Hundekot-verstehen-Ratgeber
Lilly Reimann

Lilly Reimann

Hundekot verstehen: Der komplette Stuhlgang Ratgeber (2023)

Wenn der Kot deines Hundes komisch aussieht, sehr fest oder flüssig ist oder extrem unangenehm riecht, kann das harmlose, aber auch ernsthafte Ursachen haben.

Die Farbe oder Konsistenz der Hinterlassenschaft deines Hundes gibt Aufschluss, ob er nur etwas Falsches gefressen hat, oder ob eine ernstzunehmende Erkrankung vorliegt.

Was du aus dem Hundekot alles herauslesen kannst, verrät dir dieser Beitrag.

Kurz & Knapp: Wie beurteile ich den Kot meines Hundes?

Durchfall, wässriger oder schleimiger Kot können ein Zeichen dafür sein, dass mit dem Magen deines Hundes etwas nicht stimmt. Hundehaufen sollten kompakt, feucht und leicht aufzunehmen sein. Und wenn der Kot deines Hundes hart oder trocken ist, könnte das ein Anzeichen für Verstopfung deines Hundes sein.

Verfärbungen oder extremer Geruch können ebenfalls Indikatoren dafür sein, dass etwas mit deinem Hund nicht in Ordnung ist.

In einer Online-Sprechstunde mit Dr. Sam erhältst du bequem von zu Hause Antworten von einem ausgebildeten Tierarzt zu allen Fragen zum Thema Hundekot und wie du ihn beurteilst.

Wie oft sollte ein Hund Stuhlgang haben?

Es gibt keine klaren Richtlinien, wie oft ein Hund täglich koten muss. Ein gesunder Hund sollte jedoch ein bis zweimal am Tag Stuhlgang haben.

Abhängig von der Anzahl der Mahlzeiten, der Futterart und Zwischenmahlzeiten oder Leckerlis kann dein Hund auch bis zu 5-mal täglich koten.

Weitere Faktoren sind auch Körpergröße und Rasse. Am besten vermittelst du dir einen Bild über normalen Stuhlgang und dessen Häufigkeit, bei deinen täglichen Gassigängen.


Was sagt die Farbe des Hundekots aus?

hundekot erst fest dann dünn

Obwohl es kein sehr angenehmes Thema ist, ist der Kot ein regelrechter Gradmesser für die Gesundheit deines Hundes.

Aus bürgerlicher und gesundheitlicher Sicht sollte es selbstverständlich sein, die Hinterlassenschaften deines Hundes immer aufzusammeln. Dabei ist es gut für die Gesundheit unseres Hundes, darauf zu achten, was wir in der Tüte sammeln, um uns ein Bild davon zu machen.

Der Kot eines gesunden, richtig ernährten Hundes ist fest, ohne hart zu sein, lässt sich leicht aufsammeln, riecht nicht zu stark und hat eine braune Farbe (hell- bis dunkelbraun). Eine andere Farbe als braun und eine ungewöhnliche Konsistenz können oft Anzeichen einer Krankheit sein.

Es ist daher sehr wichtig, die Farbe, den Geruch und die Konsistenz des Kots zu beobachten, da dies ein sehr wichtiger Anhaltspunkt für die Beurteilung der Gesundheit des Tieres ist.

Farbliche Veränderungen können harmlos sein und auf bestimmte Inhaltsstoffe in der Ernährung zurückgeführt werden. Sie können jedoch auch Indikatoren für Mängel oder Erkrankungen sein.

Die folgende Auflistung hilft dir bei der Beurteilung des Kots.


Gelber Hundekot

Kot mit dieser Farbe kann auftreten, wenn im Futter ein hoher Anteil an Karotten oder Kürbis enthalten ist. 

Gelber Hundekot kann aber auch auf Eisenmangel oder eine Lebererkrankung hindeuten.

Ein Befall von Giardien ist bei dieser Färbung ebenfalls eine Möglichkeit, die hierbei am häufigsten auftritt.


