Das Clickertraining findet bei vielen Hundebesitzern Anklang. Es ermöglicht eine relativ einfache Hundeerziehung mittels eines Clicks. Doch das Clickertraining hat nicht nur Vorteile.
Wie das Clickertraining genau funktioniert und welche Nachteile das Clickertraining beim Hund hat, erfährst du in diesem Artikel.
Clickertraining mit dem Hund: Nachteile
Das Clickertraining ist eine beliebte Methode, um dem Hund Gehorsam beizubringen. Allerdings hat das Clickertraining nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile.
Zunächst einmal ist das Clickertraining sehr zeitintensiv. Nicht jeder Hund reagiert sofort auf das Clickern und so ist gerade anfangs etwas Geduld gefordert, bis der Hund das Signal versteht.
Zudem kommt es auf das richtige Timing an. Das Clickern muss genau im richtigen Zeitpunkt stattfinden, damit der Hund den Click mit der Handlung verknüpft.
Das bedeutet gerade für Hundebesitzer viel Übung, um den richtigen Moment zu erwischen. Nur wenige Sekunden zu früh oder zu spät können über den Erfolg des Trainings entscheiden.
Wer sich für das Clickertraining entscheidet, muss natürlich darauf achten, dass er den Clicker auch immer parat und unterwegs dabei hat.
Ein großer Nachteil des Clickertrainings ist, dass es keine Verbindung zwischen Mensch und Tier herstellt. Stattdessen handelt es sich dabei um eine emotionslose Erziehungsmethode und ähnelt eher einer Dressur.
Die sozialen Fähigkeiten des Hundes werden dabei völlig außer Acht gelassen. Dabei sind Hunde hochsoziale und emotionale Wesen.
In Kritik steht auch, dass sich der Hund an die Belohnung nach dem Clickern gewöhnen kann und diese plötzlich in alltäglichen Situationen einfordert.
Das kann dazu führen, dass er sämtliches Erlerntes einfach abspult, um seine Belohnung zu erhalten. Erhält er die Belohnung nicht, wird er unruhig.
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Welche Vorteile bietet ein Clickertraining?
Dennoch bietet das Clickertraining auch einige Vorteile.
Die meisten Hunde verstehen nach etwas Zeit, was das Clickern bedeutet und fügen sich diesem anschließend. Das bedeutet, dass es sehr erfolgversprechend ist.
Durch das Clickertraining kann der Hund viele verschiedene Verhaltensweisen und Hunde Tricks lernen.
Der Click gibt den Hunden eine positive Verstärkung, sodass sie das versprechende Verhalten verinnerlichen. Schließlich gibt es anschließend eine Belohnung.
Zudem ermöglicht das Clickertraining eine personenunabhängige Belohnung. Somit ist der Hund nicht nur an eine Person gebunden, sondern jeder kann durch das Clickern das gewünschte Verhalten bei ihm hervorrufen.
Welches gewünschte Verhalten kann ich mit einem Clicker trainieren?
Mithilfe des Clickers können verschiedene gewünschte Verhaltensweisen trainiert werden:
- Rückruf
- Leinenführigkeit
- Sitz, Platz, Bleib
- Tricks
- Verhindern von Bellen
- Target-Training
- Unterbinden von Hochspringen
Gut zu wissen:
Mit dem Clickertraining können vielfältige Verhaltensweisen trainiert werden.
Dazu zählen nicht nur positive Verhaltensweisen, sondern es können auch negative Verhaltensweisen wie Bellen oder Hochspringen durch das gezielte Clickertraining erlernt werden. Gerade für rebellische Welpen kann das von Vorteil sein.
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Clickertraining mit dem Hund: So geht’s
Für das Clickertraining braucht es nicht viel. Du benötigst einen Clicker oder Knackfrosch und natürlich eine Belohnung in Form von Leckerlis.
Zunächst einmal muss der Hund konditioniert werden.
Dafür wird der Knackfrosch geklickt und es erfolgt gleichzeitig die Belohnung. Nach rund 30 Wiederholungen sollte der Hund das Klicken mit der Belohnung kognitiv verbunden haben.
Er weiß nun, dass auf jedes Klicken eine Belohnung folgt.
Einige Hunde lernen die Verbindung zwischen Click und Belohnung schneller, andere Hunde brauchen etwas länger dafür.
