Was für ein prachtvoller mächtiger Hund – der Mastiff!
Diese alte englische Hunderasse gehört zu den größten und schwersten Hunden überhaupt.
In diesem Artikel findest du alles über diesen „sanftmütigen“ Riesen. Vielleicht ist er ja der passende Hund für dich und deine Lieben.
Inhaltsverzeichnis
ToggleMastiff Steckbrief
Größe | Männlich: 70 – 91 cm, weiblich: 70 – 91 cm |
Gewicht | Männlich: 73 – 100 kg, weiblich: 54 – 77 kg |
Farben | Strömung, Rehfarben, Apricot |
Lebenserwartung | 6 – 12 Jahre |
Herkunft | England |
Charakter/Temperament | Freundlich, anhänglich, würdevoll, beschützend, ruhig, tapfer |
FCI-Gruppe | Gruppe 2: Pinscher, Schnauzer- Molossoide – Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.1: Molossoide, doggenartige Hunde, ohne Arbeitsprüfung |
Aussehen
Was für ein Riese!
Besonders auffällig ist der bullige quadratische Kopf des Mastiffs auch als “Old Englisch Mastiff‘ bezeichnet.
Dazu passt die rechteckige Körperform. Die Länge des Körpers – gemessen vom Schultergelenk bis zum Sitzbeinhöcker – ist größer als die Höhe im Widerrist.
Der Körper dieser Hunderasse ist sehr muskulös.
Es wird bei der Zucht allerdings darauf geachtet, dass die Größe und das Gewicht nie zu Lasten der Gesundheit des Hundes gehen.
Die Rute des Mastiff ist hoch angesetzt. Ist der Hund entspannt, hängt sie herab.
Bei Aufregung wird die Rutenspitze nach oben gebogen. Die Biegung verläuft aber nie bis über den Rücken.
Die Ohren sind am höchsten Punkt des Schädels angesetzt und hängen herunter.
Der Mastiff ist ein Spätentwickler. Seine Welpen werden erst mit 3 Jahren erwachsen.
Das Fell
Der zu den Molossern gehörende Riese hat kurzes, glattes, aber nicht zu feines Fell. Nur an Hals und Schultern ist es rau.
Die beim Mastiff gewünschten Farben sind:
- Apricot
- Gestromt
- Falb- oder Sandfarben
Fang, Ohren und Nase sollten schwarz sein.
Die Augenlider sind schwarz umrandet. Zwischen den Augen verläuft die schwarze Färbung nach oben.
Der Mastiff trägt – bildlich gesehen – eine Maske.
Viel weiß ist beim Mastiff nicht erwünscht. Egal ob am Körper, an den Pfoten oder an der Brust.
Geschichte & Herkunft des Mastiff
Der Mastiff gehört zu einer der ältesten bekannten Hunderassen. Bereits in der Antike hielten die Molosser mastiff-artige Hunde.
Schon damals war die Hunderasse so beeindruckend, dass die Römer den Mastiff-Typ von Großbritannien mit nach Rom brachten. Dort wurde er in der Arena für Kämpfe eingesetzt.
Durch den Einfall der Normannen hielt das französische Wort „Dogue“ Einzug in den Sprachgebrauch.
Im 19. Jahrhundert begann in Großbritannien die Reinzucht des Mastiffs, an der heute noch festgehalten wird.
Wesen & Charakter des Mastiff
Zu der gewaltigen Erscheinung des Mastiffs gesellen sich nur positive Charakterzüge. Zu diesen zählen Wesensstarke, Gutmütigkeit, stoische Ruhe und Zuverlässigkeit.
Der Mastiff ist Mensch und Tier zugewandt. Dies macht ihn zu einem hervorragenden Familienhund.
Durch sein ausgeglichenes Temperament und seine niedrige Reizschwelle bringt ihn so schnell nichts aus der Ruhe.
Trotzdem ist er ein guter Wachhund – allein schon durch seine beeindruckende Erscheinung.
Der Mastiff reagiert aber nicht übertrieben, wenn er auf seine Menschen aufpasst. Er handelt immer überlegen.
Sollten seine Familie oder Haus und Hof allerdings bedroht werden, wird er aktiv. Hierfür nutzt er seine beeindruckende Erscheinung.
Der Mastiff baut sich in seiner gesamten Größe vor dem vermeintlichen Eindringling auf und wartet, bis dieser freiwillig verschwindet.
Selbst mit Katzen versteht sich der mächtige Vierbeiner in der Regel.