Schwarzer Hundekot

Eine Schwarzfärbung, auch Teerstuhl genannt, ist normal, wenn du deinem Hund viel Blut oder Milz zu fressen gegeben hast. Andernfalls kann es sich um eine Blutung im oberen Verdauungstrakt handeln. Es können Verletzungen in der Speiseröhre, im Magen oder im Dünndarm vorliegen.


Hundekot außen schwarz und innen braun

Diese Färbung kann auf Blut im Kot hindeuten und ein ernsteres Problem des Magen-Darm-Trakts darstellen. 

Kot, der einfach dunkler als normal erscheint, kann das Ergebnis von Dehydration, Verstopfung oder dem Verzehr von dunklen Lebensmitteln oder eisenreichen Lebensmitteln oder Futterergänzungsmitteln sein.


Grauer Hundekot

Anzeichen für eine schlechte Fettverdauung bietet grauer Hundekot. Er ist beispielsweise ein Indikator für eine kranke Bauchspeicheldrüse oder Gallenblasenprobleme.


Grüner Hundekot

Grüner Kot tritt bei deinem Hund meist nach dem Verzehr großer Mengen grüner Lebensmittel, wie Salat, Spinat oder auch Gras auf. 

Andernfalls kann es sich um Anzeichen einer Gallenblasenerkrankung handeln.


Roter Hundekot

Rot verfärbte Fäkalien treten unter anderem beim Verzehr von Roter Bete auf. Dabei kann auch der Urin verfärbt werden. 

Wenn du sicher weißt, dass es an keinen Farbstoffen aus der Ernährung stammen kann, solltest du dringend deinen Tierarzt aufsuchen. Es könnte eine innere Blutung vorliegen, die schnellstens behandelt werden muss.


Was sagt die Konsistenz über den Stuhl meines Hundes aus?

Hund im HUndebett

Neben der Farbe spielt auch die Konsistenz des Kotes eine wichtige Rolle.

Die Stühle sollten sich leicht anheben lassen und nicht leicht auseinanderfallen. Wenn du den Stuhl aus dem Gras nimmst, sollte er idealerweise nicht auf dem Gras bleiben.

Schleimiger Kot 

Ist der Kot schleimig, stößt dein Hund Darmschleimhaut ab. Höhere Schleimmengen im Stuhl, die mit Durchfall einhergehen, können durch bestimmte Darminfektionen verursacht werden. 

Blutiger Schleim im Stuhl oder Schleim, der von Bauchschmerzen begleitet wird, kann dabei auch auf ernste Erkrankungen hindeuten, wie beispielsweise Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder sogar Krebs.


Harter Kot

Verstopfung bei Hunden ist ein ziemlich häufiges Leiden, das oft mit kleineren Störungen zusammenhängt, aber manchmal ist es ein ernstes Problem. 

Bekanntlich bezieht sich der Begriff Verstopfung ganz allgemein auf die Unfähigkeit, normalen Stuhlgang zu haben. Ein gesunder Hund hat im Durchschnitt ein- bis zweimal am Tag Stuhlgang, aber diese Häufigkeit kann je nach Ernährung variieren. 

Wenn du bei deinem Hund Symptome von Verstopfung feststellst, solltest du als Erstes versuchen zu verstehen, was der Auslöser war, um ihn zu beseitigen und so das Problem in Zukunft zu verhindern. 

Um die Situation wieder zu normalisieren, ist es jedoch notwendig, die Darmflora wiederherzustellen, am besten auf natürliche Weise.


Weicher Kot (Durchfall)

Durchfall ist eine häufige Erkrankung bei Hunden und zeichnet sich durch losen oder wässrigen Stuhlgang aus, der verschiedene Ursachen haben kann – von einer einfachen Ernährungsumstellung bis hin zu verschiedenen Krankheiten oder Infektionen.

