Wenn dein Hund lebende Würmer ausscheidet, ist das ein Zeichen eines bereits akuten Wurmbefalls. Dieser ist für gesunde, ausgewachsene Hunde nicht tödlich, aber muss behandelt werden.
In diesem Artikel lernst du, wie du einen Wurmbefall erkennst und wie dein Tierarzt ihn behandelt und mit welchen Maßnahmen du deinen Hund vor einem Wurmbefall schützen kannst.
Kurz & Knapp: Warum scheidet mein Hund lebende Würmer aus?
Hunde werden von Spulwürmern, Hakenwürmern oder Bandwürmern befallen. Scheidet dein Hund lebende Würmer aus, ist der Befall bereits massiv und es müssen umgehend Maßnahmen eingeleitet werden.
Ein Wurmbefall sollte nicht leichtfertig riskiert werden und kann für Welpen und alte Hunde gefährlich sein. Mit regelmäßigen Wurmkuren kannst du dem verlässlich vorbeugen.
Bei Dr. Sam kannst du dich direkt mit einem Tierarzt verbinden lassen, um zu erfahren, wie du deinen Hund vor Parasiten und anderen Risiken schützt. An 365 Tagen im Jahr stehen dir Profis über die üblichen Praxiszeiten hinaus per Online-Sprechstunde zur Seite.
Das ist jetzt zu tun – Behandlung einer Wurminfektion
Wenn du den Verdacht hast, dass bei deinem Hund ein Wurmbefall vorliegt, solltest du zeitnah einen Termin in deiner Tierarztpraxis vereinbaren. Dort kann überprüft werden, welcher Wurm deinen Hund plagt.
Zur Diagnostik eignet sich am besten eine Kotprobe, die du hygienisch verpackt mitbringst. Am besten hebst du den Kot mit einem Kotbeutel auf und verstaust ihn in einem geruchsdicht verschlossenen Gefrierbeutel.
Wurmkuren verabreichen
Wurmkuren werden präventiv oder gegen einen bestätigten Befall verabreicht. Dabei ist die Wahl der richtigen Wurmkur von Bedeutung, denn Antiparasitika sind immer nur gegen bestimmte Wurmarten wirkungsvoll.
Daher solltest du jeden Befall von einer Tierärztin untersuchen lassen und nur von ihr verschriebene Medikamente in der von ihr berechneten Dosis zur Behandlung einsetzen.
Die Wurmkur verabreichst du als Tablette, Paste oder Spot-On-Präparat. Tabletten und Pasten fütterst du oral. Bewährt hat sich dabei ein Klecks Leberwurst, Erdnussbutter oder andere für den Hund verführerische Leckerli, denen du das Medikament beimischst.
Tipp:
Die unter manchen Hundefreunden empfohlenen pflanzlichen Mittel sind mit Vorsicht zu genießen. Zwar können einige von ihnen tatsächlich Symptome lindern oder einen Befall begrenzen, sie wirken jedoch nie gegen den ganzen Wurmbefall und verlängern somit nur die Erkrankungszeit.
Hygiene beachten: Neuansteckung vermeiden
Sobald ein Verdacht auf Wurmbefall im Raum steht, solltest du den Kot deines Hundes mit sehr viel Sorgfalt beseitigen. So vermeidest du eine Ansteckung anderer Hunde und schützt dich auch selbst.
Trage zur Sicherheit auch bei Benutzung eines Kotbeutels Handschuhe und entsorge den Beutel sicher in einer Mülltonne. Hat dein Hund im Haus Durchfall, desinfiziere die Kotstelle gründlich.
Auch alle Stellen, die mit dem Anus deines Hundes in Berührung kommen, solltest du gründlich und vermehrt reinigen: sein Körbchen und Decken, aber auch den Boden, auf dem er sitzt. Wasch Textilien über 65 Grad, um Würmer und Eier sicher abzutöten.
Da Würmer in seltenen Fällen auch über Flöhe übertragen werden, solltest du deinen Hund auch auf diesen Befall überprüfen und gegen Flöhe behandeln.
Alle Behandlungen sollten immer mit deiner Tierärztin abgesprochen oder durch sie verordnet sein. Bei Dr. Sam beraten dich daher erfahrene Tierärzte in einer Online-Sprechstunde. Den Termin kannst du ganz einfach über WhatsApp vereinbaren und dich direkt verbinden lassen.
