Der Boerboel – nicht nur ein außergewöhnlicher Name, sondern auch ein äußerst beeindruckender Hund!
“Bauernhund”, oder auch “Bauerndogge” bedeutet der Name des südafrikanischen Molossers übersetzt.
Warum nur wenige Menschen für die Haltung eines Boerboels geeignet sind, welches Temperament und Wesen der kräftige Hund mitbringt und worauf es in seiner Erziehung und Haltung ankommt, verraten wir dir jetzt!
Inhaltsverzeichnis
ToggleBoerboel Steckbrief
Los geht’s mit einer kleinen Übersicht über den außergewöhnlichen Boerboel:
Größe | Männlich: 61 bis 66 cm, weiblich: 56 bis 61 cm |
Gewicht | Männlich: 50 bis 90 kg, weiblich: 50 bis 75 kg |
Farben | Verschiedene Abstufungen von gelb, rot und braun, auch gestromt möglich, erlaubt ist bei jeder Farbe eine schwarze Maske |
Lebenserwartung | 10 bis 12 Jahre |
Herkunft | Südafrika |
Charakter/Temperament | Gehorsam, territorial, intelligent, dominant, loyal, selbstbewusst |
FCI-Gruppe | nicht anerkannt |
Aussehen – Wie sieht ein Boerboel aus?
Das Erscheinungsbild des Boerboels erinnert an eine Mischung aus Rhodesian Ridgeback, Dogge und Mastiff.
Der große und kräftige Hund schindet mit seiner Erscheinung ordentlich Eindruck.
In der Zucht des Boerboels wird Wert darauf gelegt, dass Rüden besonders muskulös und kräftig sind, während Hündinnen einen deutlich sichtbaren weiblichen Touch haben sollten.
Mit einer Körpergröße von maximal 61 Zentimetern sind Hündinnen im Vergleich zu den Rüden knapp 5 Zentimeter kleiner und deutlich zarter gebaut.
Das “Kampfgewicht” eines Boerboels kann zwischen 50 und 90 Kilogramm liegen.
Der afrikanische Schutzhund trägt ein kurzes, glattes und glänzendes Fell. Die Farben können verschiedene Abstufungen von gelb, rot und braun aufweisen.
Erlaubt ist bei jeder Farbe eine schwarze Maske. Auch ein gestromtes Fell darf vorkommen.
Geschichte & Herkunft des Boerboels
Boerboel bedeutet aus dem afrikanischen übersetzt “Bauernhund” oder “Bauerndogge”.
Der kräftige Molosser wurde von Farmern gehalten, um Hab und Gut vor Viehdieben und wilden Tieren zu schützen.
Die “Zucht” des Boerboels geht bis auf das Jahr 1652 zurück. Dabei wurde allerdings nur Wert auf die Arbeitstauglichkeit der Hunde gelegt, es gab keine einheitlichen Rassestandards in Bezug auf das Aussehen und das Wesen der Tiere.
Später wurden die südafrikanischen Boerboels mit britischen Mastiffs gekreuzt, was ihnen ihr heutiges Erscheinungsbild brachte.
Bisher ist der Boerboel nur von der Kennel Union of South Africa anerkannt, wird mittlerweile aber auch in Europa, USA, Australien und Asien gezüchtet.
Heute legt man neben der Funktion auch Wert auf ein einheitliches Erscheinungsbild und ein friedliches Naturell.
Wesen & Charakter des Boerboels
Beim Boerboel handelt es sich um einen aufmerksamen, selbstbewussten, mutigen und respekteinflößenden Molosser.
Er baut eine starke Bindung zu seiner Bezugsperson oder Familie auf und schenkt diesen viel Liebe.
Der ausgeprägte Schutztrieb und sein territoriales Verhalten sollten jedem Boerboel-Halter von Anfang an bewusst sein.
Das tiefe, eindrucksvolle Gebell dieses kräftigen Hundes hält ungebetene Gäste mit großer Sicherheit vom Grundstück fern.
Unsicherheit und Angst seitens seines Besitzers spürt der Boerboel sofort und genau hier wird es spannend:
Während der Boerboel als Welpe oft einen liebenswerten Waschlappen abgibt, sind Halter der Rasse im späteren Zusammenleben oft erstaunt.
Irgendwann schlägt das Verhalten des anfangs weichgespülten Molosser-Babys nämlich in einen ernstzunehmenden Beschützerinstinkt um.
Hier beginnt dann für viele Halter die Überforderung!
Es ist äußerst wichtig, das Verhalten dieser Hunde lesen, deuten und voraussagen zu können.
Der Boerboel ist keineswegs unnötig aggressiv oder unfair, fühlt er sich jedoch in der Rolle des Beschützers, macht er von seinem muskulösen Körper und dem starken Gebiss durchaus Gebrauch.
Generell ist der Boerboel ein lernbereiter Hund, der gerne mit seinem Halter kooperiert.
Dabei ist es jedoch erforderlich, dass dieser ihm mit mindestens gleicher Selbstsicherheit entgegentritt, wie auch der Boerboel sie an den Tag legt!
Trotz (oder auch wegen) dieser Eigenschaften, liebt der kräftige Hund Kinder abgöttisch.
