Dein Welpe ist gerade bei Dir eingezogen. Du wohnst dabei in einem Haus mit Treppen, die natürlich eine Hürde für den Neuankömmling darstellen können.
Wie also schaffst Du es, Deinen Welpen an das Treppenlaufen oder Treppensteigen zu gewöhnen?
Im folgenden Ratgeber verraten wir Dir die Antwort sowie weitere interessante Fakten.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAb wann dürfen Welpen Treppen laufen?
Welpen dürfen, können und müssen sogar ab einem Alter von 4 Monaten beginnen, das Treppensteigen zu lernen. Denn: Je früher diese Erziehung stattfindet, desto besser für die kleine Fellnase.
In welchem Alter dürfen Welpen auf keinen Fall Treppen steigen?
Das heißt im Umkehrschluss auch, dass das Treppensteigen nicht vor dem Erreichen des 4. Lebensmonats erlernt werden sollte.
Schließlich sind auch die niedrigsten Stufen für eine Handvoll Hunde eine riesige Herausforderung. Und diese ist körperlich, als auch geistig sehr anstrengend für die Mini-Fellnase.
Gut zu wissen:
Ein weiterer Grund, warum mit diesem Lernprozess gewartet werden soll, sind die Knochen und Gelenke des Welpen. Diese sind noch lange nicht vollständig entwickelt.
Widerstandsfähig sind diese erst ab einem Alter von 1,5 Jahren (je nach Hunderasse). Bis zu diesem Zeitpunkt sollte Dein Welpe auch nur unter Aufsicht Treppenlaufen und -steigen.
Hunde haben die Fähigkeit, ihre Nasenlöcher unabhängig voneinander zu bewegen. Somit können sie rechts und links gleichzeitig riechen. Das hat den Vorteil, dass sie mehrere Fährten gleichzeitig verfolgen können.
Wie gestalten sich die körperlichen Entwicklungsphasen von Welpen?
Nun haben wir Dir schon erzählt, dass die Knochen, Muskeln und Gelenke von Welpen einiges an Zeit brauchen, um wirklich fit zu sein, Muskeln aufzubauen und um allen möglichen Abenteuern standhalten zu können.
Doch wie genau verläuft die körperliche Entwicklung eines Welpen eigentlich?
Ein Welpe beginnt mit circa 3 Wochen, das erste Mal „aktiv“ zu werden. Er erkundet seine Umgebung auf noch unsicheren Pfoten.
Generell sollte die kleine Maus ab dem 2. Lebensmonat, also ab Woche 8, an den Umgang mit Umwelteinflüssen gewöhnt werden.
Dazu zählen auch erste kleine Hindernisse – keine Treppen! – sowie Bodenbeschaffenheiten. Das Bewegungsmaß wird hier langsam erhöht. Mehr als insgesamt 10 Minuten Belastungszeit sind hier nicht angeraten.
Denn die Gelenke, Muskeln und Knochen beginnen erst ab dem 3. Lebensmonat, sich langsam an dieses gesteigerte Bewegungsmaß und die damit verbundene Belastung zu gewöhnen.
Das heißt: Sie werden widerstandsfähiger. Sind aber gleichzeitig bei zu viel Belastung immer noch zu anfällig für Missbildungen und Deformationen.
Erst ab dem 4. Monat beginnt sich dieser Zustand zu stabilisieren. Und das aus gutem Grund. Denn Dein Welpe hat nun die sogenannte „Junghundphase“ erreicht. Diese wird von einem überschäumenden Temperament und jeder Menge Flausen charakterisiert.
Herumtollen, spielen und sich verausgaben stehen für Deinen Welpen damit gewissermaßen an der Tagesordnung.
Was natürlich auch zu einer gewissen Selbstüberschätzung der kleinen Fellnase führen kann.
Ist Treppen laufen für Welpen wirklich gefährlich?
Generell ist das Treppenlaufen für Welpen (unter Aufsicht) nicht gefährlich.
Aber natürlich kann es immer mal wieder zu einem Missgeschick kommen. Gerade dann, wenn die Stufen nicht an beiden Seiten gesichert sind.
Oder aber dann, wenn die kleine Fellnase ein wenig zu aufgeregt die Treppe hinauf und hinunterrennt.
Wichtig ist hier, dass Du in einem solchen Fall schnell reagierst. Also Deinen Welpen im Auge behältst und beobachtest, ob er Schmerzen oder Probleme beim Laufen hat.