Wichtig:
Wenn dein Hund erbricht oder unter Durchfall leidet, muss er mehr trinken, um nicht zu viel Wasser zu verlieren. Animiere ihn gegebenenfalls mit ein paar Esslöffeln Brühe oder Milch im Wasser dazu, mehr zu trinken.
Wie lange scheidet der Hund nach der Wurmkur noch Würmer aus?
Die Wurmkur wirkt 24 Stunden lang auf die Würmer ein und tötet sie im Darm ab oder lähmt sie, sodass dein Hund sie restlos ausscheiden kann. Üblicherweise ist eine einmalige Behandlung ausreichend.
Bis zu 72 Stunden nach Verabreichen der Wurmkur können dann noch Würmer im Kot zu finden sein. Wirkt das Mittel nur lähmend, bewegen sie sich unter Umständen auch noch. Das ist jedoch normal und nicht beunruhigend.
Wenn jedoch auch weit nach 72 Stunden noch lebende Würmer ausgeschieden werden, veranlasst dein Tierarzt eine erneute Kotuntersuchung nach 4 Wochen. Ist der Befall weiterhin feststellbar, setzt du die Wurmkur ein zweites Mal ein.
Weitere Symptome einer Wurminfektion
Eine Wurminfektion erkennst du oft erst spät, wenn die Würmer bereits geschlüpft sind und den Darm deines Hundes bevölkern. Dann scheidet dein Hund sie als lebende Würmer aus und der Befall wird sichtbar.
Unspezifische Symptome vorher sind:
- Erbrechen
- Durchfall, auch blutig
- Juckreiz am Anus, der durch „Schlittenfahren“ gelindert wird (Reiben des Anus über den Boden)
- Gewichtsverlust und Wachstumsstörung
- aufgeblähter Bauch
- stumpfes Fell
Kann ein Hund an Würmern sterben?
Ein gesunder, ausgewachsener Hund kann einen Wurmbefall bei zeitnaher Behandlung gut und folgenlos überstehen.
Für Welpen und ältere Hunde hingegen kann der Entzug der Nährstoffe durch die Würmer problematisch sein oder sogar tödlich enden. Ihr Immunsystem ist den Würmern nicht gewachsen und die Nährstoffe fehlen für eine gesunde Körperfunktion. Hier ist daher Vorsicht geboten und eine rasche Versorgung notwendig.
Bleibt ein Wurmbefall unbehandelt, können sich langfristig schwerwiegende Schäden entwickeln. Der Hund kann eine chronische Darmentzündung oder sogar einen Darmverschluss erleiden oder an Blutarmut und Gelbsucht erkranken.
Für wen sind Würmer ansteckend?
Alle Hunden können sich mit Würmern infizieren. Welpen einer erkrankten Mutter können sie sogar bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch befallen.
Die meisten Hunde stecken sich beim Schnüffeln oder Fressen von Kot befallener Hunde oder anderer Tiere an. Die Eier im Kot gelangen so in den Magen-Darm-Trakt und brüten sich dort rasch aus.
Bandwürmer nehmen Hunde öfter über das Fressen von befallenem, rohen Fleisch auf. Das passiert dann, wenn du deinen Hund nicht sachgemäß mit rohem Fleisch fütterst oder er befallene Tiere jagt und frisst.
Des Weiteren gehören Spul-, Haken- und Bandwürmer zu den Zoonosen, sie sind also auf den Menschen übertragbar. Sie sind ausgesprochen schädlich für den menschlichen Organismus und können zu gravierenden Schäden bis zum Tod führen. Die Behandlung dauert lange und ist unangenehm.
Wie kann Würmern vorgebeugt werden?
Die wichtigste Vorsichtsmaßnahme ist die Vermeidung von Neuansteckungen. Hundekot sollte immer und überall sicher entsorgt werden. Dies gilt auch in Waldgebieten und auf weiten Wiesen. So sind andere Hunde und auch andere Tiere vor einer Ansteckung gut geschützt.
Den eigenen Hund schützt du durch regelmäßige Entwurmung oder Kotuntersuchungen. Die Häufigkeit bestimmt sich nach mehreren Faktoren:
- Auslauf
- Ernährung
- Kontakt zu anderen Hunden
Hunde mit viel Auslaufmöglichkeiten, die unkontrolliert jagen und Kot fressen könnten, haben ein höheres Risiko. Auch eine Rohfleischfütterung und häufiger Kontakt mit wechselnden Hunden erhöht das Risiko, sich mit Würmern zu infizieren.
