Hund zum Tierarzt zu gehen, wenn sich weitere Anzeichen und Symptome zeigen.

Denn es könnte sich um einen Notfall handeln, bei dem eine tierärztliche Behandlung dringend erforderlich ist und vielleicht sogar lebensrettend sein kann.

Vor allem, wenn du folgende Anzeichen und Symptome feststellst, solltest du zügig mit deinem Hund zum Tierarzt gehen:

  • Harter Knochenkot, denn dieser kann zu Verstopfung und schlimmstenfalls zu einem Darmverschluss führen, der laut der europäischen Spezialisten für Tierkrankenversicherungen SantéVet eine lebensbedrohliche Situation darstellt
  • Durchfall hält länger als 48 Stunden an
  • Hundekot ist schleimig und weiß mit roten Blutpartikeln
  • Deutliches Schmerzverhalten, wie erhöhte Reizbarkeit, Schmerzlaute und innere Unruhe
  • Hund wirkt zunehmend apathisch
  • Fressunlust kann auf starke Verstopfung hinweisen
  • Gelb gefärbte Lederhaut (Sklera) der Augen kann auf Leberschädigung oder Gelbsucht durch Gallensteine hindeuten
  • Druckempfindlichkeit im oberen Bauchbereich kann Anzeichen für Gallenprobleme wie Gallensteine sein

Wie kann weißer Hundekot behandelt werden?

Wie kann weißer Hundekot behandelt werden?

Je nach Ursache stehen dem Tierarzt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören medizinische Maßnahmen, Futterumstellungen oder Operationen.

Folgende tiermedizinische Behandlungsmöglichkeiten empfehlen Veterinäre je nach Bedarf und Ursache meist, wenn der Hundekot weiß ist:

  • Schmerzstillende, beruhigende und/oder entzündungshemmende Medikamente
  • Medikamente, die Gallensteine auflösen, wie beispielsweise solche mit Ursodesoxycholsäure
  • Arzneimittel zur Behandlung von Leber- und Bauspeicheldrüsenerkrankungen
  • Gegebenenfalls chirurgischer Eingriff zur Entfernung von Gallensteinen
  • Futterumstellung auf Schonkost oder fett-, knochen- und kalziumreduzierte Ernährung
  • Für gestresste, ängstliche Hunde Physiotherapie mit Entspannungspraktiken

Du kannst deinen Hund mit bestimmten Haus- und Pflanzenmitteln zusätzlich unterstützen. So kannst du deinem Hund bei weißem Kot helfen:

  • Bei Knochenkot verabreiche deinem Hund zwei Esslöffel Speiseöl, weil es abführend wirkt
  • Schwarzer Tee, Obst- und Gemüsesäfte fördern die Gallenfunktion
  • Animiere deinen Hund, viel zu trinken, weil das die Nieren- und Leberfunktion anregt
  • Bewegung bringt das Verdauungssystem in Schwung
  • Gabe von Probiotika zur Aktivierung gesunder Darmbakterien

Kann ich weißem Hundekot vorbeugen?

Du kannst weißem Hundekot vorbeugen, indem du auf eine ausgewogene Ernährung mit keinen oder wenig Knochenanteilen, regelmäßige Tierarztbesuche und eine physische sowie psychische Auslastung achtest.

Hier einige Tipps:

  • Füttere nichts mit hohem Kalziumanteil, wenn kein Kalziummangel vorliegt
  • Verabreiche regelmäßig Pansen als Probiotika zum Erhalt der gesunden Darmflora
  • Vermeide bestmöglich Stress- und Angstsituationen für deinen Hund
  • Achte darauf, dass er sich mehrmals täglich ohne Störungen ausruhen kann
  • Verhindere Übergewicht
  • Regelmäßige Verabreichungen von Oliven- und Fischöl fördern die komplette Gallenblasenentleerung und beugen der Gallensteinbildung vor
  • Unternimm ausgiebige Spaziergänge entsprechend dem Bewegungsbedarf deines Hundes

Hast du bereits mit einer Verfärbung von Hundekot in Weiß zu tun gehabt oder hast du Fragen? Dann hinterlass uns gern einen Kommentar.

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