Haltung & Erziehung
Wichtig bei der Erziehung deines Mastiffs – wie bei allen Hunderassen – ist die Konsequenz. Außerdem benötigt er viel Platz.
Erziehung
Gerade bei so einem schweren und großen Hund ist eine konsequente Erziehung das A und O. Andernfalls kann es passieren, dass er seinen mächtigen Körper gegen dich einsetzt.
Als Familienhund ist der Mastiff nicht gerne allein. Sollte das doch mal nötig sein, ihn allein zu lassen, powere ihn vorher gut aus.
Ist er unterbeschäftigt und frustriert, weil du ihn alleine lassen musst, könnte er dein Mobiliar zerstören.
Auch wenn der Mastiff Kinder liebt, lass ihn nicht mit ihnen allein. Zu groß ist die Gefahr, dass er unbeabsichtigt das Kind durch seinen kräftigen Körper verletzen könnte.
Haltung
Große Hunde benötigen viel Platz. Ein Mastiff eignet sich also nicht für eine kleine 2-Zimmer-Wohnung.
Wenn du dich für diese Rasse entscheidest, solltest du ihm ein Haus mit großem Garten bieten können.
Zusätzlich liebt der Mastiff lange Spaziergänge. Und er liebt das Wasser.
Perfekt wäre es, wenn auf eurer Gassi-Tour ein Bach oder Teich liegt. Dein Molosser wird es lieben, im Wasser zu planschen.
Da die Rasse aus Großbritannien kommt, macht ihr Regen und Kälte nichts aus. Bei Wärme oder sogar Hitze sieht das anders aus.
Lass deine Fellnase an warmen Tagen einfach chillen.
Molosser sabbern stark. Das wird durch die riesigen Lefzen noch verstärkt. Überlege dir vorher, ob du damit klar kommst.
Und last but not least: Ein so großer, kräftiger Hund braucht viel Futter. Das musst du dir leisten können.
Gesundheit & Pflege
Durch sein kurzes, glattes Fell ist der Mastiff sehr pflegeleicht. Es reicht, ihn einmal in der Woche gründlich zu bürsten.
Krankheiten gibt es bei den massiven Molossern, wenn bei der Zucht nicht auf angepasste Proportionen geachtet wird.
Dann kann es Probleme mit den Gelenken geben oder auch zu Dysplasien der Hüfte und des Ellenbogens kommen.
Ist die Haut des Mastiffs zu faltig, kann es zu Entzündungen zwischen den Falten komme. Das solltest du bei der wöchentlichen Fellpflege immer kontrollieren.
Da der Mastiff gerne schlingt beim Fressen, kann es zu Magendrehungen kommen. Besonders, wenn er nicht genug Zeit zum Verdauen hat.
Wichtig
Gib deiner Fellnase mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt. Und lass ihm nach dem Fressen ausreichend Ruhe.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung des Mastiffs liegt bei ca. 10 – 12 Jahren. Du kannst dich also auf viele schöne Jahre mit ihm freuen.
Passt der Mastiff zu mir?
Obwohl der Mastiff ein Familienhund ist, unterschätze nicht seine Größe und Kraft. Gerade im Umgang mit kleinen Kindern kann seine Masse zu Unfällen führen, die nicht zu unterschätzen sind.
Außerdem wird der Molosser als Listenhund geführt. Dies führt in manchen Bundesländern zu erhöhten Steuern und Auflagen, die zu erfüllen sind.
Auch bei einer Urlaubsreise ist zu beachten, dass Listenhunde manchmal gar nicht ins Land gelassen werden.
Bist du dir dessen bewusst und weißt damit umzugehen, ist dieser riesige Hund sicherlich ein guter Begleiter an deiner Seite.
Fun-Facts zum Mastiff
Schon Hannibal hatte mehrere Bataillone kriegserprobter Mastiffs dabei. Diese gaben auf der langen Reise ihre Gene weiter und bildeten diverse große Hunderassen.
Im Jahr 1989 stellte ein Vertreter dieser Rasse den Weltrekord des größten Hundes auf.
Seine Maße damals:
- Höhe an der Schulter: 37 Zoll
- Länge von der Nasenspitze bis zur Rutenspitze: 8 Fuß 3 Zoll
- Gewicht: 343 Pfund
Mit entsprechendem Training können sie sogar Karren ziehen, Fährten lesen und als Rettungshunde ausgebildet werden.
Du hast einen dieser unkomplizierten Hunde? Hast du eine tolle Geschichte von deinem Mastiff für uns? Teile sie doch in den Kommentaren mit uns.