Regelmäßige Entwurmungen
Normalerweise finden Wurmkuren zwischen viermal im Jahr und einmal im Monat statt. Das optimale Intervall für deinen Hund besprichst du am besten mit deinem Tierarzt.
Ob eine regelmäßige Wurmkur oder eine regelmäßige Kotuntersuchung stattfindet, ist eine individuelle Entscheidung. Manchen Hundebesitzern ist die Wurmkur ein zu starker Eingriff in die Darmflora ihres Hundes, denn manche Hunde reagieren mit einmaligem Durchfall auf das Medikament.
Die Wurmkur ist allerdings sicherer in Behandlung und Diagnostik als die Kotuntersuchung. Denn so wird einem Wurmbefall direkt entgegengewirkt, während bis zur Kotuntersuchung die Würmer ausbrüten und neue Eier legen können.
Zudem besteht immer die Möglichkeit, dass in der abgegebenen Kotprobe zufälligerweise keine oder nur kaum Wurmeier zu finden sind und somit ein Befall unerkannt bleibt – im Extremfall bis zur nächsten Untersuchung in drei Monaten.
Eine Entwurmung alle vier Wochen ist nur für Hunde empfehlenswert, die einem sehr hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind oder für die ein Befall aufgrund ihres Gesundheitszustandes lebensgefährlich wäre.
Auch Hunde, deren menschliche Kontaktperson immunsupprimiert ist, sollten zur Sicherheit alle vier Wochen eine Wurmkur erhalten.
Sicher füttern
Fütterung mit rohem Fleisch sollte nur nach gründlicher Information erfolgen. Sicher ist Fleisch nur nach Erhitzung (mindestens 65 Grad für mindestens 10 Minuten) oder Einfrieren (-20 Grad für mindestens eine Woche).
Auch danach ist ein Befall mit Bandwürmern nicht ausgeschlossen, aber das Risiko reduziert. Zusätzlich sollte deswegen alle 6 Wochen eine Behandlung gegen Bandwürmer erfolgen.
Schutzmaßnahmen vor Auslandsreisen
Bei Auslandsreisen kann aufgrund anderer Hygienebedingungen eine Wurminfektion schnell passieren. Gerade Reisen nach Südeuropa bergen die Gefahr einer Infektion mit Herzwürmern. Diese sind weitaus gefährlicher für Hund und Mensch als die heimischen Spul-, Haken- oder Bandwürmer.
Vor Reisen ist daher ein Gespräch mit der Tierärztin ratsam, welche Impfungen oder Vorsichtsmaßnahmen für das Reiseziel angebracht sind.
Welpen schützen
Hundewelpen erhalten im Alter von 2 Wochen ihre erste Entwurmung. Dann folgt alle 2 Wochen eine erneute Dosis und die letzte erhalten sie 2 Wochen nach der Entwöhnung von der Muttermilch.
Säugende Hündinnen erhalten ihre Entwurmung bei der ersten Behandlung ihrer Welpen.
Für trächtige Hündinnen gibt es bislang kein zugelassenes Medikament zur Entwurmung. Allerdings zeigen einige Wurmkuren gute Resultate. Über die Behandlung einer trächtigen Hündin mit massivem Befall entscheidet dein Tierarzt im Einzelfall.
Erklär-Video
Fazit
Ein Wurmbefall ist nicht nur für den Hund lästig, sondern kann ihm schaden und auch dich infizieren. Da er meist erst bemerkt wird, wenn dein Hund schon lebende Würmer ausscheidet, ist schnelles Handeln angebracht.
Die Behandlung ist unkompliziert und dauert nur ein bis zwei Tage. Die Vorbeugung gegen Würmer ist aber noch einfacher und sollte Standard für deinen Hund sein, um gesund zu leben.
Was du alles tun kannst, um deinen Hund vor Ansteckung und Krankheiten zu schützen, erfährst du bei den Tierärzten von Dr. Sam. Per WhatsApp kannst du direkt Kontakt aufnehmen und eine Online-Sprechstunde vereinbaren – so bist du immer in guten Händen.