Sicherheitshalber kannst Du mit ihm auch sofort zum Tierarzt fahren – denn lieber einmal zu viel Sorgen gemacht, als einmal zu wenig.
Gefährlich werden kann Treppenlaufen für Welpen zudem dann, wenn beim Herunterlaufen mehrere Stufen übersprungen werden – ob aus Angst oder Aufregung, spielt dabei keine Rolle.
Hier kann sich ein solcher Sturz negativ auf die Ellbogengelenke der kleinen Fellnase auswirken.
Gut zu wissen:
Tatsächlich fördert das Treppensteigen die Kondition des kleinen Hundes! Denn es ist Sport. Und dieser hat nun einmal den positiven Nebeneffekt, dass Muskeln und Gelenke gestärkt werden.
Studien haben inzwischen herausgefunden, dass auch die vielfach befürchteten Hüftprobleme deutlich weniger auftreten, als bislang angenommen.
Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass die Sprunggelenke der Hunde durch das Treppensteigen und -laufen besonders gut gefordert und gefördert werden.
Zudem verliert Dein Hund so die Angst vor Hindernissen. Und das ist für sein späteres Leben ebenfalls wichtig.
Bitte behalte im Hinterkopf, dass Du auf gar keinen Fall aus Angst laut werden oder den Welpen dann ruckartig hochheben solltest.
Denn diese Reaktionen erschrecken den Hund und bedeuten ein weiteres Mal, dass es schneller zu Unfällen und Traumata kommen kann.
Wie kann ich meinem Welpen das Treppenlaufen beibringen?
Bevor wir Dir verraten, wie Du Deinem Welpen das Treppenlaufen beibringen kannst, noch ein kleiner Tipp vorweg. Achte bitte darauf, dass die Stufen nicht glatt sind.
Beklebe sie notfalls mit einer rutschsicheren Unterlage, damit es nicht zu Unfällen und Verletzungen kommt.
Trainiert am besten zu dritt
Gerade zu Beginn des Trainings macht es Sinn, wenn Du Dir eine helfende Hand hinzuziehst, die der kleinen Maus vertraut ist.
Denn beim Treppenlaufen ist nicht der physische Aspekt die größte Hürde, sondern der psychische. Kurzum: Die Treppe und die Stufen machen dem kleinen Hund Angst.
Hat er aber zwei Menschen um sich, die ihm die Angst nehmen und ihm gut zureden und ihm so ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln, kann dieses erste Hindernis beim Treppenlaufen schnell gemeistert werden.
Mit Leckerchen arbeiten
Es gibt wohl kaum eine Fellnase, die bei Leckerchen nicht sofort das Näschen erwartungsvoll in die Luft reckt.
Demnach ist die Arbeit mit Leckerchen beim Treppenlaufen eine weitere Maßnahme, um dem Welpen dieses beizubringen.
Auch hier solltest Du im Team arbeiten. „Mensch 2“ nimmt dabei das Leckerchen und bewegt sich rückwärts die Treppe hinauf.
Du wiederum nimmst die kleine Fellmaus auf den Arm und setzt sie in unmittelbarer Nähe des Leckerchens auf eine Stufe darunter.
„Mensch 2“ lockt den Welpen nun unter gutem Zureden auf die nächste Stufe und so weiter – bis er den oberen Treppenabsatz erreicht hat.
Das gleiche Prinzip gilt dann auch für das Treppenlaufen in umgekehrter Richtung. Schließlich muss auch das Treppenhinabsteigen geübt werden, denn es ist in vielen Fällen für den Welpen noch beängstigender, als hinaufsteigen.
Wichtig!
Bitte achtet darauf, dass die kleine Maus nicht aus Angst einige Stufen überspringt, weil sie sich auf den sicheren Fußboden am Treppenende retten möchte.
Ab wann kann mein Welpe auch größere Hindernisse überwinden?
Je nach Selbstbewusstsein und Selbsteinschätzung, trauen sich einige Welpen das Überwinden von größeren Hindernissen wohl auch dann zu, wenn es absoluter Quatsch ist.
Hier kommst Du dann als Erzieher ins Spiel. Wie wir bereits erwähnt haben, sollte das Treppensteigen – ein höhentechnisch überschaubares Hindernis – ab dem 4. Lebensmonat in Babyschritten erfolgen.
Ist der Welpe hier sicher – und das dauert immerhin auch seine Zeit – kannst Du ihn ganz langsam an etwas höhere Hindernisse heranführen. Generell sollte dies aber erst der Fall sein, wenn Deine Fellnase ausgewachsen ist.
