Wasserhunde sind eine offizielle Hunderassen-Klassifikation des FCI, die Wasserhunde zu derselben Gruppe wie Apportierhunde und Stöberhunde zählt.
Und nein, dazu gehört nicht der Labrador, der in jeder noch so schmuddeligen Pfütze seinen Planschspaß hat…
Die meist mittelgroßen Hunde zeichnen sich alle durch ihre Schwimmfähigkeit aus. Sie besitzen aber zudem einen ausgeprägten Jagdtrieb, weswegen Jäger wie Fischer gleichermaßen sie gerne als Arbeitshunde einsetzen.
Nicht jeder Wasserhund muss in einem Jägerhaushalt leben. Du bist sportlich und dich reizt die Vorstellung, einem ungewöhnlichen, sehr intelligenten Hund ein Zuhause zu bieten?
Dann findest du in diesem Artikel vielleicht deinen neuen besten Freund!
1. American Water Spaniel
Der American Water Spaniel gewinnt jeden Schönheitswettbewerb mit seinem schokoladenbraunen Fell und den lockigen Ohren. Er ist wohl ein Nachfahr des Irish Water Spaniel, wobei seine konkrete Zucht erst in den 1920er begann.
Außerhalb der Vereinigten Staaten trifft und züchtet man ihn kaum. Dort allerdings ist er recht beliebt und im US-Bundesstaat Wisconsin gilt er sogar als State Dog, also als Nationalhund.
Für einen Jagdhund typisch braucht der American Water Spaniel viel Bewegung und Beschäftigung. Trotzdem muss er nicht zwangsläufig als Gebrauchshund auf der Jagd eingesetzt werden, sondern findet auch an Hundesport viel Spaß.
Achtung:
Der American Water Spaniel bellt sehr viel, dafür aber auch laut. Mit guter Erziehung kannst du das aber in den Griff kriegen.
2. Spanischer Wasserhund
spanisch: Perro de Agua Espanol
Der Spanische Wasserhund hat möglicherweise Vorfahren unter Schafhütehunden und äußerlich erinnert er auch etwas an ein Schaf.
Sein Fell kräuselt sich überall und braucht entsprechend eine regelmäßige und gründliche Fellpflege, um nicht zu verfilzen. Dafür zählt er zu den nichthaarenden Hunden und eignet sich daher in der Regel auch für einen Allergikerhaushalt.
Einen Spanischen Wasserhund bindet man schnell in ein Familienleben ein, denn sie sind sehr unkompliziert und anhänglich. Darüber darf aber nicht vergessen werden, dass sie einen hohen Bedarf an körperlicher und geistiger Auslastung haben.
Achtung!
Während das dichte Fell den Vierbeiner sehr gut gegen Kälte schützt, kann es bei Hitze ein Problem werden. Im Sommer solltest du daher eine Schur in Erwägung ziehen.
Weitere spannende spanische Hunderassen kannst du übrigens im Artikel 13 Atemberaubende Spanische Hunderassen nachschlagen!
3. Lagotto Romagnolo
ital./Dialekt der Romagna, zu deutsch: Hund mit lockigem Haar für die Jagd im Sumpfgebiet
Der Lagotto Romagnolo ist das Trüffelschwein unter den Hunden. Ursprünglich in Sumpf- und Moorgebieten zur Jagd auf Wasservögel eingesetzt ist er aufgrund der zunehmenden Trockenlegung der Gebiete immer mehr Spürhund für die wertvollen Trüffelpilze geworden.
Daher ist sein Jagdtrieb auch in der Zucht stark vermindert worden und heute kaum noch vorhanden. Trotzdem fordert er viel Bewegung ein und hat zuchtbedingt eine Leidenschaft für Suchspiele.
Gesundheitlich hat der Lagotto Romagnolo nicht von der Zucht des letzten Jahrhunderts profitiert: In der Rasse ist Epilepsie weit verbreitet, knapp ein Drittel aller Hunde zeigen eine genetische, vererbte Anlage dazu. Zudem tritt der Lysosomale Speicherdefekt bei der Rasse überdurchschnittlich oft auf.
