Zu den Geräuschen, die Hunde normalerweise von sich geben, gehört definitiv das Bellen oder das Winseln, während sie träumen.
Einige Hunderassen können auch schnarchen und schnaufen damit durch die Nase.
Doch ist es wirklich normal, wenn du feststellst: Mein Hund schnauft durch die Nase? Finde es im folgenden Ratgeber heraus!
Warum schnauft mein Hund laut durch die Nase?
Wenn ein Hund schnell atmet oder schnauft, dient das meist der Regulierung seiner Körpertemperatur.
„In neun von zehn Fällen handelt es sich um normales Hecheln“, informiert die Tierärztin Anna Kaufman.
Durch die verstärkte Luftzufuhr und das anschließende Ausatmen gibt der Hund beim Schnaufen überschüssige Wärme ab.
Er atmet durch die Nase ein und durch den Mund aus. Die Atmung bleibt flach, und ein Großteil der Luft erreicht die Lunge gar nicht.
Es handelt sich also beim normalen Schnaufen oder Hecheln eines Hundes nicht um Hyperventilieren.
Deshalb kommt es auch nicht zu einer potenziell gefährlichen Aufnahme von zu viel Kohlenstoffdioxid.
Die Ursache für diese Art der Atmung ist die bei Hunden kaum entwickelte Fähigkeit zum Schwitzen.
Zwar besitzen auch Hunde einige Schweißdrüsen. Diese dienen aber primär der Abgabe von Geruchsstoffen und befinden sich deshalb an den Pfoten.
Ist es gefährlich, wenn mein Hund schnell atmet oder schnauft?
Auch wenn eine schnelle Atmung des Hundes nicht gefährlich ist, können in einigen Fällen die Ursachen zu Problemen führen.
Wenn du also feststellst, dass dein Hund sehr stark oder sehr oft schnauft, solltest du auch die weniger harmlosen möglichen Gründe kennen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergreifen.
In welchen Situationen schnaufen Hunde?
Wann schnaufen Hunde? Die folgende Übersicht zeigt dir einige häufige Situationen beziehungsweise Ursachen:
- Hitze
- Anstrengung
- Aufregung, Stress oder Angst
- körperliche Schmerzen
- Atemwegsprobleme
- Übergewicht
Besonders ernstzunehmen ist das Schnaufen, wenn es in Kombination mit anderen Symptomen auftritt, zum Beispiel mit Appetitlosigkeit, Lethargie, Niesen oder Atemnot.
Grundsätzlich gilt: Wenn du die Ursachen nicht selbst beseitigen kannst, dann zieh auf jeden Fall einen Tierarzt zurate.
Hund schnauft durch die Nase – mögliche Ursachen
Schauen wir uns die möglichen Ursachen einmal genauer an. Dazu gehören unter anderem Allergien, Stress aber auch ernsthaftere Krankheiten!
Allergien
Ob Pollen, Dreck, Feinstaub oder auch Katzenhaare – Hundenasen reagieren auf diese Dinge extrem allergisch.
Bei dem Versuch, sich dieser Eindringline zu entledigen, kommt es in der Folge zum Schnaufen – natürlich durch die Nase.
Körperliche Anstrengung
Es muss noch nicht einmal der Fall sein, dass dein Hund sich überanstrengt hat. Bereits ein ausgiebiger Spaziergang und Herumtollen reichen aus, damit die Atmung beschleunigt ist.
Und das Resultat kennst du wohl von dir selbst: Bist du außer Atem, schnaufst auch du wie eine Dampflok.
Warum also nicht auch dein Hund, der so versucht, wieder zu Atem zu kommen?
Asthma
Auch Hunde können unter Asthma leiden. Dabei kann dieses sowohl angeboren als auch eine Folge von beispielsweise Schimmelbefall in Wohnung oder Haus sein.
Erkrankungen der oberen Atemwege
Schnupfen, Bronchitis, Lungenentzündung – nur drei Beispiele für Erkrankungen der oberen Atemwege, die auch einen Hund erwischen können.
Vor allem mit Nummer 2 und 3 ist nicht zu spaßen, denn diese Krankheiten können für den Hund lebensgefährlich werden!
Ebenfalls können die oberen Atemwege durch die Hundeinfluenza, Rhinitis (Nasenschleimhautentzündung) sowie die gefährliche Hundestaupe angegriffen werden.
Wichtig!
Ein umfassender Impfschutz, der bereits mit der Grundimmunisierung des Welpen beginnt, ist Pflicht, damit Staupe und weitere gefährliche Krankheiten keine Chance haben.
Stress & Angst
Ist dein Hund in Stress geraten, weil ihm etwas Angst gemacht hat? Dann kann es ebenfalls sein, dass er oft und laut durch die Nase schnauft.
Es handelt sich gewissermaßen um eine Form des Hyperventilierens, dein Hund befindet sich in einem Zustand der Panik.
Vergiftung
Eine Vergiftung ist ein weiterer Grund, warum ein Hund anfängt, durch die Nase zu schnaufen.
Wie bei einer Erkrankung der oberen Atemwege erkennst du auch hier weitere Symptome.
Dazu gehört, dass sich die Mundschleimhäute des Hundes verfärben – in der Regel in Richtung Dunkelrot und Schwarz.
Auch die Atmung als solche ist nicht mehr normal. Sie ist flach und sehr schnell – und hier zählt jede Sekunde!
