Wenn dein Hund eine akute oder gar chronische Erkrankung des Bewegungsapparates hat, kann es gut sein, dass dir dein Tierarzt das Medikament Melosus mitgegeben hat.
Doch in welchen Bereichen wird Melosus bei Hunden angewendet, wie ist die richtige Dosierung und welche Nebenwirkungen können auftreten?
Dies und weitere wichtige Informationen zu dem Medikament Melosus findest du in diesem Artikel.
Kurz & Knapp: Was ist Melosus und wofür wird es verwendet?
Melosus ist ein verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel der Gruppe nichtsteroidale Antirheumatika mit dem Wirkstoff Meloxicam, das bei Hunden zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bei chronischen sowie akuten Erkrankungen des Bewegungsapparates (Muskeln & Skelett) angewendet wird.
Melosus ist nur als Suspension (schwerlösliche Flüssigkeit) erhältlich.
Welche Wirkung hat Melosus bei Hunden?
Das in Melosus enthaltene Meloxicam verhindert die Produktion von entzündungsfördernden Gewebshormonen.
Es wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, fiebersenkend und verringert die Flüssigkeitsabsonderungen aus den Blutgefäßen bei einer Entzündung.
Die richtige Dosierung von Melosus für Hunde
Melosus ist nur als Suspension erhältlich und wird oral verabreicht.
Am ersten Tag beginnt die Initialbehandlung mit einer Dosis von 0,2 mg Meloxicam pro kg Körpergewicht.
Zur täglichen Weiterbehandlung wird mit Abstand von jeweils 24 Stunden eine Erhaltungsdosis von 0,1 mg Meloxicam pro kg Körpergewicht oral verabreicht.
Durch die auf der Dosierspritze ersichtlichen Skala nach kg Körpergewicht lässt sich die Dosierung präzise beim Aufziehen der Spritze berechnen.
Melosus kann zur einfacheren Anwendung mit dem Futter vermischt werden.
Wichtig ist die genaue Dosierung und Schütteln vor der Verabreichung.
Die Spritze muss nach jeder Gabe gereinigt werden. Damit keine Verunreinigungen entstehen, sollte die Spritze nur für die Medikamentengabe verwendet werden.
Wichtige Information für den Anwender:
Besteht eine bekannte Überempfindlichkeit oder Allergie gegen NSAIDs, ist darauf zu achten, dass jeder Kontakt mit dem Arzneimittel vermieden wird
Wie oft und wie lange darf ich meinem Hund Melosus geben?
Melosus wird einmal täglich in einem zeitlichen Abstand von 25 Stunden verabreicht.
Innerhalb von 3 bis 4 Tagen sollte eine sichtbare Verbesserung der Symptomatik zu sehen sein.
Verbessert sich der klinische Zustand in den nächsten Tagen nicht, sollte die Behandlung mit Melosus spätestens nach 10 Tagen abgebrochen werden.
Melosus ist nur in Absprache mit dem Tierarzt als Dauermedikation geeignet.
Anwendungsgebiete von Melosus für Hunde
Melosus wird bei Hunden angewendet, die akute oder chronische Erkrankungen rund um die Muskeln und das Skelett aufweisen.
Dazu gehören Erkrankungen wie:
- Gelenkerkrankungen
- Patellaluxation
- Bandscheibenvorfall
- OCD – Osteochondrosis dissecans
- Arthrose
Welche Nebenwirkungen hat Melosus?
Die Nebenwirkungen bei einer Behandlung mit Melosus treten generell in der ersten Behandlungswoche auf.
Die typischen Nebenwirkungen von Melosus sind:
In Einzelfällen wird von okkultem Blut im Hundekot, Apathie und Nierenversagen berichtet.
In sehr seltenen Fällen wird von blutigem Erbrechen, blutigem Durchfall, inneren Blutungen sowie einem Anstieg der Leberenzyme berichtet.
Die Nebenwirkungen von Melosus sind in den seltensten Fällen schwerwiegend oder lebensbedrohlich.
Treten während der Behandlung Nebenwirkungen auf, sollte die Behandlung abgebrochen werden und der Tierarzt konsultiert werden.
Treten bei der Behandlung mit Melosus Nebenwirkungen auf, welche nicht auf der Packungsbeilage aufgeführt sind, muss die Behandlung sofort eigenständig abgebrochen werden und der Tierarzt kontaktiert werden.
Wann darf Melosus nicht angewendet werden?
Melosus darf nicht bei säugenden oder trächtigen Hündinnen oder bei Welpen unter 6 Wochen angewendet werden.
Hunde mit gastrointestinalen Störungen oder Funktionsstörungen von Herz, Leber oder Niere dürfen nicht mit Melosus behandelt werden.
Melosus darf nicht bei Blutgerinnungsstörungen, dehydrierten oder Blutdruck schwachen Hunden angewendet werden. Hier besteht die Gefahr einer erhöhten Nierentoxizität.
Wo ist Melosus für Hunde erhältlich?
Melosus kann man nicht ohne Rezept kaufen.
Melosus ist in der Tierarztpraxis oder mit einem Rezept in der Apotheke erhältlich.
Erfahrungen mit Melosus: Was sagen andere Hundehalter?
Melosus für Hunde ist nicht so bekannt, da eher Metacam verabreicht wird.
Einer der wenigen relevanten Einträge in Hundeforen war von einer Hundehalterin, die ihrem Hund 3 Wochen Melosus verabreichen musste.
