Ein Jagdhund durch und durch – das ist der Otterhund.
Ursprünglich für die Jagd auf Otter gezüchtet, ist die Rasse inzwischen sehr selten geworden.
Wir haben uns näher mit diesem kinderlieben, aggressionsfreien, aber auch dickköpfigen Vierbeiner beschäftigt und interessante Fakten über ihn zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleOtterhund Steckbrief
Größe | Männlich: ca. 69 cm, weiblich: ca. 61 cm |
Gewicht | 30 – 40 kg |
Farbe | Gräulich, Sandfarben, Rot, Weizenfarben, Blau, alle bei Laufhunden anerkannten Farben sind zulässig |
Lebenserwartung | 10 – 12 Jahre |
Herkunft | Großbritannien |
Charakter/Temperament | Dickköpfig, aggressionsfrei, kinderlieb, sozial, fröhlich |
FCI-Gruppe | Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen Sektion 1: Laufhunde 1.1. Große Laufhunde, ohne Arbeitsprüfung |
Aussehen
Der Otterhound (englische Bezeichnung) zeichnet sich durch einen majestätischen Kopf aus. Dazu passend besitzt er einen kräftigen Körperbau.
Mit einer Größe bis zu 69 cm bei den Rüden und 61 cm bei den Hündinnen und einem Gewicht zwischen 30 und 40 Kilogramm ist der Otterhund ein großer, aber sportlicher Hund.
Der Otterhund hat einen lockeren, raumgreifenden Bewegungsablauf. Er bewegt sich elegant, aber schnell.
Seine Pfoten müssen groß sein. Dies ist ein wichtiges Rassemerkmal.
Die Lefzen hängen herab. Die Rute ist gerade und hoch angesetzt.
Ohren
Die Ohren des Otterhundes sind lang und hängen herunter. Sie sind auf Höhe des Augenwinkels angesetzt.
Auch die Ohren sind ein einzigartiges Rassemerkmal. Sie sind stark behaart.
Der Behang reicht bis zum Nasenspiegel, wenn du ihn nach vorne ziehst. Auch die charakteristische Falte, die entsteht, ist so gewollt.
Ebenso, dass der Vorderrand des Fells sich einwärts rollt. Dies sieht so aus, als würde es bewusst drapiert.
Auch das ist gewollt und muss in der Zucht unbedingt erhalten bleiben.
Augen
Der Otterhund besitzt intelligente Augen. Er hat damit alles bei der Jagd im Blick.
Die Augenfarbe ist abhängig von der Fellfarbe. Ebenso die Farbgebung des Augenrandes.
Bei blau/lohfarben – blau mit lohfarbenen Abzeichen darf die Augenfarbe haselnussbraun sein. Gelbe Augen sind nicht erwünscht.
Fell
Das Fell des Otterhundes ist rau, dicht, hart und zottelig. Die Länge beträgt 4 – 8 cm.
Die Unterwolle hat eine ölige Struktur. Diese macht das Fell des Otterhundes wasserundurchlässig.
Farben
Erlaubte Fellfarben sind:
- Grau
- Braun
- Gelb
- Blau
- Rot
- Weiß
Farb-Kombinationen sind möglich und auch erlaubt.
Weiße Abzeichen, wenn sie nicht zu groß sind, dürfen am Kopf, an der Brust, an den Pfoten und der Rutenspitze vorkommen.
Geschichte & Herkunft des Otterhundes
Der Otterhund wurde speziell für die Fischotterjagd in England gezüchtet. Grund war eine Überpopulation der Otter, die sich über die Fischbestände hermachte.
Als Vorfahren gelten verschiedene französische Laufhunde. Zu diesen gehörten Griffons und Southern Hound, die mit englischen Hounds – beispielsweise Bloodhounds – gekreuzt wurden.
Die heutige Form des Otterhundes entstand im 19. Jahrhundert.
1978 wurde der Fischotter unter Naturschutz gestellt. So ging auch die Nachfrage nach Otterhunden zurück.
Wesen & Charakter des Otterhundes
Der ursprüngliche Otterhund war es gewohnt, im Meute-Verband zu jagen. Dies führt bei dieser Rasse zu einem grandiosen Sozialverhalten und einem ruhigen Temperament.
Der Otterhound liebt es, in einer Familie zu leben. Er verträgt es auch, wenn Kinder ein wenig unsanft mit ihm umgehen.
Alle Tiere, die in Haushalten leben, gehören für den Otterhund zum Rudel.
Die Treue und Loyalität gegenüber seinen Menschen ist unumstößlich. Dafür mag er es nicht gerne alleine gelassen werden.
