Du dachtest, nur Terrier-Rassen gibt es mittlerweile wie den sprichwörtlichen Sand am Meer?
Dann hast du dich noch nicht in der Welt der sogenannten doggenartigen Hunde umgeschaut.
Denn hier gibt es unter anderem den Dogue de Bordeaux, auch Bordeaux-Dogge genannt.
Was es im Einzelnen mit dieser Fellnase auf sich hat, erfährst du in unserem folgenden Rasseporträt.
Dogue de Bordeaux Steckbrief
| Größe | Männlich: 60 bis 67 cm, weiblich: 57 bis 65 cm |
| Gewicht | Männlich: 54 bis 65 kg, weiblich: 54 bis 65 kg |
| Farben | Rot, Mahagoni, Reh |
| Lebenserwartung | 5 bis 8 Jahre, in einigen Fällen 10 bis 12 Jahre |
| Herkunft | Frankreich |
| Charakter/Temperament | ausgeglichen, kameradschaftlich, loyal, tapfer, hingebungsvoll, anhänglich, wachsam |
| FCI-Gruppe | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.1: Molossoide, doggenartige Hunde, ohne Arbeitsprüfung |
Aussehen
Nicht ganz so imposant wie beispielsweise eine Deutsche Dogge ist der Dogue de Bordeaux dennoch ein beeindruckender Hund.
Das spiegelt sich unter anderem in dem muskulösen und stämmigen Körper wider, der von recht kurzen und schlanken Beinen getragen wird.
Ein besonders auffälliges optisches Merkmal ist der leicht eckige Kopf mit den Schlappohren und den vielen Hautfalten.
Auffällig ist auch die lange und schmale Rute, die fast so lang ist wie die Beine des Hundes.
Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben
Das kurze, glatte und glänzende Fell der Bordeaux-Dogge ist in drei Farben erlaubt: Rot, Mahagoni und Reh.
Es ist seidig in der Textur, eine begleitende Unterwolle hat diese Rasse nicht.
Augenfarben
Die Augen des Dogue de Bordeaux sind klein und rund. Die Farben reichen hier von einem hellen Bernstein bis hin zu einem dunkleren Braun.
Größe & Gewicht
Bordeaux-Doggen haben als doggenartige Hunde selbstverständlich eine beeindruckende Größe und das entsprechende Gewicht.
Und diese Faktoren teilen sich wie folgt auf: Rüden wiegen bei einer Schulterhöhe von 60 bis 67 Zentimetern zwischen 54 und 65 Kilogramm.
Und auch Hündinnen bringen dieses Gewicht auf die Waage – bei einer Höhe von 57 bis 65 Zentimetern.
Geschichte & Herkunft der Bordeaux Dogge
Ganz dem Namen nach stammt der Dogue de Bordeaux aus unserem Nachbarland Frankreich.
Hier ist er bereits seit dem Mittelalter eine der bekanntesten Hunderassen des Landes – und gleichzeitig auch eine der ältesten.
Leider hat die Bordeaux-Dogge eine traurige Vergangenheit. Denn gerade im Mittelalter wurde die Rasse für Hundekämpfe missbraucht.
Als eigenständige Rasse ist der Dogue de Bordeaux seit dem 19. Jahrhundert bekannt, als er zum ersten Mal unter diesem Namen bei der französischen Hundeausstellung vorgestellt wurde.
Der Name rührt übrigens vermutlich daher, dass die Rasse vor allem bei den Metzgern der westfranzösischen Stadt Bordeaux sehr beliebt war.
Die Anerkennung durch die FCI als eigenständige Rasse erfolgte dann pünktlich mit dem Jahresbeginn 1954.
Wesen & Charakter der Bordeaux Dogge
Die Bordeaux-Dogge hat ein sehr ausgeglichenes Temperament. Sie gilt als kameradschaftlich und anhänglich, ist also eine menschenbezogene Hunderasse.
Unser Tipp deshalb: Alleine lassen und Dogue de Bordeaux sollte bereits im Welpen-Alter gründlich eintrainiert werden, damit es später keine Probleme gibt.
Darüber hinaus gilt die Rasse als sehr tapfer und loyal und ist ihrem Menschen ein wachsamer und hingebungsvoller Begleiter.
Haltung & Erziehung
Nun erfährst du, worauf du bei der Haltung und Erziehung des Dogue de Bordeaux besonders achten musst.
Haltung
Der Dogue de Bordeaux ist definitiv keine Hunderasse, für die eine Wohnungs- oder Stadthaltung empfehlenswert ist.
Besser also, wenn die Fellnase in einem großen Haus mit einem weitläufigen und gesicherten Garten lebt.
Zudem sollte das Haus keine oder nur wenige Treppen haben, – denn Treppensteigen ist der Gesundheit des Hundes nicht zuträglich und könnte zu Problemen führen.
Dafür freut sich die Rasse, wenn sie in diesem Haus mit einer Familie zusammenleben darf.
Denn der Hund versteht sich nach richtiger Angewöhnung hervorragend mit Kindern. Und ist eben ein sehr menschenbezogener Hund.
Erziehung
Konsequenz und Fingerspitzengefühl sind natürlich auch beim Dogue de Bordeaux zwei der wichtigsten Dinge, die in der Erziehung beachtet beziehungsweise zum Einsatz kommen sollten.
Diese sollte schon beim Welpen beginnen, denn nur so kannst du gewährleisten, dass er artgerecht erzogen und sozialisiert ist.
Übrigens: Alleine lassen ist bei der Hunderasse nicht drin, der Hund braucht Menschen um sich.
Hinzu kommt, dass der Hund vor allem in jungen Jahren sehr energisch ist. Und vielfach nicht weiß, wie er seine Energie und seine Kraft richtig einsetzt.
