Du willst mit deinem Hund viel Freude haben und vielleicht sogar Hundesport machen? Auf jeden Fall soll dein Hund auf dich hören?
Damit das gelingt, sind Unterordnungsübungen für den Hund eine Grundvoraussetzung.
Sie ebnet dir und deinem Hund den Weg zu einem guten Miteinander, gelungener Kommunikation und der Möglichkeit, Hundesport zu machen.
Wie du die Übungen durchführen kannst und was du dafür brauchst, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
ToggleUnterordnungsübungen – Was ist das und warum sind sie so wichtig?
Unterordnungsübungen für den Hund sind Gehorsamsübungen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Hundeerziehung.
Bringst du deinem Hund die Grundkommandos “Sitz“, “Platz“ und “Komm“ bei, praktizierst du damit bereits Unterordnungsübungen.
Diese gehören zum Bereich des Grundgehorsams.
Unterordnung heißt jedoch nicht Unterwerfung oder bloß Respekt. Sie sollte viel mehr als Teil der Erziehung deines Hundes verstanden werden.
Die Unterordnung in der heutigen Zeit funktioniert anders als noch vor 100 Jahren.
Dein Hund lernt bei der Unterordnung durch positive Verstärkung, welches Verhalten von ihm erwünscht ist. Also solltest du deinen Hund dabei viel loben und belohnen.
Dein Hund soll bei der Unterordnung mit dir kooperieren. Er soll deinen Kommandos folgen und im Gegenzug ein Leckerli, eine kurze Spieleinheit oder viel Lob erhalten.
So zeichnet sich die Unterordnung heute im Idealfall durch Vertrauen, Bindung und Harmonie zwischen Hund und Hundeführer aus.
Durch eine erfolgreiche Unterordnung erlangt dein Hund zudem eine bessere Konzentrationsfähigkeit und eine höhere Frustrationstoleranz.
Gut zu Wissen
Der Begriff “Unterordnung” stammt aus der Ausbildung von Gebrauchshunden für den Militär- und Polizeidienst. Ursprünglich sollte sich der Hund dem Willen seines Hundeführers unterordnen sowie auf Kommandos gehorchen.
Der Begriff ist geblieben, die Bedeutung ist jedoch eine andere geworden. So soll sich der Hund bei der Unterordnung der Entscheidung seines Hundeführers anschließen, weil es für ihn Vorteile hat – wie etwa eine Belohnung.
Lese-Tipp: Du möchtest die Frustrationstoleranz deines Hundes stärken? Erfahre in unserem Artikel „Die Frustrationstoleranz beim Hund mit Übungen verbessern“, welche wirksamen Übungen speziell für deinen vierbeinigen Freund empfohlen werden. Lesen lohnt sich!
Vorbereitung & Hilfsmittel für das Training
Du kannst die Unterordnung auch gut in das Alltagstraining integrieren.
Das Schöne am Unterordnungstraining ist, dass du nicht viel brauchst.
Das gewöhnliche Halsband deines Hundes, eine Leine und eine tolle Belohnung reichen vollkommen aus.
Lese-Tipp: Lies unseren Artikel „BH-Prüfung für Hunde: Das solltest du darüber wissen!“ und entdecke wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Vorbereitung auf die Prüfung!
4 Unterordnungsübungen mit dem Hund
Es gibt ganz unterschiedliche und einfache Aufgaben, mit denen du deinem Hund mehr Gehorsam, Impulskontrolle und Aufmerksamkeit antrainieren kannst.
1. Übung zum Augenkontakt
Lass deinen Hund neben oder vor dir sitzen. Gib ihm das Kommando „Schau“ oder „Guck“. Sieht dein Hund dich an, warte kurz und gib ihm die Belohnung, während er dich weiterhin ansieht.
Interessiert er sich nicht für dich, kannst du ihm das Leckerli oder die Belohnung kurz zeigen, damit er seine Aufmerksamkeit auf dich richtet.
2. Aufmerksamkeitstraining
Gib deinem angeleinten Hund das Kommando „Sitz“ oder „Platz“. Entferne dich zwei Schritte von ihm und bleibe dort stehen. Du siehst deinen Hund an. Schaut dein Hund zu dir, gehst du wieder zu ihm und belohnst ihn.
Du kannst die Distanz bis zum Ende der Leine verlängern. Bleibt dein Hund stets in derselben Position, kannst du das nächste Level starten und ohne Leine üben.
3. Übung zur Impulskontrolle
Lass deinen Hund neben dir sitzen. Wirf einen Ball oder ein Leckerli einen Meter nach vorne oder zur Seite. Ziel ist es, dass dein Hund sitzen bleibt. Der Wurf wird ihn sicherlich ablenken. Bleibt dein Hund in dieser Position, lobe und belohne ihn.
So lernt dein Hund mehr Selbstbeherrschung und sich auch bei Ablenkung auf dich zu konzentrieren
Mehr zum Thema Impulskontrolle findest du hier.
4. Folgen
Das Grundkommando “Fuß” ist sehr wichtig für das Alltagstraining.
Dein Hund befindet sich neben dir. Du hast ein längliches Leckerli in der Hand oder klemmst dir ein Spielzeug unter den Arm.
Gib das Kommando „Fuß“ und laufe einige Schritte. Das Leckerli oder Spielzeug soll deinen Hund dazu animieren, direkt neben dir zu laufen.
Dazu kannst du ihm das Leckerli in der geschlossenen Hand auch vor die Nase halten. Wenn dein Hund schön neben dir läuft, kann er mit der Schnauze in deine Hand stoßen und sich etwas vom Leckerli abbeißen.
Anfangs solltest du nur kurze Einheiten mit deinem Hund einlegen. Diese kannst du steigern.
Nach einiger Zeit kannst du die Hand immer wieder etwas höher halten. Dein Hund sollte dich dabei ansehen. Die Hand geht dann rasch wieder zu seiner Schnauze.
Diese Steigerung sollte jedoch bei kleinen Hunderassen nicht praktiziert werden.
Lese-Tipp: Du möchtest mehr über die Begleithundeprüfung und wichtige Tricks erfahren? Lies unseren Artikel mit dem Titel „Begleithundeprüfung: Wichtige Tricks, Tipps und Übungen“ und bereite dich optimal auf die Prüfung vor!
Achtung:
Gerade am Anfang des Trainings ist die Absicherung deines Hundes mit einer langen Leine sinnvoll.
Nach und nach wirst du einschätzen können, ob dein Hund dir folgt oder wie weit du dich von ihm entfernen kannst und wann du keine Leine mehr für eine Übung brauchst.
Fazit
Egal ob im Hundesport oder im Alltag; ein Hund, der aktiv und freudig mitarbeitet, sollte das Ziel eines jeden Hundebesitzers sein.
Dazu muss der Hund jedoch lernen, was er machen soll und auf seinen Hundeführer fixiert sein. Mit einfachen Unterordnungsübungen kannst du dies Schritt für Schritt erreichen.
Als Hundeführer ist es deine Aufgabe, die Balance zwischen Motivation (Belohnung) und Gehorsam (Kommandos) zu finden.
Positive Verstärkung statt erzwingen ist daher die Devise.
Arbeitet dein Hund freudig für Leckerli oder für Spielzeug mit? Lass es uns in den Kommentaren wissen.