Rückwärtsniesen
Das Rückwärtsniesen – auch Reverse Sneezing genannt – ist ein weiterer Grund, warum dein Hund durch die Nase schnauft.
In der Regel handelt es sich dabei um ein harmloses Phänomen, das unter anderem nach dem Fressen oder körperlicher Anstrengung auftreten kann.
Allerdings kann sich dahinter auch eine Entzündung verstecken, zum Beispiel eine Tonsillitis, also Mandelentzündung.
Übergewicht
Übergewicht ist für Hunde wirklich gefährlich und kann ihre Lebenserwartung um bis zu 2 Jahre reduzieren.
Zu den Folgen der Extra-Gramme oder gar -Kilos zählen unter anderem Diabetes mellitus, Gelenkprobleme und Herzerkrankungen.
Und da das Herz maßgeblich daran beteiligt ist, Sauerstoff ins Blut zu transportieren, kommt es bei übergewichtigen Hunden zum Nasenschnaufen, sie leiden unter Kurzatmigkeit.
Was tun, wenn der Hund schnauft?
Was du selbst tun kannst, ist, die häufigsten Ursachen für exzessives Schnaufen und Hecheln zu beseitigen.
Hund schnauft wegen Hitze
Stell deinem Hund einen kühlen Ort zur Verfügung. Oft genügt ein Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Stell auf jeden Fall auch ausreichend Wasser zur Verfügung.
Denn die Regulierung der Körpertemperatur durch Hecheln funktioniert aufgrund der vermehrten Abgabe von Feuchtigkeit.
Hund schnauft wegen Anstrengung
Gönn deinem Hund eine Pause, in der er sich hinlegen und erholen kann.
Wenn er von selbst wieder aufsteht und herumläuft, ist das ein Zeichen dafür, dass er den Erschöpfungszustand überwunden hat.
Hund schnauft wegen Übergewicht
Hunde werden Übergewicht meist durch eine Kombination aus mehr Bewegung und einer reduzierten Kalorienzufuhr los.
Überfordere einen übergewichtigen Hund körperlich aber nicht. Einen Diätplan erstellst du am besten in Zusammenarbeit mit einem Ernährungsexperten für Hunde.
Hund schnauft wegen Aufregung, Stress oder Angst
Folge zunächst deinem Gefühl und entferne alle Ursachen, die deiner Meinung nach für psychisch bedingtes Schnaufen verantwortlich sein könnten.
Andere Hunde, Menschen, Geräusche und unangenehme Gerüche können der Grund sein.
Hat das keinen Erfolg, dann stecken möglicherweise ernsthafte psychische Probleme hinter dem Schnaufen, die langfristig durch vertrauensbildende Maßnahmen behoben werden müssen.
Im Zweifel immer zum Tierarzt
Einige Gründe dafür, dass ein Hund durch die Nase schnauft, lassen sich nur von einem Tierarzt diagnostizieren und behandeln. Dazu gehören:
- Allergien
- Asthma
- Herzerkrankungen
- Staupe
- Vergiftungen
Nimm die möglicherweise schwerwiegenden Ursachen ernst und verschaff dir durch einen Tierarztbesuch Klarheit.
Falls du noch keinen Tierarzt deines Vertrauens hast, kannst du dich auf Bewertungsportalen für Tierärzte umschauen.
Bei welchen Rassen kommt das Schnaufen durch die Nase häufiger vor?
Es gibt einige Hunderassen, die gewissermaßen und traurigerweise vorherbestimmt dafür sind, durch die Nase zu schnaufen.
Hier kommen diese Geräusche und diese Aktivität also häufiger vor. Warum? Weil diese Rassen zuchtbedingt extrem kurze Schnauzen und verkürzte Atemwege haben.
Hier sind einige Beispiele für solche Hunderassen:
- Französische Bulldogge
- Englische Bulldogge
- Boston Terrier
- Pekinese
- Shih-Tzu
- Malteser
- Boxer
- Mops
Wichtig
Einige dieser Rassen werden seit vielen Jahren als Qualzuchten klassifiziert. Von diesen solltest du also streng genommen die Finger lassen – dem Hund zuliebe.
Was tun bei akuter Atemnot des Hundes?
Für den Fall akuter Atemnot deines Hundes ist es sinnvoll, ein geeignetes Medikament in der Hausapotheke vorrätig zu haben. Es kann unter Umständen das Leben des Hundes retten.
Verlass dich bei der Auswahl auf deinen Tierarzt. Häufig wird er zu einem Medikament mit Cortison raten.
💡Gut zu wissen
Medikamente für Hunde mit Cortison gibt es als Injektionen, Tabletten, Salben oder Sprays. Als Mittel gegen Atemnot wird dein Tierarzt vermutlich ein Spray empfehlen, das dem Hund in den Mund gesprüht wird.
Der Heimlich-Griff
Falls der Hund unter Atemnot leidet, weil ein Fremdkörper in den Atemwegen feststeckt, hilft natürlich kein Medikament.
In diesem Fall kannst du den Heimlich-Griff bei deinem Hund anwenden, um den Fremdkörper zu entfernen.
Kannst du weitere Geschichten und hilfreiche Tipps zum Thema Hund schnauft durch die Nase mit uns teilen? Dann freuen wir uns, wenn du das in unseren Kommentaren machst.