Wenn der Durchfall nicht länger als einen Tag anhält, ist das kein Grund zur Besorgnis, aber wenn er länger anhält, muss ein Tierarzt aufgesucht werden, da er auf Dehydrierung oder ein anderes Gesundheitsproblem hinweisen kann.


Hundekot erst fest dann dünn

Wechselt die Konsistenz des Kotes zwischen fest und dünn, kann das an der Ernährung liegen. Eine weitere und wahrscheinliche Ursache könnte jedoch auch in Parasitenbefall liegen. 

Weitere hilfreiche Informationen dazu findest du hier: Hundekot erst fest dann dünn.


Weiße Körner im Hundekot

Enthält der Kot deines Hundes weiße Körner, die mit Reiskörnern zu vergleichen sind, deutet das darauf hin, dass dein Hund Würmer hat. Sind diese oder Teile davon im Kot sichtbar, handelt es sich hierbei bereits um ein fortgeschrittenes Stadium des Befalls. 

Der Bandwurm beispielsweise erreicht eine beträchtliche Länge. Die im Kot enthaltenen weißen Körner sind bei einem Bandwurmbefall nur Teile des Wurms, die sich an der Darmwand festgesaugt haben und vom Bandwurm abgesondert wurden. Diese Absonderungen sind dann als Reiskörner im Kot deines Hundes sichtbar.

Du solltest umgehend einen Tierarzt aufsuchen, wenn du weiße Körner im Stuhl deines Hundes feststellst. Bei deinem Besuch solltest du bestenfalls bereits eine Stuhlprobe mitbringen.

Mittels Wurmtabletten, deren Menge sich nach der Laboruntersuchung des Stuhls und der Größe und Gewicht deines Hundes berechnet, kann hier schnell Abhilfe geschaffen werden.


Teerstuhl beim Hund

Schwarzer Stuhl kann auf Blutungen oder andere Schäden im Magen-Darm-Trakt deines Hundes hinweisen. Dieser kann auch verfärbten Stuhlgang haben, nachdem er dunkel gefärbte Lebensmittel verzehrt hat. 

Ziehe einen Tierarzt zurate, wenn dein Hund schwarzen Stuhl hat, insbesondere dann, wenn du Spuren von Blut im schwarzen Kot findest, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.


Fettstuhl beim Hund

Schleim im Kot macht sich durch eine sichtbare Verfettung des Stuhls deutlich. Der sogenannte Fettstuhl kann durch Parvoviren, Parasiten, Tumore und / oder Polypen, Verstopfung, Toxinüberlastung, Autoimmunkrankheiten oder sogar Krebs verursacht werden. 

Der Verzehr von Einstreu im Zwinger oder dem Hundehaus kann auch bakterielle Infektionen im Verdauungstrakt verursachen, die zu blutigem Stuhl, Schleim oder Fettbildung im Hundekot führen können.


Stuhlgang beim Hund festigen oder lockern: 3 Tipps

Blähungen beim Hund

Hat dein Hund Durchfall oder scheint unter Verstopfung zu leiden, weil der Stuhl zu fest ist, hast du mehrere Möglichkeiten, deinem Hund zu helfen.

1. Barfen

Unabhängig von der aktuellen Konsistenz des Hundekots und präventiv zu sehen ist eine generelle Ernährungsumstellung. Sogenanntes Barfen ist eine individuelle Zubereitung der Mahlzeiten für deinen Hund. Es gibt kein festgelegtes Futter, sondern alle Mahlzeiten werden auf die Bedürfnisse deines Hundes zugeschnitten zubereitet. Dabei spielen körperliche Verfassung und Auslastung eines Tages eine ebenso große Rolle wie die Grundbedürfnisse aufgrund Alter, Größe und Gewicht deines Hundes.

Diese Art von Ernährung hilft dabei, deinen Hund grundsätzlich vital zu halten und sein Immunsystem zu stärken. Gleichzeitig kannst du bei Veränderungen bei deinem Hund, ob aus Leistungs- oder Krankheitsgründen die Mahlzeiten aufgrund der Erfordernisse abändern und so weiteren Gefahren vorbeugen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass dein Hund seltener koten muss. Das liegt an einem hohen Proteinanteil des frisch zubereiteten Futters mit möglichst wenig Ballaststoffen und Kohlenhydraten, die weitestgehend unverbrannt ausgeschieden werden.