Denn bis Knochen, Muskeln und Gelenke wirklich belastbar sind, richten alle übertriebenen Sprünge und Kletteraktionen im schlimmsten Fall mehr Schaden an, als dass sie nützen.
Auto & Kofferraum
Nehmen wir hier das Beispiel Kofferraum im Auto. Dieser liegt ja nun einmal etwas höher, als für Welpen leicht erreichbar.
Experten raten hier, den Welpen vor dem 8. Lebensmonat weder in den Kofferraum noch ins Auto springen zu lassen.
Die Knochen, Muskeln und Gelenke sind nämlich immer noch nicht ausreichend belastbar. Sinniger und gesünder ist es, den kleinen Hund entweder hineinzuheben, oder aber ihn über eine Rampe ins Auto klettern zu lassen.
Hundesport
Möchtest Du mit Deinem Welpen Hundesport machen? Dann solltest Du vor allem mit Agility – sofern das der richtige Sport für Deine Fellnase ist – warten, bis der kleine Racker mindestens den 11. Lebensmonat erreicht hat.
Denn hier sind die Hindernisse in der Regel um einiges höher als Treppen oder Kofferräume von Autos.
Hinzu kommt, dass sie übersprungen werden, also einiges an Anlauf benötigen. Nicht zu vergessen die Landung auf der anderen Hindernisseite. Diese bedeutet eine Belastung der Sprunggelenke.
Sind diese noch nicht vollständig entwickelt, verursacht ein verfrühtes Training langfristig ernstzunehmende Gelenkprobleme.
Fazit
Treppenlaufen und -steigen ist für Welpen mit Sicherheit eine spannende Sache. Sie ist gerade zu Beginn aufgrund des Novelty Factor aber auch ein angsteinflößendes Hindernis.
Umso wichtiger, dass der Welpe frühzeitig an das Treppenlaufen herangeführt und gewöhnt wird.
Damit das unfallfrei gelingt – sowohl physisch als auch psychisch – ist ein Treppentraining notwendig, das mit Zeit und Geduld in Angriff genommen werden sollte.
Es sollte zudem erst damit begonnen werden, wenn der Welpe mindestens 4 Monate alt ist. Erst zu diesem Zeitpunkt sind die Knochen, Muskeln und Gelenke stark genug, um sich dieser körperlichen Herausforderung zu stellen.
Bitte beachte, dass größere Hindernisse erst nach weiteren Monaten zum Trainingsprogramm gehören sollten.
Spätestens, wenn der kleine Racker ausgewachsen ist, sollten Treppen, Hürden und Co. aber kein Problem mehr darstellen.
Wenn Dein Welpe gerade erst bei Dir eingezogen ist, hoffen wir, dass wir Dir mit diesen Tipps weiterhelfen konnten.
Lebst Du bereits mit einem etwas größeren Welpen zusammen, freuen wir uns natürlich, wenn Du Eure gemeinsamen Hindernis-Erlebnisse in den Kommentaren mit uns teilst!
Häufig gestellte Fragen
Warum sollen Welpen keine Treppen laufen?
Ein Grund, warum Welpen keine Treppen laufen sollen, liegt in den Gelenken. Viele Züchter warnen davor, da sie Gelenk- und Hüftprobleme befürchten.
Ein weiterer Grund ist das Alter. Ist der Welpe nämlich noch sehr jung, wird ihm das Treppenlaufen gesundheitlich schaden. Und ihm außerdem auch noch viel zu viel Angst machen.
Wie kann eine Treppe hundesicher gemacht werden?
Zunächst muss die Treppe ein Geländer haben. Dieses sollte so eng sein, dass der Hund nicht zwischen den Stangen hindurchpasst.
Denn auch hier ist ein Unfallrisiko gegeben, wenn der Welpe aus großer Höhe auf den Boden fällt. Zudem sollten die Stufen – wie bereits erwähnt – rutschsicher gemacht werden.
Was passiert, wenn ein Welpe Treppe läuft?
An und für sich passiert überhaupt nichts, wenn ein Welpe Treppe läuft. Denn letztlich handelt es sich – richtig erlernt – um nichts weiter als eine Hundetätigkeit.
Abhängig von Alter und Rasse des Hundes kann Treppenlaufen aber eine hohe Anstrengung für den Hund bedeuten. Und sich entsprechend auf die Atmung und die Gelenke auswirken.