So agil und athletisch die meisten Hunde auch sind, ein Kreuzbandriss passiert öfter, als man denkt.
Gerade bei älteren Hunden reicht manchmal schon ein Stolpern über ein Loch aus, um sich eines der Bänder am Knie anzureißen.
Allerdings ist eine Behandlung beim Hunde-Kreuzbandriss durch Operieren normalerweise kein Problem, du musst dir keine Sorgen wegen Einschläfern machen.
Wie die (operative) Behandlung aussieht, erklärt dir unser folgender Ratgeber im Detail.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKreuzbandriss beim (alten) Hund: Muss ich ihn einschläfern lassen?
Ein Kreuzbandriss selber ist nie lebensbedrohlich und damit kein Grund, einen Hund einschläfern zu lassen.
Zwar verursacht er durchaus Schmerzen und muss unbedingt operiert werden. Jedoch wirkt er sich nicht so massiv auf die Lebensqualität eines gesunden Hundes aus, dass an Einschläfern zu denken ist.
Bei sehr alten Hunden, die eine Operation nicht mehr bewältigen können, ist die Behandlung aber wesentlich schwieriger und erfordert viel Zeit und Geduld.
Operation bei einem Kreuzbandriss: Ja oder Nein?
Tatsächlich ist eine Operation des Kreuzbandes für einen gesunden Hund die eigentlich einzig richtige Option.
Während für Menschen auch nicht-operative Behandlungen in Frage kommen, kann ein Hundekörper durch eine konventionelle Therapie nicht wirklich ausreichend heilen. Auch ist die Behandlung sehr teuer.
Ohne Operation drohen neben einem Nicht-Verheilen des Bandes ein hohes Risiko für Folgeschäden wie Arthrose oder ein Meniskusschaden.
Zudem muss ein Hund das entsprechende Bein absolut schonen, was den wenigsten gut gelingt.
Durch die Belastung kann sich der Riss nicht nur verschlimmern, sondern im Ernstfall sogar beide Bänder reißen lassen.
Eine Operation am Kreuzband ist ein Routineeingriff und daher sicher und erprobt.
💡Wichtiger Hinweis
Es gibt Hunde, die Operationen nicht vertragen, weil sie sehr jung oder sehr alt sind. Auch gibt es Fellnasen, die auf kaum ein Narkosemittel nicht allergisch reagieren.
Wie hoch sind die OP-Kosten?
Die Operationskosten für einen Kreuzbandriss können sich auf bis zu 3.850 Euro belaufen – Vor- und Nachbehandlungen inklusive.
Neben der reinen OP-Gebühr kommen nämlich noch Kosten für Narkose, Vor- und Nachsorgen, Material, Medikamente und Weiteres hinzu.
Die Höhe der gesamten Kosten richtet sich dabei nach der öffentlich einsehbaren Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und dem berechneten Gebührensatz (1-, 2- oder 3-fach).
Auch kann die Gebühr je nach Rasse und Gesundheitszustand des Hundes variieren. Eine genaue Kostenaufstellung erhältst du immer beim Tierarzt.
Was passiert, wenn der Kreuzbandriss beim Hund nicht operiert wird?
Folgeschäden eines nicht operierten Kreuzbandrisses beim Hund können Meniskusschäden und Arthrose sein. Auch Knorpelschäden können in Folge eines nicht behandelten Kreuzbandrisses auftreten.
Es können aufgrund der weiteren Belastung durch die tägliche Bewegung sogar schlimmstenfalls beide Bänder reißen.
Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten zur OP?
Manche tierärztliche Praxen raten oft zu einer konventionellen Therapie aus einer Gelenkschonung, Physiotherapie und schmerzstillenden Medikamenten.
Das ist vor allem bei sehr kleinen Hunderassen, Welpen und sehr alten Hunden der Fall. Eine Operation stellt für diese Tiere eine höhere Gefahr, als für gesunde Hunde „im besten Alter“.
Allerdings verlängert diese Prozedur die Heilungsdauer ungemein und trägt ein hohes Risiko einer nicht vollständigen Ausheilung und damit von Folgeschäden. Sie ist daher nicht empfehlenswert.
Ähnliches bestätigt auch das Kleintierzentrum Arndt. Zwar geben die Experten wichtige Tipps zu einer nicht-operativen Behandlung. Sie sagen aber auch, dass gerade mittelschwere bis schwere Hunde besser mit einer OP fahren.
Hunde-Kreuzbandriss ohne OP: Erfahrungen anderer Hundehalter
Schauen wir uns einmal an, welche Kreuzbandriss-Erfahrungen andere Hundehalter gemacht haben.
