Der Barbet sieht aus wie ein großes Plüschtier. Sein Äußeres macht einen freundlichen und fröhlichen Eindruck.
Doch wie ist das Temperament dieser Rasse? Gibt es Probleme in der Haltung oder typische Krankheiten? Und für wen eignet sie sich?
Diese und weitere Fragen klären wir in diesem Porträt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleBarbet Steckbrief
Größe | männlich: 58 bis 65 cm, weiblich: 53 bis 61 cm |
Gewicht | männlich: 17 bis 28 kg, weiblich: 14 bis 23 kg |
Farben | Schwarz, Grau, Weiß, Creme, Rehfarbe, Braun, mehrfarbig |
Lebenserwartung | 13 bis 15 Jahre |
Herkunft | Frankreich |
Charakter/Temperament | lernfreudig, intelligent, freundlich, gehorsam |
FCI-Gruppe | FCI-Gruppe 8 Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde, Sektion 3: Wasserhunde Mit Arbeitsprüfung |
Aussehen
Der Bärtige, so könnte man den Namen des Hundes herleiten, denn „barbe“ ist französisch für Bart.
So ist es nicht verwunderlich, dass neben dem für Wasserhunde typischen Fell auch ein Bart zum markanten Erkennungszeichen dieser Rasse gehört.
Auch die Ähnlichkeit zum Portugiesischen und Spanischen Wasserhund lässt sich nicht leugnen. So hat auch der Barbe ein dickes, lockiges Fell.
Diese wollige Behaarung schützt ihn vor Kälte und Feuchtigkeit.
Durch seine Struktur und den langen Wuchs kann es Stränge bilden.
Diese Rasse wird in den Farben Schwarz, Grau, braun, falb, sandfarben und weiß gezüchtet. Auch Schecken sind zulässig.
Auch wenn es aufgrund der Haarpracht schwer auffällt, hat der Barbet lange Ohren.
Seine Rute trägt er leicht erhoben.
Rüden können zwischen 68 und 65 cm groß werden, Hündinnen zwischen 53 und 61 cm. Wobei es eine Toleranz von 1 cm gibt.
Geschichte & Herkunft des Barbet
Der Barbet zählt zu den sehr alten Rassen. Erwähnungen und Beschreibungen des Barbet lassen sich bereits in verschiedenen Werken des 16. Jahrhunderts wiederfinden.
Doch der Ursprung dieser Rasse geht bis in die Antike zurück.
Vermutlich wurde diese Rasse von Afrika nach Europa gebracht.
Der Barbet galt als Hund der einfachen Leute. Dem französischen Adel waren andere Jagdhunderassen vorbehalten.
Doch auch im Militär kam die Rasse zum Einsatz. So sollen Barbets im 19. Jahrhundert die Truppen Napoleons begleichen haben.
Durch sein freundliches Wesen fand diese Rasse auch als Familienhund Anklang.
Heute ist er in ganz Frankreich verbreitet. Dort wird er für die Jagd auf Wasservögel verwendet und als Beschützer für Haus und Hof.
Wesen & Charakter des Barbet
Der Barbet gilt als freundlicher Hund mit einem ausgewogenen Temperament.
Als Wasserhund ist er gerne im nassen Element und freut sich über Apportierarbeiten.
Dass es sich bei dem fröhlichen Wollknäuel um einen Jagdhund handelt, sollte nicht vergessen werden. So setzt er gerne seine Nase ein, um zu stöbern.
Ist der Barbet ausgelastet, ist er ausgeglichen und gesellig. Er gilt als leicht um Umgang und sehr gefällig.
Gegenüber Fremden ist er eher distanziert und neigt nicht zu aggressivem Verhalten.
Seine Eigenschaft als Wachhund geht mit Bellen einher. Dabei fällt er jedoch nicht durch ständiges Kläffen auf.
Haltung & Erziehung
Der Barbet ist ein guter Hund für aktive Menschen und Familien.
Auch für Anfänger ist er durch sein unkompliziertes Wesen geeignet.
Insgesamt wird diese Rasse als ausgeglichen und menschenbezogen beschrieben. Der Barbet ist sehr gesellig und wasserfreudig.
