Eine unglaubliche Rettungsaktion löste ein süßes Kätzchen aus, das in einem Abflussrohr fest saß.
Dem kleinen Tier war seine ungestüme Neugier zum Verhängnis geworden.
Rettung mit Umwegen
Im Moment, als man sie retten wollte, nahm das Unheil seinen Lauf. Damit hätte niemand rechnen können.
Einigen Fabrikarbeitern in Elkhart County, Indiana, USA waren auf eine verwilderte Katzenmutter mit ihren Kitten aufmerksam geworden.
Die Fabrikmitarbeiter beschlossen, den Tieren etwas Gutes zu tun und sie einzufangen, um sie dem Tierschutz zu übergeben.
Tatsächlich konnten sie dem Muttertier und ihrer kleinen Kätzchen habhaft werden. Allen, bis auf einen.
Das wenige Wochen alte Tier rannte ihnen davon. Auf seiner Flucht vor den unbekannten Menschen sprang es in eine Regenrinne.
Durch diese rutschte das Kätzchen weiter in ein Abflussrohr und blieb in drei Metern Tiefe stecken.
Da es im Rohr zu rutschig war, konnte das Tierbaby nicht mehr aus eigener Kraft zurückklettern.
Jedem war klar, dass es noch viel zu klein war, ohne seine Mutter zurechtzukommen. Es musste eine Möglichkeit geben, es zu retten.
Erfolglose Rettungsversuche
Die Fabrikarbeiter gaben ihr Bestes. Sie versuchten das, um Hilfe schreiende Kätzchen mit Leckereien zu locken.
Stundenlang suchten sie nach dem Tier, das sie in der Tiefe nicht ausfindig machen konnten.
Es war unmöglich, den genauen Standort des Katzenbabys auszumachen.
Die Zeit verstrich und es schien keine Möglichkeit zu geben, dem verzweifelt nach seiner Mutter rufenden Tier zu helfen.
Den Rettern zerriss es fast ihr eigenes Herz. Doch alle Mühe war vergebens.
Die Profis müssen ran
Nach fast 24 Stunden beschlossen die Fabrikarbeiter, dass sie professionelle Hilfe brauchten, wollten sie das Kleine retten.
Sie riefen die Tierschützer von Catsnip Etc. an und schildern ihnen die ausweglose Situation.
Die Tierschützer zögerten nicht lange und eilten sofort zur Unglücksstelle.
Missy McNeal von Catsnip Etc. war mit vor Ort. Sie berichtet, dass sie ganze acht Stunden nach dem Kätzchen suchten.
Sie konnten das weinende Katzenkind einfach nicht ausfindig machen. Selbst der Einsatz einer Kamera brachte keinerlei Erfolg.
Was die Rettung weiter erschwerte, war, dass es niemanden gab, der schmal genug war, durch die Rohre zu dem Kätzchen hinabzusteigen.
Inzwischen war es Nacht geworden und die Rettung musste bis zum nächsten Morgen vertagt werden.
Schweren Herzens ließen die Retter das Katzenbaby voller Angst und Einsamkeit in der Dunkelheit zurück.
Am nächsten Morgen gingen die Rettungsversuche weiter. Noch mehr Menschen waren gekommen, um dem kleinen Tier zu helfen.
Ein neuer Plan wurde beschlossen. Mithilfe von Wasser wollte man die genaue Stelle herausfinden, an der das Kätzchen fest saß.
Tatsächlich funktionierte das Unterfangen. Das Kitten saß an einer völlig anderen Stelle fest, wie vermutet.
Ohne das Wasser hätten die Helfer wohl keine Chance gehabt, das winzige Tier ausfindig zu machen.
Doch nun musste jemand da runter. Aber niemand passte hindurch. So entschieden sich die Retter zu einem ungewöhnlichen Weg.
Sie posteten einen Aufruf im Internet. Alsbald fand sich eine junge Dame, die es versuchen wollte.
Die Freiwillige hieß Ashley. Mutig stieg sie in das enge Rohr. Ganz langsam arbeitete sie sich Stück für Stück vor.
Immer tiefer zwängte sie sich durch die Röhren. Nach einigen Minuten konnten die anderen Retter Ashley nicht mehr sehen.
Sie war völlig in die Dunkelheit eingetaucht. Erst nach 30 Minuten kehrte Ashley zurück an die Oberfläche. In ihrer Hand ein winziges Kätzchen.
Nach 40 Stunden war das Martyrium des Katzenbabys endlich zu Ende. Ashley hatte sie mit ihrem Mut und ihrem beherzten Einsatz gerettet.
Ein Schrecken mit Ende
Das mit Schlamm bedeckte Kätzchen war stark unterkühlt und dehydriert.
Sofort nahm Catsnip Etc. das Mündel auf. Sobald sie mit dem kleinen Tier zurück waren, trockneten sie das Kätzchen und setzten es auf ein Heizkissen zum Aufwärmen.
Bereits einen Tag später konnte Catsnip Etc. mitteilen, dass es dem Kätzchen gut ginge und es satte 300 g wiegt.
Als das Kitten dann endlich seine Mutter sah, rannte es ganz aufgeregt auf sie zu.
Im Moment arbeiten sie daran, die verwilderte Katzenfamilie an ein Leben mit Menschen zu gewöhnen.
Dazu brauchen die wilden Miezen jede Menge Liebe und Aufmerksamkeit.
Die Retter sind von den Fortschritten begeistert. Dieses Mal war es ein voller Erfolg und alle Tiere sind wohlauf.
Von solchen Ereignissen zehren die Retter ganz besonders, denn schließlich können sie oft genug nicht helfen.
Die Tierschutzorganisation bedankt sich auf Facebook ganz herzlich bei jedem, der an der 40-stündigen Rettung beteiligt war, für das unermüdliche Engagement.