4. Barbet
Der Barbet ist eine sehr alte Hunderasse. Er sieht nicht aus wie ein Pudel, sondern ein Pudel sieht aus wie er: Vertreter seiner Art wurden schon im 6. Jahrhundert erwähnt, als sie vermutlich mit den Mauren nach Spanien und Portugal kamen. Den französischen Namen Barbet erhielt er allerdings erst im 16. Jahrhundert.
Über die Jahrhunderte kreuzten Züchter in ganz Europa den Barbet in die lokalen Jagdhunderassen ein, sodass er eine große internationale Familie besitzt.
Der Jagdtrieb sitzt bis heute tief, weswegen er am besten in Jägerhaushalten oder bei Familien mit Jagdhunderfahrung und einem großen eingezäunten Grundstück aufgehoben ist.
5. Portugiesischer Wasserhund
Portugiesisch: Cão de Água Português
Der Portugiesische Wasserhund bringt eine skurrile Eigenart mit: Er hat Schwimmhäute zwischen den Zehen. Dadurch kann er sich hervorragend im Wasser bewegen und tut das auch ausgesprochen gern.
Heutzutage wird er aber ganz anders eingesetzt. Da er sehr gelassen und stressresilient ist, findet man in häufig in der tiergestützten Therapie als Besuchshund oder auch als Assistenzhund. Da auch er zu den allergiefreundlichen, da nichthaarenden Hunden zählt, greifen viele Trainer auf diese Zucht zurück.
Er ist jedoch kein Sofahocker, sondern möchte gefordert und ausgepowert werden. Dank seiner Intelligenz ist er aber vielseitig einsetzbar und kann auch die Ausbildung zum Rettungshund oder Lawinenhund absolvieren.
Ein Portugiesischer Wasserhund mit Promistatus ist Barack Obamas Hund Bo, der zur Regierungszeit seines Herrchens mit im Weißen Haus lebte und der zur internationalen Bekanntheit seiner Rasse stark beitrug.
6. Wetterhoun
Der niederländische Wetterhoun verdankt seinen Namen nur im weitesten Sinne dem friesischen Dauerregen, denn das friesische Wort „Wetter“ bedeutet „Wasser“.
Er ist schon im Mittelalter als Haus- und Hofhund belegt, ohne, dass eine klare Zuchtlinie bekannt wäre. Vermutlich ist er das Ergebnis aus der Kreuzung von Portugiesischem Wasserhund und mehreren osteuropäischen Retrievern.
Vor knapp 70 Jahren war der Wetterhoun fast ausgestorben, inzwischen bemüht sich ein internationaler Verein um den Erhalt der Rasse und brachte die Anzahl auf aktuell ungefähr 800 lebende Exemplare.
Einem Wetterhoun wird schnell langweilig und sucht sich dann auch eigenständig neue Aufgaben wie das Schuhezerkauen, weswegen eine konsequente Erziehung und viel Auslastung zur Haltung nötig ist.
Vorsicht im Umgang mit anderen Haustieren: Der Wetterhoun wurde auch gegen Maulwürfe und Bisamratten eingesetzt und muss daher an Kaninchen oder Meerschweinchen im Haus gewöhnt werden!
7. Irish Water Spaniel
Auch der Irish Water Spaniel hat ein beeindruckendes Lockenfell, das aber überraschend pflegeleicht ist. Normalerweise reicht wöchentliches Kämmen und Bürsten und eine Schur alle zwei Monate.
Die Vorfahren dieser Rasse sind schon lange in Irland bekannt, die ältesten Nachweise fand man bei Ausgrabungen aus dem 8. Jahrhundert.
Als echter Kaltduscher scheut er Wasser auch im Winter nicht, weswegen er sich schnell auf dem nordeuropäischen Festland verbreitete und von dort auch in die Welt zog.
Wer sich für einen Irish Water Spaniel entscheidet, sollte sich auf eine lebenslange Erziehung einstellen. Denn der Dickkopf des Hundes kann sehr kreativ werden, wenn es um das Ignorieren von Kommandos geht.
Nicht erschrecken: Dein Irish Water Spaniel hat keinen Haarausfall! Diese Rasse hat am Rutenende glattes Fell statt gelocktes, sodass die Rute fast nackt erscheint.