Gesundheit & Pflege
Worauf musst du eigentlich bei der Gesundheit und der Pflege der Bordeaux-Dogge besonders achtgeben? Das findest du im folgenden Absatz heraus.
Fellpflege & allgemeine Pflege
Das kurze Fell ist in der Fellpflege anspruchslos.
Wie bei anderen Hunden mit ähnlichem Fell reicht es auch beim Dogue de Bordeaux, wenn du dieses einmal in der Woche ausbürstest.
Deutlich mehr Aufmerksamkeit solltest du dagegen den Augen, dem Maul, den Ohren und den Pfoten widmen.
Hier können sich schnell Entzündungen breitmachen – bei der Bordeaux-Dogge sind aufgrund der Hängelider vor allem die Augen betroffen.
Gesundheit
Wie eigentlich und leider jede große Hunderasse wird auch der Dogue de Bordeaux von einer bekannten Krankheit geplagt: der Hüftgelenks- und der Ellbogendysplasie (HD & ED).
Darüber hinaus verträgt diese Fellnase aufgrund der kurzen Schnauze keine Hitze. Auch neigt der Hund zu weiteren Krankheiten: Entropien und Ektropien (Hängelidern).
Wichtig
Beim Dogue de Bordeaux besteht ein erhöhtes Narkose-Risiko.
Muss er also einmal operiert werden, sollten diese Risiken im Vorfeld gründlich besprochen und abgewägt werden.
Ebenfalls kann es bei dieser Fellnase schnell zu einer lebensgefährlichen Magendrehung kommen.
Bitte achte hier besonders auf einen seriösen Züchter, von dem du deinen Welpen bekommst.
Vergiss zudem nicht, dass dein Hund mindestens einmal im Jahr untersucht werden sollte.
Auch Entwurmungen, eine umfassende Parasiten-Vorbeugung sowie der notwendige Impfschutz können dazu beitragen, dass deine Fellnase ein möglichst langes Leben an deiner Seite führen kann.
Lebenserwartung
Tatsächlich gehört der Dogue de Bordeaux zu den Hunderassen, die eine erschreckend niedrige Lebenserwartung haben.
Denn diese liegt bei gerade einmal 5 bis 8 Jahren, kann in einigen Fällen und abhängig von der Gesundheit auch bei 10 bis 12 Jahren liegen.
Passt der Dogue de Bordeaux zu mir?
Der Dogue de Bordeaux ist ein durchaus bequemer Hund. Er ist also auch bei Menschen glücklich, die nicht den ganzen Tag durch die Gegend laufen müssen.
Darüber hinaus ist er ein idealer Familienhund, der sich auch durch lautes Kindergeschrei nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.
Allerdings leidet er, wenn er zu Hause allein gelassen wird. Man sollte also viel Zeit für den Vierbeiner mitbringen.
Als Anfängerhund empfehlen wir den Dogue de Bordeaux dagegen eher nicht.
Das Kraftpaket braucht einen Menschen, der einiges an Hundeerfahrung in das gemeinsame Leben mitbringt.
Fun-Facts zur Bordeaux Dogge
Wie immer bei unseren Rasseporträts schließen wir auch dieses mit weiteren interessanten und spannenden Fun-Facts ab – diesmal zur Bordeaux-Dogge.
Es wird vermutet, dass der Dogue de Bordeaux von der Bulldogge, dem Mastiff und dem Bullmastiff abstammt.
Dogue heißt übrigens nichts anderes als Mastiff. Und damit kannst du den Dogue de Bordeaux auch Bordeaux-Mastiff nennen.
Und wo wir schon beim Namen sind:
Eine andere Theorie besagt, dass Dogue ein englisches Lehnwort ist, das sich nach dem Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich (1337-1453) eben dort etablierte (beziehungsweise akzeptiert wurde).
Die ersten Dogues de Bordeaux hatten schwarze Gesichtsmasken.
Diese sind mittlerweile nicht mehr erlaubt. Der Grund: Es sollte eine optische Abgrenzung zum Englischen Mastiff und zum Spanischen Mastiff erfolgen.
Ein Dogue de Bordeaux-Welpe von einem seriösen Züchter kostet zwischen 1.500 und 2.500 €.
Welche anderen Geschichten & Erlebnisse fallen dir noch ein? Wir freuen uns, wenn du diese in den Kommentaren mit uns teilst. 😊
3 Kommentare zu „Bordeaux Dogge im Rassen-Porträt (Mit Bildern & Infos)“
Die BXen sind wirklich absolute Traumhunde. Ich habe sogar zwei davon. Allerdings sind schwarzmasken nicht verboten und nach wie vor zu finden…..eine davon liegt gerade neben mir 😍
Hallo zusammen. Wir haben seit ca 15jahren Bordeauxs. Wir sind davon überzeugt, das es keine Hunderasse gibt mit mehr Akzeptanz, Ruhe und Gleichgültigkeit, wenn zB unser Sohn mit ihm spielt bzw rum tobt. Wenn wir die beiden beobachten (Sohn 3 Jahre) ist es Wahnsinn, was Huutsch (unsere Dogge) so weg steckt. Wir können wirklich sagen, das eine Bordeaux ein treuer, loyaler, ehrlicher Freund und Begleiter ist.
Die bordeaux dogge ist der beste Freund den ich je hatte. Sie ist sicher auch etwas stur, wenn sie nicht will, dann will sie nicht. Ei richtiger schmusebär.leider wird sie nicht sehr alt. Warum sie ein listenhund ist kann ich nicht verstehen. Sie ist ein treuer, schmuse hund. Aber nur etwas für erfahrene hund menschen.