Eine Woche, nachdem sie das Medikament abgesetzt hat, ist ihr aufgefallen, dass ihr Hund vermehrten Haarausfall hatte. Wohl so stark, dass das Fell büschelweise herausfiel.
Es ist schwierig, aus einem Forumeintrag einen Zusammenhang zu der Behandlung mit Melsosus und dem Haarausfall herzustellen.
Ebenfalls ist ein weiterer Beitrag auffindbar, in dem auf vermehrtes Sodbrennen sowie Aufstoßen beim Hund hingewiesen wurde.
Es wird auch von einer allergischen Reaktion berichtet, die ca. 30 Minuten nach der ersten Melosus-Gabe aufgetreten sein soll. Hier handelte es sich um einen Chihuahua, der am gesamten Körper anschwill.
Die allergische Reaktion wurde durch den behandelnden Tierarzt therapiert und verlief ohne Komplikationen.
Bei Arthosehunden gibt es vorwiegend Erfolgsberichte.
Fazit
Melosus ist ein schmerz- und entzündungshemmendes Medikament, das in der Hundewelt noch nicht so weit verbreitet ist.
Laut meiner Recherche ist es eine gute Alternative zu Metacam, da sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten.
Hat dein Hund Erfahrung mit Melosus? Lass uns gerne mit einem Kommentar daran teilhaben!
3 Kommentare zu „Melosus Hund: Dosierung, Erfahrungen & Anwendung (Ratgeber)“
Mein Hund 14 Jahre Cairn Terrier, hat nach seinem Kreuzbandriss das Medikament verschrieben bekommen. Es wurde ebenfalls eine starke Arthrose festgestellt. Aufgrund seines Alters wurde mir von einer OP abgeraten. Er bekommt das Melosus schon seit mehreren Wochen.( ca.10 Wochen) Er verträgt es sehr gut und ich kann nichts negatives festgestellt. Bin etwas geschockt über diese Kommentare und werde meinen Hund weiter beobachten.
Am 08.3.23 wurde meiner 9,5 Jahren alten Ridgeback Hünden Melosus vom TA verschrieben.
Nach 11 Tagen hab ich es abgesetzt da sie morgens erbrochen hat.
Hat aber danach ganz normal gefressen.
Am folge Tag hat sie wieder morgens erbochen und danach wieder normal gefressen.
Am nächsten morgen wieder erbrochen dann bin ich am Mittwoch morgen zum TA . Blutbild war fatal Nierenwerte total erhöht sowie Leberwert und rote Blutkörperchen zu wenig.
Es folgten 2 Infolsionen und noch andere Mittel.
Der Hündin ging es Stündliche schlechter.
Ich mußte sie am nächsten Tag einschläfern lassen.
Meine warnung an alle dieses Medikamet würde ich niemals mehr meinem Hund verabreichen ohne vorher das Blut untersuchern zu lassen.
Ich nehme stark an das meine Hündin schon vorher probleme mit den Nieren hatte. Dieses werfe ich auch der Tierärtzin vor. Ich als Hundebesitzerin wäre gern gefragt worden ob nicht bei einem so alten Tier ein Bluttest gemacht werden sollte.
Die Tierarztpraxi hat eine eigenes Labor und der Bluttest dauert 20 Min.
Mein Hund ( ca 11 Jahre alt, kniehoher Mischling) hat am 10. Januar Melosus auf Grund eines Kreuzbandrisses am Knie verordnet bekommen. Ich sollte das Mittel bis zur geplanten OP am 7. Februar geben. Das Mittel habe ich ab dem 23. Januar reduziert, ab dem 27. Januar nicht mehr gegeben, da mein Hund es nicht mehr nehmen wollte. Am 30. Januar war ich beim Tierarzt, da mein Hund einen Tag zuvor sein Futter erbrochen hat und es ihm sichtlich schlecht ging. ( leicht apathisch und fester Bauch). Die TA vermutete eine Gastritis- krampflösendes Mittel und Schmerzmittel verabreicht. Am 31. Januar bat ich um ein Blutbild plus Pankreaswerte. Am Abend erfuhr ich, dass die Nierenwerte extrem schlecht seien – Nierenversagen. Am Folgetag war das Ergebnis vom Pankreas ebenso extrem schlecht – ich musste meinen Hund einschläfern lassen. Wahrscheinlich hatte mein Hund bereits vorher leichte Probleme mit den Nieren und dem Pankreas, welche aber keine Symptome gezeigt haben.
Kritik an diesem Mittel: Im Beipackzettel wird gesagt, dass Unverträglichkeiten innerhalb der ersten Woche auftreten.Mein Augenmerk lag auf der ersten Woche der Medikamentengabe – es waren keine Unverträglichkeiten zu erkennen. Es wird auch gesagt, dass bei bekannten Funktionsstörungen u.a. der Nieren, das Mittel nicht gegeben werden darf. Andererseits wird es auch für eine Langzeitbehandlung empfohlen. Das impliziert, dass die Gabe dieses Medikaments in der ersten Woche kritisch sein kann, aber dann doch gut vertragen wird. Hier sollte der Beipackzettel klarer sein. Ich würde jedem Hundehalter empfehlen, vor der Gabe von Melosus, vielleicht generell bei Schmerzmitteln, zuvor ein Blutbild machen zu lassen.