Doch diese kluge Rasse braucht unbedingt Bewegung und Beschäftigung.
Bereits mit einem Welpen kann eine Welpengruppe besucht werden, bei der der freundliche Hund den Umgang mit Artgenossen lernen kann.
Dafür ist der Barbet sehr lernwillig und lässt sich leicht erziehen. Bei der Erziehung sollte auf einen liebevollen Umgang und Konsequenz geachtet werden – auch bereits im Welpenalter.
Als kluge und pfiffige Hunderasse erkennt der Barbet schnell inkonsequente Handlungen. Daher sollten Besitzer darauf achten, dass ein „Nein“ nicht zum „Vielleicht“ wird.
Neben einer guten Erziehung fordert der flauschige Hund auch Beschäftigung für seinen Kopf ein.
Gut zu Wissen:
Da es sich um eine sehr menschenbezogene Rasse handelt, solltest du den Barbet nicht lange alleine lassen.
Gesundheit & Pflege
Aufgrund der Veranlagung zu Hüft- und Ellbogendysplasie sollte beim Kauf eines Barbets auf eine seriöse Zuchtstätte geachtet werden.
Ein guter Züchter wird hierzu Auskunft geben und auch die Gesundheit der Elterntiere und deren Vorfahren nachweisen können.
Auch Fälle von Epilepsie sollten sich nicht in der Reihe der Ahnen finden.
Im Allgemeinen gilt diese Rasse als gesund und robust. So hat der Barbet eine Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren.
Das Fell des Barbets benötigt im gekürzten Zustand keine spezielle Pflege. Allerdings sollte es mindestens einmal wöchentlich gründlich durchgebürstet werden.
Je länger das Fell getragen wird, desto mehr Pflege ist allerdings nötig.
Da die Haare stets gut nachwachsen, kann der Barbet auch mehrmals im Jahr geschoren werden.
Auch die Ohren sollten regelmäßig kontrolliert werden, um Entzündungen und weitere Probleme zu vermeiden.
Da das Fell um die Augen recht lang ist, ist auch hier eine tägliche Kontrolle nötig. Andernfalls können schnell entzündliche Krankheiten entstehen.
Eine gute Pflege und ausgewogene Fütterung unterstützt die Gesundheit deines Hundes. So kannst du zu einer langen Lebenserwartung beitragen.
Passt der Barbet zu mir?
Der Barbet passt zu dir, wenn du ein aktiver Mensch bist. Dabei ist er für alleinstehende Personen ebenso geeignet wie für Familien.
Mit dem Barbet holst du dir einen bewegungsfreudigen Gefährten ins Haus, der gerne beschäftigt wird. Daher solltest du die Zeit haben, ihm diese Beschäftigung zu bieten.
Er kann dein Jogging-Begleiter werden und freut sich über Agility oder Apportiertraining.
Gut zu Wissen:
Soll ein Barbet Welpe bei dir einziehen, musst du die Suche frühzeitig planen. Denn jährlich gibt es in Deutschland nur wenige Welpen dieser Rasse. Auch in Frankreich werden Barbets nicht in großer Masse gezüchtet.
Über Würfe kannst du dich beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und dem Verein für Französische Vorstehhunde (VBBFL) informieren.
Lass dich bei der Suche nach einem Barbet nicht von unseriösen Züchtern beirren, die angebliche Barbets ohne Papiere abzugeben haben.
Barbet im Rasseportrait – Video
Fun-Facts zu Barbet
Egal ob Sommer oder Winter, Wasser ist das Element des Barbets. So schrecken ihn auch eisige Temperaturen nicht vor einem Bad in einem See oder im Meer ab.
Durch sein dickes Fell ist er gut vor den Temperaturen geschützt und das Wasser dringt nicht bis auf die Haut vor.
Der Barbet hat eine wahre Haarpracht. Pro Monat wächst sein Fell etwa um einen Zentimeter.
Für gewöhnlich sollte es daher alle 4 Monate gekürzt werden.
Teile uns gerne deine eigenen Erfahrungen mit dieser besonderen Rasse per Kommentar mit.