Ohrenentzündung beim Hund: Symptome, 3 Hausmittel & Tipps

Ohrenentzündung beim Hund

Hunde haben mehrere Sinnesorgane, ohne die sie in vielen Fällen wirklich „aufgeschmissen“ wären. 

Dazu zählen nicht nur die Nase und die Augen. Auch die Ohren sind essentiell, um nicht beispielsweise im Dunkeln die Orientierung zu verlieren.

Was also tun, wenn eine Ohrenentzündung beim Hund vorliegt? 

Alles Wichtige erfährst Du im folgenden Ratgeber.


Symptome: So erkennst du eine Ohrenentzündung beim Hund

Wie aber erkennen, ob Dein Hund tatsächlich an einer Ohrenentzündung erkrankt ist beziehungsweise leidet? 

Wie bei so ziemlich jeder Krankheit, gibt es auch für diese mehrere Symptome, anhand derer Du sie erkennen kannst.

Da die Ohren maßgeblich für den Gleichgewichtssinn zuständig sind, sind Störungen desselben eines der Anzeichen für eine mögliche Ohrenentzündung.

Ebenfalls kann es zu einem verstärkten Kratzen an den Ohren kommen. Nicht selten ist es zudem, wenn Dein Hund abgeschlagen oder apathisch wirkt.

Weitere Anzeichen für eine Ohrenentzündung: Dein Hund möchte nicht am Kopf und an den Ohren angefasst werden. 

Es kann auch sein, dass aus diesen ein unangenehm riechender, brauner und eitriger Ausfluss austritt.


9 mögliche Ursachen für eine Ohrenentzündung beim Hund

Hund Ohrenentzündung

Nun kennst Du die klassischen Symptome, die auf eine Ohrenentzündung bei Deiner Fellnase hinweisen. Was aber löst diese eigentlich aus? 

Schließlich kommt sie ja nicht von heute auf morgen einfach „hereinspaziert“ und nistet sich in den Hundeohren ein.

Bakterien

Bakterien sind eine der Ursachen, die zu einer Ohrenentzündung bei Deinem Hund führen können. Diese freuen sich vor allem über ein feuchtes Umfeld, denn hier vermehren sie sich in der Regel am besten.

Das heißt also: Um eine bakterielle Entzündung zu vermeiden, solltest Du die Ohren Deines Hundes sehr trocken halten und darauf achten, dass Dein Hund warme Ohren hat.

Pilze

Pilze sind ein weiterer Auslöser, wenn eine Ohrenentzündung bei Deinem Hund vorliegt. Diese sorgen unter anderem auch für trockene Hautstellen.

Viren

Neben Bakterien sind Viren die häufigsten Krankheitserreger. Wo bei einem Bakterium ein Antibiotikum hilft, greift diese Medizin hier aber leider nicht.

Gut zu wissen:

Bakterien und Viren können ansteckend sein. Das betrifft bei einer caninen Ohrenentzündung zwar nicht Dich – denn es liegt keine Zoonose vor – kann aber für Deine anderen Hunde, sofern Du diese hast, unangenehm werden.

Milben/Parasiten

Ohrmilben sind ebenfalls verantwortlich für eine Ohrenentzündung. Sind diese an der Entzündung schuld, kannst Du das unter anderem an den folgenden Symptomen erkennen:

  • Dein Hund schüttelt oft den Kopf
  • Dein Hund kratzt sich oft an den Ohren
  • Dein Hund reibt seinen Kopf am Boden
  • Der Hundekopf nimmt eine Schräglage ein
  • Es liegen kahle Stellen an und um die Ohren vor

Ebenfalls kann Dein Hund deutlich unruhiger sein als sonst. Die Ohren wiederum reagieren auf die Milben, indem sie ein höheres Volumen an schützendem Ohrenschmalz produzieren.

Allergie

Eine Allergie kann ebenfalls eine Ursache für die Ohrenentzündung setzen. Dabei muss es sich aber nicht um eine lokale Allergie handeln.

Tatsächlich wird diese gerade bei Hunden vor allem durch das falsche Futter ausgelöst. Diese bringt die Darmflora ordentlich durcheinander.

Hautausschläge und eben auch Ohrenentzündungen sind dann keine Seltenheit. Kannst Du keine Milben, einen Pilzbefall oder einen Fremdkörper im Ohr erkennen, solltest Du den Grund vom Tierarzt herausfinden lassen.

Denn: Das falsche Futter kann nicht nur die Ohren beeinträchtigen, sondern auch jede Menge andere Krankheiten verursachen.