Allerdings ist der Otterhund als Jagdhund auch durchaus eigenständig, was ihm als Dickköpfigkeit ausgelegt wird. Das kann manchmal zu einem Problem werden.
Achtung!
Bei Otterhund gilt ganz klar: Einen selbstständig jagenden Hund und einen unterwürfigen Befehlsempfänger wirst du hier nicht in einem Hund vereint bekommen!
Haltung & Erziehung
Bei so einem außergewöhnlich eigenständigen und bewegungsfreudigen Hund gibt es einiges zum Thema Haltung und Erziehung zu bedenken.
Platz, Konsequenz und Geduld sind hierbei wichtige Faktoren.
Haltung
Der Otterhund braucht viel Platz. In einer kleinen Stadtwohnung wäre er todunglücklich.
Zwingerhaltung käme für ihn unter gar keinen Umständen in Frage.
Ideal wäre ein Garten. Außerdem benötigt diese Rasse viel Auslauf.
Der Otterhund kann zum Auspowern gut am Fahrrad mitlaufen. Auch für den Reiter wäre er der ideale Begleithund.
Besonders liebt der Otterhund das Wasser. Er ist ein großartiger Schwimmer.
Otterhunde lieben es, mit der Nase zu arbeiten. Sie sind ideal für Mantrailing oder als Mitglieder einer Rettungshundestaffel.
Erziehung
Da der Otterhund die für einen Jagdhund gewollte Eigenständigkeit besitzt, solltest du schon bei einem Welpen mit der konsequenten Erziehung beginnen.
Wichtig dabei ist sehr viel Geduld und dass du das Verhalten deines Dickkopfs nicht zu ernst nimmst.
Der Otterhund wird sicher nie ein willenloser Befehlsempfänger werden, aber einen gewissen Grundgehorsam muss er lernen.
Du solltest auf jeden Fall eine Hundeschule mit deinem jungen Hund aufsuchen. Im besten Fall eine, die Erfahrung mit Jagdhunden hat.
Gesundheit & Pflege
Generell ist der Otterhund eine robuste und gesunde Rasse. Allerdings neigt er wie alle großen und kräftigen Hunderassen zu Hüft– und Ellenbogendysplasie.
Allerdings kannst du diesen Krankheiten vorbeugen, indem du nach einem verantwortungsvollen Züchter suchst.
Auch die richtige Ernährung und Bewegung verringern das Risiko.
Der Otterhund hat zwar ein langes Fell, aber es ist völlig unproblematisch, was die Pflege angeht. Regelmäßiges Bürsten reicht völlig.
Denk aber daran, die Ohren und die dichte Behaarung um die Augen mit zu pflegen.
Nach Spaziergängen in der warmen Jahreszeit solltest du das dichte Fell deiner Fellnase nach Zecken absuchen.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung deines vierbeinigen Freundes beträgt 10 – 13 Jahre. Euch erwartet also eine lange gemeinsame Zeit.
Passt der Otterhund zu mir?
Wenn du einen entspannten Familienhund suchst, der völlig ohne Aggression ist und sein „Rudel“ über alles liebt, ist der Otterhund genau richtig.
Bist du selbst auch noch geduldig und bringst bei der Erziehung deines Hundes eine Portion Humor und Konsequenz mit, passt ihr perfekt zusammen.
Du musst immer beachten, dass du es bei dem Otterhound mit einem Jagdhund zu tun hast, der seinen Jagdtrieb nicht verstecken wird.
Suchst du dann noch einen Hund als Rettungs- oder Suchhund und liebst es genauso wie er am und im Wasser zu sein, seid ihr das perfekte Duo.
Fun-Facts zum Otterhund
Das erste Mal, dass der Otterhound in der Geschichte erwähnt wird, geschah durch König Henry II von England. Dieser regierte von 1002 – 1024.
Der englische König schuf auch den Titel „Master of Otter Hounds„. Diesen verlieh er sich dann gleich selbst.
Otterhunde besitzen große Füße und Schwimmhäute. Deshalb sind sie hervorragende Schwimmer.
Es soll geschätzt nur noch 1.000 Exemplare dieses freundlichen und gemütlichen Hundes weltweit geben.
Haben wir dich neugierig auf diese liebenswerte Hunderasse gemacht? Oder bist du schon Fan und dein vierbeiniger Begleiter ist sogar ein Otterhund?
Lass uns an deinen Erfahrungen und Erlebnissen zu dieser tollen Hunderasse teilhaben und hinterlasse einen Kommentar.
1 Kommentar zu „Otterhund im Rassen-Porträt (Mit Bildern, Infos & Fun-Facts)“
Wo findet man Züchter dieser Rasse und wieviel kostet so ein Hund?