Der beeindruckende, robuste Körperbau des Bullmastiff sorgt für seinen eher schlechten Ruf. Dabei ist sein Temperament eher als gutmütig zu beschreiben.
Er ist trotz seiner Kraft, für die er im 19. Jahrhundert in England, gezüchtet wurde, bekannt für sein großes und liebevolles Herz.
Den Bullmastiff stellen wir im heutigen Porträt genauer vor und gehen auf Haltung, Erziehungstipps, Pflege sowie möglich Krankheiten/Probleme ein.
Inhaltsverzeichnis
ToggleBullmastiff Steckbrief
Größe | männlich: 64 bis 69 cm, weiblich: 61 bis 66 cm |
Gewicht | männlich: 50 bis 59 kg, weiblich: 41 bis 50 kg |
Farben | rehbraun bis rot, gestromt, mit schwarzer Maske |
Lebenserwartung | 10 bis 12 Jahre |
Herkunft | Großbritannien |
Charakter/Temperament | Aktiv, verlässlich, liebevoll, wachsam und treu |
FCI-Gruppe | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.1: Molossoide, doggenartige Hunde ohne Arbeitsprüfung |
Aussehen
Das kurze und harte Fell spielt die Farben rehbraun bis rot. Es kann gestromt sein, aber immer weist er eine schwarze Maske auf.
Das glatt anliegende Fell ist mit wenig Pflegeaufwand verbunden, aber die zurückgefalteten Ohren benötigen Aufmerksamkeit. Sein Kopf kann nur als quadratisch bezeichnet werden.
Charakteristisch für sein Aussehen sind die Faltenwürfe auf der Stirn und der massige Hals. Dies lenkt leicht vom freundlich-liebevollen Temperament des Bullmastiffs ab.
Neben den zugelassenen Farben bestimmen eine maximale Schulterhöhe von 69 cm bei Rüden und 66 cm bei Hündinnen die Rassemerkmale.
Rüden mit mehr als 59 kg sowie Hündinnen über 50 kg gelten als übergewichtig.
Geschichte & Herkunft des Bullmastiff
Als Beschützer der Wälder des britischen Landadels vor Wilderern oder auch Plünderern ist der Bullmastiff seit dem 19. Jahrhundert in England verbreitet.
Gezüchtet aus dem Old English Mastiff und dem Old English Bulldog war das Ziel einen kräftig-robusten Wächter zu erhalten, der seine Gegner außer Gefecht setzen kann.
Seit 1924 ist der Bullmastiff als eigenständige Rasse vom britischen Kennel Club anerkannt. Damit begann seine Verbreitung auch außerhalb von Großbritannien.
Wesen & Charakter des Bullmastiff
Nicht nur sein Körperbau, sondern auch sein Temperament und seine Wesenszüge machen den Bullmastiff zu einem optimalen Beschützer und Bewacher der ganzen Familie.
Kenner beschreiben diesen Hund als liebevollen, ruhigen, hingebungsvollen, aber auch reservierten – gerade Fremden gegenüber – Begleiter. Er hat eine hohe Reizschwelle und gilt damit als belastbar und tapfer.
Hat der Bullmastiff eine ungewöhnliche Beobachtung gemacht, legt er seine Stirn leicht in Falten. Beschützend, aber keine Aggression zeigend, stellt er sich dann vor allem vor die kleinsten Familienmitglieder.
Werden Bullmastiff Welpen schon mit Kindern zusammengebracht und gemeinsam aufgezogen, ergeben sich lebenslange Freundschaften mit bedingungsloser Loyalität und ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein.
Die Nervenstärke des Bullmastiff wird durch sein Selbstbewusstsein und seine Intelligenz gestützt. Er analysiert Situationen rasch und lässt sich kaum beeindrucken.
Neben seinem mittleren Bewegungsbedarf ruht der bullige Vierbeiner auch gerne in seinem Körbchen und kann bei gutem Training auch alleine gelassen werden.
Haltung & Erziehung
Bezüglich deiner Wohnsituation ist der Bullmastiff ein sehr anpassungsfähiger Vierbeiner. Er kann sich in Wohnungen ebenso wohlfühlen, wie in einem Haus mit Garten.
Wenn du dich für einen Welpen dieser Hunderasse entscheidest, solltest du wissen, dass er in manchen Ländern und Regionen auf der Liste der gefährlichen Hunderassen steht und somit neben höheren Kosten und Auflagen auch Probleme bei Reisen verursachen kann.
Der Bullmastiff besitzt trotz seines gutmütigen Temperaments über ein großes Selbstvertrauen, ist jedoch nicht aggressiv. Das muss dir vor allem bei seiner Erziehung und Sozialisierung bewusst sein.