Fremdkörper

Ein Fremdkörper hat eine bestimmte Eigenschaft: Er stört. Gerade im Ohr kann er zudem zu einem Gesundheitsrisiko werden. Dabei reicht es schon aus, wenn sich hier Wasser im Gehörgang gesammelt hat.

Diese bietet einen guten Nährboden für Bakterien. Aber auch andere Dinge wie Schmutz oder Staub sowie Wasser fallen in diese Kategorie.

Ein regelmäßiges Checken der Hundeohren ist also Pflicht – vor allem dann, wenn Dein Hund niedliche Schlappohren oder Ohrenfalten hat.

Stoffwechsel

Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht, wirkt sich das in der Regel auch auf den Stoffwechsel oder Metabolismus aus.

Ist beispielsweise das Futter nicht artgerecht oder auf die individuellen Bedürfnisse Deiner Fellnase abgestimmt, kommt es schnell zu Verdauungsstörungen.

Ein aus dem Lot geratener Stoffwechsel kann sich aber auch negativ auf die Ohren auswirken. Warum das so ist? Giftstoffe, die normalerweise über die Leber und die Nieren ausgeschieden beziehungsweise gefiltert werden, bleiben im Organismus.

Immunsystem

Der Darm ist der Sitz des caninen Immunsystems. Dieses wird dort gebildet. Ist mit dem Darm also etwas nicht in Ordnung, klappt im schlimmsten Fall auch das Immunsystem zusammen.

Dass das wiederum ernste Folgen für die Gesundheit Deines Hundes haben kann, erklärt sich gewissermaßen von selbst.

Cushing Syndrom

Hierbei handelt es sich um einen seltenen Auslöser für eine Ohrenentzündung. Beim Cushing-Syndrom kommt es zu einer erhöhten Cortisol-Produktion im Körper.

Diese wirkt sich unter anderem auf die Leber und die Nieren aus.

Und wie Du spätestens jetzt weißt, können die nicht mehr richtig abtransportieren Giftstoffe eine Ohrenentzündung begünstigen und auslösen.

Gut zu wissen:

Bei einer Ohrenentzündung wird zwischen unterschiedlichen Entzündungstypen unterschieden. 

So gibt es unter anderem die sogenannte Otitis Externa, die chronische Ohrenentzündung sowie das Vestibularsyndrom und die Mittelohrentzündung.

Abhängig von dieser ist dann auch die Behandlung durch den Tierarzt, gegebenenfalls durch die Verabreichung von Antibiotika.


Ohrenentzündung beim Hund behandeln: 3 Hausmittel, die helfen

Je nach Grad der Entzündung ist ein sofortiger Gang zum Tierarzt vielleicht nicht immer notwendig – wenn dieser aber definitiv Pflicht ist. 

Denn eine Ohrenentzündung kann sich leider schnell auch auf weitere Teile des Hundeorganismus ausweiten.

Kokosöl

Kokosöl ist eine Option, um eine Ohrenentzündung natürlich zu behandeln. 

Vielleicht weißt Du bereits, dass dieses Naturheilmittel inzwischen zu den absoluten Wunderwaffen zählt, mit denen sich gefühlt fast alles behandeln lässt. So auch eine Ohrenentzündung.

Apfelessig

Apfelessig ist das nächste Super-Hausmittel, wenn es um die Hundegesundheit geht. Ob Juckreiz, Darmparasiten, Verdauungsstörungen, Ohrenentzündungen oder Hautprobleme

Es gibt fast nichts, was Apfelessig nicht auf natürlichem Wege wieder in den Griff bekommen soll.

Teebaumöl

Teebaumöl ist ein weiteres Hausmittel, das von vielen vor allem bei Hautunreinheiten wie Akne eingesetzt wird.

Es mag zwar nicht den angenehmsten Geruch verströmen. Durch seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung ist es aber ein gutes Hausmittel, um auch bei einer externen Ohrenentzündung als Erste Hilfe eingesetzt zu werden.

Gut zu wissen:

Bitte sei mit dem Teebaumöl sehr vorsichtig! Dein Hund sollte es auf gar keinen Fall ablecken! Denn es enthält Terpene und Phenole, die zu Allergien und Vergiftungen

Mehr zum Thema Hausmittel findest du in unserem Artikel hier: Ohrenentzündung beim Hund: 5 Hausmittel


Weitere Hilfsmittel bei einer Ohrenentzündung

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Neben den genannten Hausmitteln kannst Du auch einige rezeptfreie Medikamente sowie homöopathische Mittel verwenden, um eine Ohrenentzündung zu behandeln.