Ist der Hund auf das Klicken konditioniert, kannst du mit den Übungen starten. Zeigt der Hund ein gewünschtes Verhalten, solltest du genau in diesem Moment den Click auslösen und ihn belohnen.
Hier ist das Timing besonders wichtig, damit der Hund das Verhalten und das Klicken in Verbindung bringt.
Möchtest du deinem Hund beispielsweise das Signal Sitz beibringen, klickst du von nun an jedes Mal, wenn sich der Hund hinsetzt.
Anschließend folgt direkt die Belohnung. Nach einigen Wiederholungen versteht der Hund, dass es Vorteile bringt, wenn er sich hinsetzt.
Im nächsten Schritt kannst du das gewünschte Verhalten festigen und zudem ein Signalwort einbauen.
Im genannten Beispiel wäre das “Sitz”. Dadurch hört der Hund nicht nur auf das Klicken, sondern auch auf das Wort.
Von nun an wird somit das Signalwort vorgegeben (“Sitz”), der Hund setzt sich und der Klick und die Belohnung folgen.
Häufigste Fehler beim Clickertraining
Gerade zu Beginn birgt das Clickertraining einige Gefahren für Fehler. Zu den häufigsten Fehlern zählen:
Falsches Timing
Beim Clickern kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Das bedeutet, dass der Click genau dann erfolgen sollte, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt.
Kommt der Click zu früh oder zu spät, verbindet der Hund den Click nicht mehr mit seinem Verhalten. Auch das Leckerli zur Belohnung sollte immer griffbereit sein, damit sie direkt erfolgen kann.
Falsche Belohnung
Auch die Belohnung sollte sorgsam ausgewählt sein. Natürlich sollte es etwas sein, was der Hund gerne mag.
Gleichzeitig sollte sie aber nicht so groß sein, dass der Hund davon vollkommen abgelenkt wird. Die Belohnung soll einen Anreiz bieten, aber nicht die ganze Übung überschatten.
Zu hoher Schwierigkeitsgrad
Gerade am Anfang neigen viele Hundebesitzer dazu, ihren Hunden zu viel abzuverlangen. Du solltest daher mit einfachen Übungen starten und diese dann stetig steigern.
Andernfalls kann der Hund schnell die Lust an dem Training verlieren, was wiederum einen negativen Effekt hätte.
Wann ist Clickertraining nicht für meinen Hund geeignet?
Befindet sich der Hund gerade in einer längeren Übung, wie es bei einem Parcours oder Dummy-Training der Fall ist, sollte der Clicker eher nicht angewendet werden.
Das kann das eigentliche Training unterbrechen, was langfristig nicht förderlich wäre. Denn der Hund kann in diesem Zustand die Belohnung nicht mehr richtig zuordnen.
Auch, wenn sich mehrere Hunde in einem Haushalt befinden, kann sich das Clickertraining schwierig gestalten. Schließlich wird es individuell auf einen Hund angewendet.
Die anderen Hunde könnten dadurch verunsichert werden. Zugleich fordert es vom Hundebesitzer selbst ein hohes Maß an Konzentration, um auf jeden Hund individuell eingehen zu können.
Alternativen zum Clicker
Neben einem klassischen Clicker gibt es verschiedene Alternativen, die du stattdessen einsetzen kannst. Das kann beispielsweise eine Hundepfeife sein oder ein Kugelschreiber sein.
Du kannst aber auch statt des Clickers deine Stimme einsetzen und schnalzen oder pfeifen. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz einer Taschenlampe.
Alternativ kannst du ein Impulshalsband verwenden. Dies sendet über eine Fernbedienung Impulse an den Hund. Im Prinzip funktionieren diese genau wie ein Clicker, arbeiten aber mit Vibrationen.
Fazit
Das Clickertraining ist eine beliebte Methode, um ein gewünschtes Verhalten bei Hunden zu verstärken.
Dennoch handelt es sich dabei eher um eine emotionslose Form der Hundeerziehung und schafft keine echte Verbindung zum Hund.
Durch das Clickern wird der Hund auf ein bestimmtes Geräusch konditioniert. Zeigt er ein bestimmtes Verhalten, wird dieses durch das Klicken und die Belohnung verstärkt.
Wichtig sind hierbei das richtige Timing sowie ein angemessener Schwierigkeitsgrad für deinen Hund.
Welche Erfahrungen hast du mit dem Clickertraining gemacht?