Er wird für Anfänger in der Hundehaltung nicht empfohlen und sollte nur in erfahrene Hände gegeben werden.
Klare Regeln und Grenzen und die konsequente Einhaltung davon sind das A und O bei der Haltung und Erziehung der niedlichen Welpen.
Ein wenig Sturheit und ein eigener Wille kommen bei ihm zum Vorschein, wenn er dich nicht als Rudelführer akzeptieren kann.
Seine Sozialisierung sollte durch eine Hunde- bzw. Welpenschule unterstützt werden. So kann er lernen, Artgenossen und fremde Menschen gut einzuschätzen und zu akzeptieren.
Er kann zwar grundsätzlich gut alleine gelassen werden, aber dies erfordert selbstverständlich viel Übung und Training.
Nur wenige Arbeitgeber erlauben oder ermöglichen es, einen Hund, vor allem einen Bullmastiff, mit auf den Arbeitsplatz zu nehmen.
Um deinen geliebten Vierbeiner alleine zu lassen, solltest du neben einem gemütlichen Ruheplatz auch geistige Beschäftigung und Spielzeug für ihn vorhalten.
Andauernde Langeweile kann dazu führen, dass er sich Abwechslung nach eigenem Gutdünken sucht.
Gesundheit & Pflege
Hast du dich für einen Bullmastiff Welpen entschieden, kannst du dich auf 10 bis 12 Jahre mit ihm freuen.
Seine Lebenserwartung liegt für einen Hund dieser Größe und dieses Gewichtes damit im Mittelfeld.
Um diese auch zu erreichen, ist ein wenig Pflege, eine ausgewogene Ernährung und vor allem artgerechte Beschäftigung zu gewährleisten.
Probleme mit der Pflege des kurzen Fells sind kaum zu erwarten, denn regelmäßiges Bürsten reich für gewöhnlich aus.
Bullmastiffs haben häufig mit Übergewicht zu kämpfen, was seiner Gesundheit erheblich schaden kann. In der Folge können Knochen, Gelenke und Herz dem Bullmastiff Probleme bereiten und zu chronischen Krankheiten führen.
Daher sollte sein Gewicht stets überwacht und auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.
Auch zu einer Magendrehung neigt diese Hunderasse – mehr als viele andere Rassen.
Der Bullmastiff kann vermehrt unter Hüftgelenkproblemen leiden, wie viele größere Hunderassen auch.
Passt der Bullmastiff zu mir?
Als ehemaliger Beschützer von Wäldern und Ländereien ist der robuste Brite ein wahrer Naturbursche. Lange Aufenthalte an der frischen Luft werden ihn begeistern.
Auch, wenn er gerne auch auf der faulen Haut liegt und vor sich hin döst, ist er nicht für dich geeignet, wenn du dich selbst zu den Couch-Potatoes zählst. Unausgelastet wird er eine Herausforderung für dich.
Fährtensuche in Form von Mantrailing und andere sportliche Aktivitäten bieten sich für die gemeinsame Freizeitbeschäftigung an. Da er sowohl groß als auch schwer ist, passt ein Agility Parcours nicht zu ihm!
Du bist der perfekte Halter für einen Bullmastiff, wenn du lange Spaziergänge in der freien Natur liebst, du nach einem loyalen Familien- und Wachhund suchst und nicht unbedingt Hochleistungssport betreiben möchtest.
Kinder sollten den richtigen Umgang mit Hunden bereits gelernt haben.
Hundeerfahrung und Zeit solltest du auf jeden Fall mitbringen. Der Gang in die Hundeschule ist auch im erwachsenen Alter unumgänglich.
Auch solltest du dich darauf gefasst machen, dass der Bullmastiff in deinem Wohnort eventuell auf Liste der potenziell gefährlichen Hunderassen steht und damit einiges an Kosten und Auflagen verbunden ist.
Fun-Facts zu Bullmastiff
- Einen Teil seiner heutigen Beliebtheit verdankt der Bullmastiff seinem Auftritt an Sylvester Stallones Seite in den Rocky Filmen.
- Dabei handelte es sich nicht um einen eigens dafür erzogenen und trainierten Hund, sondern um Stallones Bullmastiff Rüden “Buktus”.
- Seit vermehrt darüber gesprochen wird, wie einfühlsam und sanftmütig der Bullmastiff in seinem Temperament ist, wird er auch zum Therapiehund ausgebildet.
Wir freuen uns auf eure zahlreichen Kommentare zum Bullmastiff!
1 Kommentar zu „Der Bullmastiff: Temperament, Größe & alle Infos zur Rasse“
Ich Liebe Boxer sie sind leider zu früh von mir gegangen