Diese Mittel kannst Du – sofern rezeptfrei – einfach in der Apotheke erwerben.

Medikamente

Traumeel ist ein Medikament, das Du rezeptfrei in der Apotheke erhalten kannst. Es wird nicht nur bei Ohrenentzündungen eingesetzt, sondern auch bei Gelenk- und Muskelbeschwerden.

Homöopathie

Möchtest Du die Ohrenentzündung mit einem homöopathischen Mittel selber behandeln? Dann eignen sich hier unter anderem Belladonna, Aconitum oder Echinacea.

Schon gewusst?

Belladonna ist ein höchst giftiger Stoff, der aus der Tollkirsche gewonnen wird. Er hat unter anderem eine pupillenerweiternde Wirkung.

Deshalb kommt eine sehr schwache Dosis der „schönen Dame“ auch bei Netzhautuntersuchungen zum Einsatz.


Wann zum Tierarzt?

Der Gang zum Tierarzt ist gewissermaßen mit einer einfachen Faustregel verbunden. Haben sich die Symptome nicht innerhalb weniger Stunden oder Tage gebessert, führt nun einmal kein Weg an ihm vorbei. 

Und dabei sollten die möglichen Kosten absolut keine Rolle spielen!

Selbst Hausmittel schaffen es nicht immer, eine Entzündung zu stoppen.

Damit diese nicht noch weiteren Schaden anrichten kann, sollte ein Fachmann oder eine Fachfrau ein genaues Auge auf die Ohren Deines Hundes werfen.

Die Ohrenentzündung geht nicht weg? Dann bitte sofort ab zum Tierarzt Deines Vertrauens!

Gut zu wissen:

Eine Ohrenentzündung solltest Du niemals auf die leichte Schulter nehmen. Denn sie kann sehr schnell zu einem bedrohlichen Gesundheitsrisiko für Deinen Vierbeiner werden.

Zu den Folgen einer zu spät oder gar unbehandelten Ohrenentzündung zählen unter anderem diese: 

Taubheit, Verletzungen des Trommelfells, Schädigungen des Gesichtsnervs und Gleichgewichts- sowie Orientierungsstörungen.


Kann ich einer Ohrenentzündung vorbeugen? 

Die Antwort lautet: Ja, Du kannst einer Ohrenentzündung bei Deinem Hund vorbeugen. Und das ist wirklich einfach – und zwar mit diesen Dingen:

  • Du kontrollierst regelmäßig die Ohren Deines Hundes, mindestens einmal die Woche
  • Du reinigst die Ohren vorsichtig mit warmem Wasser und einem weichen Tuch
  • Du achtest darauf, dass die Ohren Deines Hundes immer trocken sind
  • Du wechselst im Zweifel das Futter und steigst auf hypoallergen um

Gut zu wissen:

Verwende bitte niemals Wattestäbchen, um die Hundeohren zu reinigen! Diese können im Zweifel schwarzen Dreck und Krankheitserreger noch weiter ins Ohr treiben. Zudem besteht hier eine akute Verletzungsgefahr des empfindlichen Gehörganges.

Liegt eine Futterumstellung an, besprich diese bitte im Vorfeld unbedingt mit Deinem Tierarzt. Diese sollte keinesfalls im Alleingang unternommen werden. Auch hier besteht die Gefahr, dass Du die Gesundheit damit „verschlimmbesserst“.


Fazit

Eine Ohrenentzündung beim Hund kann unterschiedliche Ursachen haben.

Diese reichen von Pilzen über Bakterien bis hin zu Viren und Milben/Parasiten. Fakt ist, dass eine solche Erkrankung niemals auf die leichte Schulter genommen werden sollte.

Denn bleibt sie unbehandelt, hat sie weitere, sehr unangenehme Folgen für Deinen Hund. Sind die Augen vielfach der Schlüssel zur Seele, sind die Ohren wiederum das Tor zum restlichen Hundeorganismus. Achte also darauf, dass die Hundeohren immer frei von Fremdkörpern und trocken und warm sind.

Musste Dein Hund schon Erfahrungen mit einer Ohrenentzündung sammeln?

Wir hoffen natürlich, dass dem nicht so ist – aber falls doch, freuen wir uns, wenn Du diese und die gewählte Behandlung und Vorbeugung mit uns und anderen Hundehaltern in den Kommentaren teilst.

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