2. Bei Verstopfung

  • Ausreichend frisches Wasser

Leidet dein Hund unter Verstopfung, hilft trinken dabei, dass sich der festgesetzte Kot im Darm löst.

  • Ausgiebige Spaziergänge

Ebenfalls bei Verstopfung machen längere Spaziergänge mit deinem Hund durchaus Sinn. Die kontinuierliche Bewegung bringt nicht nur Herz und Kreislauf, sondern auch die Darmtätigkeit in Schwung. 

Festsitzender Kot im Darm kann so mit jedem Schritt gelockert und nach und nach während des Spaziergangs abgegeben werden.

  • Wirke entspannt

Setze deinen Hund beim Koten nicht unter Zeitdruck oder Stress. Er merkt es, wenn du selbst unter Zeitdruck stehst. Versuche auch nicht, ihn bei seinem Geschäft zu beobachten. Er soll das Gefühl haben, alle Zeit der Welt zu haben, auch wenn es dir vielleicht schwerfällt.

Diese Tipps kannst du bei kurzfristigen Verstopfungen anwenden. Sollten diese trotz deiner Bemühungen anhalten, solltest du einen Tierarzt zu Rate ziehen.


3. Bei Durchfall

  • Nulldiät

Verordne deinem Hund eine ein bis zweitägige Fastenzeit. Dabei solltest du deinen Hund nicht nur nicht füttern, sondern auch auf Leckerlies verzichten.

Ein Verhindern einer weiteren Nahrungszufuhr hilft dabei, den Darm restlos entleeren zu können und gibt dem Magen-Darm-Trakt die Möglichkeit, sich zu erholen, ohne dass er aufgrund neuer Mahlzeiten wieder arbeiten muss.

  • Und wieder: Ausreichend Wasser

Eine ausreichende Versorgung mit Wasser hilft nicht nur bei Verstopfung. Dein Hund erleidet bei Durchfall einen erheblichen Flüssigkeitsverlust. Diesem kannst du entgegenwirken, indem du deinen Hund mit ausreichend Wasser versorgst und ihn ggf. auch zum trinken animierst.

  • Ernährungsumstellung

Solange dein Hund unter Durchfall leidet, solltest du seine Mahlzeiten umstellen. Hier eignen sich selbst gekochte, fettarme und leicht verdauliche Rationen aus gekochtem Reis, Kartoffeln oder Nudeln mit gekochtem, mageren Geflügelfleisch und Hüttenkäse

Achte darauf, dass das Geflügel keine Knochen enthält und auf jeden Fall abgekocht werden sollte.


Fazit 

Das Thema Hundekot ist wahrscheinlich nicht dein Lieblingsthema. Dennoch ist es wichtig, das tägliche Geschäft deines Hundes zu betrachten. 

Der Kot ist ein Indikator für falsche Ernährung, aber auch für Krankheiten und Wurmbefall.

Kannst du den Kot deines Hundes sicher beurteilen, kannst du nicht nur die Ernährungsgewohnheiten deines Lieblings abändern, vielmehr erkennst du frühzeitig, ob dein Hund unter einem kurzfristigen Unwohlsein leidet oder ob sich dahinter eine ernstzunehmende Krankheit verbirgt.

Ein gesunder Hund kotet auch gesund. Das erleichtert auch dir das Leben in Form von leichterem Aufsammeln der Hinterlassenschaften beim Gassigehen.

Bist du dir unsicher, ob Farbe oder Konsistenz des Hundekots normal sind, frage Dr. Sam. Bequem von zu Hause und jederzeit steht dir das erfahrene und kompetente Tierarzt-Team für deine Fragen in einer Online-Sprechstunde zur Verfügung. 

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