„Milo ist nicht mehr der Jüngste. Als er beim Spaziergang dann in ein Loch trat und plötzlich humpelte, war die Sorge schon groß.
Beim Tierarzt hatten wir dann den Salat: Diagnose Kreuzbandriss. Uns war klar, dass Milo unters Messer muss, aber in dem Alter war uns schon mulmig zumute.
Zum Glück ist aber alles gut gegangen. Seit einem Jahr hält das Kreuzband und Milo ist fit wie eh und je.“
„Flecksi ist eigentlich kerngesund, eine richtige Sportlerin. Auf dem Hundeplatz muss sie beim Toben ganz übel umgeknickt sein, sie humpelte nur noch und fiepte vor Schmerz.
Zuerst hab ich auf meine Nachbarin gehört, die sagte, das sei nur eine Verstauchung und Flecksi solle einfach ein paar Tage Ruhe kriegen. Ruhe – probier das mal mit nem quietschfidelen Collie!
Als es nach drei Tagen nicht besser wurde, sind wir dann doch zum Tierarzt. Von wegen Verstauchung – Kreuzbandriss! Ich hatte das auch schon und wusste, wie fies das ist!
Zum Glück konnte sie direkt am nächsten Tag operiert werden. Zuhause gab es dann ein bisschen Hühnerbrühe, Mitleid und Ruhe und inzwischen ist sie wieder die Schnellste auf dem Hundeplatz.“
Wie hoch ist die Lebenserwartung bei einem Kreuzbandriss?
Ein Kreuzbandriss hat an sich keine Auswirkung auf die Lebenserwartung deines Hundes, da das Kniegelenk nicht unmittelbar lebenswichtig für ihn ist.
Allerdings leidet seine Lebensqualität, wenn es unbehandelt bleibt, da dies für ihn Schmerzen bedeutet.
Natürlich kann auch eine Operation gefährlich werden, wenn dein Hund die Narkose nicht verträgt oder sich eine Entzündung an der Operationsnarbe einfängt.
Dies passiert aber bei einem solchen Routineeingriff nur selten.
Und nach erfolgter Heilung sollte für deinen Hund die Geschichte ausgesessen sein.
Fazit
Ein Kreuzbandriss ist für deinen Hund nicht das Ende der Welt – nur das vorübergehende Ende des Spaziergangs.
Er ist gut durch eine Operation behandelbar und erfordert danach einige Zeit und Ruhe.
Das ist für gesunde Hunde oft schwierig zu bewältigen, obwohl sie auch spüren, dass ihnen eine Belastung des beschädigten Gelenks weh tut.
Wie ist dein Hund mit einem Kreuzbandriss umgegangen? Wie schnell durfte er wieder toben? Erzähl uns doch deine Geschichte in den Kommentaren!
FAQ
Was beachten beim Gassi gehen mit Hund mit Kreuzbandriss?
Die Bewegung eines Hundes mit einem Kreuzbandriss sollte zwar stark eingeschränkt, aber nicht vollständig gestoppt werden. Kurze, kontrollierte Spaziergänge auf ebenem Gelände oder physiotherapeutische Übungen können helfen, das Bein sanft zu bewegen und eine Atrophie der Muskulatur zu verhindern. Besondere Vorsicht ist hierbei dennoch geboten – abrupte Drehungen oder das Hüpfen auf Hinterbeinen können den Zustand verschlechtern.
Wie gefährlich ist ein unbehandelter Kreuzbandriss bei meinem Hund?
Ein unbehandelter Kreuzbandriss beim Hund kann gefährlich sein. Der Heilungsprozess kann ohne medizinische Eingriffe lange dauern und birgt die Gefahr, dass sich das Bein sogar noch verschlechtert. Ohne die richtige Behandlung kann der Riss Arthrose oder andere bleibende Schäden verursachen. Ebenso können durch die Schonung des verletzten Beines andere Körperregionen überbelastet werden, was zu zusätzlichen gesundheitlichen Problemen führt.
Muss man einen Hund mit einem Kreuzbandriss einschläfern lassen?
Nein, ein Kreuzbandriss ist kein Todesurteil. Mit der richtigen Behandlung und Pflege kann dein Hund ein völlig normales Leben führen. Einschläfern ist nur in extremen Fällen eine Option, wenn der Hund starke Schmerzen hat, die nicht gelindert werden können, oder wenn weitere Gesundheitsprobleme vorliegen, die eine Behandlung unmöglich machen. Aber denke daran, dass in jedem Fall die Entscheidung bei dir und deinem Tierarzt liegt. Geduld, Liebe und die richtige Versorgung können deinem Vierbeiner helfen, sich zu erholen.