Er hat eine hohe Reizschwelle und ruht souverän in sich.
Achtung:
Nur wenn du dir selbst hundertprozentig zutraust, einem Boerboel gerecht zu werden und ihn nicht durch eigene Angst oder Unsicherheit zum Ausleben seines Schutzinstinktes drängst, solltest du über die Anschaffung dieser Rasse nachdenken.
Ausschließlich wenn du dir dessen bewusst und sicher bist, kommt die Haltung in einem Haushalt mit Kindern überhaupt infrage!
Haltung & Erziehung
Für die Erziehung eines Boerboels braucht es Vertrauen, liebevolle Konsequenz und gegenseitigen Respekt.
Laute Worte und harte Strafen benötigt der intelligente Wachhund nicht.
Es ist notwendig, die Instinkte des Boerboels zu verstehen, um nicht von seinem Verhalten überrascht zu werden.
Ein Beispiel:
Dein bester Kumpel kennt deinen Boerboel schon lange und die beiden kommen gut miteinander zurecht.
Doch dann besucht dein Freund dich in betrunkenem Zustand und verhält sich anders als sonst.
In solch einer Situation kann es durchaus vorkommen, dass der Schutzinstinkt deines Boerboels ans Licht kommt!
Genau solche Momente sind es, in denen unvorbereitete Halter dieser Hunderasse häufig an ihre Grenzen stoßen.
Den Schutzinstinkt eines Boerboels solltest du niemals absichtlich provozieren.
Wenn du ihm “erlaubst”, diesen Instinkt auszuleben, sollte das in einem kontrollierten Rahmen stattfinden, zum Beispiel in Trainingsstunden für den Schutzdienst!
Du musst zu 100 Prozent verstehen lernen, was seine Instinkte weckt.
Da der Boerboel sehr schnell hochfahren kann, ist es umso wichtiger, dass er mit dir gemeinsam lernt, von diesem Erregungszustand auch wieder runterzufahren.
Der Boerboel ist definitiv kein Stadt- und Wohnungshund.
Eine artgerechte Haltung für den ehemaligen Bauernhund sieht ein großes Areal vor, auf dem er sich frei bewegen und darüber wachen darf.
Rüden dieser Rasse haben häufiger Probleme mit anderen Rüden. Es ist also enorm wichtig, dass ein Boerboel von klein auf eine gute Sozialisation genießt!
Der regelmäßige Besuch einer Hundeschule mit dem Boerboel ist auch im erwachsenen Alter empfehlenswert, wenn nicht sogar unerlässlich.
Gesundheit & Pflege
Der Boerboel gilt als weitestgehend robuste und gesunde Hunderasse.
Wie bei vielen großen Hunden hat aber auch er eine Neigung zu Hüft- und Ellenbogendysplasie.
Damit Boerboel Welpen eine Chance auf ein gesundes Leben haben, ist es enorm wichtig, dass nur Tiere für die Zucht zugelassen werden, die auf rassespezifische Erbkrankheiten negativ getestet wurden.
Für eine gute Gelenks- und Knochengesundheit ist es erforderlich, gerade im Wachstum darauf zu achten, dass der Boerboel Welpe keine Treppen steigt und seine Ernährung optimal auf die Bedürfnisse eines heranwachsenden Molossers abgestimmt ist.
In der Pflege ist der Boerboel sehr unkompliziert. Sein kurzes Fell benötigt nur gelegentlich ein paar Bürstenstriche.
Passt der Boerboel zu mir?
Ein Boerboel passt nur zu einem sehr geringen Teil von Menschen! Die einzige Möglichkeit, einen Boerboel zu halten, ist, wenn du:
- Ein großzügiges Gelände bewohnst, welches dein Boerboel bewachen darf
- Nicht andauernd Besuch bekommst und wilde Partys schmeißt
- Bereit bist, deinen Lebensstil auf diesen Hund auszurichten
- Den Charakter und das Verhalten dieses Hundes zu 100 Prozent verstehen und deuten lernst
- Dir keinen Hund nach falschen Vorstellungen und Motiven aussuchst (z.B. als Status-Symbol, weil er ja “so heftig” aussieht)
- Bereit bist, ernsthaft mit diesem Hund zu arbeiten (ggf. im Schutzdienst)
- Selbstbewusst und kräftig genug bist, um dem Boerboel etwas entgegenzusetzen
- Dein Wohnort die Haltung eines Boerboels überhaupt zulässt
- Die Kosten für so einen großen Hund stämmen kannst
Was ein krasser Hund, oder? Wir sind fasziniert vom Wesen des Boerboels.
Was sagst du? Hast du noch Fragen zu dieser atemberaubenden Hunderasse? Wenn ja, schreib uns gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag!
3 Kommentare zu „Boerboel im Rassen-Porträt (Mit Bildern & Infos)“
Man findet nicht oft so eine passende Beschreibung für eine Hunderasse.Da ich selbst eine 7jährige Hündin dieser Rasse besitze kann ich alles mit unterschreiben.
Die Höhenangaben stimmen so nicht.
…dazu wäre es jetzt hilfreich ein paar Zahlen von Dir zu lesen.
Anderenfalls macht Dein Kommentar wenig Sinn.